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Die evangelische Dorfkirche Wittbrietzen ist eine spatromanische Feldsteinkirche in Wittbrietzen einem Ortsteil der Stadt Beelitz im Landkreis Potsdam Mittelmark in Brandenburg Die Kirchengemeinde gehort zum Kirchenkreis Mittelmark Brandenburg der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Dorfkirche Wittbrietzen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Wittbrietzener Dorfstrasse fuhrt in Nord Sud Richtung durch den Ort Westlich dieser Strasse steht das Bauwerk auf einer Flache die mit einem Zaun eingefriedet ist Geschichte Bearbeiten nbsp Ansicht von NordostenDer Sakralbau entstand in den Jahren 1226 und 1250 aus Apsis Chor und Kirchenschiff Vermutlich im 15 Jahrhundert kam der Westturm mit einem Walmdach hinzu Darauf weisen gotische Formsteine in den oberen Turmfenstern hin Weiterhin existierte zu einer fruheren Zeit eine Glocke mit der Inschrift 1481 Das Kirchenpatronat hielten von etwa 1450 bis 1523 die von Schlieben 1525 wurde unter der Leitung des Pfarrers Petrus Zepernick die Reformation eingefuhrt Von 1524 bis 1681 stand der Ort unter der Herrschaft derer von Flanss Sie verkauften es 1681 an Preussen Um 1700 vergrosserten Handwerker zahlreiche Fenster barock Aus dem Jahr 1705 ist eine Zeichnung uberliefert die den Kirchturm nunmehr mit einer kleinen Turmspitze zeigt Dies war auch das Jahr ab dem der Pfarrer Andreas Neumann im Ort bis 1731 seelsorgerisch tatig war Nachdem Wittbrietzen preussisch geworden war liess Friedrich II im Jahr 1763 auf der Gemarkung des ehemaligen Ritterguts insgesamt 16 Neubauern ansiedeln Die Einwohnerzahl verdoppelte sich und fuhrte dazu dass in der Kirche uber viele Jahrzehnte ein erheblicher Platzmangel herrschte Die Kirchengemeinde entschloss sich daher im Jahr 1847 zu einem grosseren Umbau Ein Teil des Turmraumes wurde in das Kirchenschiff einbezogen und mit einer Empore versehen Uber ein zusatzlich angebrachtes Treppenhaus an der Sudseite konnten nun zahlreiche Glaubige die neuen Sitzgelegenheiten erreichen Handwerker setzten die vorhandenen Pforten zu und errichteten an der Westseite des Turms ein neues Portal Die erneute Kirchweihe fand im Beisein Friedrich Wilhelm IV statt 1861 kam eine Sakristei hinzu Wilhelm Remler errichtete 1880 eine Orgel die im 21 Jahrhundert noch vorhanden ist Bis 1910 waren Teile der Turmspitze baufallig geworden und sturzten ein Die Kirchengemeinde entschloss sich zu einem Wiederaufbau der sich an der Formensprache aus dem Jahr 1847 orientierte 1923 erhielt die Kirche drei neue Glocken 1962 erfolgte eine Restaurierung des Bauwerks bei dem auch das Dach neu eingedeckt wurde 2004 war eine erneute Sanierung der 1995 baufallig gewordenen Turmspitze erforderlich Die Kirchengemeinde wurde dabei von einem neu gegrundeten Forderverein unterstutzt 1 Baubeschreibung BearbeitenDie Apsis wurde aus nicht behauenen Feldsteinen errichtet die im unteren Bereich lagig geschichtet wurden Sie ist halbrund und eingezogen In Richtung Norden Osten und Suden ist je ein gedruckt segmentbogenformiges Fenster dessen Faschen verputzt sind Dazwischen sind zum Teil erhebliche Ausbesserungsarbeiten erkennbar die vermutlich von der Vergrosserung der Fenster stammen Es folgt ein umlaufenes profiliertes Gesims sowie eine ebenfalls umlaufende Blendarkade aus dem 19 Jahrhundert mit einem Halbkegeldach das mit Biberschwanz gedeckt ist Daran schliesst sich der ebenfalls eingezogene Chor an Er hat einen rechteckigen Grundriss und wurde ebenfalls aus Feldsteinen errichtet Sie sind mit Ausnahme der Ecksteine am Ubergang zur Apsis weder behauen noch lagig geschichtet An der Sudseite sind im oberen Bereich in westlicher Richtung zwei Fenster