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Der Braune Kapuzineraffe Cebus olivaceus Syn Cebus nigrivittatus ist eine im nordlichen Sudamerika vorkommende Primatenart aus der Gattung der Ungehaubten Kapuzineraffen Cebus Brauner KapuzineraffeBrauner Kapuzineraffe Cebus olivaceus SystematikTeilordnung Affen Anthropoidea ohne Rang Neuweltaffen Platyrrhini Familie Kapuzinerartige Cebidae Unterfamilie Kapuzineraffen Cebinae Gattung Ungehaubte Kapuziner Cebus Art Brauner KapuzineraffeWissenschaftlicher NameCebus olivaceusSchomburgk 1848 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Nahrung 5 Fortpflanzung 6 Systematik 7 Gefahrdung 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksMerkmale BearbeitenBraune Kapuzineraffen erreichen eine Kopfrumpflange von 37 bis 46 Zentimetern der Schwanz ist 40 bis 55 Zentimeter lang Mannchen sind im Durchschnitt 20 grosser und mit einem Gewicht von 3 bis 4 2 Kilogramm deutlich schwerer als Weibchen die rund 2 3 bis 3 Kilogramm erreichen Ihr Fell macht einen groben und zottigen Eindruck und ist uberwiegend braun gefarbt an der Oberseite des Kopfes befindet sich eine graubraun umkranzte schwarze vorne V formige Kappe Die Haare der Korperseiten von Armen und Beinen und des Schwanzes sind agutifarben schwarzbraun geringelt Hande Fusse und Schwanzspitze sind dunkel Die Gesichtshaare sind graubraun die unbehaarte Gesichtshaut rosig Der Schwanz kann insbesondere bei der Nahrungsaufnahme als Greifschwanz eingesetzt werden 1 nbsp Das Verbreitungsgebiet des Braunen und des Kastanienbraunern KapuzineraffenVerbreitung und Lebensraum BearbeitenBraune Kapuzineraffen sind im nordostlichen Sudamerika beheimatet Ihr Verbreitungsgebiet liegt in Venezuela ostlich der Sierra de Perija des nordostlichen Andenauslaufers und sudlich der Kustenkordilliere Ausserdem kommen sie im brasilianischen Bundesstaat Roraima und im Norden von Guyana mit Ausnahme der Kustenebene vor 2 Ihr Lebensraum sind Walder vor allem immergrune Primarregenwalder aber auch Galeriewalder in den venezolanischen Llanos und seltener trockene Waldtypen Im Bergland von Guayana kommen sie bis in Hohen von 2000 Metern vor Lebensweise BearbeitenBraune Kapuzineraffen sind tagaktive Baumbewohner die vor allem die untere und mittlere Kronenregion bevorzugen Sie leben in Gruppen aus 10 bis 36 Tieren die sich aus mehreren Mannchen und Weibchen sowie den Jungtieren zusammensetzen Beide Geschlechter etablieren eine Rangordnung das hochstrangige Weibchen dominiert alle Gruppenmitglieder mit Ausnahme des fuhrenden Mannchens Das Territorium einer Gruppe umfasst 25 bis 40 manchmal auch bis zu 275 Hektar die Tagesstreifzuge sind mit 1 bis 3 5 km relativ lang 3 Nahrung Bearbeiten nbsp Fruchte von Hymenaea courbarilBraune Kapuzineraffen sind Allesfresser die sowohl Fruchte Nusse Samen und Knospen als auch Insekten Spinnen Vogeleier und kleine Wirbeltiere zu sich nehmen Auf der Rinderfarm Hato Masaguaral die in den Llanos des zentralen Venezuela liegt wurde die Ernahrung des Braunen Kapuzineraffen in den spaten 1970er Jahren genauer untersucht Dort bestand 55 der aufgenommenen Nahrung aus verschiedenen Pflanzenteilen 39 waren Kleintiere und 12 der Nahrung konnten nicht identifiziert werden Fruchte stellten einen Anteil von 46 der aufgenommenen pflanzlichen Nahrung Die meisten waren gross fleischig und reif Insgesamt wurden Fruchte von mehr als 50 Pflanzenarten aus 30 Familien vor allem Maulbeergewachse und Rotegewachse verspeist Ein wichtiges Grundnahrungsmittel sind