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Cerit ist eine Sammelbezeichnung fur die beiden selten vorkommenden Cer haltigen Minerale Cerit Ce und Cerit La aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate Beide kristallisieren im trigonalen Kristallsystem mit der chemischen ZusammensetzungCerit Ce Ce La Ca 9 Fe3 Mg OH 3 SiO3 OH SiO4 6 Cerit La La Ce Ca 9 Fe3 Mg OH 3 SiO3 OH SiO4 6 CeritCerit Ce vom Mont Saint Hilaire Quebec KanadaAllgemeines und KlassifikationAndere Namen Cerit Ce Cerit La Chemische Formel siehe EinzelmineraleMineralklasse und ggf Abteilung Silikate und GermanateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Strunz 9 Aufl Dana VIII B 19 9 AG 20 52 04 06 01 bzw 52 04 06 02Kristallographische DatenKristallsystem trigonalKristallklasse Symbol ditrigonal pyramidal 3mRaumgruppe Nr R3c 1 2 Nr 161 Gitterparameter siehe KristallstrukturFormeleinheiten Z 6 1 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5 bis 5 5Dichte g cm3 4 75 bis 4 86Spaltbarkeit fehltBruch Tenazitat unebenFarbe rotlichbraun bzw braunStrichfarbe grauweiss bzw weissTransparenz durchscheinend bis undurchsichtigGlanz Glasglanz bis DiamantglanzRadioaktivitat schwach radioaktivKristalloptikOptischer Charakter einachsig positiv und entwickeln meist nur kleine Kristalle im Millimeterbereich von rotlichbrauner bzw hellgelber bis rosabrauner Farbe und grauweisser bis weisser Strichfarbe Es gibt zahlreiche Varianten von Cerit in denen das Element Cer durch Lanthan oder Yttrium ersetzt ist Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenBeide Minerale wurden aufgrund ihres Anteils an Cer nach diesem benannt Der spatere Cerit Ce wurde 1750 erstmals bei Bastnas in der schwedischen Gemeinde Skinnskatteberg entdeckt Axel Frederic Cronstedt nannte das Mineral auf Grund seiner hohen Dichte Tungstein schwedisch tungsten jedoch fand Carl Wilhelm Scheele im Erz aus Bastnas nicht das in anderen Tungsteinen vorkommende von ihm entdeckte Element Wolfram Er bezeichnete das Mineral darum als falschen Tungstein Wilhelm von Hisinger und Jons Jakob Berzelius untersuchten den falschen Tungstein chemisch genauer und erkannten schliesslich dass dieser ein bislang unbekanntes Element enthalten musse das sie nach dem Zwergplaneten Ceres Cerium nannten Dementsprechend wurde von ihnen auch das Mineral benannt 4 Cerit La konnte dagegen erst 2001 im Materialnaja Stollen im Hackmantal am Juksporr im russischen Chibinenmassiv nachgewiesen werden Analysiert und beschrieben wurde das Mineral durch Yakov A Pakhomovsky Yury P Men shikov Victor N Yakovenchuk Gregory Yu Ivanyuk Sergey V Krivovichev und Peter C Burns Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorten Cerit Ce und Cerit La zur Mineralklasse der Silikate und Germanate und dort zur Abteilung der Inselsilikate mit tetraederfremden Anionen Neso Subsilikate wo sie zusammen mit Kuliokit Y Tornebohmit Ce und Tornebohmit La eine eigenstandige Gruppe bildeten Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet Cerit Ce und Cerit La ebenfalls in die Klasse der Silikate und Germanate und dort in die Abteilung der Inselsilikate Nesosilikate ein Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach vorhanden weiteren Anionen und der Koordination der beteiligten Kationen so dass die beiden Minerale entsprechend ihrer Zusammensetzung in der Unterabteilung der Inselsilikate mit zusatzlichen Anionen und Kationen in meist 6 und gt 6 Koordination zu finden sind wo sie zusammen mit Aluminocerit Ce die unbenannte Gruppe 9 AG 20 bilden Auch die Systematik der Minerale nach Dana ordnet Cerit Ce und Cerit La in die