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Dieser Artikel beschreibt die Dorfkirche in Steinhofel im Landkreis Oder Spree Fur die Dorfkirche von Steinhofel im Landkreis Uckermark siehe Dorfkirche Steinhofel Angermunde Die evangelische Dorfkirche Steinhofel ist eine Feldsteinkirche aus dem 13 Jahrhundert in Steinhofel einer Gemeinde im Landkreis Oder Spree im Land Brandenburg Die Kirchengemeinde gehort zum Kirchenkreis Oderland Spree der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Dorfkirche Steinhofel Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Glocken 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Strasse der Freundschaft fuhrt von Norden kommend in sudlicher Richtung auf das Schloss Steinhofel zu Am historischen Dorfanger zweigt die Demnitzer Strasse in westlicher Richtung ab und umschliesst ein ellipsenformiges Grundstuck Dort steht die Kirche auf einem Grundstuck mit einem Kirchfriedhof der mit einer Mauer aus unbehauenen und nicht lagig geschichteten Feldsteinen eingefriedet ist Eine von David Gilly angelegte Allee verbindet die beiden Gebaude Geschichte BearbeitenIn der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts entstand zunachst der Rechteckchor als eigenstandiges Bauwerk Er wurde im 14 Jahrhundert um das Kirchenschiff nach Westen hin und im 15 Jahrhundert um den Westturm erweitert Der Sakralbau wurde im Dreissigjahrigen Krieg ebenfalls zerstort und unter der Leitung von Adolf von Wulffen sowie Elisabeth von der Marwitz wiederaufgebaut Sie stifteten eine Funte und liessen an der Sudseite ein Grabgewolbe fur die Familie anlegen Anfang des 18 Jahrhunderts errichteten Handwerker im Auftrag von Balthasar Dietloff von Wulffen und seiner Ehefrau Eva Louise von Beerfelde an der Sudseite einen Anbau Er bestand aus einer Eingangshalle mit Kapelle sowie einer daruberliegenden Patronatsloge Sie liessen die Offnungen durch Handwerker barock uberformen und erwarben um 1720 eine neue barocke Kirchenausstattung darunter einen Kanzelaltar Um 1775 erhielt der Turm ein geschweiftes Zeltdach mit einer Laterne Die Wetterfahne zeigt das Jahr der Fertigstellung 1778 an die Initialen v B stehen fur die Patronatsherrin Louise Wilhelmine von Blumenthal die von 1775 bis 1790 die Geschicke der Kirche leitete Sie verkaufte das Gut an ihren Schwiegersohn von Massow Die Familie legte an der Nordseite eine Begrabnisstatte fur ihre Angehorigen an griff aber ansonsten nicht weiter in die Bausubstanz der Kirche ein Um 1880 liess Adelheid von Massow die Enkelin des Hofmarschalls eine Einfriedung der Begrabnisstatte durch eine Feldsteinmauer anlegen Sie war in zweiter Ehe mit Gustav Otto August Edwin von Kuylenstjerna verheiratet Der Zugang erfolgte fortan durch ein eigens errichtetes Portal das die Wappen derer von Massow sowie derer von Kuylenstjerna zeigt 1931 verausserten die von Massow das Gut an den Landwirt Peine der einen neuen Friedhof am nordlichen Parkrand errichten liess Seit 1957 finden auf dem Kirchhof keine Beerdigungen mehr statt 1 2008 grundete sich ein Forderverein der sich seither um den Erhalt des Bauwerks bemuht In einem ersten Bauabschnitt wurde 2012 zunachst der Kirchturm bis Ende 2013 Kirchenschiff mit seinen Anbauten der Taufkapelle und der Patronatsloge saniert 2014 entdeckten Experten in der Patronatsloge bislang unerkannt gebliebene Wandmalereien die noch erforscht werden mussen In der Taufkapelle konnte weiterhin die Grablege derer von Wulffen freigelegt werden Mit Hilfe von Fordergeldern und Spenden restaurierten Experten den Tauftisch sowie die Vorderfront der Patronatsloge 2017 erhielt das Bauwerk ein beheizbares Gestuhl Ein Epitaph wird