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Domenico Flabiano auch Flabiano Flabanico oder Flabianico 1043 war folgt man der sogenannten Tradition also der seit dem 14 Jahrhundert zunehmend staatlich gesteuerten Geschichtsschreibung der Republik Venedig ihr 29 Doge Er regierte von 1031 1032 bis 1043 und erzielte in mehrfacher Hinsicht einen Wendepunkt Er stabilisierte die Herrschaft nach innen und beendete die Zeit der Versuche eine Art Erbmonarchie in Venedig zu errichten er griff in das Investiturrecht des Patriarchen von Grado ein und er starkte nach aussen Venedigs Autonomie gegenuber den beiden Kaiserreichen Wappen des Domenego Flabenigo wie es den Vorstellungen derartiger Wappen im fruhen 17 Jahrhundert entsprach Bei den Wappen fruhmittelalterlicher Dogen handelt sich um blosse Ruckprojektionen sehr viel jungerer Familienwappen Die Heraldik setzte erst im 3 Viertel des 12 Jahrhunderts ein Spater wurden auch Wappen an die fruhen Dogen vergeben die nie ein Wappen gefuhrt hatten fanta araldica dies diente dazu die Familien dieser Epoche mit moglichst fruhen Dogen in ein verwandtschaftliches Verhaltnis zu setzen was ihnen Ansehen sowie politischen und gesellschaftlichen Einfluss verschaffte Es wurden also die Wappen der sehr viel spateren Nachfahren dieser Dogen auf die angeblichen oder tatsachlichen Mitglieder der angeblich seit 697 in Venedig herrschenden Familien zuruckprojiziert 1 Bevor Flabanico sein Amt antrat herrschten in Venedig chaotische Zustande Nach der Vertreibung seines Vorgangers Pietro Centranigo und dessen Flucht nach Konstantinopel versuchten die abgesetzten Orseolo die ihr Ziel der Installierung einer Erbmonarchie mit Beharrlichkeit verfolgten sich wieder ihrer Amter zu bemachtigen Sie waren aber auf den Widerstand Konrads II gestossen der die Opposition in Venedig unterstutzte mit dem Ziel Venedig dem historisch gewachsenen Einfluss von Byzanz zu entziehen Nach dem besagten Sturz seines Vorgangers war der Dogensitz ein Jahr lang verwaist 1032 wurde Domenico Flabanico der Fuhrer der Oppositionspartei gewahlt Mit ihm endete der dritte und letzte Versuch eine Erblichkeit des Dogenamtes und damit eine Dynastie durchzusetzen Denn im Jahr 1040 wurde allen Dogen untersagt einen Mitdogen oder Nachfolger zu bestimmen womit ein entscheidender Schritt getan war zukunftige Dynastiebildungen zu unterbinden Ein Konzil in der Markuskirche legte im selben Jahr ein Mindestalter fur Kleriker fest der jeweilige Metropolit musste erst seine Zustimmung geben Im nachsten Jahr griff der Doge in das Investiturrecht des Patriarchats von Grado ein Das Verhaltnis zu Byzanz kuhlte sich wohl ab doch war Flabanicos Herrschaft eine Zeit des ausseren Friedens Konrad II unterstutzte allerdings den Patriarchen von Aquileia gegen seinen Amtskollegen aus Grado wogegen sich Venedig wehrte Dort erkannte man dass eine solche Entscheidung die venezianischen Bistumer in ein Gehorsamsverhaltnis zu einem Reichsfursten gebracht hatte eben dem Patriarchen Konrads Nachfolger Heinrich III erneuerte im Gegensatz zu seinem Vorganger der Venedig als Reichsfeind betrachtet hatte die traditionellen Privilegien der Lagunenstadt im Jahr 1040 Der feindlich gesinnte Patriarch Poppo von Aquileia starb 1042 1044 wurde die besagte Entscheidung widerrufen was Venedigs Autonomie starkte Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft gesellschaftlicher Aufstieg 2 Das Dogenamt 3 Rezeption 3 1 Vom Spatmittelalter bis zum Ende der Republik 1797 3 2 Historisch kritische Darstellungen ab dem 18 Jahrhundert 4 Quellen 4 1 Erzahlende Quellen 4 2 Rechtsetzende Quellen 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenHerkunft gesellschaftlicher Aufstieg BearbeitenDer spatere Doge entstammte einer tribunizischen Familie Flabanico war Landbesitzer doch ist nicht sicher ob er als Seidenhandler tatig war wie einige vermuten Auch ist unbekannt ob er verheiratet war oder Kinder hatte Nur einige Angehorige seiner Familie des 10 und 11 Jahrhunderts sind bekannt doch die verwandtschaftliche Beziehung zu diesen uberlieferten Personen ist ungeklart So erscheinen 960 ein Domenico und ein Giovanni Flabiano 982 zwei weitere Manner namens Giovanni sowie zwischen 998 und 1024 ein anderer Domenico Im Umkreis des Dogen erscheint zwischen Juni 1037 und 1041 ein Stefano als Zeuge in Urkunden des Dogen der 1084 bereits verstorben gewesen sein muss Aus dem Jahr 1064 stammt ein Hinweis auf einen iudex Pietro Flabiano Er sprach Recht in einer Auseinandersetzung mit dem Abt des Klosters Brondolo auf dem oberitalienischen Festland nahe der Lagune von Venedig Im Zuge der Machtkampfe zwischen den einflussreichsten Familien Venedigs wurde Flabanico zum Wortfuhrer der Opposition gegen den Dogen Ottone Orseolo der 1024 erstmals Venedig raumen musste um nach Istrien zu fliehen Doch kehrte er nach kurzer Zeit in sein Amt zuruck 1026 gelang seine Absetzung und er wurde ins Exil nach Konstantinopel geschickt An seiner Stelle wurde Pietro Centranico zum Dogen erhoben auch Barbolano genannt Dieser wiederum wurde vier Jahre spater von den Anhangern der Orseolo gesturzt der Doge zuruckgerufen An seine Stelle trat jedoch zunachst fur eine Ubergangszeit der Patriarch von Grado Orso Orseolo Nun musste Flabanico aus Venedig fliehen Als die Delegation in Konstantinopel eintraf die den verbannten Dogen zuruckholen sollte war dieser bereits gestorben In Venedig trat daher nach 14 Monaten der Patriarch vom Amt des Dogen zuruck Ein weiterer Orseolo Domenico versuchte den Dogenstuhl zu erlangen doch wurde er nach nur einem Tag und einer Nacht vertrieben Er floh nach Ravenna An seiner Stelle nun wurde Flabanico zum Dogen gewahlt wahrend er noch an einem nicht uberlieferten Ort im Exil war Unklar ist ob die Wahl in den ersten Monaten des Jahres 1031 stattfand oder wie traditionell uberliefert im Jahr 1032 Das Dogenamt Bearbeiten nbsp Karte der Inseln Venedigs im 11 12 JahrhundertUnter Flabanico der vom arengho der Vollversammlung venezianischer Burger unterstutzt wurde wurden die Weichen fur Venedigs Verfassung gestellt die einer geschlossenen Gruppe adliger Familien die Herrschaft sicherte und Venedig selbst eine in Europa einzigartige Stabilitat Dem Dogen wurden zwei Berater die consiglieri zur Seite gestellt eines der ersten Indizien fur die Einleitung eines Prozesses der schliesslich in der vollstandigen Entmachtung des Dogen endete als er nach der Verfassung nur noch eine machtlose wenn auch glanzvolle Reprasentationsfigur war Es bildete sich neben dem arengho der consiglio minore Keimzelle des spateren Gremiums der pregadi bzw des Senats Unter Flabanicos geschickter Politik die Situation vor seiner Herrschaft wurde als chaotisch charakterisiert denn der Doge Ottone Orseolo war in Konstantinopel gestorben ein phantomgleicher Domenico Orseolo hatte fur einen Tag das Dogenamt okkupiert 2 liessen die sozialen Spannungen und die Machtkampfe unter den Parteien nach was ihm die Benennung als prudentissimus vir eintrug 3 Aussenpolitisch erlebte die Stadt abgesehen von der Abkuhlung des Verhaltnisses zu Byzanz eine Zeit des Friedens Zwar wird er in der Origo als Haupt des venezianischen Volkes bezeichnet doch ist nicht klar was dies bedeutete Von einer Umwalzung der Machtverhaltnisse kann jedenfalls nicht die Rede sein er war keinesfalls ein Gegner der traditionell fuhrenden Familien Allerdings erreichte er im Jahr 1040 einen bedeutenden Schritt die Macht des Dogen einzudammen indem ihm untersagt wurde wahrend seiner Amtszeit einen Mitdogen zu bestimmen oder einen Nachfolger noch gestattete man fortan dies einem anderen dies an Stelle des Dogen zu tun Der Chronist Andrea Dandolo selbst Doge nennt dies im 14 Jahrhundert ein salutare provvedimento S 209 Die Chronik die Piero Giustinian zugewiesen wurde nennt unter dem neuen Dogen die Eroffnung von Prozessen gegen die Orseolo und eine Verbannung der gesamten Familie doch handelt es sich dabei um einen offenkundigen Irrtum Die Orseolo blieben auch weiterhin Inhaber bedeutender Posten Im Jahr 1036 war ein Pietro Orseolo vielleicht ein Sohn des Dogen Domenico auf Rialto weiterhin im Besitz des vaterlichen Erbes Ein Teil davon