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Algodonit ist ein seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der chemischen Formel Cu1 xAsx mit x 0 15 2 und ist damit chemisch gesehen ein den Sulfiden verwandtes Kupferarsenid AlgodonitAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Ago 1 Chemische Formel Cu1 xAsx x 0 15 2 a Cu1 7As0 3 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und Sulfosalze Legierungen und legierungsartige VerbindungenSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II A 01 II A 01 010 2 AA 05 02 01 01 01Kristallographische DatenKristallsystem hexagonalKristallklasse Symbol dihexagonal dipyramidal 6 m2 m2 m 4 Raumgruppe P63 mmc Nr 194 Vorlage Raumgruppe 194 5 Gitterparameter a 2 588 A c 4 226 A 5 Formeleinheiten Z 2 5 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 VHN100 245 302 6 Dichte g cm3 gemessen 8 38 berechnet 8 72 6 Spaltbarkeit fehltBruch Tenazitat schwach muschelig 6 Farbe stahlgrau bis silberweissStrichfarbe Bitte erganzen Transparenz undurchsichtigGlanz Metallglanz an der Luft mit der Zeit matt grau anlaufend 7 KristalloptikPleochroismus starkAlgodonit kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem konnte jedoch bisher nur in Form massig derben Mineral Aggregaten und krustigen Uberzugen von stahlgrauer bis silberweisser Farbe vor Auf polierten Flachen zeigt das Mineral eine kraftige cremeweisse Farbe Frische Algodonitproben weisen einen starken Metallglanz auf An der Luft lauft das Mineral allerdings mit der Zeit matt grau an Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Modifikationen und Varietaten 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Algodonit 1857 in der Silbergrube Los Algodones Mine bei Los Algodones in der chilenischen Provinz Elqui und beschrieben durch F Field der das Mineral nach dessen Typlokalitat benannte 8 Klassifikation BearbeitenIn der Systematik nach Strunz wird Algodonit zu den Legierungen und legierungsartigen Verbindungen einer Untergruppe der Sulfide und Sulfosalze gezahlt Nach der 8 Auflage bildet dabei zusammen mit Cuprostibit Domeykit Koutekit Kutinait und Novakit eine Gruppe In der 9 Auflage bildet es eine eigene Untergruppe der Verbindungen von Halbmetallen mit Kupfer Silber und Gold In der Systematik nach Dana bildet es eine eigene Untergruppe der Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung AmBnXp mit einem Verhaltnis von m n zu p von gt 3 1 Kristallstruktur BearbeitenAlgodonit kristallisiert hexagonal in der Raumgruppe P63 mmc Raumgruppen Nr 194 Vorlage Raumgruppe 194 mit den Gitterparametern a 2 588 A und c 4 226 A sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle Modifikationen und Varietaten Bearbeiten nbsp Whitneyit aus dem Houghton County Michigan USAAlgodonit bildet mit Argentoalgodonit eine Varietat die neben Kupfer auch Silber enthalt Die chemische Formel von Argentoalgodonit ist Cu Ag 6As 9 Eine weitere dem Algodonit zugeordnete Varietat ist der Whitneyit ein Gemenge aus Algodonit und arsenhaltigem gediegen Kupfer 10 Als Mohawkit wird ein Mineralgemenge aus Algodonit Domeykit und arsenreichem Kupfer bezeichnet Bildung und Fundorte BearbeitenAlgodonit bildet sich in hydrothermalen Lagerstatten zusammen mit anderen Kupferarseniden wie unter anderem Domeykit und Koutekit Daneben konnen als weitere Begleitminerale noch gediegen Kupfer und Silber auftreten Fundorte liegen neben der Typlokalitat in Chile in den Vereinigten Staaten US Bundesstaaten Colorado und Michigan verschiedenen europaischen Landern Deutschland Schweiz Osterreich Grossbritannien Schweden Frankreich Tschechien in Namibia Neuseeland Bolivien Argentinien und im Iran Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenFriedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 414 Erstausgabe 1891 Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 113 Richard V Gaines H Catherine W Skinner Eugene E Foord Brian Mason Abraham Rosenzweig Dana s New Mineralogy 8 Auflage John Wiley amp Sons New York u a 1997 ISBN 0 471 19310 0 S 37 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Algodonite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Algodonit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 28 Februar 2023 Algondonite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 28 Februar 2023 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Algondonite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 28 Februar 2023 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b Peter Bayliss Revised unit cell dimensions space group and chemical formula of some metallic minerals In The Canadian Mineralogist Band 28 Nr 4 1990 S 741 755 rruff info PDF 447 kB abgerufen am 28 Februar 2023 Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 57 englisch David Barthelmy Algodonite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 28 Februar 2023 englisch a b R D Heyding G J G Despault The copper arsenic system and the copper arsenide minerals In Canadian Journal of Chemistry Band 38 Nr 12 1960 S 2477 2481 doi 10 1139 v60 335 nrcresearchpress com PDF 243 kB abgerufen am 28 Februar 2023 a b c Algodonite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 48 kB abgerufen am 28 Februar 2023 Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 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