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Christian Rantzau erster Reichsgraf zu Rantzau Herr auf Breitenburg und vielen anderen Gutern 2 Mai 1614 auf Schloss Hansburg Hadersleben 8 November 1663 in Kopenhagen war von 1648 bis 1661 Statthalter dann bis zum Tode Oberstatthalter im koniglich danischen Anteil von Schleswig Holstein Mit dem Wiener Grafen Doppeldiplom comitiv und palatinat von 1650 erhob der Kaiser das 1649 von Christian erworbene Amt Barmstedt zur reichsunmittelbaren Grafschaft Rantzau und ebnete Christian den Weg zur Reichsstandschaft Er wurde somit Stammvater des einzigen reichsgraflichen Zweiges der Familie Rantzau der von 1653 bis 1726 bestand Christian Reichsgraf zu Rantzau 1614 1663 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Der ungewohnliche Weg zur Reichsgrafschaft 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenChristian entstammte dem Adelsgeschlecht Rantzau Er war der alteste Sohn des koniglichen Statthalters Gerhard zu Rantzau und dessen zweiter Ehefrau Dorothea von Brockdorff Sein Grossvater war der Finanzier und politische Berater Heinrich Rantzau Am 31 Juli 1636 heiratete er Dorothea von Rantzau 1619 1662 eine Tochter von Detlev von Rantzau 1577 1639 und Dorothea von Ahlefeldt Das Paar hatte nur zwei Kinder 1 Margarethe Dorothea 1642 1665 28 Dezember 1656 Graf Frederik von Ahlefeldt 1623 1686 Statthalter von Schleswig und Holstein und danischer Kanzler Detlev 1644 1697 zweiter Reichsgraf zu Rantzau 1 1664 Freiin Catharina Hedwig von Brockdorff 1645 1689 Christian Detlev zu Rantzau 1670 1721 erschossen 3 Reichsgraf Catharina zu Rantzau 1683 1743 1699 Graf Johann Friedrich zu Castell Rudenhausen Wilhelm Adolf zu Rantzau 1688 1734 4 und letzter Reichsgraf 1726 vom danischen Gericht wegen angeblicher Beteiligung an der Ermordung seines alteren Bruders verurteilt und festgesetzt Er starb in Festungshaft im Akershus Norwegen ohne Nachkommen Leben BearbeitenNach dem Tod seines Vaters am 28 Januar 1627 besuchte Christian Rantzau gemeinsam mit Heinrich Muller der seit 1624 mit ihm zusammen erzogen wurde die Ritterakademie Soro und studierte u a bei Johann Lauremberg Wahrend dieser Zeit wurde der Familienbesitz in Holstein von Wallensteins Truppen besetzt Schloss Breitenburg bei Itzehoe wurde am 29 September 1627 gesturmt Dabei wurde auch die weit uber die Grenzen hinaus bekannte Bibliothek vernichtet Im Lubecker Frieden im Mai 1629 wurden jedoch alle von kaiserlicher Seite eingeleiteten Konfiskationsprozesse niedergeschlagen 1630 erkrankte Christian Rantzau an den Blattern an denen seine Mutter einige Wochen spater starb An die obligate Kavalierstour war unter diesen Umstanden nicht zu denken aber eine danische Delegation lud ihn ein sie zum Regensburger Kurfurstentag zu begleiten Von Regensburg aus fuhrte ihn die Reise der Delegation weiter in die Niederlande und nach Frankreich Dort trat er in die Academie d Orleans ein und wurde 1632 zum Consiliarius Nationis Teutonicae gewahlt Nach seiner Ruckkehr 1633 war er bis zum 21 Juni 1634 danischer Hofjunker und bis 22 Mai 1636 danischer Kammerjunker In dieser Funktion begleitete er Konig Christian IV nach Norwegen Mit dessen Schwiegersohn Corfitz Ulfeldt war er befreundet Nach seiner Hochzeit zog er sich auf sein Schloss Breitenburg zuruck Ende 1636 unternahm Furst Ludwig I von Anhalt Kothen seine norddeutsche Reise um die Ubertragung der Grafschaften Holstein Pinneberg und Schaumburg auf sein Mundel Otto V von Schaumburg zu ordnen Bei dieser Gelegenheit nahm der Furst Christian Rantzau in die Fruchtbringende Gesellschaft auf Er verlieh ihm den Gesellschaftsnamen der Gezierte und das Motto in auserlesenen Farben Als Emblem wurde ihm der indische Jasimin Mirabilis jalupa L zugedacht Im Kothener Gesellschaftsbuch findet sich Rantzaus Eintrag unter der Nr 278 Dort ist auch das Reimgesetz vermerkt welches er anlasslich seiner Aufnahme verfasst hat Dass Jndisch Jasimin in ausserlesnen farben Also gezieret ist der andre blumen darben Gelb braun auch roth vnd weiss sehr schon befind ess sich Drumb den Gezierten hat man wohl genennet mich Der rechte Zierrath ist die ausserlessne Tugend Darin Zunehmen soll die hohe Zarte Jugends Dass sie Gottselig sey betrachte tag vnd nacht Dess Herrn gesetz vnd wort vnd hab ess recht in acht In koniglich danischen Diensten wurde Christian Rantzau 1639 Amtmann in Rendsburg und 1640 dort auch Landrat In den Jahren 1643 und 1645 war er danischer Generalkriegskommissar wahrend des Torstenssonkrieges Zu Hause wurde beim Einmarsch der Schweden unter Torstensson