wurde legal in den Besitz der Familie Flabiano ubertragen wie ein Dokument vom Mai 1084 erweist Im Jahr 1040 fand in der Markuskirche ein Konzil der Bischofe Venetiens statt Dort wurde festgesetzt dass ein Priester mindestens 30 Jahre alt sein musste ein Diakon 25 Ausnahmen sollte es fortan nur noch mit der Zustimmung des Metropoliten geben Damit reagierte die Versammlung auf die Amtseinsetzungen von Vitale Orseolo und Domenico Gradenigo die mit 16 bzw 18 Jahren ihr Amt angetreten hatten 1041 intervenierte der Doge im Streit zwischen dem Patriarchen Orso und dem Bischof von Olivolo um die Rechtsprechung an der Kirche San Trovaso Er erkannte beiden das Investiturrecht zu nbsp Italien Mitte des 11 JahrhundertsAussenpolitisch setzten sich die Konflikte mit dem Romisch deutschen Reich fort Kaiser Heinrich II hatte Wolfgang von Treffen 1019 als Poppo von Aquileia zum Patriarchen erhoben Als die Orseolo zum ersten Mal vertrieben wurden bemachtigte sich Poppo der Stadt Grado doch der dortige Patriarch erreichte beim Papst die Wiederherstellung des Status quo und die Verdammung von Poppos Untaten Doch mit Heinrichs Nachfolger Konrad II anderte sich die aussenpolitische Situation im Nordosten Italiens Der Konig weigerte sich Anfang 1026 die seit langem bestehenden Vertrage mit Venedig zu erneuern Eine von Konrad im nachsten Jahr in Rom einberufene Kirchenversammlung erkannte Poppos Anspruche auf Grado an wahrend die Stadt zu einer einfachen Kirchengemeinde degradiert werden sollte Wohl mit Unterstutzung des byzantinischen Kaisers wehrten sich die Venezianer gegen diesen Angriff auf ihre Rechte denn in dieser Form durchgesetzt lief dieser Beschluss auf die Vernichtung der Selbststandigkeit der Kirche Venedigs hinaus denn die dortigen Bistumer unterstanden dem Patriarchen von Grado Dies wiederum ware zu Lasten der politischen Autonomie der Stadt gegangen die seit langem darauf hinarbeitete dass seine Bistumer keinem nicht venezianischen Patriarchen unterstanden Mit Venedig trat Konrad nicht einmal in Verhandlungen ein Noch Jahre spater hielt er sie fur Reichsfeinde und Rebellen 4 1034 raumte Konrad in einer Urkunde dem Patriarchen von Aquileia das Territorium zwischen den Flussen Piave und Livenza ein Erst mit dem Tod des Kaisers im Jahr 1039 liess der massive Druck auf Venedig nach Sein Nachfolger Heinrich III erneuerte bereits 1040 die Privilegien des bedeutenden Klosters San Zaccaria wo er sich vor seiner Thronbesteigung als Pilger aufgehalten hatte Damit endete auch die feindselige Politik Poppos der im neuen Konig keinen Ruckhalt fand Ende September 1042 starb der Patriarch Ausserdem wurde 1044 der besagte Beschluss widerrufen Uber die Beziehungen zum ostlichen Kaiserreich ist nichts bekannt Die Uberlieferung dem Dogen sei der Titel eines Protospatharios verliehen worden ist unsicher Der Doge starb in fortgeschrittenem Alter in der ersten Jahreshalfte 1041 wie ein Dokument vom Juni dieses Jahres belegt das sich auf Ereignisse unter dem Dogen bezieht Nach Marin Sanudo wurde er im Kloster Santa Croce beerdigt im 19 Jahrhundert abgerissen dort befinden sich heute die Giardini Papadopoli Andere Chroniken nennen San Giorgio Maggiore oder San Zaccaria wiederum andere behaupten der Ort der Beisetzung sei unbekannt darunter Marin Sanudo selbst in seinem De origine situ et magistratibus urbis Venetae ovvero La Citta di Venezia 5 Rezeption BearbeitenVom Spatmittelalter bis zum Ende der Republik 1797 Bearbeiten Venedigs Verhaltnis zu den beiden Kaiserreichen unter Konrad II und Romanos III hatte sich aus unterschiedlichen Grunden verschlechtert Die Deutung die die venezianische Geschichtsschreibung dem Leben Domenico Flabanicos gab war zum einen auf die inneren Auseinandersetzungen zwischen den clanartigen Familienverbanden ausgerichtet zum anderen endete mit ihm die Moglichkeit der Dogen einen Mitdogen und damit erfahrungsgemass einen Nachfolger meist einen Sohn auf den Dogenstuhl zu hieven Zudem endete durch die Aktivitaten der hinter ihm stehenden Partei sieht man von der eintagigen Herrschaft des letzten Orseolo jenes kaum bekannten Domenico ab der letzte Versuch aus Venedig eine Erbmonarchie zu machen Das Augenmerk der wichtigsten und am haufigsten zitierten Chronik Venedigs der des Dogen Andrea Dandolo reprasentiert dabei in vollendeter Form die Auffassungen der zu seiner Zeit bereits fest etablierten politischen Fuhrungsgremien die vor allem seit diesem Dogen die Geschichtsschreibung steuerten Sein Werk wurde von spateren Chronisten und Historikern immer wieder als Vorlage benutzt Daher wurde es uberaus dominierend fur die Vorstellungen von der venezianischen Geschichte vor seiner Zeit Dabei stand bei Dandolo die Herleitung und Legitimation des territorialen Anspruches seiner Heimatstadt im Mittelpunkt denn nur diese entzog sich in Oberitalien der romisch deutschen Herrschaft In diesem Zusammenhang war schon immer die Anerkennung und moglichst die Erweiterung der alten Vertrage durch die jeweils neu ins Amt gelangten Kaiser und Konige von enormer Bedeutung Die Frage der Erbmonarchie an der die Candiano 976 in einer Katastrophe und die Orseolo 1026 32 gescheitert waren war zur Zeit Andrea Dandolos in keiner Weise mehr mit den Strategien des Interessensausgleichs zwischen den zu dieser Zeit vorherrschenden Familien vor allem aber nicht mehr mit dem Stand der Verfassungsentwicklung in Ubereinstimmung zu bringen Der Doge ab 912 nur noch durch Wahl zu bestimmen dann von Tribunen partiell kontrolliert nunmehr durch die Blockierung der Erbnachfolge in seiner Macht eingeschrankt wurde nun von einem kleinen Ratsgremium umgeben Die Etappen der politischen Entwicklungen die schliesslich zur Entmachtung des Dogen dem man zunehmend Reprasentationsaufgaben zuwies aber keine eigenstandigen Entscheidungen mehr zugestand war ein weiteres Darstellungsziel gerade weil die Particiaco Candiano und Orseolo hier gescheitert waren wobei der letzteren Regiment geradezu absolutistische Zuge trug Das Scheitern der Orseolo war hier zentral denn in einer Reihe von Etappen gelang es die institutionelle Einbindung des Amtes bis zum 14 Jahrhundert vergleichsweise weit voranzutreiben zudem wurden die Methoden des Sturzes weniger brutal denn nunmehr wurde uberwiegend in die Verbannung geschickt wo fruher Blendungen und Morde die haufigsten Mittel waren Zugleich blieb einerseits der Ausgleich zwischen den ehrgeizigen und dominierenden Familien eines der wichtigsten Ziele die Herleitung der herausgehobenen Position der nobili im Staat war andererseits von grosser partiell dem obigen Ziel widersprechender Bedeutung Weil die Kirchenamter bei den Kampfen eine wesentliche Rolle spielten erschlossen sich dem Patriarchen von Aquileia und dem dahinterstehenden Reich aber auch dem Papst neue Moglichkeiten der Einmischung gegen die sich Venedig seinerseits zur Wehr setzte Auch wenn Pietro Centranigo nur ein Verlegenheitskandidat gewesen sein mag so war sein Regiment dennoch ein erster Versuch einer kaum erkennbaren Partei unter Fuhrung Domenico Flabanicos den Trend zu absoluter Herrschaft in Venedig zu brechen Die Cronica di Venexia detta di Enrico Dandolo aus dem spaten 14 Jahrhundert die alteste volkssprachliche Chronik Venedigs stellt die Vorgange ebenso wie Andrea Dandolo auf einer in dieser Zeit langst gelaufigen weitgehend von Einzelpersonen vor allem den Dogen beherrschten Ebene dar Das gilt auch fur Domenego Flabanigo Die individuellen Dogen bilden sogar das zeitliche Gerust fur die gesamte Chronik wie es in Venedig ublich war 6 Die Chronik erwahnt zwar dass fast das ganze Volk den Dogen Ottone Orseolo gehasst habe und dass Domenego Flabanico ihn schliesslich seiner Wurde beraubte doch ein Grund fur den Hass wird nicht angegeben Auch uber die Motive fur die Wahl des neuen Dogen mit grosser Mehrheit schweigt die Chronik Der seinerseits gesturzte Doge Centranigo sei nach vier Jahren der Herrschaft im Monchshabit nach Grecia verbannt worden Diesen Sturz bringt der Verfasser in Zusammenhang mit Orso dem Patriarchen von Grado und Bruder des gesturzten Ottone Orseolo der seinerseits das Volk furchtete und daher aus Venedig geflohen war als