www.wikidata.de-de.nina.az
Novakit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der chemischen Zusammensetzung Cu Ag 21As10 1 und damit chemisch gesehen ein Kupfer Silber Arsenid Aufgrund der chemisch engen Verwandtschaft der Arsenide zu den Sulfiden werden diese in einer Klasse zusammengefasst Die in den runden Klammern angegebenen Elemente konnen sich in der Formel jeweils gegenseitig vertreten Substitution Diadochie stehen jedoch immer im selben Mengenverhaltnis zum Arsenanteil NovakitNovakit aus Cerny Dul Schwarzenthal Riesengebirge Tschechien Gesamtgrosse 3 cm x 1 7 cm x 1 5 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1967 s p 1 IMA Symbol Nva 2 Chemische Formel Cu Ag 21As10 1 Cu20AgAs10 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II A 01 II A 01 060 4 2 AA 15 02 04 18 01Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 m monoklin sphenoidisch 2 oder monoklin domatisch mRaumgruppe C2 Nr 5 Vorlage Raumgruppe 5 Cm Nr 8 Vorlage Raumgruppe 8 oder C2 m Nr 12 Vorlage Raumgruppe 12 3 Gitterparameter a 16 27 A b 11 71 A c 10 01 Ab 112 74 3 Formeleinheiten Z 4 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 bis 3 5 5 Dichte g cm3 berechnet 8 01 5 Spaltbarkeit fehlt 4 Farbe stahlgrau irisierend bis schwarz anlaufend 5 Strichfarbe schwarz 5 Transparenz undurchsichtig opak 5 Glanz MetallglanzNovakit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem konnte jedoch in der Natur bisher nur in Form unregelmassiger oder traubiger Mineral Aggregate mit bis zu drei Zentimeter grossen Kornern entdeckt werden Daneben findet er sich in Form von Aderchen in gediegen Arsen Das Mineral ist in jeder Form undurchsichtig opak und zeigt auf den Oberflachen der stahlgrauen Korner die mit der Zeit irisierend bis schwarz anlaufen einen metallischen Glanz Auf der Strichtafel hinterlasst Novakit einen schwarzen Strich Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenEntdeckt wurde Novakit erstmals bei der Untersuchung von Abraumhalden stillgelegter Bergwerke bei Cerny Dul Schwarzenthal im Riesengebirge in Tschechien Analysiert und erstbeschrieben wurde das Mineral durch die tschechischen Mineralogen Zdenek Johan 1935 2016 6 und Jaroslav Hak 1931 7 die es nach dem tschechischen Mineralogen Jiri Novak benannten Die Publikation der Erstbeschreibung erfolgte 1961 im englischsprachigen Fachmagazin American Mineralogist Novakit wurde 1967 nachtraglich von uber 60 der Mitglieder der Commission on New Minerals Nomenclature and Classification CNMNC der International Mineralogical Association IMA als eigenstandige Mineralart anerkannt 8 Da diese in einer Sammel Anerkennung publiziert wurde in der auch viele andere Minerale nachtraglich anerkannt wurden wird Novakit seitdem unter der Summenanerkennung 1967 s p special procedure gefuhrt 1 Die ebenfalls von der IMA CNMNC anerkannte Kurzbezeichnung auch Mineral Symbol lautet Nva 2 Typmaterial des Minerals wird in der Mines ParisTech auch Ecole nationale superieure des mines de Paris ENSM in Paris unter der Sammlungsnummer 18646 sowie im National Museum of Natural History NMNH in Washington D C unter den Sammlungsnummern 116992 und 162624 aufbewahrt 9 10 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Novakit zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und dort zur Abteilung Legierungen und legierungsartige Verbindungen von Metallen mit den Halbmetallen As Sb Bi wo er zusammen mit Algodonit Horsfordit diskreditiert 2006 Domeykit Trigodomeykit ehemals Domeykit b Koutekit und Whitneyit die Whitneyit Koutekit Gruppe mit der System Nr II A 01 bildete Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II A 01 060 In der Lapis Systematik entspricht dies ebenfalls der Abteilung Legierungen und legierungsartige Verbindungen wo Novakit zusammen mit Algodonit Cuprostibit Domeykit Trigodomeykit Koutekit und Kutinait die unbenannte Gruppe II A 01 bildet 4 Auch die von der IMA zuletzt 2009 aktualisierte 11 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Novakit in die Abteilung der Legierungen und legierungsartige Verbindungen ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Verbindungen von Halbmetallen mit Kupfer Cu Silber Ag Gold Au zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 2 AA 15 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Novakit ebenfalls in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 02 04 18 innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 2 1 zu finden Kristallstruktur BearbeitenNovakit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe C2 Raumgruppen Nr 5 Vorlage Raumgruppe 5 Cm Nr 8 Vorlage Raumgruppe 8 oder C2 m Nr 12 Vorlage Raumgruppe 12 mit den Gitterparametern a 16 27 A b 11 71 A c 10 01 A und b 112 74 sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte BearbeitenNovakit bildet sich hydrothermal in Karbonat Gangen die in Diopsid Hornfels Linsen in Pyroxen Gneis und seltener in Glimmerschiefer eindrangen An seiner Typlokalitat Cerny Dul trat Novakit vergesellschaftet mit gediegen Arsen Arsenolamprit Bornit Calcit Chalkopyrit Chalkosin Koutekit Lollingit Silber Skutterudit und Uraninit auf In der Cashin Mine bei La Sal im Montrose County des US Bundesstaates Colorado traten noch Algodonit Djurleit und Domeykit hinzu Ausser an diesen beiden Fundorten konnte Novakit bisher nur noch bei Beloves im Okres Nachod in Tschechien und bei Nieder Beerbach in Hessen Deutschland entdeckt werden 12 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenZ Johan J Hak Novakite Cu Ag 4As3 a new mineral In American Mineralogist Band 46 1961 S 885 891 englisch minsocam org PDF 423 kB abgerufen am 2 Februar 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Novakite Sammlung von Bildern Novakit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 2 Februar 2023 Novakite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 2 Februar 2023 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch a b Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 57 englisch a b c Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b c d e Novakite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 51 kB abgerufen am 2 Februar 2023 M Plachta Geologe und Mineraloge Dr rer nat Zdenek Johan Dr sc Ehrenburger der Stadt Semily In semily cz 3 Marz 2016 abgerufen am 4 Februar 2023 Thomas Witzke Entdecker von Mineralen aus Sachsen Sachsen Anhalt und Thuringen einschliesslich erste Erwahnungen und Benennungen Abgerufen am 4 Februar 2023 International Mineralogical Association Commission on new minerals and mineral names In Mineralogical Magazine Band 36 Marz 1967 S 131 136 englisch rruff info PDF 210 kB abgerufen am 4 Februar 2023 Catalogue of Type Mineral Specimens N PDF 160 kB Commission on Museums IMA 10 Februar 2021 abgerufen am 4 Februar 2023 Catalogue of Type Mineral Specimens Depositories PDF 311 kB Commission on Museums IMA 18 Dezember 2010 abgerufen am 4 Februar 2023 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 9 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 2 Februar 2023 englisch Fundortliste fur Novakit beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 2 Februar 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Novakit amp oldid 239327861