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Die Horneburg war eine spatmittelalterliche stiftsbremische Wasserburg in der heutigen Gemeinde Horneburg im Landkreis Stade in Niedersachsen HorneburgDer Burggraben heuteDer Burggraben heuteStaat DeutschlandOrt HorneburgEntstehungszeit 1255Burgentyp NiederungsburgErhaltungszustand BurgstallStandische Stellung MinisterialeGeographische Lage 53 31 N 9 35 O 53 509722222222 9 5877777777778 2 Koordinaten 53 30 35 N 9 35 16 OHohenlage 2 m u NNBurg Horneburg Niedersachsen Inhaltsverzeichnis 1 Historische Anlage 2 Geschichte 3 Gutsanlage Marschdamm 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHistorische Anlage BearbeitenDie Horneburg wurde als Wasserburg im Sietland der Luhe errichtet Dort beherrschte sie den Zugang vom Alten Land entlang der Luhe auf die Stader Geest Die Horneburg lag in der Nahe der Handelswege zwischen Buxtehude und Stade und im Grenzgebiet des Erzbistum Bremens zum Bistum Verden und zum Herzogtum Braunschweig Luneburg Ihren Namen erhielt die Burg von einer Linse festen Kleiebodens die aus dem sumpfigen Sietland hervorragte und plattdeutsch fruher de Horne genannt wurde Die kreisformig angelegte etwa 30 mal 40 Meter grosse Horneburg war von einem Arm der Luhe umflossen Dieser Luhearm bildete einen acht Meter breiten Burggraben Diese innere Burg war mit einem Wall und Palisaden befestigt und enthielt einen steinernen Turm Uber eine Zugbrucke war sie von der Vorburg aus zuganglich in der jede Burgmannsfamilie ein eigenes Haus besass Hier befanden sich ausserdem Stallungen und Lagerhauser Die von einem weiteren Arm der Luhe der Doveluhe umflossene Vorburg war ebenfalls befestigt und nur uber eine Zugbrucke zuganglich Drei Damme bildeten den Zugang zur Burg an denen sich im Laufe der Zeit Handwerker und Handler ansiedelten Aus dieser Ansiedlung entstand die heutige Ortschaft Horneburg Geschichte BearbeitenDie Horneburg wurde 1255 durch den Erzbischof von Bremen errichtet Nennungen der Horneburg vor 1255 beruhen auf Verwechslungen mit der Horneburg in Westfalen oder der Harburg Horburg Der Burgbau war eine Reaktion auf die Wiedererrichtung der Harburg 1253 durch das Herzogtum Braunschweig Luneburg Albert von Braunschweig Luneburg brach mit der Wiedererrichtung der ehemals stiftsbremischen Harburg eine Abmachung die sein Vater Otto I mit dem Erzbistum Bremen 1236 getroffen hatte Die Burg wurde auf Besitz des Klosters Harsefeld errichtet Die Besatzung aus stiftsbremischen Ministerialen die in der Umgebung der Burg auf der Geest und im Alten Land begutert waren wurde durch Burglehen an das Kloster gebunden Burgmannsfamilien waren die von Schulte die von Bliedersdorf spater von den von Borch beerbt die von der Osten spater auch die Marschalck von Bachtenbrock die von Zesterfleth und die von During die die von Borch beerbten Nach der Grundung Buxtehudes 1285 verlor die Horneburg an Bedeutung als Bollwerk gegen das Furstentum Luneburg sie gewann aber an Autonomie Der Burgmannschaft gelang es die vorher nur als Lehen empfangen Burgsitze in genossenschaftlichen Besitz zu uberfuhren Es bildete sich eine enge Burggemeinschaft die durch regelmassig erneuerte Beistands und Freundschaftsverpflichtungen noch intensiviert wurde Die Burggemeinschaft siegelte mit einem Gemeinschaftssiegel in Form eines Wappens einem aufrechten nach links gekrummten Jagdhorn auf mit ungleichen Rauten ziselierten Schild Ihre erste Bewahrungsprobe bestand die Horneburg im Jahr 1311 Der Bremer Erzbischof Jens Grand belagerte unter Mithilfe seiner Bundnispartner Otto von Luneburg und dem Bischof von Verden die Horneburg Hierher hatte sich der mit dem Erzbischof im Streit liegende Heinrich von Borch der Isern Hinnerk zuruckgezogen nachdem er aus seiner Burg im Dannsee vertrieben wurde Nach der Eroberung der Horneburg und der Gefangennahme Heinrich von Borchs mussten die Burgmannen als Strafe fur ihre Unterstutzung Heinrichs von Borchs die Horneburg verlassen konnten aber nach kurzer Zeit auf diese zuruckkehren Die Horneburger Burgmannen begannen nun eine immer eigenstandigere Politik zu fuhren Sie lagen