Ottone verbannt wurde Sein Bruder Orso der Patriarch von Grado kehrte bald zuruck und erlangte die Dogenherrschaft Er liess Domenego Flabanico die treibende Kraft hinter dem Aufstand gegen seinen Bruder verbannen Flabanico blieb wahrend der gesamten Herrschaftszeit des Patriarchen in der Lombardei und liess Gesandte nach Konstantinopel reisen um seinen Bruder aus der Verbannung zuruckzuholen Doch dieser war bereits gestorben wie er aus Briefen des byzantinischen Kaisers entnahm Nach einem Jahr und sechs Monaten zog sich der Patriarch aus dem Dogat zuruck Nun versuchte Domenego Ursiolo ohne den Willen des Volkes und nach dem Willen von Wenigen Doge zu werden Doch schon nach einem Tag sentendo lo povolo conturbado contra de lui si tolse di quelo er floh also vor einer gegen ihn vorgehenden Menschenmenge und zwar nach Ravenna wo er verbannt bald starb Im Gegensatz zu diesem letzten Orseolo wurde Domenego Flabanigo vom gesamten Volk zum Dogen erhoben Man schickte nach ihm in die Lombardei und er wurde mit allergrossten Ehren cum grandissimo honor empfangen und als Doge bestatigt Gegen die von allen gehassten Orseolo fuhrte er grandissimi processi verbannte viele von ihnen und verbot den Orseolo jemals wieder ein Amt anzunehmen was bis zur Zeit des Chronisten beachtet wurde wie er schreibt Die Stadt Zara aber rebellierte zum ersten Mal und sie wurde erst vom nachfolgenden Dogen fur die Venezianer zuruckgewonnen Flabanigo starb nach zehn Jahren und vier Monaten der Herrschaft nbsp Umschlag einer Ausgabe der Vite de prencipi di Vinegia des Pietro MarcelloPietro Marcello meinte 1502 in seinem spater ins Volgare unter dem Titel Vite de prencipi di Vinegia ubersetzten Werk der Doge Domenico Fiabanico Doge XXVIII fu creato Doge a voce di popolo er wurde also durch die Stimme des Volkes zum Dogen 7 Nach der Ruckkehr vom Kampf gegen die Kroaten war sein Vorganger Ottone l ottimo prencipe einer vituperosa congiura des Domenico Flabanico zum Opfer gefallen und nach Grecia verbannt worden Auf Betreiben Poppos verhielt sich Konrad II derweil gegenuber den Venezianern sehr feindlich molto nimico In dieser Situation wurde der Doge Centranico nach vier Jahren vom Volk ergriffen und wie man sagt auf Betreiben Orsos geschoren als Monch bekleidet und ins Exil geschickt Nach der Vertreibung sollte auf Veranlassung des Volkes per commissione del popolo Orso so lange Doge sein bis sein Bruder zuruckgekehrt ware Nachdem aber Orso erfahren hatte dass sein Bruder in der Verbannung gestorben war zog er sich aus dem Amt zuruck woraufhin ein naher Verwandter Ottones ein Domenico Orseolo das Dogenamt tollkuhn temerariamente okkupierte Doch das Volk vertrieb ihn nach einem Tag nach Ravenna wo er wenig spater starb Fur den Chronisten musste seinerzeit auch Flabanico die Stadt verlassen als Orso Orseolo quasi als Doge fungierte Das Volk verlangte nach diesem Rucktritt des Orseolo die Ruckkehr Flabanicos Die Orseolo Familie sollte come scandalosa amp contraria alla quiete della citta vertrieben werden Auch sollten ihre Angehorigen nicht mehr Dogen werden konnen aber auch kein Magistrat keine Wurde mehr erhalten Das Volk das die Verdienste der Orseolo vergessen hatte wie Marcello anmerkt stimmte dem zu Der neue Dogen unterband auch die Sitte einen compagno nel Principato zu erwahlen Vom Alter verzehrt starb der Doge nach zehn Jahren im Amt Nach der Chronik des Gian Giacomo Caroldo 8 kam es um die Besetzung des Bistums Olivolo zu grosser Zwietracht und auf Betreiben des Dominico Flabanico per instigatione di Dominico Flabanico wurde der Doge Ottone Orseolo gesturzt und nach Konstantinopel verbannt Dessen Bruder Orso hingegen ging nach Grado von wo aus er die Ruckkehr Ottones betrieb Pietro Barbolano over Centranigo fu publicato Duce er wurde also nur kundgemacht keinesfalls wie ublich gewahlt warum das Amt nicht vom Aufstandsfuhrer ubernommen wurde bleibt unklar Im Gegenteil so der Chronist non essendo grata a molti la denominatione di costui furono per cio suscitati molti rumori Der Doge wurde also von vielen nicht akzeptiert und es kam daher zu Unruhen Aufgestachelt von Poppo widerrief der Alemano imperatore nicht nur die confederatione con Venetiani sondern er behandelte sie sogar wie Feinde Zur gleichen Zeit unterwarf der Konig von Ungarn einige der Stadte Dalmatiens Die Venezianer von aussen dermassen unter Druck geraten riefen den verbannten Dogen Ottone Orseolo zuruck der Patriarch Orso Orseolo fuhrte das Dogat in Abwesenheit seines Bruders Er schickte um Ottone zuruckzuholen einen weiteren Bruder namens Vitale den Bischof von Torcello con molit primarij Venetiani in die byzantinische Hauptstadt wahrend der Fuhrer der Rebellion von 1026 Dominico Flabanico mit seinen Anhangern floh Dominico Orsiolo in favor suo havea quasi la meta del popolo er hatte fast die Halfte des Volkes auf seiner Seite standen alle anderen gegenuber che desideravano viver in liberta havendo in odio la tirannide S 91 Seine Gegner waren demnach diejenigen die in Freiheit leben wollten und die Tyrannei hassten Nach nur einem Tag floh der letzte Orseolo auf dem Dogenstuhl Ihm folgte als 30 Doge Dominico Flabanico im Amt Neben Regelungen die fur den Klerus bedeutsam waren wurde dem Dogen untersagt jemals einen consorte zu Lebzeiten zu erwahlen ebenso wenig wie einen Nachfolger Diese Regelung wurde noch zu seinen Zeiten beachtet wie der Autor ausdrucklich vermerkt In der folgenden Zeit war der byzantinische Kaiser mit seinen nordlichen und ostlichen Nachbarn zunehmend beschaftigt namlich mit Bulgari et Valachi et in Levante dalla maladetta Setta Mahumetana die das Reich angriffen Aber auch die untertanigen Volker der Hungari Slavi Croati et contermini popoli entglitten seiner Kontrolle Mit erheblicher Macht widerstanden die Venezianer demnach den muslimischen Angriffen der verfluchten mohammedanischen Sekte wie sich Caroldo ausdruckt die den Kaiser in Suditalien und in Kilikien bedrangten Dabei war ein Teil des antico odio fra l Occidental et Constantinopolitano Imperio noch immer vorhanden dann die dissidentia fra la Romana et Greca Chiesa gemeint ist das sich abzeichnende Schisma von 1054 doch die Venezianer wollten sich den ostlichen heresie nicht anschliessen um ihren Handel zu schutzen per il necessariocommercio alla loro Citta Seit Pietro II Orseolo war die venezianische Macht gestiegen und gefurchtet Um in den Turbulenzen nach den Orseolo bestehen zu konnen unterbanden die Venezianer den Versuch eine Monarchia zu errichten Auch Heinrich Kellner meint in seiner 1574 erschienenen Chronica das ist Warhaffte eigentliche vnd kurtze Beschreibung aller Hertzogen zu Venedig Leben Dominicus Fiabanico sei 1034 durch gemeine Stimm des Volcks Hertzog worden 9 Nach seiner Ruckkehr war Ottone acht Jahre zuvor durch ein schandtliche Verrahterey von Dominico Fabianico uberfallen wie er sich dessen am wenigsten versahe ward im der Bart zur schande abgeschnitten und im funfftzehen jar seiner Regierung in Griechenland verjaget daselbst er dann bald hernach starb Gewiss sei dass Konrad II Venedig auf Betreiben Poppos grossen Schaden zufugte Der neue Doge wurde nach vier Jahren gleichfalls gesturzt und auf befehl der Gemein erhielt nun Orso das Regiment der Bruder des 1026 gesturzten Ottone Ehe seine Gesandten den Bruder in Konstantinopel erreichten erfuhren sie dass er in Griechenland gestorben war Als dies Orso erfuhr sagt er das Ampt auff Und in seinem abwesen drang Dominicus Orsoel welcher Ottonis gar naher und grosser Freundt war sich muthwilliglich in das Hertzogthumb aber es blieb im das gluck nicht lang dass den andern tag nach dem er sich des Hertzogthumbs angemasst hatte ist er von der Gemein die irer Freyheit indenck war verjagt worden Der neue Doge ist ein ursach gewesen dass Hertzog Otto verjaget ward Nun begert er an die Gemein dass man das Geschlecht Orseolo als argerlich unnd dem gemeinen Fried zuwider und gehessig auss der Stadt Venedig verjagen unn durch ein offentlich Verbott ordnen solt dass niemand auss demselbigen mehr zum Hertzogthumb oder einiger andern Ehr gelassen oder genommen werden solle Dies konnte er bei dem undanckbaren gemeinen Pofel