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Dieser Artikel befasst sich mit dem Schauspieler Claus Clausen Zum Geologen und Palaontologen siehe Claus Dieter Clausen Claus Friedrich Clausen 15 August 1899 in Eisenach 25 November 1989 in Essen 1 war ein deutscher Theater und Filmschauspieler sowie Sprecher und Regisseur Portraitaufnahme Claus Clausens von Alexander Binder ca 1928 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Arbeit 1 1 Jugend und erste Erfolge 1 2 Karriere im Nationalsozialismus 1 3 Nach dem Krieg 1 4 Personliches 2 Filmografie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Arbeit BearbeitenJugend und erste Erfolge Bearbeiten Clausen wurde am 15 August 1899 in eine hannoversche Offiziersfamilie als Sohn des preussischen Offiziers und Prosaautors Ernst Clausen und dessen schottischen Ehefrau Emilie Krohn 1901 in Eisenach geboren Die Familie entstammt vaterlicherseits einer Linie der Welfen die Mutter kam aus dem Matheson Clan Er war der jungste von drei Sohnen aus erster Ehe sein altester Bruder war Oberst Ernst Nicolai Clausen 1883 1948 2 Von seinem Vater von zu Hause fortgejagt er sei zu verweichlicht schickte dieser ihn zum Dresdner Kadettenkorps 3 Im Ersten Weltkrieg diente er als Fahnrich wo er u a an der Marneschlacht teilnahm 4 Nach dem Krieg holte er sein Abitur 1919 am Rheingau Gymnasium nach und immatrikulierte sich fur Englisch Deutsch und Geschichte in Jena Erste schauspielerische Erfahrungen sammelte er unter dem Schauspieldirektor Haas Berkoff am Studententheater wo vor allem mittelalterliche Mysterienspiele einstudiert wurden 4 1920 debutierte er am Nationaltheater Weimar Er ging 1924 an das Reussische Theater in Gera wo er sich unter anderem als Woyzeck im gleichnamigen Theaterstuck einen Namen machte 5 1927 ging er an das Schauspielhaus Zurich 1929 an die Berliner Volksbuhne und 1930 an das Neue Schauspielhaus in Konigsberg Clausens erste Filmrolle war 1930 der Leutnant in Westfront 1918 unter der Regie von Georg Wilhelm Pabst 1933 wurde der Film von den Nationalsozialisten verboten Auch der Film Cyankali in dem Clausen am Ende des Films in der einzigen Szene mit Ton ein Pladoyer fur Schwangerschaftsabbruche und die Gesundheit der Frauen halt wurde von der Zensur stark geschnitten und kritisiert 6 Karriere im Nationalsozialismus Bearbeiten 1932 kehrte Clausen nach Berlin zuruck und spielte dort bis 1938 am Deutschen Theater und am Staatstheater unter der Intendanz von Gustaf Grundgens bis 1938 Danach spielte er am Schillertheater unter Heinrich George bis 1945 Ab 1942 inszenierte er auch als Regisseur unter anderen am Berliner Hebbeltheater Weitere Regisseure unter denen er spielte waren u a Max Reinhardt Jurgen Fehling Walter Felsenstein und Erwin Piscator 3 Clausen war seit April 1933 zwangslaufig Mitglied der NSDAP 7 und ubernahm im Dritten Reich eine Handvoll Kinorollen fast ausschliesslich propagandistischer Art 1933 wurde er von der Ufa verpflichtet und spielte u a in Hitlerjunge Quex den Bannfuhrer Kass und in Der alte und der junge Konig den Leutnant Katte Vor allem hier spielte er den oft militarischen bzw arischen Helden 4 Am Theater waren seine Rollen grosstenteils klassische Helden meist antik oder aristokratisch wie Hamlet oder der Prinz von Homburg sowie Soldaten Ab 1937 ubernahm er einen Lehrauftrag an der Schauspielschule des Deutschen Theaters Berlin und war dort zudem stellvertretender Leiter Heute Hochschule fur Schauspielkunst Ernst Busch 8 1944 wurde er fur den Volkssturm eingesetzt Anlasslich seines 25 jahrigen Buhnenjubilaums wurde ihm von der Stadt Berlin die Schillerplakette verliehen 8 Nach dem Krieg Bearbeiten Nach Ende des Zweiten Weltkrieges trat er nur wenige Male in Filmen auf und konzentriert sich mit seiner Arbeit ausschliesslich auf das Theater als Schauspieler und Regisseur Er sprach zudem auch einige Horbucher ein Seine Arbeit fand grosstenteils auf bundesdeutschen Buhnen und Sommerbuhnen statt so in Karlsruhe Berlin Bonn Hannover Wunsiedel und Wuppertal Er fuhrte zudem