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Dieser Artikel behandelt die Burg in Niedersachsen Siehe auch Burg Friedland Niederlausitz bzw Schloss Friedland Die Burg Friedland war eine mittelalterliche Hohenburg in Friedland Landkreis Gottingen in Niedersachsen Die um 1280 auf einer Erhebung im Leinetal errichtete Anlage diente der Sicherung des welfischen Einflussgebietes an der Grenze zu Hessen und Thuringen Nach der Zerstorung der Burg 1625 im Dreissigjahrigen Krieg wurde ihr Steinmaterial um 1740 zum Bau von Amtsgebauden in Friedland verwendet Burg FriedlandBurghugel aus dem Burggraben gesehenBurghugel aus dem Burggraben gesehenStaat DeutschlandOrt FriedlandEntstehungszeit um 1280Burgentyp HohenburgErhaltungszustand Burgruine mit wenigen RestenStandische Stellung AdelBauweise SteinGeographische Lage 51 25 N 9 55 O 51 41743 9 91832 Koordinaten 51 25 2 7 N 9 55 6 OBurg Friedland Niedersachsen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Geschichte 3 1 Siedlung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Burg hatte eine strategisch gunstige Lage von der aus sich das Tal der Leine gut kontrollieren liess Sie befand sich am Rande einer Steilkante des Hagenbergs als einer Erhebung innerhalb einer Engstelle des Leinetals wo es nur einen Kilometer breit ist Direkt gegenuber auf der anderen Seite der Leine befindet sich die Madeburg die allerdings deutlich fruher datiert Es handelte sich von der Lage her um eine Grenzburg zwischen welfischem Gebiet und Hessen Auch heute noch liegt die Burgstelle in Niedersachsen nur wenige hundert Meter von der Grenze zu Hessen entfernt Ebenfalls eine Kontrollfunktion als Grenzburg kam der 1351 von Herzog Ernst I errichtete Brackenburg bei Munden zu Beschreibung Bearbeiten nbsp Mauerrest auf dem Burghugel nbsp Von der Strasse durchschnittener Wall der VorburgDie Burganlage bestand aus einer Hauptburg und einer westlich angegliederten Vorburg die jungeren Baudatums war Die Hauptburg bestand aus zwei Gebauden und einem Bergfried der mindestens sechs Stockwerke aufwies Umfasst war der rechteckige Komplex von einer Ringmauer mit vorgelagertem Trockengraben In den Mauerecken standen Flankierungsturme In der etwa 60 Meter langen Vorburg befanden sich Wirtschaftsgebaude und Gesindeunterkunfte Von der Burganlage finden sich im heute waldbestandenen Gelande noch Walle der Vor und Hauptburg sowie der tiefe Burggraben Auf dem Burghugel befindet sich ein kleinraumig freigelegter Mauerrest Auf der Burg lebte der jeweilige landesherrliche Vogt der Welfen mit seiner Familie und dem Gesinde Daruber hinaus hielten sich dort auch ein oder zwei Burgmannen mit ihren Familien auf Im spaten 14 Jahrhundert soll zeitweise Herzog Otto I als Landesherr auf der Burg gewohnt haben Die Anwesenheit eines Vogts auf der Burg charakterisiert sie als Gerichts und Verwaltungssitz Durch die Benennung als vrideland oder Fredeland Befriede das Land signalisierten die Welfen gegenuber ihren territorialen Nachbarn Hessen und Mainz ihren Anspruch als Herren des oberen Leinetals Geschichte Bearbeiten nbsp Burg Friedland nach ihrer Zerstorung im Dreissigjahrigen Krieg auf einem Merian Stich um 1654 nbsp Der mit dem Steinmaterial der Burg in Friedland errichtete AmtshofDie erste urkundliche Erwahnung der Burg Friedland erfolgte am 16 Februar 1285 als der Ritter Dietrich von Rengelrode dem Kloster Mariengarten eine Hufe Land in Wahlhausen vermachte Als Zeuge der Beurkundung wird ein landesherrlicher welfischer Vogt mit dem Namen Wilhelm genannt der im Jahre 1280 noch Ratgeber am herzoglichen Hof in Braunschweig war Daher wird die Errichtung der Burg Friedland in den Jahren