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Die Dorfkirche Gorzke ist ein einschiffiger Sakralbau mit langgestrecktem Chor Sie wurde im 12 Jahrhundert im Stil der Romanik als Feldsteinkirche errichtet Die Kirche befindet sich in der Gemeinde Gorzke Amt Ziesar im Westen des Landkreises Potsdam Mittelmark in Brandenburg Westturm der Dorfkirche in Gorzke source source source source source source source source Sudansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenUber die Baugeschichte dieser Kirche ist nur wenig bekannt Das zugehorige Dehio Handbuch fur Brandenburg aussert sich nicht zum Baubeginn Das Brandenburgische Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologische Landesmuseum BLDAM spricht von einem Bau aus dem 13 Jahrhundert Als Kirche eines Burgwardortes in Verbindung mit der Ausfuhrung des Mauerwerks sowie der Proportionen finden sich in einigen Quellen als Datum ihrer Errichtung die zweite Halfte des 12 Jahrhunderts Die Chronik der Stadt Gorzke aus dem Jahr 1989 verweist ebenfalls darauf dass die Bauzeit des Langhauses nicht nachweisbar sei Laut alten Quellen soll es zwischen 1155 und 1161 errichtet worden sein Der fast durchgangige Putz erschwert eine weitere Eingrenzung Vermutet wird dass das Bauwerk zunachst aus einem vergleichsweise grossen Kirchenschiff mit einem eingezogenen Chor und einer Apsis bestand Der Chronist geht davon aus dass das Schiff Teil des Befestigungssystems der Stadt war und an einen bereits vorhandenen Turm angebaut wurde Ahnliche Bauwerke wie die Dorfkirche Buckau lassen vermuten dass auch diese Kirche von Beginn an je funf Fenster auf der Nord und Sudseite sowie zwei Fenster im Chor aufwies Da der Ort Schauplatz von Streitigkeiten zwischen den Markgrafen von Brandenburg und dem Erzstift Magdeburg war ist zu vermuten dass die Kirche im Jahr 1378 ebenfalls beschadigt oder gar weitgehend zerstort wurde Der Westturm entstand vermutlich in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts In der Chronik wird berichtet dass dies bei Tod des damaligen Lehnsherren Friedrich von Schierstedt im Jahr 1525 erfolgte Rund 100 Jahre spater verlangerten Handwerker den Chor um rund einen Meter in Richtung Osten und rissen dabei vermutlich die Apsis ab Im Dreissigjahrigen Krieg brannte die Kirche 1642 aus Lediglich der Chor blieb von den Flammen verschont 1650 im ersten Amtsjahr des neugewahlten Burgermeisters Peter Hagendorf begann die Gemeinde die Kirche wieder aufzubauen was bis 1665 andauerte Im Jahr 1703 sind Umbaumassnahmen beschrieben die jedoch bislang nicht weiter konkretisiert werden konnten gleiches gilt fur das Jahr 1803 1862 baute die Kirchengemeinde ein neuromanisches Portal an die Sudseite des Turmes an und fugte einen Anbau fur eine Patronatsloge an die Sudwand des Chores hinzu Gleichzeitig liess sie das Gewolbe unterhalb der Kirche zuschutten 1881 1882 erfolgten erhebliche Umbauarbeiten Dabei vermauerten Arbeiter die spitzbogigen Fenster an der Ostseite der Kirche Die Ostseite erhielt eine romanisierende Apsis sowie den im 21 Jahrhundert noch vorhandenen Putz Bei den Arbeiten zum Neubau der Apsis stiessen die Handwerker auf eine grossere Anzahl menschlicher Knochen und Schadel die zum ehemaligen Kirchfriedhof gehorten Zusatzlich wurde eine Hufeisenempore auf gusseisernen Saulen errichtet 1906 erneuerten Arbeiter das Mansarddach des Turmes Architektur BearbeitenDas Schiff ist ein grosser Saalbau mit einer Lange von rund 22 20 Meter und einer Breite von rund 11 20 Meter Der Chor war ursprunglich 7 60 Meter lang und 8 80 Meter breit Durch die Verlangerung im Mittelalter ist er nun rund 14 50 Meter lang Dabei wurde vermutlich auch das Schiff um einen Meter aufgestockt Durch den bis auf die Nord und Ostseite des Chors