durchsetzen der nicht mehr an die grossen Verdienste der Familie dachte Auch sorgte der Doge dafur dass der Usus beendet wurde ein Gehulffen oder Coadiutorn zu nehmen In der Ubersetzung von Alessandro Maria Vianolis Historia Veneta die 1686 in Nurnberg unter dem Titel Der Venetianischen Hertzogen Leben Regierung und Absterben Von dem Ersten Paulutio Anafesto an biss auf den itzt regierenden Marcum Antonium Justiniani erschien 10 zahlt der Autor abweichend von Pietro Marcello Dominicum Flabanicum Den 29 Hertzog Den Sturz Ottones verursachte zwar auch bei Vianoli jener Dominico Flabanico doch sei wiewol gantz verborgener Weise Petrus Centranicus der am allermeisten nach der Hertzoglichen Hoheit getrachtet das Haupt gewesen Ob Petrus Centranicus die Dogenwurde durch die gewohnliche Wahl erlangte oder ob er sich derselben mit Gewalt bemachtigt habe weiss man nicht gewiss Freywillig gab Orso sein Amt auf als er vom Tod seines Bruders horte Er habe das Amt dem Domenico Orseolo uberlassen woruber sich hochlich zu verwundern weil Autoritat und Ansehen allzu hoch gestiegen gewesen der jedoch vom Volk das uber die allzu grosse Gewalt gedachter Familien etwas geeifert gleich des folgenden Tags gezwungen wurde sich nach Ravenna zuruckzuziehen Fur Vianoli war Flabanico die treibende Kraft hinter dem Sturz der Orseolo der wunschte dass man dieses gantze und so wohl meritirte Geschlecht als verderblich dem allgemeinen Frieden zuwider und gehassig und dem gantzen Vatterlande hochst schadlich ausrotten und verjagen solte Auch bei Vianoli war es der undankbar gemeine Povel der die Verdienste der Orseolo vergessen hatte Auch ihm stand das Verbot sich Gehulffen zu nehmen vor Augen aber auch so erganzt Vianoli dass man von Stund an zwey Burger mit dem Titul der Rahte erwahlen mochte welche dem Hertzogen bestandige Hulffe in allen seinen Anschlagen und Rahtgebungen leisten sollen Die ersten die dieses Amt ausubten waren demnach Dominicus Selvus und Vitalis Valerius Aus diesem Gremium seien die Pregadi oder die Erbetenen hervorgegangen Nach zehn Jahren und vier Monaten im Dogenamt starb Flabanico im Jahr 1043 1687 bemerkte Jacob von Sandrart in seinem Opus Kurtze und vermehrte Beschreibung Von Dem Ursprung Aufnehmen Gebiete und Regierung der Weltberuhmten Republick Venedig lakonisch 11 dass Dominicus Flabanicus 1030 zum XXVIII Hertzog gewahlt worden sei Nach den Huldigungen der von ihm uberwundene n Lande der Stadte Dalmatiens war der Doge Ottone in aufruhrerischer Weise uberfallen worden namlich von jenem Dominico Flabanico welcher ihm in dem 50 Jahr seines Alters den Bart abscheren liess so zu diesen Zeiten eine unaussprechlich grosse Schande war und muste er benebenst nach Griechenland in das Elend wandern S 29 Fur Sandrart war Orso derjenige der Konrad II gegen Venedig aufstachelte bis es zum Sturz Centranigos kam und Orso zum Dogen wurde Dieser trat jedoch von selbsten zuruck als er vom Tod seines Bruders Ottone vernahm Den Palast nahm nun Dominico Urseolo so ein naher Bluts Freund des bemeldten Ottonis war doch wurde er gleich am nachsten Tag vertrieben Flabanicus sorgte dafur dass man zu Venedig zwey Grund Gesetz machte Die Orseolo wurden von der Regierung ausgeschlossen wodurch dann der Untergang dieses Geschlechts verursachet war Ausserdem durfte kein Doge mehr einen Neben Regenten zu sich nehmen Der Doge starb bei von Sandrart nach elfjahriger Herrschaft im Jahr 1041 Historisch kritische Darstellungen ab dem 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Phantasiedarstellung des Dogen Domenico Frabanico aus dem Jahren vor 1834 Antonio Nani Serie dei Dogi di Venezia intagliati in rame da Antonio Nani Giuntevi alcuni notizie biografiche estese da diversi Bd 1 Merlo Venedig 1840 o S Google Books Johann Friedrich LeBret publizierte ab 1769 seine vierbandige Staatsgeschichte der Republik Venedig 12 in der nach seiner Auffassung die Orseolo regierten wohl sie hatten schopferische Staatsgenies aber desto unertraglicher wurden sie einer Republik je monarchischer ihre Denkungsart war S 233 Wider den Otto Urseolus verschworen sich keine tugendhaften sondern die lasterhaftesten Manner vom ersten Range stellt LeBret fest S 235 Nach dem Sturz Centranigos setzten die Orseolo eine Zwischenregierung ein um die Zeit bis zur Ruckkehr Ottones zu uberbrucken Einige der altesten Geschichtsschreiber setzten den Patriarchen in die Reihe der wirklichen Regenten die neueren welchen es unbegreiflich scheint dass ein Patriarch ihr Volk regieret habe haben ihn aus diesem Verzeichnisse ausgelassen Diese Entscheidung fuhrt LeBret in einer Fussnote auf Lorenzo De Monachis 1351 1428 13 zuruck S 256 Anm 22 dessen Chronik zwischen 1421 und seinem Tod entstand 14 Als Orso nach 14 Monaten der Regentschaft angesichts des Todes seines Bruders Ottone den Abgott des Volkes vom Amt zurucktrat er empfand daruber den lebhaftesten Schmerzen entsagte allen offentlichen Geschaften und begab sich in seinen Patriarchalpallast wo er seinen Bruder zartlich beweinete versuchte ein letzter Orseolo namens Domenico die Macht mit Gewalt an sich zu reissen Flabanico und seine Anhanger waren schon zuvor geflohen als Ottone zuruckberufen werden sollte Domenico riss auf die verhassteste Art ohne Einwilligung des Volkes die Regierung an sich aber ohne den Geist seiner Voraltern zu haben S 256 LeBret glaube So wenig man die Orseoler bezichtigen kann dass sie despotisch regieret haben so sehr richtete Dominicus sein ganzes Absehen auf diesen Gegenstand Daher wahrete seine Gewalt nicht langer als einen Tag Doch habe er Widerstand leisten wollen Als er endlich sah dass so viele Hande schon ausgestrecket waren sich in seinem Blute zu baden so schlich er sich durch die verborgene Thure des Pallastes davon und floh in aller Geschwindigkeit nach Ravenna wo er nicht lange hernach vor Verdrusse starb S 257 Flabenigo wurde zuruckgerufen der die Seele der Partey gewesen war welche den Otto verjaget hatte S 266 und traf eine Situation an in der Byzanz zunehmend in die Defensive geriet wahrend Konrad II der bis dahin Venedig massiv unter Druck gesetzt hatte mit drangenderen Aufgaben beschaftigt war Nach LeBret uberzeugte der neue Doge das Volk von der Notwendigkeit die Orseolo zu vernichten indem er ihr Regiment als Tyrannei denunzierte und vor allem indem er ihnen Rachegeluste fur personliche Beleidigungen unterstellte Fur LeBret war das Volk undankbar liess sich mit einer rednerischen Schminke betauben Doch nicht alle Orseoler waren betroffen denn selbst der Patriarch Orso und Vitale der Bischof von Torcello erscheinen noch auf einer vom Dogen 1040 einberufenen Versammlung Wir mussen so LeBret uber Flabanico den er ansonsten verachtet es ihm zum Ruhme nachsagen dass von seinen Zeiten an die adelichen Hauser mehr als zuvor sich als gleiche Burger ansahen welche ein gleiches Recht hatten durch die Wahl auf den Thron gefuhret zu werden S 268 Das wichtigste Gesetz war jedoch das venetianische Grundgesetz dass kein Doge seinen Sohn zum Mitregenten erklaren oder seinen Nachfolger enennen solle Seine zehen Jahre vier Monate und sechzehen Tage wahrende Regierungszeit sei ausschliesslich mit Innenpolitik ausgefullt gewesen nbsp Der selige Ghirardvs Sagredo Ol auf Leinwand Madonna dell Orto um 1622Anders argumentiert Samuele Romanin der in den weiteren historischen Zusammenhang einbettende Historiker der diese Epoche 1853 im ersten der zehn Bande seiner Storia documentata di Venezia darstellte Er meint dopo lunga e burrascosa assemblea nach einer langen und sturmischen Beratung sei Domenico Centranico auf den Dogenstuhl erhoben worden Doch sei die Ruhe keineswegs zuruckgekehrt zudem sei er von einer Partei gewahlt worden in der die Orseolofreunde grossen Anteil hatten 15 Hinter der Partei stand ein anderer Unter Fuhrung der Flabianici war Ottone gesturzt geschoren und nach Konstantinopel verbannt worden Orso war geflohen Fur die Venezianer kamen nun uberaus ungluckliche Zeiten denn einige der dalmatinischen Stadte losten die Verbindung zu Venedig der Patriarch von Aquileia Poppo nahm seine Versuche in die Verhaltnisse in der Lagune einzugreifen wieder auf Konrad II lehnte die