immer wieder in Fehde Klagen uber Raubzuge hauften sich 1361 musste Erzbischof Albert II der Stadt Stade Hilfe gegen die raubenden Horneburger zusagen Die Luneburger Herzoge Albrecht und Wenzel konnten 1380 einen Suhnevertrag mit den Horneburgern erwirken Diese Vertrage erwiesen sich aber als wirkungslos schon 1385 fuhrte die Horneburger Burgmannschaft im Zuge der Mandelsloher Fehde wahrend des Luneburger Erbfolgekrieges Raubzuge in das Bistum Verden durch 1425 fuhrte der Erzbischof Nikolaus einen Angriff auf den Herzog von Braunschweig Luneburg der in Verden sein Hauptquartier aufgeschlagen hatte aus Er versuchte damit das Bistum Verden im Handstreich zu nehmen der Angriff konnte aber abgewehrt werden Der Gegenschlag wurde gegen die Horneburg gefuhrt wo es im Juli 1426 zu einer langeren Belagerung durch die Herzoge von Braunschweig Luneburg kam Am Annentag wurde die Belagerung nach Zuzug von Entsatztruppen aus Stade Buxtehude und dem Alten Land erfolglos abgebrochen wofur noch bis zum Ersten Weltkrieg Dankgebete gesprochen wurden Die Belagerung loste die Horneburger Fehde aus bei der die Horneburger Burgmannen auf Rache sinnend in das Bistum Verden und das Herzogtum Braunschweig Luneburg einfielen worauf eine ganze Serie von gegenseitigen Raubzugen folgte Erst 1432 fand die Fehde ein vorlaufiges Ende Es wurden Verhandlungen aufgenommen wahrend derer Schadenslisten ausgetauscht wurden Es blieb aber weiterhin unruhig Erst unter der Vermittlung der Stadte Lubeck Hamburg Bremen Stade und Buxtehude schworen die Horneburger am 7 April 1443 Urfehde Da diese Vertrage aber spater wieder erneuert werden mussten lasst schliessen dass die Horneburg auch dann noch eine Bedrohung der Handelswege blieb Den Stadten Bremen Stade und Buxtehude gelang es 1446 fur eine betrachtliche Summe einen der Burgmannssitze zu erpfanden Sie konnten sich so als Teil der Burggemeinschaft gegenseitig Sicherheit gewahrleisten Um 1510 gaben die Burgmannsfamilien nach und nach ihre Hauser in der Vorburg auf und zogen auf neu errichtete Herrenhauser in der Umgebung wie zum Beispiel die Esteburg Die Horneburg wurde nicht mehr besetzt Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges nahm Tilly am 11 Oktober 1627 Horneburg ein Gustav Adolf gelang es im Gegenzug Horneburg 1632 wieder zuruckerobern Bei beiden Gelegenheiten wurden grosse Teile Horneburgs niedergebrannt bei der Ruckeroberung Horneburgs blieb nur das Burgmannshaus der Schulte vom Feuer verschont 1645 besetzten die Schweden Horneburg Durch neues Kriegsgerat obsolet geworden spielte die Horneburg zu dieser Zeit als Befestigung wohl keine Rolle mehr Hans Christoph von Konigsmarck liess die Horneburg deshalb nach der Eroberung schleifen Gutsanlage Marschdamm Bearbeiten nbsp Gutshaus HorneburgDie Burg Horneburg ist nicht mehr erhalten Aus dem Burglehen und den zur Burg gehorigen Landereien wurden funf Ritterguter aufgeteilt Diese befinden sich heute zu einem grossen Teil im Besitz der Familie der Freiherren von During ein weiterer Teil ist im Besitz der Gemeinde Horneburg der Rest ist in privater Hand Westlich des alten Burggelandes entstand 1840 das Gutshaus Horneburg Gut Horneburg I aufgestockt 1886 Die Anlage mit Burggraben Burgstelle heute Gutspark den Wassersystemen Abzugsgraben ehemaliger Muhlenteich und Schopfwerk und umliegenden Gebauden Nebengebaude Pferdestall mit Pferdetranke sind dagegen uberkommen 1 Siehe auch BearbeitenListe der Baudenkmale in HorneburgLiteratur BearbeitenHans G Truper Ritter und Knappen zwischen Weser und Elbe Die Ministerialitat des Erzstifts Bremen Landschaftsverbandes der ehem Herzogtumer Bremen und Verden Stade 2000 ISBN 3 931879 05 4 Otto Merker Die Ritterschaft des Erzstifts Bremen im Spatmittelalter Stader Geschichts und Heimatverein Stade 1962 Weblinks BearbeitenEintrag von Stefan Eismann zu Burg Horneburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Burg Horneburg im Denkmalatlas NiedersachsenEinzelnachweise Bearbeiten Burg Horneburg Denkmalatlas Niedersachsen abgerufen am 1 Mai 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Horneburg amp oldid 233323170