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Danalith ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Fe4 S BeSiO4 3 2 ist also chemisch gesehen ein Eisen Beryllium Silikat mit Schwefel als zusatzlichen Anionen Strukturell gehort Danalith zu den Gerustsilikaten Tektosilikaten DanalithBraunlicher Danalith aus der Typlokalitat Rockport Massachusetts USA Gesamtgrosse 7 2 cm 4 8 cm 3 2 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Dan 1 Chemische Formel Fe4 S BeSiO4 3 2 Be3Fe2 4 SiO4 3S 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und GermanateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII J 12 VIII J 12 010 9 FB 10 76 02 04 02Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol kubisch hexakistetraedrisch 4 3mRaumgruppe Nr P4 3n 2 Nr 218 Gitterparameter a 8 23 A 2 Formeleinheiten Z 2 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5 5 bis 6Dichte g cm3 gemessen 3 28 bis 3 46 berechnet 3 36 4 Spaltbarkeit undeutlich nach 111 11 1 4 Bruch Tenazitat schwach muschelig bis uneben sprodeFarbe gelb rosa bis rot rotlichbraun in dunnen Schichten farblos bis rosaStrichfarbe weiss bis grauweissTransparenz durchscheinendGlanz Glasglanz FettglanzKristalloptikBrechungsindex n 1 747 bis 1 771 5 Doppelbrechung keine da isotropDanalith ist das Eisen Analogon zum manganhaltigen Helvin Mn4 S BeSiO4 3 2 und zinkhaltigen Genthelvin Zn4 S BeSiO4 3 2 und bildet mit diesen jeweils eine luckenlose Mischkristallreihe Die Mischkristallformel wird entsprechend mit Mn Fe Zn 4 S BeSiO4 3 angegeben wobei sich die in der ersten runden Klammer angegebenen Elemente jeweils gegenseitig vertreten konnen Substitution Diadochie jedoch immer im selben Mengenverhaltnis zu den anderen Formelbestandteilen stehen Das Mineral entwickelt meist oktaedrische oder dodekaedrische Kristalle bis etwa 10 Zentimeter Grosse mit glas bis fettahnlichem Glanz auf den Oberflachen In reiner Form ist Danalith farblos und durchsichtig Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch weiss erscheinen und durch Fremdbeimengungen eine gelbe rosa bis rote oder rotlichbraune Farbe annehmen wobei die Transparenz entsprechend abnimmt Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Bildung und Fundorte 4 Kristallstruktur 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Danalith in den Granitsteinbruchen nahe Rockport im US Bundesstaat Massachusetts und beschrieben 1866 durch Joslah P Cooke Jr der das Mineral nach dem bekannten Mineralogen James Dwight Dana benannte Typmaterial des Minerals wird an der Harvard University in Cambridge Massachusetts Katalog N r 85384 und im National Museum of Natural History in Washington D C in den USA Katalog Nr 124353 sowie im Natural History Museum in London England Katalog Nr 1976 422 aufbewahrt 4 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Danalith zur Mineralklasse der Silikate und Germanate und dort zur Abteilung der Gerustsilikate Tektosilikate mit Zeolithen wo er zusammen mit Genthelvin und Helvin die Helvin Reihe mit der System Nr VIII J 12 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Danalith in die bereits feiner unterteilte Abteilung der Gerustsilikate Tektosilikate ohne zeolithisches H2O ein Diese ist weiter unterteilt nach der moglichen Anwesenheit zusatzlicher Anionen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Gerustsilikate Tektosilikate mit zusatzlichen Anionen zu finden ist wo es zusammen mit Sodalith die Sodalith Danalith Gruppe mit der System Nr 9 FB 10 und den weiteren Mitgliedern Bicchulith Genthelvin Hauyn Helvin Kamaishilith Lasurit Nosean Tsaregorodtsevit und Tugtupit bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Danalith in die Klasse der Silikate und Germanate und dort in die Abteilung der Gerustsilikate Al Si Gitter ein Hier ist er wieder in der Helvingruppe mit der System Nr 76 02 04 innerhalb der Unterabteilung Gerustsilikate Al Si Gitter Feldspatvertreter und verwandte Arten zu finden Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Rosaroter Danalith aus Rockport Massachusetts USA Grosse 14 0 cm 12 4 cm 7 1 cm Danalith bildet sich entweder magmatisch in Graniten und granitischen Pegmatiten oder hydrothermal in Gneisen Skarnen und auf Erzgangen Als Begleitminerale konnen je nach Fundort unter anderem Albit Kassiterit Pyrit und Muskovit in zinnhaltigen Pegmatiten Granat Fluorit und Magnetit in Skarn oder Arsenopyrit Chlorit und Quarz in hydrothermalen Lagerstatten auftreten Als seltene Mineralbildung konnte Danalith nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei bisher Stand 2014 rund 60 Fundorte als bekannt gelten 6 Neben seiner Typlokalitat Rockport trat das Mineral in Massachusetts noch an mehreren Stellen um Gloucester zutage Daneben fand man es in den Vereinigten Staaten noch bei Jerome im Yavapai County von Arizona im Cheyenne District und am Stove Mountain im El Paso County Colorado an mehreren Orten im Carroll County New Hampshire bei Victorio im Luna County am Iron Mountain im Sierra County und in der Harding Mine im Taos County in New Mexico In Deutschland konnte Danalith bisher nur am Krennbruch in der niederbayerischen Gemeinde Saldenburg und im Schurf 24 an der Schwarzenberger Kuppel bei Pohla in Sachsen gefunden werden Der bisher einzige bekannte Fundort in Osterreich ist der Steinbruch Poschacher bei Artolz in der niederosterreichischen Gemeinde Pfaffenschlag bei Waidhofen an der Thaya Weitere Fundorte liegen unter anderem in Argentinien Australien Brasilien China Finnland Japan Kanada Kasachstan Norwegen Russland Schweden Somalia und im Vereinigten Konigreich England Nordirland 7 Kristallstruktur BearbeitenDanalith kristallisiert kubisch in der Raumgruppe P4 3n Raumgruppen Nr 218 Vorlage Raumgruppe 218 mit dem Gitterparameter a 8 23 A sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenJoslah P Cooke Jr On danalite a new mineral species from the Granit of Rockport Mass In American Journal of Science and Arts Band 92 1866 S 73 79 PDF 392 5 kB Donald M Burt The stability of danalite Fe4Be3 SiO4 3S In American Mineralogist Band 65 1980 S 355 360 PDF 400 6 kB Sytle M Antao Ishmael Hassan John B Parise The structure of danalite at high temperature obtained from synchrotron radiation and Rietveld refinements In The Canadian Mineralogist Band 41 2003 S 1413 1422 PDF 692 12 kB Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 545 Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 S 269 Dorfler Natur Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Danalite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Danalith Wiki Webmineral Danalite Database of Raman spectroscopy Danalite American Mineralogist Crystal Structure Database DanaliteEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e f g Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 699 IMA CNMNC List of Mineral Names January 2014 PDF 1 5 MB a b c Danalite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 71 2 kB Mindat Danalite Mindat Anzahl der Fundorte fur Danalith Fundortliste fur Danalith beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Danalith amp oldid 237751302