seit den Karolingern ubliche Privilegienerneuerung ab Zudem war Robert von Frankreich und Wilhelm von Aquitanien die Krone Italiens angetragen worden beide hatten das Angebot abgelehnt hingegen schloss sich der Erzbischof Aribert von Mailand dem deutschen Konig an Fur Poppo erwirkte Konrad die Anerkennung seiner Anspruche auf Grado Allerdings erkannte der Papst 1029 in einer Kehrtwende die Rechte Grados wiederum an Die wirtschaftlichen Probleme die aus dieser politischen Gegnerschaft mit Konrad und Poppo entsprangen untergruben die Herrschaft Centranicos ebenso wie die Tatigkeit der Orseoli die in Konstantinopel Unterstutzung fanden Dort war der Schwiegervater von Ottones altestem Bruder auf den Thron gelangt Tatsachlich erreichte eine Gesandtschaft unter Fuhrung des Vitale Orseolo Bischof von Torcello Konstantinopel um dessen Bruder Ottone den Dogen zuruckzuholen Die Administration des Staates oblag seit dem Sturz Centranicos seinem Bruder Orso wenn auch nur bis zur erwarteten Ruckkehr Ottones Vor diesem war Flabanico geflohen Als klar wurde dass Ottone bereits tot war legte Orso sein Amt nach 14 Monaten nieder Ein anderer Orseolo Domenico versuchte zwar das Interregnum zu nutzen um sich selbst an die Macht zu bringen doch wurde er vom wutenden Volk verjagt Er ging nach Ravenna Hingegen kehrte Domenico Flabianico aus dem Exil zuruck der den Orseolo nimicissimo war ausserst feindlich gesinnt Vielleicht auf die demokratische Bewegung fuhrt Romanin das Dekret zuruck nach dem die Orseolo verbannt und von jeder Amtswurde ausgeschlossen wurden Von grosster Wichtigkeit sei aber gewesen dass man nun nachdem die Dogen fast allesamt drei Jahrhunderte lang versucht hatten als Amtsnachfolger ihre Sohne oder Bruder einzusetzen indem sie sie zuvor zu Mitdogen erhoben diese Praxis generell untersagte Vielfach war das Volk schon gar nicht mehr gefragt worden viele der Nachfolger wurden abgesetzt verbannt oder ermordet Dieses Gesetz wurde bis zum Ende der Republik beachtet Daruber hinaus wurde den beiden Tribunen die seit langer Zeit dem Dogen beigegeben worden waren die aber keinerlei massigende Wirkung erzielt hatten ein neuer Name und ein neuer Rahmen gegeben Die ersten Angehorigen dieser Institution aus der spater der Senat hervorging waren Domenico Selvo und Vital Faliero Auch andere Stadte wie Mailand erlebten analoge Umsturze Dort belagerte Konrad vergebens Mailand Konrad zog weiter nach Rom musste sich aber bald vor den ublichen Epidemien eilig nach Deutschland zuruckziehen fu costretto dalle solite epidemie a precipitosamente tornarsene in Germania S 302 Gleichzeitig besitzen wir so Romanin nicht einmal Nachricht uber die Beziehungen zum Kaiser des Orients Dieser wiederum war mit den Umtrieben seines Generals Georgios Maniakes auf Sizilien beschaftigt sowie mit der fortschreitenden Expansion der seit 1027 in Apulien auftauchenden Normannen im Suden Italiens Mit Melfi errichteten sie ihren ersten dauerhaften Stutzpunkt In dieser fur Venedig prekaren Situation setzte Poppo von Aquileia seine gegen Venedig gerichtete Aussenpolitik fort wobei er bald von Heinrich III unterstutzt wurde Schliesslich nennt Romanin noch den hl Gerardo Sagredo der nach Jerusalem pilgerte und auf der Ruckreise in Ungarn blieb und dort Konig Stephan I beriet Als der Sohn des Orseolo Dogen Ottone Peter Orseolo Konig von Ungarn wurde wurde der spatere Heilige der sich in Venedig bald grosser Verehrung erfreute ermordet Noch starker betont August Friedrich Gfrorer 1861 in seiner erst elf Jahre nach seinem Tod erschienenen Geschichte Venedigs von seiner Grundung bis zum Jahre 1084 die verfassungsgeschichtliche Kehrtwende unter Flabanico Fur ihn war die Regierung Centranigos von Flabanico ins Amt gebracht zunachst ein Versuch zu vermitteln die Parteien zu versohnen 16 Gfrorer glaubte es seien Ottone und Orso gewesen die die Auslieferung Grados an Poppo bzw den Kaiser verlangt hatten Daher seien sie wegen des Verdachts auf Hochverrat nach Istrien geflohen das zu jenem Reich gehorte das inzwischen von Konrad II beherrscht wurde einem Salier So wurde sich erklaren warum Poppo tatsachlich als Schutzherr der Orseoli in Grado auftreten konnte dies also keineswegs listig vortauschte Damit waren die dortigen Handlungen Poppos nicht verbrecherische sondern vertragsmassige Handlungen S 440 Gfrorer vermutet dass dem Ganzen ein Geheimvertrag zugrunde lag in dem die Orseolo tatsachlich dem Patriarchen Poppo Grado uberlassen hatten Dies hatte aber als Hochverrat gegolten und war damit als offizielle Begrundung fur eine Anerkennung von Aquileias Rechten nicht brauchbar S 443 1026 entzundete sich der langwierige Streit um die Neubesetzung des kernvenezianischen Bischofsstuhls von Olivolo der schliesslich zum Sturz Ottones fuhrte Scharfste Gegner waren dabei die Gradonico die den Bischofsstuhl von Torcello beanspruchten Gfrorer glaubt Otto handelte so weil er den Patriarchenstuhl aus Grado nach der Hauptstadt Venedig verlegen aber auf demselben seinen Bruder Orso belassen wollte Unmoglich konnte er also die Wahl des Gradonico gut heissen S 446 Die Orseoli wurden nun erneut gesturzt und verbannt Ware der Plan gelungen den Ottone erdacht hatte dann ware Venedig eine andere Stadt geworden so Gfrorer schrankenlose Dogen hatten dann dort die Gesetze niedergetreten die Burger entwurdigt die Stuhle mit lauter Verwandten Sohnen Vettern Brudern blinden Werkzeugen der Willkur des Familienhauptes besetzt und statt einer glorreichen meerbeherrschenden Republik ware ein elendes durch allseitigen Argwohn zerruttetes Furstenthum aufgekeimt S 450 Neben Konrad und Poppo bedrangte laut Dandolo Konig Andreas von Ungarn das kleine Reich Venedigs denn er beunruhigte unaufhorlich Dalmatien und zwang einige der dortigen Stadte sich ihm zu ergeben Allerdings verwechsle der Chronist hier Konig Andreas mit Stephan der von 997 bis 1038 Konig war Stephan hatte dem in Venedig geborenen Sohn Ottones bekannt als Peter Orseolo den Befehl uber die ungarische Streitmacht ubertragen um ihn sogar als seinen Nachfolger zu empfehlen Gfrorer nimmt an Peter sei 1026 nach Ungarn gegangen als sein Vater Ottone ins Exil gehen musste Er glaubt Peter habe wie alle Orseoli Dalmatien als eine Art Erbstuck seines Hauses betrachtet S 454 Gfrorer legt nahe dass die ungarischen Angriffe auf Dalmatien eine Art Rache Peters fur den Sturz seines Vaters darstellten In die Enge getrieben durch zwei Kriege und innere Konflikte muss Doge Peter Barbolano mit den gesturzten Orseoli angeknupft haben Der verbannte Orso kehrte jedenfalls zuruck auf den Gradenser Patriarchenstuhl was spatestens 1029 geschehen sein durfte und was ohne Centranigo Barbolanos Einverstandnis unmoglich gewesen sein durfte Der Autor glaubt dass die Unverausserlichkeit Grados an das Salierreich und an Aquileia die Voraussetzung fur diese Ruckkehr war Ausserdem glaubt der Autor Grado seien nicht nur die venezianischen Bistumer unterstellt worden sondern auch die auf Istrien S 457 Damit sollten auch diese vor Poppos Ambitionen geschutzt werden Poppo hingegen weihte einige Jahre spater eine Kirche in Cittanuova und Gfrorer fuhrt ein in Aquileia aufbewahrtes Evangelienbuch an das den Eid canonischen Gehorsams verzeichnet welchen der Bischof von Pola Johann seinem Metropoliten dem Patriarchen Poppo von Aquileja leistete S 459 Zwischen 1030 und 1040 womoglich schon fruher hatte Grado demnach seine Suffraganbistumer auf Istrien an Aquileia verloren Mit der Ruckkehr Orsos und der Wiederherstellung Grados geriet Centranigo derartig in die Defensive dass er wie Gfrorer annimmt Kontakte zu Konrad II anknupfte die ihn letztlich den Dogenstuhl kosteten Er wurde 1030 gesturzt und verbannt Ottone sollte nun zuruckgeholt werden Orso wurde so lange sein Stellvertreter Die Anhanger der Rebellen von 1026 flohen vor der Ubermacht der Orseoli auch Flanbanico Doch so vermutet der Autor untergruben sie das Vertrauen des byzantinischen Kaisers indem sie behaupteten dass Ottones Wiedereinsetzung den Inselstaat schweren Gefahren preisgeben wurde Als Beleg betrachtet Gfrorer die enorm lange Wartezeit von 14 Monaten in denen Orso das Dogenamt stellvertretend