Schloss Breitenburg am 17 Dezember 1643 abermals genommen und geplundert Nach dem Tod von Christian IV im Februar 1648 stieg Christian Rantzau unter Friedrich III schnell auf Am 26 November 1648 wurde er als Ritter in den Elephantenorden aufgenommen Im selben Jahr wurde er Statthalter der koniglich danischen Anteilen der Herzogtumer Schleswig und Holstein ein Amt das vor ihm sein Vater und Grossvater innegehabt hatten Es wird vermutet dass er 1649 50 in den Sturz seines ehemaligen Freundes Corfitz Ulfeldt verwickelt war denn mit dem Offizier Jorgen Walter dessen Geliebte Dina Vinhofvers mehrere Geruchte uber Ulfeldt verbreitete war er gut bekannt 2 1651 wurde er an den danischen Hof berufen fraglich ob er dem nachkam da er sehr lange in Wien weilte Der Hohepunkt seiner Karriere war die Ernennung zum Prasidenten des Staatskollegiums am 23 August 1661 Mit dieser Ernennung wurden ihm quasi die Befugnisse eines Premierministers ubertragen 1661 erhielt er zudem den Titel eines Oberstatthalters der Herzogtumer Seit dem 13 November 1651 war er auch Domherr im Lubecker Domkapitel als Inhaber der ihm von Herzog Friedrich III von Schleswig Holstein Gottorf verliehenen holsteinischen Distinktprabende Diese hatte zuvor Christian von Pentz inne 3 Letztere war wie Corfitz Ulfeldt einer der Schwiegersohne von Christian IV gewesen Christian zu Rantzau starb am 8 November 1663 zu Kopenhagen Seine letzte Ruhe fand er neben seiner 1662 verstorbenen Frau und deren Mutter in einem Gruftgewolbe der Stadtkirche St Laurentii Itzehoe Der ungewohnliche Weg zur Reichsgrafschaft Bearbeiten Hauptartikel Grafschaft Rantzau Durch das Kauf und Permutationstraktat vom 28 Dezember 1649 erwarb Christian Rantzau von Herzog Friedrich III von Schleswig Holstein Gottorf 1616 1659 zum Preis von 101 000 Speciesthalern und im Tausch gegen das Stammgut Rantzau und weiteren Grundbesitz mit 100 000 Thalern bewertet das danische Amt Barmstedt und liess sich dort Schloss Rantzau errichten Kaiser Ferdinand III bestatigte am 16 und 20 November 1650 diese Ubertragung erhob Christian aber nicht nur in den Grafenstand sondern verlieh ihm auch die Pfalzgrafenwurde das sog Doppeldiplom in einem Band Dessen neuen Besitz Barmstedt erhob er zur unmittelbaren freigehorigen Grafschaft Rantzau als neuem reichsunmittelbarem Territorium Gleichzeitig empfing Rantzau zu Wien fur Friedrich III von Danemark dessen kaiserliche Belehnung mit Holstein Die kaiserliche Protektion und das Einverstandnis der Reichsstande im Reichstag machten es moglich Graf Christian zu Rantzau in Umkehrung des ublichen Procedere zuerst Mitgliedschaft in einem der zehn Reichskreise danach Bemuhen um Mitgliedschaft in einem der vier Reichsgrafenkollegien 1653 und 1654 an den Reichstag zu Regensburg zu entsenden wo ihm Sitz und Stimme im Wetterauischen Reichsgrafenkollegium gewahrt wurden sodass aus ihm 1653 ein Reichsgraf mit Sitz und Stimme im Reichstag wurde Die fehlende Aufnahme in den Niedersachsischen Reichskreis erfolgte erst fast zehn Jahre spater 1662 Literatur BearbeitenGottfried Heinrich Handelmann Rantzau Christian Reichsgraf zu In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 27 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 275 f Christian zu Rantzau In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 13 Pelli Reravius Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1899 S 406 danisch runeberg org Karl von Rantzau Das Haus Rantzau eine Familien Chronik J G Muller Celle 1865 Digitalisat des Exemplars der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen im Druck ohne Autorenangabe diese handschriftlich auf der Titelseite Weblinks Bearbeitenfinnholbek dk Christian und die gesamte Familie leider danisch mit vielen Daten zur danischen Aktivitat und danischem Besitz der Familie Einzelnachweise Bearbeiten nach finnholbek dk Dina Vinhofvers ca 1620 1651 In Dansk Kvindebiografisk Leksikon Wolfgang Prange Verzeichnis der Domherren In Ders Bischof und Domkapitel zu Lubeck Hochstift Furstentum und Landesteil 1160 1937 Lubeck Schmidt Romhild 2014 ISBN 978 3 7950 5215 7 S 396 Nr 271Normdaten Person GND 119532239 lobid OGND AKS VIAF 45114186 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rantzau Christian zuALTERNATIVNAMEN Rantzau ChristianKURZBESCHREIBUNG Statthalter im koniglich danischen Anteil von Schleswig Holstein 1648 1663 GEBURTSDATUM 2 Mai 1614GEBURTSORT Schloss HaderslebenSTERBEDATUM 8 November 1663STERBEORT Kopenhagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian zu Rantzau Statthalter amp oldid 237361316