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Cuprostibit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der chemischen Zusammensetzung Cu2 Sb Tl 3 idealisiert auch Cu2Sb 4 Cuprostibit ist damit chemisch gesehen ein Kupfer Antimonid bei dem meist ein Teil des Kupfers durch Thallium ersetzt substituiert ist CuprostibitViolettes Cuprostibit Aggregat aus der Typlokalitat Nakkaalaaq Ilimaussaq Komplex Distrikt Narsaq Gronland Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Cusb 1 Chemische Formel Cu2 Sb Tl 2 3 Cu2Sb 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II A 01 070 2 AA 20 02 04 11 01Kristallographische DatenKristallsystem tetragonalKristallklasse Symbol ditetragonal dipyramidal 4 m2 m2 mRaumgruppe P4 nmm Nr 129 Vorlage Raumgruppe 129 4 Gitterparameter a 3 99 A c 6 09 A 4 Formeleinheiten Z 2 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 2 VHN50 216 249 5 Dichte g cm3 berechnet 8 42 5 Spaltbarkeit undeutlich 2 Bruch Tenazitat unebenFarbe stahlgrau rotvioletter Stich auf frischen Bruchflachen im Auflicht rosaviolett 5 Strichfarbe nicht definiertTransparenz undurchsichtig opak 5 Glanz Metallglanz 5 Cuprostibit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem und findet sich uberwiegend in Form feinkorniger Mineral Aggregate von bis zu 1 5 mm Durchmesser 5 Bekannt sind aber auch tafelige Kristallbildungen von wenigen Zehntel 6 bis etwa einem Millimeter 7 Durchmesser Das Mineral ist in jeder Form undurchsichtig opak und zeigt auf den Oberflachen der stahlgrauen im Auflicht auch rosavioletten Kristalle und Aggregate einen metallischen Glanz Auf frischen Bruchflachen konnen die ansonsten grauen Mineralproben einen Stich ins Rotviolette aufweisen Die Strichfarbe ist aufgrund der zu geringen Probengrosse bisher nicht ermittelt worden Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenDas Mineral wurde erstmals in Mineralproben vom 1334 m hohen Nakkaalaaq auch Nakalak Nakalaq entdeckt der im Alkali Komplex Ilimaussaq auch Ilimmaasaq nahe Narsaq in der Kommune Kujalleq an der Sudspitze Gronlands liegt Die Erstbeschreibung erfolgte 1969 durch Henning Sorensen E I Semenov M S Bezsmertnaya und E B Khalezova russisch H Sorensen E I Semenov M S Bezsmertnaya E B Halezova zunachst im russischen Fachmagazin Zapiski Vserossijskogo Mineralogicheskogo Obshchestva Eine Kurzbeschreibung folgte ein Jahr spater durch Michael Fleischer und Ernest Henry Nickel im englischsprachigen Fachmagazin American Mineralogist Sorensen und sein Team benannten das Mineral nach dessen Zusammensetzung aus Kupfer lat Cuprum und Antimon lat stibium Das Typmaterial des Minerals soll an der Universitat Kopenhagen in Danemark hinterlegt sein 5 allerdings fehlt eine entsprechende Dokumentation im Typmineral Katalog der International Mineralogical Association IMA 8 Klassifikation BearbeitenIn der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz ist der Cuprostibit noch nicht verzeichnet Einzig im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II A 01 70 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort der Abteilung Legierungen und legierungsartige Verbindungen wo Cuprostibit zusammen mit Algodonit Domeykit Koutekit Kutinait Novakit und Trigodomeykit fruher Domeykit b eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe bildet Stand 2018 2 Die seit 2001 gultige und von der IMA bis 2009 aktualisierte 9 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Cuprostibit ebenfalls in die Abteilung der Legierungen und legierungsartigen Verbindungen ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Verbindungen von Halbmetallen mit Kupfer Cu Silber Ag Gold Au zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 2 AA 20 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Cuprostibit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 02 04 11 innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 2 1 zu finden Kristallstruktur BearbeitenCuprostibit kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe P4 nmm Raumgruppen Nr 129 Vorlage Raumgruppe 129 mit den Gitterparametern