fuhrte wahrend man auf Ottone wartete vor allem aber die Tatsache dass Flavanico unmittelbar nach seiner Erhebung zum Dogen vom Basileus mit dem Titel eines Oberschwerttragers geschmuckt worden sei S 464 Nach Dandolo masste sich jedoch zunachst Domenico Orseolo das Dogenamt an Auch dieser Orseolo wurde verbannt Gfrorer meint Andrea Dandolo habe den uberaus wichtigen Abschnitt der Geschichte seiner Vaterstadt welcher vom Tode Peters Orseolo II bis zum Sturze Domenico Orseolos verlief stiefmutterlich behandelt Nach Gfrorer hatte Dandolo sonst zugeben mussen dass Venetien damals keine schlimmeren Feinde hatte als seine Dogen Peter Orseolo II den Ahn Otto den Sohn und Domenico den Stammsippen oder vielleicht Enkel Als Doge sei ihm ein solches Urteil uber seine eigenen Amtsvorganger unstatthaft gewesen Fur den uberaus schnellen Sturz Domenico Orsinis gibt Dandolo in der Ubersetzung Gfrorers an Venetiens Burger erhoben sich wider Domenico weil sie die freie Verfassung unter der sie geboren waren behaupten nicht aber Sclaven eines Tyrannen werden wollten 17 Dieses harsche Urteil konne sich kaum auf Domenico beziehen denn er war ja nur einen Tag im Amt und von seinen politischen Vorstellungen konne noch nichts bekannt gewesen sein sondern wohl eher auf den gesamten Clan Dieser habe im Bunde mit den Saliern gestanden daher sei Domenico nicht zufallig nach Ravenna geflohen ins Reichsgebiet Ottone hingegen war nach Konstantinopel verbannt worden um diesmal sicher sein zu konnen dass er nicht zuruckkehre denn der dortige Kaiser war dem Dogen nicht wohlgesinnt weil dieser Anlehnung an seinen kaiserlichen Gegner suchte In die gleiche Richtung so Gfrorer weise die Verbannung des Centranico nach Konstantinopel Auch er habe Unterstutzung bei dem Salier gesucht Gfrorer deutet die byzantinische Partei in Venedig als die welche die Verfassung gegen die Orseoli stutzte Auch wenn die Rache der Veneter sie nicht getroffen hatte wurde die von ihnen gegrundete Dynastie erst ein Spielzeug dann ein Opfer salischer Arglist geworden sein Ihre Gegner die die Verfassung verteidigten schlossen sich daher Byzanz an Von dort kam der Titel eines Oberschwerrtragers S 470 fur den Dogen Das alte freundliche Verhaltniss zu Byzanz durch die ehrgeizigen Plane der Orseoli seit den letzten 20 Jahren unterbrochen war wieder angeknupft Seine Anhanger waren die Kaufleute er selbst lasst keinerlei aussenpolitischen Ehrgeiz erkennen Auch Gfrorer nennt seine wesentliche Verfassungsanderung das Mitdogenverbot und das Verbot seinen Nachfolger zu bestimmen mithin das Ende der Versuche eine Erbmonarchie zu errichten die mit Unterdruckung der Freiheit ende Erst dieses Gesetz machte Venedig wieder zu einer Republik mit monarchischer Spitze die aber nach dem Tode eines jeden Dogen durch einen besondern und vollig freien Akt erneuert werden musste S 471 Die von anderer Hand eingefugte angebliche Bestimmung niemals durfe ein Orseolo wieder Doge werden was bei dauerhafter Verbannung sowieso unmoglich war ebenso wie bei dauerhafter Fernhaltung aus allen Amtern halt Gfrorer fur einen blossen Vorschlag fur ein Gesetz denn Orso und Vitale blieben ja in Venedig Auch konne das Wort consortium das Andrea Dandolo benutzte ebenso den politischen Anhang des Hauses meinen Bei dieser Gelegenheit greift Gfrorer seine These wieder auf es habe bereits zwar weit fruher ein grosser Rath bestanden doch nun wurde ihm auch eine machtvolle Organisation gegeben die sich notfalls gegen den Dogen durchsetzen konnte Aus einer Urkunde die dem Grobschmied Johann Sagornin ausgestellt wurde folgert Gfrorer es habe Gastalden gegeben die den Orseolo gefugig waren und die von den Dogen Einnahmen und Aufsicht uber die Handwerke fuhrten Flabanico beendete demnach diesen Zustand das Schulzenregiment der Orseoli das Gfrorer noch mit anderen Beispielen versucht zu belegen In die gleiche anti orseolische Richtung verweise der Beschluss einer Synode von 1040 ein Mindestalter fur die Bischofe 30 Jahre und Patriarchen einzufuhren denn die Orseoli hatten mehrfach Minderjahrige lanciert Allerdings braucht ein solches Gesetz mit dieser Stossrichtung eine geistige Wende im Kopf desjenigen der das Gesetz initiierte namlich Orso Orseolo Als ehemaliger stellvertretender Doge und Patriarch sei er sicherlich spater selbst errothet Doch nun im erwachsenen Mannesalter handelt er nicht mehr wie ein Orseoli sondern wie ein treuer Knecht Gottes und wie ein guter Burger seines Landes S 486 Diese Widerspruche erkennt auch Pietro Pinton der Gfrorers Werk im Archivio Veneto in den Jahresbanden XII bis XVI ubersetzte und annotierte Er korrigierte zahlreiche Annahmen Gfrorers insbesondere wenn es um solche ging zu denen der Beleg aus den Quellen fehlte oder zu ihnen in Widerspruch stand Seine eigene kritische Auseinandersetzung mit Gfrorers Werk erschien erst 1883 gleichfalls im Archivio Veneto 18 Hinsichtlich der Aktivitaten Poppos und Heinrichs auf Istrien nimmt Pinton an dass es dem Kaiser gelungen war dort die Reichsrechte wieder durchzusetzen was durch Poppos Kampf gegen Grado dem ja auch die istrischen Bistumer unterstanden erleichtert wurde Erst mit der Erkenntnis dass es durch die Kampfe zu Schadigungen Istriens kam sorgte der Kaiser fur eine Massigung im Kampf gegen den Orseolo Patriarchen Die Flucht der beiden Orseoli nach Istrien die Gfrorer als Unterschutzstellung unter den Kaiser deutet als Hochverrat lehnt Pinton ab der eher die personlichen Feindschaften innerhalb Venedigs als Ursache sieht Dies passe zudem nicht zur Ruckeroberung Grados zum Schaden des Kaisers und des Patriarchen von Aquileia ebenso wenig dazu dass die Mehrheit der Volksversammlung den Dogen zwei Mal zuruckholte Als ausserst verwegen betrachtet Pinton die These Gfrorers die Orseoli wollten das unsichere Grado aufgeben um auf Rialto ein Patriarchat zu errichten auch dies ohne Quellen was Gfrorer nicht zum ersten Mal mit einem Geheimabkommen erklart So stimmt Pinton zwar zu dass die Orseoli uber den Versuch sturzten eine Art Monarchie zu errichten aber die dahinter liegenden Mutmassungen bis hin zum Hochverrat halt er fur nicht haltbar Zu Recht so Pinton halte Gfrorer nun Centranico fur eine creatura der Rebellen insbesondere Flabanicos Doch Dandolo der ja die einzige Quelle fur die inneren Verhaltnisse Venedigs darstellt meint der neue Doge sei a molti inviso gewesen woraus sich viele torbolenze entwickelt hatten Gfrorer deute dies als Hinweis auf ein schwaches Regiment doch Hass und Neid so Pinton hatten wohl die ganzen vier Jahre des Dogats ausgefullt Fur den Autor ist es im Ubrigen kein Anzeichen fur eine Opposition gegen Byzanz wenn politisch Unliebsame dorthin in die Verbannung geschickt wurden sondern uber Jahrhunderte geubter Brauch Dazu in Widerspruch stehe zudem dass Orso von der Mehrheit im Volk nur fur die Stellvertreterrolle vorgesehen war bis sein Bruder Ottone wieder sein Dogenamt einnehmen konnte Im Gegensatz zu seinen Vorgangern stand Romanos III den Orseolo weniger nahe und daher stimmt Pinton angesichts der Tatsache dass zu dieser Zeit eine Reise von Konstantinopel nach Venedig 23 Tage in Anspruch nehmen konnte zu dass Ottone in der Hauptstadt vom Kaiser festgehalten wurde S 361 Im ubrigen kann in Venedig kein allgemeiner Hass auf die Orseoli bestanden haben denn Orso blieb 14 Monate im Dogenamt wenn auch nur stellvertretend und man nahm ihn sogar in die Dogenliste auf Gfrorer ubersehe das gewichtige Wort usurpatore fur Domenico Orseolo und er glaube falschlicherweise die Venezianer hatten nur den einen einzigen Tag seiner Amtsfuhrung Zeit gehabt um den Tyrannen in ihm zu erkennen Daher habe sich die Abwehr auf die ganze Familie beziehen mussen Dem widerspricht Pinton denn die Art und Weise mit der Domenico gewaltsam die Macht usurpierte wahrend die ubrigen Orseolo mit grosser Mehrheit gewahlt worden waren fuhrte zur Ablehnung des Domenico Orseolo Gegen diesen Zweig der Familie richtete sich die nachfolgende Politik Flabanicos mit den bekannten Gesetzen zur Eindammung der Dogenmacht und Erbmonarchie Pinton sieht keineswegs einen entstehenden Grossen Rat wie Gfrorer sondern eine stark schwankende Zahl von