Klasse der Silikate und Germanate ein dort allerdings in die bereits praziser definierte Abteilung der Inselsilikate SiO4 Gruppen und O OH F und H2O Hier sind die beiden Minerale Namensgeber der Ceritgruppe mit der System Nr 52 04 06 und dem weiteren Mitglied Aluminocerit Ce innerhalb der Unterabteilung Inselsilikate SiO4 Gruppen und O OH F und H2O mit Kationen in 6 und oder gt 6 Koordination Kristallstruktur BearbeitenCerit Ce kristallisiert trigonal in der Raumgruppe R3c Raumgruppen Nr 161 Vorlage Raumgruppe 161 mit den Gitterparametern a 10 78 A und c 38 06 A sowie 6 Formeleinheiten pro Elementarzelle 5 Cerit La kristallisiert ebenfalls trigonal in der Raumgruppe R3c Nr 161 Vorlage Raumgruppe 161 allerdings mit den Gitterparametern a 10 75 A und c 38 32 A 6 sowie 6 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Eigenschaften BearbeitenWie bei allen Seltenerdmineralien enthalt auch Cerit Spuren von Uran und Thorium Aus diesem Grund werden die Minerale der Ceritgruppe als schwach radioaktiv eingestuft und weisen eine spezifische Aktivitat von etwa 1403 Bq g Cerit Ce 7 bzw 1231 Bq g Cerit La 3 auf zum Vergleich naturliches Kalium 31 2 Bq g Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Cerit Aggregat mit Aktinolith und Brochantit aus der Bastnas Mine SchwedenCerite bilden sich in hydrothermal in Quarz Baryt Carbonatit Adern mit hohem Gehalt an Selten Erd Metallen Begleitminerale sind unter anderem Aegirin Allanit Anatas Ankylit Ce Barylith Baryt Bastnasit Katapleiit Chabasit Ca Edingtonit Epidot Fluorit Galenit Monazit Quarz Tornebohmit und Uraninit Cerit Ce konnte weltweit bisher Stand 2010 an rund 40 Fundorten nachgewiesen werden so unter anderem in Sudaustralien bei Bobritzsch Hilbersdorf in Deutschland Piemont in Italien bei Bujumbura in Burundi Ontario und Quebec in Kanada im mongolischen Altaigebirge Khomas in Namibia Nordland und Telemark in Norwegen Ostsibirien Halbinsel Kola und Ural in Russland Gauteng in Sudafrika neben seiner Typlokalitat Bastnas Mine noch in einigen weiteren Regionen vom Vastmanland und Dalarna in Schweden sowie in mehreren Regionen von Kalifornien Colorado Connecticut und New York in den USA 8 Cerit La konnte bisher nur an seiner Typlokalitat Hackmantal in Russland nachgewiesen werden 9 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenJohn W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Cerite Ce in Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 73 3 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cerite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Cerit Ce und Cerit La Wiki The Canadian Mineralogist CERITE La La Ce Ca 9 Fe Ca Mg SiO4 3 SiO3 OH 4 OH 3 A NEW MINERAL SPECIES FROM THE KHIBINA ALKALINE MASSIF OCCURRENCE AND CRYSTAL STRUCTURE von Yakov A Pakhomovsky Yury P Men shikov Victor N Yakovenchuk Gregory Yu Ivanyuk Sergey V Krivovichev und Peter C BurnsEinzelnachweise Bearbeiten a b Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 554 American Mineralogist Crystal Structure Database Cerite La englisch 2002 a b c Webmineral Cerite La Willhelm Hisinger Jons Jacob Berzelius Cerium ein neues Metall aus einer Schwedischen Steinart Bastnaes Tungstein genannt beschrieben von W illhelm Hisinger und J ons Jacob Berzelius In Neues allgemeines Journal der Chemie 1804 2 S 397 418 Abstract Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 554 American Mineralogist Crystal Structure Database Cerite La englisch 2002 Webmineral Cerite Ce englisch Mindat Localities for Cerite Ce Mindat Cerite La englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cerit amp oldid 238858442