vorhandenen Putz lassen sich keine Aussagen daruber treffen ob das Bauwerk uber Portale verfugt Eine Priesterpforte an der Sudseite erscheint jedoch wahrscheinlich Durch ihre Lage im Norden Gorzkes konnte sich das Portal fur die Kirchengemeinde an der Sudseite des Schiffs befunden haben Der dreijochige Chor verfugt uber ein Kreuzgewolbe mit Birnstabrippen An dessen Nordseite ist ein zugemauertes ehemals rundbogiges Fenster erkennbar Die Schlusssteine sind mit den Wappen der Familien derer von Schierstedt und derer von Wulfen verziert In die Apsis fugten die Baumeister drei Fenster ein Sie ist uber einen rundbogigen Apsisbogen mit dem Chor verbunden Auf dessen Innenseite befindet sich eine ornamentale Ausmalung Der Westturm ist rund 6 85 Meter lang und rund 11 20 Meter breit Sein Mauerwerk ist sehr unregelmassig An der Sudseite ist ein Schlitzfenster erkennbar an der Nordseite ein Rundbogenfenster Weiterhin verfugt er an diesen Seiten uber je eine gekuppelte zweifach abgetreppte Klangarkade Oberhalb des querstehenden Mansarddaches befindet sich eine Wetterfahne mit der Jahreszahl 1906 Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenansicht des KirchenschiffsDie Kanzel stammt wie auch das Kirchengestuhl vermutlich aus dem Jahr 1882 An den Nord Sud und Ostseiten des Schiffs sind Emporen eingebaut Der Taufengel stammt aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts und wurde 1992 restauriert An die Familie von Schierstedt erinnern neben den Schlusssteinen drei Epitaphe an der Nordseite des Chores eine 2 50 m hohe und einen Meter hohe Platte fur Hans von Schierstedt gestorben 1562 und je eines fur seine beiden Frauen Anna Brand von Lindau gestorben 1554 sowie Fredeka von Alvensleben gestorben 1573 Dieses Epitaph hat eine Hohe von rund zwei Metern bei einer Breite von rund einem Meter Ein weiterer Grabstein seines Sohnes und seiner Frau hangt vor dem Triumphbogen auf der Nordhalfte der Ostwand des Kirchenschiffs Das Schiff verfugt uber eine zeltartig ansteigende Holzdecke mit Freigesparre Eine Orgel befindet sich auf der Westempore In einer Aufzeichnung des Pastors Langenau aus dem Jahr 1881 ist bereits ein Instrument aus dem Ende des 17 Jahrhunderts mit vier Registern erwahnt Es muss jedoch zu einem spateren Zeitpunkt ersetzt worden sein da Carl August Buchholz bereits im Jahr 1842 ein neues Instrument errichtete Beim Umbau in den Jahren 1881 1882 liess die Gemeinde die Orgel um ein weiteres Manual sowie auf neun Register erweitern Im Turm hangen drei Glocken Die alteste und grosste Glocke stammt aus dem Jahr 1733 und wurde nach dem Verlust des Gelauts im Dreissigjahrigen Krieg angeschafft Zwei weitere Glocken musste die Kirchengemeinde im Zuge einer Metallspende des deutschen Volkes im Ersten Weltkrieg abgeben 1922 bekamen sie Ersatz aus der Glockengiesserei in Apolda Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Rat der Gemeinde Gorzke mit Unterstutzung durch die Gesellschaft fur Heimatgeschichte des Kreises Belzig Nachrichten aus acht Jahrhunderten Gorzker Geschichte Markische Volksstimme Potsdam 1989Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Gorzke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09190175 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Beschreibung der Kirche von Thomas Engeser abgerufen am 4 April 2015 52 173667 12 366652 Koordinaten 52 10 25 2 N 12 21 59 9 O Kirchen des Pfarramtsbereichs Wollin Dorfkirche Boecke Dorfkirche Bucknitz Dorfkirche Dahlen Dorfkirche Glienecke Dorfkirche Gorzke Dorfkirche Graben Dorfkirche Gruningen Dorfkirche Hohenlobbese Dorfkirche Kopernitz Dorfkirche Rottstock Dorfkirche Steinberg Dorfkirche Wenzlow Dorfkirche Wollin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Gorzke amp oldid 228867915