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Carl Peters ist ein anti britischer nationalsozialistischer Propagandafilm von Herbert Selpin aus dem Jahre 1941 Die historische Vorlage des Films war das kolonialistische Lebenswerk des Grunders der Kolonie Deutsch Ostafrika Carl Peters FilmTitel Carl PetersProduktionsland Deutsches ReichOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1941Lange 117 MinutenAltersfreigabe FSK keineStabRegie Herbert SelpinDrehbuch Ernst von SalomonWalter Zerlett OlfeniusHerbert SelpinMusik Franz DoelleKamera Franz KochSchnitt Friedel BuckowBesetzungHans Albers Carl Peters Karl Dannemann Karl Juhlke Fritz Odemar Graf Pfeil Toni von Bukovics Frau Peters Hans Leibelt Professor Engel Rolf Prasch Kaiser Wilhelm I Friedrich Otto Fischer Otto von Bismarck Herbert Hubner Legationsrat Leo Kayser Erika von Thellmann Frau Kayser Hans Mierendorff Dt Konsul in Sansibar Ernst Fritz Furbringer Graf Behr Bandelin Friedrich Ulmer Furst Hohenlohe Langenburg Justus Paris Julius Kayser Jack Trevor Engl Konsul in Sansibar Richard Ludwig Engl Botschafter in Berlin Philipp Manning Sir Anthony Cerry Theo Shall Robert Mitchell Georg H Schnell Stacy Walter Neusel Jonny Andrews Engelmann Capt Mathew Reginald Pasch Capt Behrends Grenwood Theodor Thony Dr Nicolo Andre Saint Germain Capt Bekker Mohamed Husen Ramasan Reinhold Bernt Unteroffizier Hansen Louis Brody Stammesfuhrer Ali Ghito Mrs Wilson Fred Goebel Mr Kendall Albert Johannes SPD Reichstagsabgeordneter Wilhelm Paul Kruger Peters Freund Gertrud de Lalsky Gast beim Empfang Karl Meixner Reichstagsabgeordneter Lea Niako Tanzerin im Club Aruth Wartan Arabischer SklavenhandlerDer Film gehort damit zum Bestand der Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung Es handelt sich heute um einen Vorbehaltsfilm der nicht fur den Vertrieb freigegeben ist und nur mit Zustimmung und unter Bedingungen der Stiftung gezeigt werden darf Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion und Rezeption 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer Film beginnt in Neuhaus an der Elbe Peters wird von seinem Onkel Karl Engel eingeladen bei ihm in London zu leben Nach einigen Jahren bietet er Peters an ihm Arbeit im britischen Kolonialministerium zu verschaffen Peters lehnt jedoch ab da er dann Englander werden musse Stattdessen hat er in London Kolonialplane fur Deutschland entwickelt Als er erfahrt dass in Deutschland ein Kolonialverein gegrundet worden ist reist er nach Deutschland zuruck weil er sich dort Unterstutzung erhofft Da seine Forderungen sowohl beim Kolonialverein als auch im Aussenministerium beim Legationsrat Dr Kayser der konvertierter Jude ist kein Gehor finden reist er auf eigene Faust nach Afrika In Sansibar angekommen versucht er den dortigen deutschen Konsul fur seine Plane zu gewinnen Doch der erklart ihm dass weder ihm noch einer Kolonie die Peters grunden wurde seitens der Reichsregierung Schutz zuteilwerden wurde Peters verhandelt daraufhin eigenmachtig mit einigen afrikanischen Hauptlingen und hat noch vor den Englandern und einer belgischen Expedition alle notwendigen Vertrage abgeschlossen Bevor er die Vertrage in Berlin vorlegen kann muss Peters noch eine schwere Erkrankung sowie einen Giftanschlag des britischen Secret Service uberstehen Peters uberlebt beides und erhalt schliesslich vom Kaiser einen Schutzbrief fur seine Kolonie Bei einer neuen Expedition nach Afrika hat Peters wiederum mit diversen Widerstanden zu kampfen Nicht nur die Englander versuchen erneut ihn auszuschalten sondern auch der Kolonialdirektor Dr Kayser gibt einen Anschlag auf Peters in Auftrag Letzterem fallt aber nicht Peters zum Opfer sondern dessen Freund Juhlke Wahrend Peters seine Expedition erfolgreich abschliessen kann treffen aus Berlin schlechte Neuigkeiten ein Kanzler Bismarck ist entlassen und Peters als Reichskommissar abberufen worden Zuruck in Berlin muss sich Peters vor dem Kolonialausschuss des Reichstags verantworten Insbesondere die Sozialdemokraten im Parlament klagen Peters diverser