a 3 99 A und c 6 09 A sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 4 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Cuprostibit Aggregat aus der Typlokalitat Nakkaalaaq Schweden Sichtfeld 1 8 cm An seiner Typlokalitat Nakkaalaaq im Ilimaussaq Komplex auf Gronland bildete sich Cuprostibit in Ussingit Adern die den anstehenden Sodalith Syenit durchzogen Als Begleitminerale fanden sich hier Chalkopyrit Chalkothallit Lollingit und antimonhaltiges Silber Je nach Fundort konnen weitere Paragenesen wie unter anderem gediegen Antimon und Bismut Breithauptit Chalkosin Dyskrasit Antimonsilber Galenit Gudmundit und Sphalerit auftreten Als seltene Mineralbildung konnte Cuprostibit nur an wenigen Orten nachgewiesen werden wobei weltweit bisher weniger als 20 Fundorte dokumentiert sind Stand 2020 10 Ausser am Nakkaalaaq trat das Mineral noch am nahe gelegenen Kuannersuit Plateau auch Kvanefjeld und am Taseq auf Innerhalb von Europa fand sich Cuprostibit bisher bei Herrsattra nahe Langsjon in der Provinz Sodermanlands lan und bei Langban in der Provinz Varmlands lan in Schweden auf den Schlackenhalden der Bleihutte Castleside bei Healeyfield in der englischen Grafschaft Durham auf den Schlackenhalden La Fonderie in der Gemeinde Poullaouen Bretagne und Fonderie de Vialas in der Gemeinde Vialas Okzitanien in Frankreich und im Uranschacht 16 bei Haje u Pribrame in Tschechien Weitere bisher bekannte Fundorte liegen im Gebiet Aqmola auch Akmola von Kasachstan im Soimon Tal bei Karabasch Oblast Tscheljabinsk Ural sowie in der Republik Sacha Jakutien und auf Kamtschatka in Russland sowie in Franklin im US Bundesstaat New Jersey 11 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenH Sorensen E I Semenov M S Bezsmertnaya E B Halezova Kuprostibit Novoe priro dnoe Soedinenie medi i Surmy In Zapiski Vserossijskogo Mineralogicheskogo Obshchestva Band 98 1969 S 716 724 russisch rruff info PDF 817 kB abgerufen am 28 Juni 2020 englische Ubersetzung H Sorensen E I Semenov M S Bezsmertnaya E B Khalezova Cuprostibite a new natural compound of copper and antimony Michael Fleischer Ernest H Nickel New mineral names In American Mineralogist Band 55 1970 S 1810 1818 englisch rruff info PDF 600 kB abgerufen am 28 Juni 2020 W B Pearson The Cu2Sb and related structures In Zeitschrift fur Kristallographie Band 171 1985 S 23 39 englisch rruff info PDF 655 kB abgerufen am 28 Juni 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cuprostibite Sammlung von Bildern Mineralienatlas Cuprostibit Cuprostibite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 28 Juni 2020 englisch Cuprostibite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 28 Juni 2020 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Cuprostibite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 28 Juni 2020 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated March 2020 PDF 2 44 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Marz 2020 abgerufen am 28 Juni 2020 englisch a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 58 englisch a b c d e f g Cuprostibite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 64 kB abgerufen am 27 Juni 2020 Bild von zehntelmillimetergrossen Cuprostibitkristallen aus der Schlackenlokalitat Castleside Healeyfield Grafschaft Durham England In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 28 Juni 2020 englisch Bild eines millimetergrossen Cuprostibitkristalls aus der Schlackenlokalitat Vialas Lozere Okzitanien Frankreich In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 28 Juni 2020 englisch Catalogue of Type Mineral Specimens C PDF 131 kB In docs wixstatic com Commission on Museums IMA 12 Dezember 2018 abgerufen am 28 Juni 2020 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 28 Juni 2020 englisch Localities for Cuprostibite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 28 Juni 2020 englisch Fundortliste fur Cuprostibit beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 28 Juni 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cuprostibit amp oldid 239327809