zwischen 1280 und 1285 vermutet Im 14 Jahrhundert in der Zeit von Herzog Otto I entwickelte sich die Burg Friedland zu einem Raubritternest Durch Fehden brach der Herzog den Landfrieden und ermunterte Ritter sowie Dienstleute zu ungesetzlichem Verhalten Es gibt Klagen des Mainzer Erzbischofs Gerlach von Nassau uber Raub und Mordtaten des Burgvogts und seiner Gefolgsleute wie Viehdiebstahl sowie Zerstorung von Dorfern Kirchen und Friedhofen Anfang des 15 Jahrhunderts war Ottos Sohn Otto II aus Geldmangel gezwungen die Burg Friedland zu verpfanden Als Pfandnehmer trat um 1425 die Kaufmannsstadt Gottingen auf Sie konnte durch den Besitz der Burg Friedland eine bedeutende in Nord Sud Richtung verlaufende Handelsstrasse nach Hessen sichern Auch ermoglichte der Besitz die Vergrosserung des stadtischen Einflussgebietes mit 15 Dorfern und das Vorschieben der Gottinger Landwehr nach Suden 1445 uberliess die Stadt Gottingen die Burg dem Geschlecht derer von Grone als Pfandbesitz 1530 loste Herzog Erich I den Pfandbesitz wieder aus um seinen Herrschaftsanspruch in Sudniedersachsen zu verdeutlichen Auch religionspolitisch wollte der katholisch gebliebene Herzog den Einfluss der Stadt Gottingen beschneiden die der Reformation gefolgt war Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges eroberten von Johann T Serclaes von Tilly gefuhrte Truppen 1623 die Burg nach einer langeren Belagerung 1625 zerstorte der kaiserliche Feldherr Wallenstein die Anlage weitgehend Die nicht mehr als Wohn sowie Amtssitz genutzten Baulichkeiten verfielen allmahlich Um 1740 wurde das Steinmaterial der Burgruine abgetragen und zum Bau eines neuen Amtsgebaudes der Zehntscheune und der Amtsmuhle im Ort verwendet 1970 erfolgten Ausgrabungen an der Burgstelle Die Archaologen stiessen auf Trockenmauerwerk aus dem 13 Jahrhundert das von Mortelmauerwerk aus dem 16 Jahrhundert abgelost wurde Im Erdreich neben der Mauer fand sich das Skelett eines jungen Mannes der durch Radern zu Tode gekommen war 1 Siedlung Bearbeiten nbsp Friedland und die Ruine der Burg Friedland um 1650Der heutige Ort Friedland entwickelte sich unterhalb der Burg aus einem Vorwerk und einer Wassermuhle an der Leine Durch die Ansiedlung von Bauernfamilien entstand daraus wahrend des 14 Jahrhunderts eine dorfliche Siedlung die 1401 erstmals urkundlich als Friedland genannt wird Das Dorf behielt stets seine kleinbauerliche Struktur bei obwohl Orte an einem Amtssitz ublicherweise zum Flecken erhoben wurden und das Marktrecht besassen Friedland hat vermutlich beides nicht erhalten da in vier Kilometern Entfernung das Klostergut Mariengarten lag dass ein grosser Wirtschaftsbetrieb und Wallfahrtsort war Literatur BearbeitenPeter Aufgebauer Burg Kloster Stadt Zur mittelalterlichen Geschichte des sudlichen Niedersachsen 1998 cma gbv de PDF Peter Aufgebauer Funktionen und Funktionswandel der mittelalterlichen Burg das Beispiel Friedland In Sudniedersachsen Zeitschrift fur Regionale Forschung und Heimatpflege Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft Sudniedersachsischer Heimatfreunde e V 2012 Jg 40 S 2 15 Mecke Duderstadt Martin Zeiller Friedeland In Matthaus Merian Hrsg Topographia Ducatus Brunswick et Luneburg Topographia Germaniae Band 15 1 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1654 S 83 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Friedland Sammlung von Bildern Eintrag von Jens Friedhoff zu Friedland in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen BurgeninstitutsEinzelnachweise Bearbeiten Thomas Becker Richtstattenarchaologie Dormagen 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Friedland amp oldid 214241687