zurzeit restauriert Stand August 2018 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp WestportalDer Rechteckchor entstand aus Feldsteinen die anschliessend verputzt wurden Die Lagigkeit sowie die Sorgfalt der behauenen Steine kann daher ohne weitere Untersuchungen an nur wenigen Stellen betrachtet werden So sind an der Ostwand die Steine in den untersten vier Lagen vergleichsweise gut behauen und geschichtet Daruber sind zwei Rundbogenfenster sowie mittig eine ovale Blende deren Form durch eine verputzte Fasche nochmals betont wird Es ist denkbar dass hier zu einer fruheren Zeit eine Dreifenstergruppe verbaut war Im Giebel ist zunachst eine kleine rundbogenformige Offnung unterhalb des Dachfirsts ein aus Steinen gemauertes Kreuz An der Nord und Sudseite der Chorwand ist je ein weiteres Rundbogenfenster Die Nordseite des Kirchenschiffs ist vergleichsweise schlicht gehalten Dort sind zwei hohe Rundbogenfenster mit Masswerk An der Sudseite fallt die machtige Patronatsloge auf Sie erstreckt sich uber Chor und sudliche Langwand und ist zweigeschossig ausgefuhrt Die sudliche Fassade ist mit profilierten Lisenen in drei Felder unterteilt An der Sudseite ist im ostlichen Bereich eine gedruckt segmentbogenformige Pforte Im unteren Geschoss sind nach Westen hin zwei gleichartige Blenden oberhalb eines breiten Sockels Im oberen Geschoss ist im Westen ein hohes Rundbogenfenster sowie zwei weitere rechteckige Fenster in den weiteren Feldern Ein weiteres wenn auch kleineres Rundbogenfenster ist im Obergeschoss an der Westseite An der Ostseite ist im unteren Bereich ein gedruckt segmentbogenformiges Fenster sowie daruber ein rechteckiges Fenster An der verbleibenden Langwand ist ein weiteres Rundbogenfenster mit Masswerk Das Schiff wurde aus Feldsteinen errichtet die mit Ziegelbruch durchsetzt sind Im Westen ist der machtige und querrechteckige Kirchturm Seine Westfassade ist ebenfalls mit Lisenen profiliert mittig ein spitzbogenformiges zweifach mit Birnenstab getrepptes Portal Daruber ist ein kreisformiges Fenster sowie wiederum daruber ein rechteckiges Fenster Im Glockengeschoss verbauten die Handwerker profilierte spitzbogenformige Klangarkaden Oberhalb ist ein umlaufendes Gesims in das jeweils mittig eine Turmuhr eingelassen ist Oberhalb der geschweiften Haube erhebt sich eine verbretterte holzerne Laterne die mit einem Pyramidendach Turmkugel und Wetterfahne abschliesst Ausstattung Bearbeiten nbsp Epitaph Adolph von WulffenDas Altarretabel aus der Zeit um 1720 1725 besteht aus zwei korinthischen Saulen die mit Akanthus verziert sind Seit 1880 stehen seitlich des Altars zwei unterlebensgrosse barocke Engelsfiguren Ursprunglich standen dort zwei Holzskulpturen die Caritas und Fides symbolisierten 2 Wahrend die Caritas noch vorhanden ist ging Fides in der Zeit zwischen 1937 und 1949 verloren Das Altarblatt von 1909 zeigt die Auferstehung Jesu Christi und stammt von Ernst Christian Pfannschmidt Die Putten im Giebel halten vor einem Wolkenhintergrund die Allianzwappen des Balthasar Dietloff von Wulffen und seiner Ehefrau Eva Louise von Beerfelde Am mit Grisaillemalerei verzierten Altarsockel sowie an der Mensa sind die vier Evangelisten mit ihren Attributen abgebildet in den Kartuschen weitere Landschaftsszenen Der geschnitzte Kanzelkorb war ursprunglich Teil des Altars wurde aber um 1880 zur freistehenden Kanzel an die nordliche Chorwand versetzt Sie ist am Sockel mit einem Gemalde verziert das das Abendmahl Jesu darstellt Das Pult selbst wird von einem Puttenkopf gehalten Die holzerne Funte ist kelchformig und sechseckig Dabei handelt es sich um eine Stiftung von Adolf von Wulffen sowie