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Die fruhmittelalterliche Abschnittsbefestigung auf dem Eselsberg sudlich von Thierhaupten im Landkreis Augsburg Schwaben zeigt einige typische Merkmale einer kleineren Ungarnschutzburg des 10 Jahrhunderts Das von der Forschung bislang nur wenig beachtete Bodendenkmal ist Teil einer grosseren fruh und hochmittelalterlichen Burgengruppe auf dem Lechrain zwischen Thierhaupten und Mering Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Befestigung des Eselsberges geht in ihrer erhaltenen Auspragung sicherlich auf die Burgenordnung Konig Heinrichs I zuruck 926 Der Konig hatte nach den verheerenden Ungarneinfallen des fruhen 10 Jahrhunderts die Befestigung grosserer Siedlungsplatze und die Anlage kleinerer munitiones und umfangreicherer firmitates Schutzburgen in den bedrohten Gebieten angeordnet Moglicherweise diente die Befestigungsanlage als Refugium des nahen Klosters Der Eselsberg liegt am Nordrand des Schauplatzes der Schlacht auf dem Lechfeld Die eher fluchtige Anlage der Verteidigungswerke konnte auf einen kurzfristig als Truppenstutzpunkt und Fliehburg ausgebauten alteren Siedlungs oder Burgplatz hindeuten Etwa funf Kilometer sudlich liegt eine grossere mutmassliche Ungarnschutzburg Pfarrerschanze uber dem Lechtal Beschreibung Bearbeiten nbsp Gelandeplan auf der Informationstafel vor der AnlageEtwa 1500 Meter sudlich des Klosters Thierhaupten springt ein nach Westen gerichteter Hugelsporn ca 480 m u NN aus der Lechleite aus Das etwa 40 Hohenmeter uber dem Tal liegende Plateau ca 100 80 Meter dieses Vorsprunges wurde im Osten durch 19 meist kreisrunde Erdhugel Hohe bis zu zwei Meter mit vorgelagerten Grabentraversen Aushubgruben gesichert Die Abschnittsbefestigung lauft am massig steilen Nordhang bogenformig nach Westen Der ostliche Befestigungsabschnitt wurde 2001 im Rahmen eines heimatkundlichen Schulprojektes ausgeholzt und zuganglich gemacht Seit 2002 berichtet hier eine Informationstafel von der Geschichte des Burgplatzes Die ubrigen Abschnitte sind durch die dichte Bewaldung bzw den Bewuchs mit Dornengestrupp weitgehend unzuganglich Die eigentumliche Bauweise dieser Befestigungslinie spricht fur die ungarnzeitliche Datierung des Bodendenkmales Die Erdhugel waren wahrscheinlich durch angespitzte Holzpflocke bewehrt Den Reiterannaherungshindernissen war wohl noch ein Gebuck also eine Dornenhecke vorgelagert Die ungarischen Bogenschutzen sollten so zum Absitzen und ungewohnten Fusskampf gezwungen werden Solche Annaherungshindernisse sind eigentlich ein Kennzeichen der grosseren Ungarnwalle im Bereich des Bistums Augsburg Haldenburg Buschelberg bei Fischach Hier sind den Wallanlagen bis zu 30 Meter lange Erdrippen als Reitergassen vorgelegt Ausser auf dem Eselsberg ist eine vergleichbare fruhe oder vereinfachte Variante dieses Befestigungskonzeptes nur noch bei der Abschnittsbefestigung Strassberg bei Bobingen nachweisbar Im Nordwesten wurde ein schmaler zungenformiger Gelandeauslaufer Lange etwa 70 Meter durch einen seichten Graben abgetrennt so dass sich eine Art Kernwerk ergibt Hinter dem Graben ist ein noch etwa einen Meter hoher bogenformiger Abschnittswall erkennbar Neben dem Wegdurchstich liegt eine kreisrunde Grube auf dem nahezu ebenen Plateau Der sudlich anschliessende Gelandeabbruch scheint kunstlich abgesteilt worden zu sein Das Bayerische Landesamt fur Denkmalpflege verzeichnet das Bodendenkmal als fruhmittelalterliche Abschnittsbefestigung unter der Denkmalnummer D 7 7431 0095 1 Literatur BearbeitenOtto Schneider Die ehemaligen Burgen Bobingens und der Wertachleite zwischen Wellenburg und Siebnach In Walter Potzl Wolfgang Wust Hrsg Bobingen und seine Geschichte Bobingen 1994 ISBN 3 930749 00 9 S 50 64 Einzelnachweise Bearbeiten Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Eintragung Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Liste der Burgen und Schlosser im Landkreis Augsburg Schlosser Schloss Aystetten Schloss Batzenhofen Cosimosinisches Schlosschen Schloss Elmischwang Schloss Ettelried Schloss Fischach abgegangen Schloss Gablingen Schloss Gailenbach Schloss Guggenberg Schloss Hainhofen Schloss Hammel Schloss Hardt Oberes Schlosschen Bobingen Oberes Schloss Leitershofen Unteres Schloss Leitershofen Schloss Luftenberg abgegangen Schloss Luisenruh Schloss Meitingen Schloss Mickhausen Staudenschloss Fuggerschloss Nordendorf Unteres Schlosschen Bobingen Unteres Schloss Welden Schloss ZusmarshausenBurgen und Ruinen Burgen von Gabelbach abgegangen Burg Hammel abgegangen Burg Hattenberg abgegangen Burg Markt Burg Rauhenberg abgegangen Burg Welden abgegangen Burgruine Wolfsberg Burg Zusameck abgegangen Turmhugelburgen alle abgegangen Burg Bobingen Burgstall Bruderhof Scherstetten Burgstall Kobel Burg Reutern Burgstall Schafstoss Burgstall Schlossberg Gablingen Burgstall Schlosslesberg Kalvarienberg Schwabegg Burg Walkertshofen abgegangen Burgstalle abgegangene unbekannte Burgen Ringwall Antoniberg Ringwall Buschelberg Burgstall Eselsberg Burgstall Fischerberg Haldenburg Burgstall Herpfenried Burgstall Horgau Abschnittsbefestigung Horgau Burgstall Horgauergreut Burgstall im Viehtrieb Burgstall Kirchberg Burgstall Lindgraben Ringwall Schneeburg Abschnittsbefestigung Strassberg 48 548055 10 914258 Koordinaten 48 32 53 N 10 54 51 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eselsberg Thierhaupten amp oldid 197069422