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Christian Reichsgraf von Pentz um 1600 auf Gut Neudorf nordostlich von Lutjenburg September 1651 in Flensburg war als Mitglied der einflussreichen Schwiegersohne Partei Kirsten Munks Gouverneur von Gluckstadt und Diplomat im Dienste Konigs Christian IV von Danemark Christian v Pentz als kgl Dan Hofjunker ca 1615Reichsgraf Christian von PentzWohnhaus in Gluckstadt Reichsgraf Christian von PentzInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Epitaph Pentz im Lubecker Dom 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPentz war Sohn des Markwart von Pentz und entstammte der mecklenburgischen uradligen Familie von Pentz die um 1500 auch in Holstein landsassig geworden war Er studierte ab 1619 Rechtswissenschaften an den Universitaten von Rostock Leipzig Orleans und Padua 1627 trat er in die Dienste von Konig Christian IV Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde Pentz 1630 Festungskommandant im neu gegrundeten Gluckstadt Pentz hatte die Stadt bereits 1627 28 erfolgreich vor den Truppen Wallensteins verteidigt Er stand dadurch in der Gunst von Konig Christian IV der den Grafen 1634 mit einer seiner Tochter aus der Ehe zur linken Hand mit Kirsten Munk der sehr lebenslustigen Grafin Sophie Elisabeth von Schleswig Holstein 1619 1657 vermahlte nbsp Sophie Elisabeth Reichsgrafin v Pentz geb Grafin v Schleswig Holstein nbsp Grafendiplom von 1636 fur Christian v Pentz von Kaiser Ferdinand unterschriebenDas von ihm zuvor neu errichtete Palais heute Brockdorff Palais genannt und als Museum genutzt diente dem Grafen als standesgemasses Stadthaus im damals bluhenden Gluckstadt Am 9 November 1635 wurde Pentz weltlicher Domherr am Lubecker Dom 1639 tauschte er seine Besitzungen um Lutjenburg mit der Danischen Krone gegen das Gut Wandsbek und erhielt zusatzlich 40 000 Gulden in bar Weiter wurde Pentz im gleichen Jahr auch noch zum Amtmann des Kreises Steinburg bestellt Bereits im 18 Jahrhundert wurde vermutet dass in dieses Geschaft durch Christian IV eine grosszugige Mitgift fur seine Tochter einkalkuliert wurde Neben seiner Stellung als Gouverneur der Festung Gluckstadt war Pentz fur Konig Christian auch als Gesandter tatig und reiste in dessen Auftrag an den Kaiserlichen Hof zu Kaiser Ferdinand III in Wien Eines der von ihm auftragsgemass verfolgten Ziele war ein neuer Elbzoll der die weitere Entwicklung Gluckstadts in Konkurrenz zur Hansestadt Hamburg fordern sollte Aufgrund seiner Nahe zu Christian IV war Christian von Pentz nicht nur in den Herzogtumern ein sehr einflussreicher Politiker seiner Zeit 1644 gelang es ihm die Einnahme Gluckstadts durch die schwedischen Truppen im Torstenssonkrieg zu verhindern und Gluckstadt blieb die einzige Festung Holsteins die der schwedischen Belagerung standgehalten hatte Aufgrund seiner mit dem Alter angeblich zunehmenden Trunksucht soll er in Ungnade gefallen sein jedenfalls wurde er 1648 mit dem Amtsantritt von Konig Friedrich III als Mitglied der bis dahin einflussreichen Schwiegersohne Partei Kirsten Munks aus allen Amtern entlassen Er starb eingekerkert und umnachtet im Alter von 51 Jahren Seine Frau Sophie Elisabeth unterstutzte nach dem Tod des Vaters ihre Schwester Leonora Christina in den Auseinandersetzungen mit Konig Friedrich III Inzwischen gibt es auch andere Interpretationen uber die plotzliche Absetzung des Grafen Danach sind es seine Widersacher gewesen die den allseits beliebten und erfolgreichen Grafen kalt stellen wollten und die behauptete geistige Umnachtung nur als Vorwand nutzten um ihn wegzusperren und damit der Offentlichkeit zu entziehen 1 Nicht umsonst lauteten anlasslich seines Todes die Glocken der Marienkirche von Flensburg wahrend 22 Tagen 2 Pentz war Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft mit dem Namen der Ansehnliche Epitaph Pentz im Lubecker Dom Bearbeiten nbsp Pentz Epitaph im Lubecker Dom1631 also gute zwei Jahre vor seiner Ernennung zum