erfolgreich eine Privatschule fur Sprechen und Schauspielkunst in Freiburg 8 1950 ging er auf Wunsch Rudolf Sellners ans Grillo Theater in Essen 1952 spielte er neben Gene Kelly in dem Thriller Des Teufels Erbe einen karikaturhaften unverbesserlichen fanatischen Altnazi 9 Aufgrund des heiklen Themas wurde der Film erst 1991 zum ersten Mal in Deutschland gezeigt Ab 1953 und in den darauffolgenden zwei Jahren spielte er den Tod bei den Salzburger Festspielen im Stuck Jedermannneben Will Quadflieg Als Sellner Essen verliess wurde Clausen von Hans Schalla engagiert und kam 1955 zum Schauspielhaus Bochum Es folgten Auftritte bei internationalen Festspielen in Wien Paris und Berlin Von der Buhne verabschiedete er sich erst 1985 als Harpagon in Molieres Der Geizige in Bochum 3 Clausen war zudem ab 1959 als Dozent fur Schauspiel an der Folkwangschule in Essen tatig Er starb am 25 November 1989 in Essen und wurde dort auf dem Sudwestfriedhof beerdigt Personliches Bearbeiten Seine spatere Stiefmutter war die Ubersetzerin Rita Ohquist seine Schwagerin war die Theaterfotografin Rosemarie Clausen 1920 heiratete Clausen seine Ehefrau Erika geb Kathe mit der er bis zum Ende seines Lebens verheiratet war Seine Frau starb ein halbes Jahr nach ihm am 12 Mai 1990 Das Ehepaar Clausen lebte in seinen letzten Lebensjahren in Essen in dem Atelierhaus der Malerin Ina Seeberg Zwischen ihnen entstand eine enge kunstlerische Zusammenarbeit Beide Clausens wurden mehrfach von der Malerin portratiert die Portrats u a im Singer Laren Museum ausgestellt Im hohen Alter widmete er sich zunehmend der Anthroposophie mit der er bereits wahrend seiner Zeit im Studententheater 1920 in Beruhrung kam und engen Kontakt mit Rudolf Steiner hielt Filmografie Bearbeiten1930 Westfront 1918 1930 Scapa Flow 1930 Cyankali 1930 Skandal um Eva 1931 Berge in Flammen 1933 Hitlerjunge Quex 1934 Rivalen der Luft 1934 Der alte und der junge Konig 1939 Der Feuerteufel 1939 Ein Robinson 1940 Mein Leben fur Irland 1941 Der grosse Konig 1943 Der Verteidiger hat das Wort 1943 44 Kolberg 1952 Des Teufels Erbe The Devil Makes Three 1955 Der Cornet Die Weise von Liebe und Tod 1968 Bel Ami TV 1968 Die Burger von CalaisLiteratur BearbeitenKay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 2 C F John Paddy Carstairs Peter Fitz Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 85 Weblinks BearbeitenClaus Clausen in der Internet Movie Database englisch Claus Clausen In Virtual History englisch Einzelnachweise Bearbeiten Stadtarchiv Halle Saale Heiratsregister Standesamt Halle Sud Nr 452 1922 Clausen Ernst Nicolai In TracesOfWar englisch Abgerufen am 8 Februar 2023 a b c M K Nach Ruckzug von der Buhne fesselt Dichtung Zum 90 Geburtstag von Claus Clausen In Westdeutsche Allgemeine Zeitung Essen 14 August 1989 a b c Artikel Portrait eines Schauspielers Claus Clausen In Filmwoche Zeitschrift Nr 5 Berlin 31 Januar 1934 S 139 Wolfram Viehweg Georg Buchners Woyzeck auf dem deutschsprachigen Theater 2 Teil 1918 1945 Band 1 1918 1933 BoD Books on Demand 2008 ISBN 978 3 8334 7546 7 google de abgerufen am 25 Juli 2020 Neue Berliner Zeitung Das 12 Uhr Blatt Jg 12 24 Mai 1930 ZDB ID 821491 8 Thomas Blubacher Gustaf Grundgens Biografie Leipzig ISBN 978 3 89487 702 6 a b c Claus Clausens eigenhandiger verfasster Lebenslauf fur die Anstellung als Dozent an der Folkwangschule in Essen fur Schauspiel 1959 Einsehbar im Stadtarchiv Essen Eingesehen im Marz 2023 Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 2 C F John Paddy Carstairs Peter Fitz Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 85 Normdaten Person GND 116540028 lobid OGND AKS LCCN n2008132913 VIAF 69684531 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Clausen ClausALTERNATIVNAMEN Clausen Claus Friedrich Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Theater und FilmschauspielerGEBURTSDATUM 15 August 1899GEBURTSORT EisenachSTERBEDATUM 25 November 1989STERBEORT Essen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Claus Clausen amp oldid 239261161