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Der markante Antoniberg erhebt sich etwa 1500 Meter nordostlich der Pfarrkirche des Marktes Zusmarshausen Landkreis Augsburg Schwaben uber dem Zusamtal Der Hohenrucken dessen Hohenpunkt bei 508 9 m u NN liegt tragt die Reste einer der ungewohnlichsten Burgwallanlagen Sudbayerns 3D Ansicht des digitalen Gelandemodells Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Zeitstellung und Zweckbestimmung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Wallanlage liegt auf einem schmalen von West nach Ost laufenden Hohenkamm der durch eine Einsenkung vom anschliessenden Hugelrucken abgesetzt ist An den ubrigen Seiten fallen die Hange massig steil ins Tal ab Gegen Osten ist eine kleine Hangterrasse ca 20 30 Meter vorgelagert Die westliche Stirnseite wurde zusatzlich durch einen bogenformigen Wallzug gesichert der wie der um die gesamte Anlage laufende Wallgraben nahezu vollstandig zu einer Berme verebnet ist Der ehemalige Ringgraben liegt durchgehend etwa vier bis funf Meter unter dem Plateau der Befestigung das im Osten einige Meter in einer Gelandestufe abfallt Im Nordwesten ist der Graben durch Hangerosion ungefahr funf bis zehn Meter abgerutscht Das durch den Graben gesicherte Burgplateau ist nur 12 bis 20 Meter breit Die Gesamtlange betragt ca 160 Meter Durch die vorgelagerte Hangterrasse und die Gelandestufe im Osten ergibt sich eine Art Vorburgsituation Die alte Burgauffahrt mundet allerdings im Nordosten in den Graben Ein potentieller Angreifer war also moglicherweise gezwungen die gesamte Langsausdehnung der Anlage zu uberwinden Von Nordosten lauft eine wohl kunstlich abgesteilte Hangkante aus dem Tal zur Befestigung hinauf und sicherte so zusatzlich den Burgweg Die Wallanlage war sicherlich nur durch Palisaden Flechtwerk oder Plankenzaune bewehrt An den Hangkanten sind keine Wallreste zu erkennen Eine mogliche Innenbebauung scheint nur aus Holz oder Lehmfachwerk bestanden zu haben Mauer oder Ziegelreste sind im gesamten Burgbereich nicht feststellbar Der umlaufende Graben wird bis in die Gegenwart als Holzabfuhrweg genutzt so dass auch die noch 1976 77 von Otto Schneider Arbeitskreis fur Vor und Fruhgeschichte Augsburg dokumentierten Grabenreste im Nordwesten heute weitgehend verebnet sind Die von Schneider angefertigte topographische Gelandeaufnahme wurde 1977 publiziert Das Bayerische Landesamt fur Denkmalpflege verzeichnet das Bodendenkmal als Ringwall vor und fruhgeschichtlicher Zeitstellung unter der Denkmalnummer D 7 7529 0015 1 Zeitstellung und Zweckbestimmung BearbeitenDie Zeitstellung und die ursprungliche Zweckbestimmung der Wallanlage sind unklar Die Hanggraben und das gestaffelte Wallsystem der Westseite erinnern an fruhmittelalterliche Burganlagen die in diesem Gebiet oft wahrend der Ungarneinfalle ausgebaut wurden Der nur maximal 20 Meter breite Innenraum spricht gegen eine befestigte vor oder fruhgeschichtliche Hohensiedlung auf dem Hugelkamm Das relativ aufwandige Wallsystem um das schmale Kernwerk entspricht eher einer nur zeitweilig genutzten Schutz oder einer fruhen Adelsburg Otto Schneider 1977 hielt sogar einen Zusammenhang des Bodendenkmals mit der Schlacht bei Zusmarshausen der letzten grosseren Kampfhandlung des Dreissigjahrigen Krieges fur denkbar Am nordwestlichen Auslaufer des Antoniberges konnte ein Biwakplatz aus dieser Epoche nachgewiesen werden Bis zu einer fachkundigen archaologischen Untersuchung des Burgareales mussen alle diese Einordnungsversuche jedoch spekulativ bleiben Literatur BearbeitenHermann Endros Hrsg Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Schwaben Band 1 Archaologische Wanderungen um Augsburg Konrad Theiss Verlag Stuttgart und Aalen 1977 ISBN 3 8062 0185 4 S 79 80 Einzelnachweise Bearbeiten Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Eintragung Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Liste der Burgen und Schlosser im Landkreis Augsburg Schlosser Schloss Aystetten Schloss Batzenhofen Cosimosinisches Schlosschen Schloss Elmischwang Schloss Ettelried Schloss Fischach abgegangen Schloss Gablingen Schloss Gailenbach Schloss Guggenberg Schloss Hainhofen Schloss Hammel Schloss Hardt Oberes Schlosschen Bobingen Oberes Schloss Leitershofen Unteres Schloss Leitershofen Schloss Luftenberg abgegangen Schloss Luisenruh Schloss Meitingen Schloss Mickhausen Staudenschloss Fuggerschloss Nordendorf Unteres Schlosschen Bobingen Unteres Schloss Welden Schloss ZusmarshausenBurgen und Ruinen Burgen von Gabelbach abgegangen Burg Hammel abgegangen Burg Hattenberg abgegangen Burg Markt Burg Rauhenberg abgegangen Burg Welden abgegangen Burgruine Wolfsberg Burg Zusameck abgegangen Turmhugelburgen alle abgegangen Burg Bobingen Burgstall Bruderhof Scherstetten Burgstall Kobel Burg Reutern Burgstall Schafstoss Burgstall Schlossberg Gablingen Burgstall Schlosslesberg Kalvarienberg Schwabegg Burg Walkertshofen abgegangen Burgstalle abgegangene unbekannte Burgen Ringwall Antoniberg Ringwall Buschelberg Burgstall Eselsberg Burgstall Fischerberg Haldenburg Burgstall Herpfenried Burgstall Horgau Abschnittsbefestigung Horgau Burgstall Horgauergreut Burgstall im Viehtrieb Burgstall Kirchberg Burgstall Lindgraben Ringwall Schneeburg Abschnittsbefestigung Strassberg 48 412002 10 601519 Koordinaten 48 24 43 2 N 10 36 5 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antoniberg Zusmarshausen amp oldid 230619064