Vergehen an Obwohl sich herausstellt dass ein von den Englandern als Zeuge gestellter dunkelhautiger Bischof die Unwahrheit uber Peters gesagt hat und Peters eine flammende Verteidigungsrede halt ist doch der Widerstand gegen Peters uber die Fraktionsgrenzen hinweg zu gross Carl Peters wird wegen Missbrauchs der Amtsgewalt aus dem Reichsdienst entlassen Produktion und Rezeption BearbeitenDer Film wurde von Carl W Tetting fur die Munchener Bavaria Film produziert und von ihr auch verliehen Als Vorlage diente das Buch Carl Peters Ein deutsches Schicksal im Kampf um Ostafrika des Autors Erich zu Klampen dem der Film teilweise bis in die Dialoge hinein folgt Auch die Darstellung des judischen Legationsrates Kayser ein Zerrbild des realen Paul Kayser geht auf dieses nationalistische Buch von 1938 zuruck wurde fur den Film aber zusatzlich antisemitisch und antidemokratisch zugeschnitten 1 Fur die Darstellung der afrikanischen Bevolkerung wurden 300 schwarze Kriegsgefangene zwangsrekrutiert sowie 50 schwarze Deutsche beschaftigt 2 An der musikalischen Ausgestaltung war in diversen Szenen der Reichsmusikzug des Reichsarbeitsdienstes beteiligt Die deutsche Erstauffuhrung fand am 21 Marz 1941 statt Er erhielt die Pradikate staatspolitisch und kunstlerisch wertvoll kulturell wertvoll volksbildend jugendwert 3 Der Film verherrlicht unreflektiert das Wirken des umstrittenen deutschen Afrikaforschers und Kolonialisten Carl Peters und gibt die historischen Zusammenhange unvollstandig bzw entstellt wieder So wird die Ermordung Karl Ludwig Juhlkes 1886 in Somalia mit Peters Selbstjustiz 1891 am Kilimandscharo in Verbindung gebracht Der vierte Europaer der Expedition der in Afrika verstorbene Kaufmann August Otto kommt gar nicht vor 4 Ausserdem wird ein negatives Bild parlamentarischer Institutionen wie des Reichstags gezeichnet Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stellte das Oberkommando der Alliierten die Auffuhrung unter Verbot Als zentrale Szene des Films gilt nach Erwin Leiser Carl Peters Auftritt vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss in der Peters als Sprecher einer hitleristischen Eroberungspolitik in der Uniform eines wilhelminischen Reichskommissars sich fur die kolonialen Interessen Deutschlands starkmacht und dabei gegen das Britische Empire und den englischen Imperialismus einerseits und gegen seine Gegner im Untersuchungsausschuss Stellung bezieht Leiser wies auch darauf hin dass diese Gegner nicht zufallig als Juden eingefuhrt werden Dass Peters Ambitionen fur Deutsch Ostafrika schliesslich scheitern sei nach Aussage des Films die Schuld des Parlamentarismus der noch nicht durch das Fuhrerprinzip uberwunden worden war 5 Siehe auch BearbeitenListe der wahrend der Zeit des Nationalsozialismus im Deutschen Reich uraufgefuhrten deutschen Spielfilme Liste der unter alliierter Militarzensur verbotenen deutschen FilmeWeblinks BearbeitenCarl Peters in der Internet Movie Database englisch Carl Peters bei filmportal de Carl Peters ausfuhrliche Besprechung bei Telepolis Teil 2 Teil 3 Carl Peters bei Murnau StiftungLiteratur BearbeitenIllustrierter Film Kurier Nr 3185 Programmheft zu Carl Peters hrsg von den Vereinigten Verlagsgesellschaften Franke amp Co Berlin Einzelnachweise Bearbeiten Manuel Koppen Mit dem Dritten Reich um die Welt Kodierung der Fremde im fiktionalen Film in Manuel Koppen und Erhard Schutz Hrsg Kunst der Propaganda Der Film im Dritten Reich 2 uberarb Aufl Peter Lang Bern 2008 S 263 Fn 14 Annette von Wangenheim Pagen in der Traumfabrik Schwarze Komparsen im deutschen Spielfilm Dokumentation Hrsg WDR 2001 OCLC 662479351 annettevonwangenheim de Memento des Originals vom 2 November 2019 im Internet Archive abgerufen am 13 Mai 2020 Erwin Leiser Deutschland erwache Propaganda im Film des Dritten Reiches Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1968 S 147 Hans Schmid Ich bin ich Telepolis 16 Februar 2014 abgerufen am 28 April 2019 Leiser 1968 S 88 90 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Peters Film amp oldid 237059771