Darunter ist eine Sakristei die aus rotlichem Mauerstein mit einem rechteckigen Grundriss errichtet wurde Dort sind an der ostlichen Seite eines an der sudlichen Seite zwei segmentbogenformige Fenster An der Nordseite sind im oberen Bereich ebenfalls zwei Fenster Darunter ist eine mit rotlichem Mauerstein zugesetzte Priesterpforte Der untere Bereich ist leicht lagig geschichtet daruber verlaufen die Linien Die Ecksteine sind auch hier behauen Der Giebel des Chors besteht ebenfalls aus Feldsteinen Das Kirchenschiff hat einen rechteckigen Grundriss An der nordlichen Seite sind drei grosse gedruckt segmentbogenformige Fenster mit hell verputzten Faschen die teilweise von Feldsteinen durchbrochen werden Sie werden nach Westen hin durch ein deutlich kleineres hochgesetztes Fenster erganzt das noch aus der Bauzeit stammen durfte Darunter sind ein zugesetztes Portal sowie westlich davon eine Pforte Am Ubergang zum Dachfirst sind Ausbesserungsarbeiten aus einigen Lagen roter Mauersteine erkennbar Auffallig ist ein Zwerchgiebel mit einem weiteren Fenster das zwischen dem zweiten und dritten Fenster aus rotem Mauerstein errichtet wurde und in das Dach hineinragt Auf der Sudseite ist ebenfalls ein solches Fenster darunter vier gleichartige grosse Fenster die sich uber die Fassade verteilen Unter dem dritten Fenster ist eine zugesetzte Gemeindepforte Am Ubergang zur Sakristei befinden sich zwei Epitaphe die an das Pfarrerehepaar Neumann erinnern Der Westturm ist querrechteckig und eingezogen Die Nordseite ist im unteren Bereich geschlossen Auffallig ist der polygonale Turm aus rotlichem Mauerstein der beim Umbau im 19 Jahrhundert an der Sudseite errichtet wurde um der wachsenden Kirchengemeinde den Zugang zu den Emporen zu erleichtern Der Hauptzugang erfolgt jedoch von Westen her durch ein grosses rundbogenformiges und zweifach getrepptes Portal aus rotlichem Mauerstein das von zwei seitlich angebrachten Pfeilern und einem Spitzgiebel verziert wird Daruber ist im mittleren Geschoss ein segmentbogenformiges Fenster das mit rotlichem Mauerstein eingefasst ist Es folgt das Glockengeschoss mit je einer grossen Klangarkade an der nordlichen westlichen und sudlichen Seite sowie zwei kleineren Klangarkaden an der ostlichen Seite Der Turmaufsatz wurde nach dem Einsturz aus Mauerstein errichtet Er ist mit zahlreichen Fialen verziert und hat im unteren Bereich an der Nord und Sudseite zwei kleine Fenster mit einer daruber befindlichen mittig angeordneten Turmuhr Daruber erhebt sich ein oktogonaler Dachreiter mit einem mit Schiefer gedeckten Dach und einem Kreuz Ausstattung Bearbeiten nbsp Blick ins KirchenschiffDie Kirchenausstattung stammt einheitlich aus dem Jahr 1847 Im Turm stehen zwei Figurengrabsteine die an den 1580 verstorbenen H von Flans sowie seine 1607 verstorbene Frau erinnern Ein weiterer Grabstein stammt aus der Zeit um 1600 und zeigt einen Ritter der vor einem Kruzifix kniet An der Aussenwand erinnern zwei Epitaphe an die 1717 bzw 1731 verstorbenen Eheleute Neumann Die Orgel stammt von Wilhelm Remler aus dem Jahr 1880 Nordlich des Bauwerks erinnert ein Denkmal an die Gefallenen aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Wittbrietzen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09190541 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Ortsname und Chronik Webseite Crossing Media Stefan Muller Wittbrietzen abgerufen am 20 Marz 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Informationstafel Die Dorfkirche Wittbrietzen Angebracht an der nordlichen Wand des Kirchenschiffs Marz 201852 178654 12 973425 Koordinaten 52 10 43 2 N 12 58 24 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Wittbrietzen amp oldid 236647740