Elisabeth von der Marwitz aus dem Jahr 1671 Als Zierde tragt sie wechselnd die Familienwappen sowie geflugelte Puttenkopfe Dazu gehort eine Taufschale aus Messing die vermutlich bereits im 16 Jahrhundert gefertigt wurde Sie ist mittig mit dem Doppeladler sowie einer umlaufenden Szene verziert die eine Hirschjagd zeigt Zur weiteren Kirchenausstattung gehort eine Schnitzfigur die Maria lactans darstellt Die Arbeit aus dem 18 Jahrhundert wird im Dehio Handbuch als derb bezeichnet Zwei Altarleuchter aus Zinn stammen aus einer Berliner Werkstatt aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts Sie sind 54 5 cm hoch und mit der Gravur L W v Blumenthal geb v Polenz verziert eine Stiftung der Patronatsherrin Louise Wilhelmine von Blumenthal vom 6 Marz 1776 Die Leuchter wurden 2005 restauriert ebenso im gleichen Jahr ein gusseisernes Kruzifix das um 1830 in der KPE entstand Die Patronatsloge offnet sich durch verglaste Schiebefenster zum Kirchenschiff Zum Chor hin sind die Brustungsfelder mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament in Grisaillemalerei bebildert die Opferung Isaaks der reumutige Simon Petrus Jakob ringt mit dem Engel sowie Salome die Tochter der Herodias mit dem Kopf Johannes des Taufers Auf der Logentur sind zwei Flusslandschaften abgebildet auf der Ruckseite die Kreuzigung Christi nbsp Familiengrab derer von MassowAn den Chorwanden stehen insgesamt vier Grabsteine der Familie von Wulffen aus dem 16 und 17 Jahrhundert An der nordlichen Chorwand erinnert ein Epitaph an den 1663 verstorbenen Adolf von Wulffen Sudlich davon steht eine Grabplatte die an die 1652 verstorbene Sophie von Barfuss geborene Wulffen erinnert Daneben ist ein Kindergrabstein fur die erste Tochter von Caspar von Wulffen und Elisabeth von Hohendorff Elisabeth Sie starb wie auch die weitere Tochter Anna im Jahr 1575 Ein holzernes Epitaph erinnert an den 1726 verstorbenen Balthasar Dietloff von Wulffen Eine Gedenktafel erinnert an den am 31 August 1813 in der Volkerschlacht bei Leipzig gefallenen Carl Valentin Ferdinand von Massow sowie an drei weitere Manner die in den Befreiungskriegen starben 3 Das Bauwerk ist in seinem Innern flach gedeckt Nordlich der Chornordwand ist eine Familienbegrabnisstatte derer von Massow Orgel BearbeitenAuf der Hufeisenempore steht im Westen eine Orgel die 1871 Johann Gottlob Teschner erbaute Das Prospekt stammt aus dem 19 Jahrhundert das Instrument wurde in den Jahren 2006 und 2007 von der Firma Sauer restauriert Glocken BearbeitenIm Turm hangen drei Glocken Zwei stammen aus dem 13 bzw 14 Jahrhundert wahrend die dritte im Jahr 2000 in Lauchhammer gegossen wurde Sie ist eine Stiftung von Gertrud Mantei und tragt die Inschrift Soli Deo Gloria Daneben befindet sich eine Turmuhr aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts die durch ein elektrisches Uhrwerk ersetzt wurde Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Steinhofel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09115315 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Forderkreis Dorfkirche Steinhofel abgerufen am 19 August 2018 Einzelnachweise Bearbeiten 1 Uta Renate Ruckert Der Kirchenbau veroffentlicht auf der Seite des Forderkreises Dorfkirche Steinhofel abgerufen am 19 August 2018 Die Dorfkirche von Steinhofel Oder Spree Webseite des Forderkreises Alte Kirchen Berlin Brandenburg abgerufen am 19 August 2018 2 Uta Renate Ruckert Die Kirche veroffentlicht auf der Seite des Forderkreises Dorfkirche Steinhofel abgerufen am 19 August 2018 52 400539 14 165339 Koordinaten 52 24 1 9 N 14 9 55 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Steinhofel amp oldid 237094947