Teilnehmern an der Generalversammlung des Volkes daher die unterschiedliche Zahl an Signaturen wenn Urkunden ausgestellt wurden So kam es zu Placiti grandi und minori Dies hindere nicht anzunehmen dass die dort explizit genannten majores mediocres und minores sich nicht nach und nach und mehr oder weniger auf die majores reduzierten und damit das Volk reprasentierten In seinem Il Palazzo ducale di Venezia von 1861 raumt Francesco Zanotto der Volksversammlung grosseren Einfluss ein 19 Doch das Volk immer leichtglaubig weil unwissend credulo perche ignorante und wankelmutig wie die See habe Ottone sturzen wollen der jedoch zusammen mit seinem Bruder Orso nach Istrien floh Auch Poppo von Aquileia intrigierte demnach gegen Orso besetzte Grado dabei vorgebend er wolle sich nur um eine im Stich gelassene Herde kummern um dann die Stadt auszuplundern und schwere Verbrechen zu begehen Die Venezianer holten die Orseoli aus Istrien zuruck diese nahmen die Aufgabe wahr Poppo zu bestrafen und Grado zuruckzuerobern Doch Hass Neid der schlechte Geist der den Orseoli feindlichen Familien hatten so der Autor 1026 eine neue Revolte hervorgebracht Dafur habe wiederum der Streit um den Bischofsstuhl von Torcello den Vorwand abgegeben wie Zanotto nach Dandolo ausfuhrt Stimolati von den Flabanici unter ihrem Oberhaupt Domenico ein Mann zu jedem Delikt bereit liess sich das Volk unter Fuhrung der Gradenighi zum Sturz des Dogen bereden Orso nun fuhrte fur seinen Bruder Ottone das Vertretungsregiment ab 1026 so gut dass er den Alten als Doge galt ja sein Portrat befand sich unter den ubrigen Dogen im Saal des Grossen Rates im Dogenpalast wie Zanotto vermerkt Doch nachdem sein Bruder in Konstantinopel gestorben war den Orso hatte zuruckholen wollen trat er von seinem Amt zuruck Die sich anschliessende eintagige Regierung des Domenico Orseolo beendete das Volk vor dem der Usurpator nach Ravenna floh Dort starb er nach Sanudo wie Zanotto angibt nach nur nach acht Tagen S 69 Die anti orseolische Partei wahlte den exilierten Flabanico nun zum Dogen Auch bei Zanotto stehen im Folgenden die beiden wichtigen Gesetze im Mittelpunkt mit denen die Nachfolge geregelt und die Kontrolle des Dogen durch zwei consiglieri festgesetzt wurde In wichtigen Fragen sollte eine Consulta zu Rate gezogen werden zu der die erfahrensten und angesehensten Burger gehoren sollten Diese Einrichtung bildete nach Zanotto den Kern der Pregadi also des spateren Senates der unter Jacopo Tiepolo stabilisiert wurde Fur seine Politik sei der Doge von allen Historikern gelobt worden Doch die alten Privilegien konnte er im Romisch deutschen Reich Konrads II nicht erneuern und in Byzanz misstraute man wohl dem Mann der die Orseolo gesturzt hatte Vielleicht schlossen sich die Stadte Dalmatiens wieder Byzanz an moglicherweise sogar die Stadte Istriens Bei Zanotto erhielt Flabanico den Titel eines protospatario entweder erst von Kaiser Michael IV 1034 1041 oder wie Andrea Dandolo wolle come vuole il Dandolo von Konstantin VIII 1025 1028 Zanotto sieht hier offenbar keinen Widerspruch Fur Heinrich Kretschmayr 20 stellten sich die Vorgange wieder anders dar Er raumt ein schon wahrend der Regierung des Dogen Otto muss eine starke Opposition gegen die Orseoler sich herausgebildet haben von deren Werden und Wachsen freilich nichts verlautet Diese Opposition zwang Ottone und Orso 1024 zur ersten Flucht Die Bruder kehrten jedoch zuruck und eroberten im Oktober November 1024 das zuvor von Poppo okkupierte Grado und noch im Dezember widerrief der Papst die Anerkennung der Rechte Aquileias Doch im Marz 1026 erschien Konrad II in Italien und wurde zu Ostern 1027 zum Kaiser gekront Ihm galten die Venezianer fur Rebellen die widerrechtlich Grado gegen Kaiser und Reich besetzt hielten Man musste sie unterwerfen stellt Kretschmayr knapp fest Konrad sei gewillt gewesen den Versuch Ottos II zu wiederholen und der venezianischen Unabhangigkeit ein Ende zu setzen S 146 Schon im Fruhjahr 1026 hatte Konrad die Bestatigung der venezianischen Privilegien verweigert Vertrieben oder aus eigenem Entschluss fliehend enteilte Otto an den Hof Romanos III nach Konstantinopel Ein farb und harmloser Verlegenheitskandidat namlich Domenico Centranigo wurde statt des Fuhrers der Opposition Domenico Flabanico zum Dogen gewahlt Der Sturz Ottones anderte jedoch nichts am Grundkonflikt denn Die Sache von Aquileja war die Sache des Reiches das Interesse von Grado lief dieser entgegen S 147 Unter dem Drucke des kaiserlichen Willens und der deutschen Waffen wurde Grado durch den Papst dem Patriarchen von Aquileia unterstellt Allerdings konnte Poppo das inzwischen besser befestigte Grado nicht erobern zerfetzte wie Dandolo malerisch sich ausdruckt im Vertrauen auf kaiserliche Hilfe die venezianischen Grenzlande Der Verlegenheitskandidat konnte sich zwar ein halbes Jahrzehnt behaupten doch habe er vielen nicht gefallen den Handwerkern unbillige Fronverpflichtungen fur das Palatium anbefohlen Nachdem er in die Verbannung nach Konstantinopel geschickt worden war berief man Ottone zuruck Kretschmayr mutmasst Ottone sei im Spatfruhling 1032 gestorben Orsos Verweserschaft erlosch von selbst und der Versuch des Domenico Orseolo vielleicht eines Enkels des grossen Pietro den Dogat gewaltsam an sich zu bringen forderte die Sache der Gegner erst recht Vielleicht im Sommer 1032 kehrte Domenico Flabiano aus der Verbannung zuruck wahrend Domenico Orseolo nach Ravenna floh Die sogleich erlassene Verordnung die dem durch Wahl zu erhebenden Dogen die Erwahlung eines Mitregenten verbot sollte die bisher ubliche Nachfolgeregelung unterbinden durch die der Mitregent nach dem Ableben des Dogen sein Nachfolger geworden war Die Zeit der erblichen Monarchie war fur Venedig voruber Drei Familien hatten versucht eine solche Erbmonarchie einzurichten und auch die letzten Versuche die noch bis ins 12 Jahrhundert unternommen wurden sollten scheitern fasst Kretschmayr zusammen Den Beschluss von 1040 der ein Mindestalter fur die Pralaten vorsah sieht Kretschmayr im Zusammenhang mit dem Zeitalter Gregors VII dessen kirchliche Reformtendenzen an den Grenzen des Seelands in der altberuhmten Abtei Pomposa einen Mittelpunkt fanden Die Priesterweihe sollte demnach nicht mehr vor dem 30 Lebensjahr die des Diakons nicht mehr vor dem 25 stattfinden durfen S 151 Dabei nahm die Zahl der Reliquien zu die Kirchenbauten wurden aufwandiger doch Venedig hielt an der von Byzanz anererbten Oberhoheit uber den Klerus unverbruchlich fest Insgesamt so der Autor angesichts der ungunstigen Quellenlage ist unsere Erkenntnis der Geschichte namentlich der Jahre 1032 1080 schattenhaft genug S 155 Flabanico den das Chronicon Justiniani des 14 Jahrhunderts einen scharfsinnigen und rechtschaffenen Mann nennt herrschte nach Kretschmayr von 1032 bis 1042 43 Fur John Julius Norwich in seiner stark vereinfachenden und den historiographischen Diskurs weitgehend ignorierenden History of Venice die von 1977 bis 2011 mehrfach aufgelegt wurde reagierten die Venezianer schockiert auf den Glauben der Orseolo die oberste Autoritat sei ein blosses perquisite of the Orseolo clan The Venetians showed their disgust in the clearest way possible by conferring the dogeship on Domenico Flabanico a wealthy silk merchant who had led the insurrection six years before Gegen das Vorhaben Ottone Orseolos und seiner Bruder eine Erblichkeit des Dogenamts durchzusetzen hatte sich eine Opposition geformt die ihn der bis dahin nur Reliquien geklaut hatte auf den Dogenstuhl spulte Die ersten dunklen Wolken uber den Orseolo so Norwich waren bereits 1019 mit der Ernennung Poppos aufgetaucht Folgt man dem Autor so flohen Orso und Ottone 1022 23 nach Istrien Die zuruckkehrenden Bruder vertrieben Poppo and his followers with surprisingly little fuss eine Synode wies 1024 Poppos Anspruche zuruck Hatte der Doge nur a modicum of sensitivity to popular opinion gezeigt waren die Orseoli vielleicht an der Macht geblieben Wie er knapp anmerkt habe aber a further scandal over Church appointments zum bekannten Sturz Ottones gefuhrt Dieser verbrachte den Rest seines Lebens in Konstantinopel Sein Nachfolger