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Die Burg Wolfsberg ist die Ruine einer Hohenburg uber dem Zusmarshausener Ortsteil Steinekirch im Landkreis Augsburg in Schwaben auf einer bewaldeten Anhohe Von der hochmittelalterlichen Burganlage haben sich noch die Erdwerke und Reste des grossen Bergfriedes erhalten Burg WolfsbergDer hochmittelalterliche BergfriedDer hochmittelalterliche BergfriedStaat DeutschlandOrt Zusmarshausen SteinekirchEntstehungszeit 10 JahrhundertBurgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineGeographische Lage 48 22 N 10 35 O 48 371472 10 58439 Koordinaten 48 22 17 3 N 10 35 3 8 OBurg Wolfsberg Bayern p3Geschichte Bearbeiten nbsp Topographischer Gelandeplan auf einer Infotafel am Bergfried nbsp Die Nordseite des Bergfriedes nbsp Die Innenseite von SudenDie Burg entstand wohl noch im 10 Jahrhundert als Sitz der Herren Frass die sich angeblich in der Schlacht auf dem Lechfeld 955 besonders ausgezeichnet hatten Dieses Dienstmannengeschlecht der Bischofe von Augsburg nannte sich spater nach der Burg von Wolfsperch 1233 und fuhrte einen Wolf im Wappen 1292 bezeugte ein Heinrich Frass von Wolfsberg Hainrich Frayss von Wolfsperg ministerialis ecclesie Augustensis den Friedensvertrag zwischen Bischof Wolfhart und Herzog Ludwig von Bayern 1333 wird Ulrich Frass als Burge beim Verkauf der Burg Zusameck an das Hochstift Augsburg genannt Um 1350 verschwindet das Geschlecht der Frass aus den Schriftquellen Als Nachfolger erscheinen die Schwelcher auf der Veste 1374 werden Wieland Wielant der Swaelher und 1382 Ulrich Schwelcher mit dem Beinamen von Wolfsberg genannt Die Familie stammte ursprunglich aus der Ministerialitat der Herzoge von Teck Die neuen Burgherren sollen sich einiger Ubergriffe auf Handelszuge schuldig gemacht haben Die Burg lag unweit der Strasse zwischen Augsburg und Ulm Der Wolfsberg wurde daraufhin mehrmals vergeblich durch Truppen der Reichsstadt Augsburg belagert Auch wahrend des Stadtekrieges im Dezember 1388 als die Herzoge von Bayern das Augsburger Umland verwusteten mussten die Augsburger Truppen wegen der schlechten Witterung abziehen 1390 verkaufte Wieland der Schwelcher den Wolfsberg an die Herzoge Die Burg wurde anschliessend an Friedrich von Freyberg 1394 und 1396 urkundlich erwahnt verpfandet 1434 war die Pfandherrschaft im Besitz der Bruder Ulrich und Hans Nordlinger zu Augsburg Als Folge der kriegerischen Auseinandersetzungen wahrend des Reichskrieges zwischen Herzog Ludwig dem Reichen von Bayern Landshut und Kaiser Friedrich III zerstorten Augsburger Soldner unter Wilhelm von Rechberg die herzogliche Burg Wolfsberg am 26 Januar 1462 Die Burg wurde anschliessend aufgegeben 1508 verkauften die Herzoge von Bayern die Herrschaft Steinekirch fur 6000 Gulden an Philipp von Stain zu Jettingen 1589 gab die Vormundschaft Marquards von Stain den Besitz an das Augsburger Domkapitel weiter Das Domkapitel hielt die Herrschaft bis zur Sakularisation im Jahr 1803 Um 1852 beutete man die Burgruine als Steinbruch fur den Bau der Bahnstrecke Augsburg Ulm aus Bis dahin sollen noch grossere Mauerreste der Burganlage aufrecht gestanden haben Die Ruine des Bergfriedes blieb damals weitgehend unangetastet da sie seit 1836 dem historischen Verein von Schwaben gehorte Die landwirtschaftlichen Anwesen auf den Haupt und Vorburgplateaus gehen auf das 19 und 20 Jahrhundert zuruck Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand neben dem Bergfried noch ein modernes Wohngebaude Das Burgareal ist frei zuganglich die Innenseite des Turmes liegt jedoch auf Privatgelande Beschreibung BearbeitenDie grosse Burganlage liegt in etwa 525 Meter Hohe auf dem ostlichen Hohenrand des Zusamtales uber Steinekirch Haupt und Vorburg werden durch einen 7 bis 8 Meter tiefen Halsgraben getrennt Ostlich des Kernwerkes lag die geraumige Vorburg deren etwa vier Meter tiefer Halsgraben im Zugangsbereich weitgehend zugeschuttet wurde Der Graben setzt sich nach Suden hin fort und endet an einem halbrunden Hangplateau Westlich liegt ein weiterer Gelandeabsatz vor der Hauptburg Gut im Gelande zu verfolgen ist noch der nordliche Aussengraben dessen machtiger Randwall die fruhmittelalterliche Entstehung der Burg dokumentiert Diese Randwalle