Domherren im Lubecker Domkapitel wie auch vor seiner Erhebung in den Reichsgrafenstand 1636 besann er sich auf die Renovierung eines dort befindlichen Epitaphs seines 1566 verstorbenen Vorfahren des Gutsherrn Jasper Pentz auf Nutschau Im gleichen Jahr 1631 hatte Christian von Pentz die mecklenburgischen Guter seiner Familie fur 60 000 Gulden veraussert Das bis auf die Helmzier erhaltene Epitaph im Dom zeigt das Wappen einen im weissen Schilde mit umgekehrten Herzen besaeter schreitender gekronter roter Lowe auf dem Stechhelm ein heute verlorenes weisses die Helmzier des Pentz Wappens darstellendes Doppelkreuz mit schwarzen Enden Pfauenfedern symbolisierend uber einer schlichten Schrifttafel Christian von Pentz fugte unterhalb eine Ahnentafel uber sechs Generationen von Pentz mit den Wappen der dazugehorigen Ehefrauen als plastisch gestalteten Stammbaum an In einer unter dem Epitaph und der Ahnentafel zusatzlich angebrachten Kartusche die von barockem Knorpelwerk eingerahmt ist weist eine lateinische Inschrift auf den grossherzigen Erneuerer hin 3 Die Vorsteher der Domgemeinde verzeichneten im Wochenbuch des Doms fur die Anbringung der reprasentativen Erweiterung die Einnahme einer Spende von 120 Lubische Mark Christian von Pentz wurde nicht im Lubecker Dom beerdigt Sein Bestattungsort ist bis heute unbekannt Ehrungen BearbeitenChristian von Pentz war seit dem 4 Oktober 1634 Ritter des Elefanten Ordens 4 Ausserdem wurde er 1644 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft und dem Pseudonym der Ansehnliche siehe auch Weblink in der Deutschen Nationalbibliothek Literatur BearbeitenJohannes Baltzer Friedrich Bruns Die Bau und Kunstdenkmaler der Freien und Hansestadt Lubeck Herausgegeben von der Baubehorde Band III Kirche zu Alt Lubeck Dom Jakobikirche Agidienkirche Verlag von Bernhard Nohring Lubeck 1920 S 220 Unveranderter Nachdruck 2001 ISBN 3 89557 167 9 Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Ubersetzung ins Deutsche durch Matthias Hattendorf Band 8 S 273 279 Christian von Pentz In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 13 Pelli Reravius Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1899 S 3 danisch runeberg org Detlefsen Detlef Geschichte der holsteinischen Elbmarschen Bd II Gluckstadt 1892 Kapitel XXII von 1625 1648 S 212 238 Halling Adolph Schloss und Amt Steinburg und seine Amtmanner Gluckstadt 1911 Kapitel Reichsgraf Christian von Pentz S 150 175 Henricus Arpke Regimentsschreiber in Diarium Tychopolitanum bzw Kutze versch Aufzeichnungen uber den schwedischen Einfall in Holstein Flugschrift 1646 Standort Oldenburger Landesbibliothek und Herzog August Bibliothek Wolfenbuttel Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Christian von Pentz im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten siehe auch Ruth Moller Christian von Pentz Das ratselvolle Leben des Gluckstadter Gubernators Christian Reichsgraf von Pentz 1600 1651 Norderstedt 2017 ISBN 9783746028972 sowie Ruth Moller Die Geschichte des barocken Reiterportraits im Rathaus zu Gluckstadt ein Kommunalkrimi Norderstedt 2019 ISBN 9783748167075 siehe auch Peter Risell Versuch einer Beschreibung der Stadt Flensburg Erster Band Flensburg 1817 Seite 83 Inschrift mit Ubersetzung bei Adolf Clasen Verkannte Schatze Lubecks lateinische Inschriften im Original und auf Deutsch Lubeck 2003 S 62 ff ISBN 3 7950 0475 6 67 Verleihung siehe J H F Berlien Der Elephanten Orden und seine Ritter Kopenhagen 1846 S 65 books google de Normdaten Person GND 121778029 lobid OGND AKS VIAF 55012546 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pentz Christian vonALTERNATIVNAMEN Pentz Christian Reichsgraf von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Gouverneur von Gluckstadt und DiplomatGEBURTSDATUM um 1600GEBURTSORT Gut Neudorf nordostlich von LutjenburgSTERBEDATUM September 1651STERBEORT Flensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian von Pentz Diplomat amp oldid 229591847