Centranico struggled to reunite the city but his efforts were in vain Nach dem Autor begannen sich die dynastischen Ehen der Orseolo zunachst auszuzahlen Die Verwandtschaft in Konstantinopel kundigte die Handelsvertrage die in Ungarn ging zum Angriff auf Dalmatien uber Wahrend sich die Probleme des neuen Dogen und seiner Partei verscharften nostalgia for the old days grew The crisis came in 1032 als Centranico gesturzt wurde und Vitale hurried off to Constantinople with an invitation to his brother to resume the throne All seemed set for a restoration doch nun starb Ottone Infolgedessen trat Orso zuruck und ein letzter Versuch durch Domenico Orseolo some obscure offshoot of the family war geradezu eine miserabile parodia wie Norwich Roberto Cessi zitiert Danach war der Weg fur Flabanico frei die Heranziehung von Co Dogen zu untersagen und damit die Erbfolge Norwich merkt an dass es bis zum Ende der Republik nur zwei Falle gab in denen der gleiche Familienname in der Liste der Dogen unmittelbar aufeinander folge In beiden Fallen folgte ein Bruder dem Bruder und es gab keinerlei Zweifel an der Korrektheit der Wahl Es gab nicht einmal einen Versuch einen Mitdogen zu erheben factions were forgotten Damit wurden die elf Jahre des Flabanico zu einem Meilenstein in der Geschichte Venedigs Erst nach dessen Tod mussten sich die Venezianer wieder mit anderen Dingen beschaftigen als den beiden Dingen die sie am besten konnten making money and enlarging and beautifying their city 21 Quellen BearbeitenErzahlende Quellen Bearbeiten Ester Pastorello Hrsg Andrea Dandolo Chronica per extensum descripta aa 460 1280 d C Rerum Italicarum Scriptores XII 1 Nicola Zanichelli Bologna 1938 S 208 f Digitalisat S 208 f Giovanni Monticolo Hrsg Cronache veneziane antichissime Fonti per la storia d Italia IX Rom 1890 S 175 f Bd 1 Digitalisat PDF Roberto Cessi Hrsg Origo civitatum Italiae seu Venetiarum Chronicon Altinate et Chronicon Gradense Rom 1933 S 29 120 139ff Roberto Cessi Fanny Bennato Hrsg Venetiarum historia vulgo Petro Iustiniano Iustiniani filio adiudicata Venedig 1964 S 74 77 Marino Sanudo Le vite dei dogi hgg von Giovanni Monticolo Rerum Italicarum Scriptores XXII 4 S 149 ff Rechtsetzende Quellen Bearbeiten Harry Bresslau Hrsg Conradi II diplomata Monumenta Germaniae Historica Diplomata reg et imp Germ IV Hannover Leipzig 1909 S 277 f Konrad schenkt der Kirche zu Aquileia der die Venezianer die durch synodale Beschlusse zugesprochene Gemeinde Grado vorenthalten zur Entschadigung den bisherigen Besitz der Venezianer zwischen Piave und Livenza online Literatur BearbeitenGiorgio Ravegnani Flabiano Domenico in Dizionario Biografico degli Italiani 48 1997 263 265 bildet die Grundlage fur den darstellenden Teil Donald M Nicol Byzantium and Venice A study in diplomatic and cultural relations Cambridge 1988 S 48 50 425 Giorgio Cracco Un altro mondo Venezia nel Medioevo dal sec XI al sec XIV Turin 1986 S 22 30 Gerhard Rosch Handels und verkehrspolitische Beziehungen in der deutschen Kaiserzeit Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom 53 Tubingen 1982 ital Venezia e l Impero 962 1250 Rom 1985 S 37 Roberto Cessi Storia della Repubblica di Venezia Florenz 1981 S 102 107 Frederic Chapin Lane Storia di Venezia Turin 1978 S 106 Andrea Da Mosto I dogi di Venezia nella vita pubblica e privata Florenz 1977 S 45 48 51 f Roberto Cessi Venezia ducale Bd I Duca e popolo Venedig 1963 S 384 389 393 Bd II 1 Commune Venetiarum Venedig 1965 S 3 33 36 f 50 127 137 155 Bartolomeo Cecchetti Degli archivi veneti antichi in Archivio veneto I 1871 65 83 hier S 69 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Domenico Flabanico Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Il presupposto di continuita genealogica su cui si basava la trasmissione del potere in area veneziana ha portato come conseguenza la gia accennata attribuzione ai dogi piu antichi di stemmi coerenti con quelli realmente usati dai loro discendenti Maurizio Carlo Alberto Gorra Sugli stemmi di alcune famiglie di Dogi prearaldici in Notiziario dell associazione nobiliare regionale veneta Rivista di studi storici n s 8 2016 35 68 hier S 41 Claudio Rendina I Dogi Storia e segreti Newton Compton 1984 S 91 Roberto Cessi Hrsg Origo civitatum Italiae seu Venetiarum Chronicon Altinate et Chronicon Gradense Rom 1933 S 140 Herwig Wolfram Konrad II 990 1039 Kaiser dreier Reiche Munchen 2000 S 127 Angela Caracciolo Arico Hrsg De origine situ et magistratibus urbis Venetae ovvero La Citta di Venezia Mailand 1980 S 237 Roberto Pesce Hrsg Cronica di Venexia detta di Enrico Dandolo Origini 1362 Centro di Studi Medievali e Rinascimentali Emmanuele Antonio Cicogna Venedig 2010 S 50 f Pietro Marcello Vite de prencipi di Vinegia in der Ubersetzung von Lodovico Domenichi Marcolini 1558 S 51 f zum Dogat Digitalisat Șerban V Marin Hrsg Gian Giacomo Caroldo Istorii Veneţiene Bd I De la originile Cetăţii la moartea dogelui Giacopo Tiepolo 1249 Arhivele Naţionale ale Romaniei Bukarest 2008 S 91 93 zum Dogat online Heinrich Kellner Chronica das ist Warhaffte eigentliche vnd kurtze Beschreibung aller Hertzogen zu Venedig Leben Frankfurt 1574 S 20v Digitalisat S 20v Alessandro Maria Vianoli Der Venetianischen Hertzogen Leben Regierung und Absterben Von dem Ersten Paulutio Anafesto an biss auf den itzt regierenden Marcum Antonium Justiniani Nurnberg 1686 S 172 174 Digitalisat Jacob von Sandrart Kurtze und vermehrte Beschreibung Von Dem Ursprung Aufnehmen Gebiete und Regierung der Weltberuhmten Republick Venedig Nurnberg 1687 S 30 f Digitalisat S 30 Johann Friedrich LeBret Staatsgeschichte der Republik Venedig von ihrem Ursprunge bis auf unsere Zeiten in welcher zwar der Text des Herrn Abtes L Augier zum Grunde geleget seine Fehler aber verbessert die Begebenheiten bestimmter und aus echten Quellen vorgetragen und nach einer richtigen Zeitordnung geordnet zugleich neue Zusatze von dem Geiste der venetianischen Gesetze und weltlichen und kirchlichen Angelegenheiten von der innern Staatsverfassung ihren systematischen Veranderungen und der Entwickelung der aristokratischen Regierung von einem Jahrhunderte zum andern beygefugt werden 4 Bde Johann Friedrich Hartknoch Riga und Leipzig 1769 1777 Bd 1 Leipzig und Riga 1769 zur Dogenherrschaft S 266 268 Digitalisat Giorgio Ravegnani DE MONACIS Lorenzo in Dizionario Biografico degli Italiani Bd 38 1990 Gemeint ist die durch Muratori edierte Chronik des Laurentius de Monachis das Chronicon de rebus Venetis ab U C ad annum MCCCLIV Venedig 1758 Buch IV S 77 Digitalisat Samuele Romanin Storia documentata di Venezia 10 Bde Pietro Naratovich Venedig 1853 1861 2 Auflage 1912 1921 Nachdruck Venedig 1972 Bd 1 Venedig 1853 S 293 297 zu Centranico S 298 300 zu Flabanico S 300 304 Digitalisat August Friedrich Gfrorer Geschichte Venedigs von seiner Grundung bis zum Jahre 1084 Aus seinem Nachlasse herausgegeben erganzt und fortgesetzt von Dr J B Weiss Graz 1872 zu Ottone S 425 450 zu Centranigo und dem Ende der Orseoli S 450 470 zu Flabanico S 470 486 Digitalisat Gfrorer liefert auf S 466 in einer Fussnote den Text Dandolos nach Muratori XII 240 Ceteri Veneti innatam libertatem et non tyrannidem cupientes in eum Dominicum Ursiolum insurgunt Pietro Pinton La storia di Venezia di A F Gfrorer in Archivio Veneto 25 2 1883 288 313 Digitalisat und 26 1883 330 365 hier S 362 365 Digitalisat Francesco Zanotto Il Palazzo ducale di Venezia Bd 4 Venedig 1861 S 69 f zu den Vorgangen bis zur Dogenwahl von 1032 S 67 f Digitalisat Heinrich Kretschmayr Geschichte von Venedig 3 Bde Bd 1 Gotha 1905 S 146 148 zum Dogat Flabianos S 155 f John Julius Norwich A History of Venice Penguin London u a 2011 S 65 f VorgangerAmtNachfolgerPietro CentranigoDoge von Venedig 1032 1043Domenico I ContariniNormdaten Person GND 1018181741 lobid OGND AKS VIAF 220987021 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Flabanico DomenicoALTERNATIVNAMEN Flabiano Domenico Flabianico DomenicoKURZBESCHREIBUNG Doge von Venedig 1031 1032 1043 GEBURTSDATUM 10 Jahrhundert oder 11 JahrhundertSTERBEDATUM 1043 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Domenico Flabanico amp oldid 238904952