finden sich auch um das unregelmassig rechteckige Hauptburgplateau etwa 25 50 Meter Die Grabentiefen betragen hier bis zu funf Meter Das Gelande fallt im Suden und Westen steil ins Tal ab Die Randwalle wurden 1973 im Zuge einer Rettungsgrabung untersucht Otto Schneider Offenbar war ursprunglich rund 10 Meter unter dem Burgplateau eine Berme angelegt worden die nur durch Palisaden befestigt war Die Pfostenlocher dieser Befestigung konnten dokumentiert werden Spater schuttete man auf dieser Berme die Randwalle auf Hier konnten sechs aufeinanderfolgende Baufolgen festgestellt werden Zahlreiche Sandsteinbrocken im Erdreich deuten auf einen steinernen Mauerring hin Von der Ringmauer der Hauptburg sind noch einige Ziegelmauerzuge feststellbar deren Steinmasse etwa 35 16 7 cm auf eine Entstehung im 14 Jahrhundert deuten Der Bergfried Der machtige Rest des Bergfriedes geht wohl noch auf das 12 Jahrhundert zuruck Der grosse Turm ist heute das einzige steinerne Zeugnis fruher Ritterkultur im gesamten Landkreis Augsburg Bemerkenswert ist vor allem die enorme Mauerstarke des Erdgeschosses die etwa vier Meter betragt Das Mauerwerk besteht aus grossen Nagelfluhquadern Lange ca 0 60 1 10 Meter Hohe etwa 0 50 Meter die teilweise als Buckelquader mit Randschlag gestaltet wurden Der machtige Turm wurde in der typischen Schalenbauweise aufgefuhrt Den Raum zwischen der Innen und der Aussenschale fullte man mit Mortel auf der mit Bruchsteinen und Kieseln durchsetzt ist Gussmauerwerk Die Nordseite ist etwa 12 30 Meter lang die Westseite bis zu 7 Meter die Ostseite noch auf rund 3 80 Meter Lange erhalten Die unteren Steinlagen sind als Sockel ausgebildet Im Inneren ist im oberen Drittel eine Mauerstufe erkennbar Hier im Innenraum sind die Quader glatt abgearbeitet Balkenlocher zeigen die Geschossteilung an Der ehemalige Bergfried ist noch etwa 11 Meter hoch Trotz seines teilweisen Abbruchs im 19 Jahrhundert hat sich hier einer der bedeutendsten hochmittelalterlichen Bergfriede Sudbayerns erhalten der allerdings von der akademischen Burgenkunde bislang nur wenig beachtet wurde Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Bearbeiter Bruno Bushart Georg Paula Munchen Berlin 1986 Wilhelm Neu und Frank Otten Landkreis Augsburg Bayerische Kunstdenkmale Kurzinventar XXX Munchen 1970 Helmut Rischert Die Burgruinen des historischen Vereins fur Schwaben Zeitschrift des Historischen Vereins fur Schwaben 68 1974 Otto Schneider Horst Gutmann Wilhelm Ruckdeschel Archaologische Wanderungen um Augsburg Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Bayern Schwaben Band 1 Stuttgart Aalen 1977 ISBN 3 8062 0185 4 Otto Schneider Topographische Aufnahme und 1 Profiluntersuchung Wolfsberg Jahresbericht 1973 des Heimatvereins fur den Landkreis Augsburg Liste der Burgen und Schlosser im Landkreis Augsburg Schlosser Schloss Aystetten Schloss Batzenhofen Cosimosinisches Schlosschen Schloss Elmischwang Schloss Ettelried Schloss Fischach abgegangen Schloss Gablingen Schloss Gailenbach Schloss Guggenberg Schloss Hainhofen Schloss Hammel Schloss Hardt Oberes Schlosschen Bobingen Oberes Schloss Leitershofen Unteres Schloss Leitershofen Schloss Luftenberg abgegangen Schloss Luisenruh Schloss Meitingen Schloss Mickhausen Staudenschloss Fuggerschloss Nordendorf Unteres Schlosschen Bobingen Unteres Schloss Welden Schloss ZusmarshausenBurgen und Ruinen Burgen von Gabelbach abgegangen Burg Hammel abgegangen Burg Hattenberg abgegangen Burg Markt Burg Rauhenberg abgegangen Burg Welden abgegangen Burgruine Wolfsberg Burg Zusameck abgegangen Turmhugelburgen alle abgegangen Burg Bobingen Burgstall Bruderhof Scherstetten Burgstall Kobel Burg Reutern Burgstall Schafstoss Burgstall Schlossberg Gablingen Burgstall Schlosslesberg Kalvarienberg Schwabegg Burg Walkertshofen abgegangen Burgstalle abgegangene unbekannte Burgen Ringwall Antoniberg Ringwall Buschelberg Burgstall Eselsberg Burgstall Fischerberg Haldenburg Burgstall Herpfenried Burgstall Horgau Abschnittsbefestigung Horgau Burgstall Horgauergreut Burgstall im Viehtrieb Burgstall Kirchberg Burgstall Lindgraben Ringwall Schneeburg Abschnittsbefestigung Strassberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Wolfsberg Steinekirch amp oldid 212387306