die verschiedenen Feigen vor allem Ficus pertusa und F trigonata die asynchron zu verschiedenen Monaten reifen Grosse Samen werden verschmaht kleine darunter sind auch Grassamen dagegen im Ganzen verspeist Samen von Meertrauben und Zanthoxylum werden zerknackt und gekaut In der Trockenzeit von Marz bis April werden unreife noch weiche Samen der Palmengattung Copernicia gefressen Harte Fruchte wie die von Hymenaea courbaril oder Sterculia apetala werden gegen einen harten Gegenstand geschlagen um sie zu offnen Bluten werden nur selten gefressen wenn dann vor allem die der Kakteengattung Hylocereus Grosse Mannchen graben auch Wurzeln des Butterblumenbaums aus um sie zu fressen Zu ihrer tierischen Nahrung zahlen Apfelschnecken Pomacea Ameisen vor allem Knotenameisen Gottesanbeterinnen Kaferlarven Laubheuschrecken Schaben Schildlause Stabheuschrecken Termiten Zikaden Webspinnen Tausendfusser Frosche Froscheier kleine Leguane Vogel Vogeleier Nestlinge und Kleinsauger darunter auch das Rotschwanzhornchen Sciurus granatensis In der Regenzeit werden vor allem Fruchte verspeist in der Trockenzeit wird tierische Nahrung wichtiger Bei Beginn der Regenzeit wenn die Baume austreiben und frische Blatter vorhanden sind werden viele Raupen verspeist 1 Fortpflanzung BearbeitenBraune Kapuzineraffen haben eine polygame Sozialstruktur das fuhrende Mannchen der Gruppe zeugt die meisten Jungtiere Die Weibchen bringen nach einer rund 149 bis 158 tagigen Tragzeit meist ein einzelnes Jungtier zur Welt Die meisten Geburten finden zum Ende der Trockenzeit und in der beginnenden Regenzeit von Mai bis Juni statt Das Neugeborene wiegt bei der Geburt rund 200 bis 500 Gramm und klammert sich sofort an den Bauch der Mutter Nach rund zwei bis vier Monaten wird das Junge entwohnt Weibchen werden mit 4 bis 7 Jahren und Mannchen mit 6 bis 8 Jahren geschlechtsreif Die Grosse der Erwachsenen erreichen sie allerdings erst mit einem Alter von ca 15 Jahren 4 Systematik BearbeitenBraune Kapuzineraffen werden innerhalb der Kapuzineraffen in die Gattung der Ungehaubten Kapuziner Cebus gestellt Je nach Quelle werden zwei bis vier Unterarten unterschieden Cebus olivaceus apiculatus und C o nigrivittatus sind allerdings genetisch mit der Nominatform identisch und es gibt keinen Grund fur diese Formen den Unterartenstatus beizubehalten 5 Das Standardwerk Handbook of the Mammals of the World erkennt zwei Unterarten an die Nominatform Cebus o olivaceus aus dem westlichen Teil des Verbreitungsgebietes und Cebus o castaneus die ostliche Form die nur eine schmale dreieckige Kopfkappe hat und als adultes Tier ein kastanienrotes Fell besitzt Die Grenze zwischen den Vorkommen der beiden Unterarten ist nicht sicher bekannt Moglicherweise wird sie durch den Essequibo gebildet Cebus o castaneus wurde schon vor etwa 700 000 Jahren von der Nominatform getrennt 5 und wird bei der IUCN und einigen taxonomischen Datenbanken inzwischen als eigenstandige Art gelistet 6 Zwei weitere ehemalige Unterarten der Kaapori Kapuziner Cebus kaapori aus dem nordostlichen Brasilien und der in der Kustenregion Venezuelas vorkommende Venezuela Kapuzineraffe Cebus brunneus gelten heute ebenfalls als eigenstandige Arten 1 Gefahrdung BearbeitenBraune Kapuzineraffen sind weit verbreitet es sind keine grosseren Gefahrdungen bekannt Sie kommen in mehreren grossen Schutzgebieten vor Die IUCN listet sie als nicht gefahrdet least concern 2 Sie sind allerdings seltener als der sympatrisch vorkommende Haubenkapuzineraffe Sapajus apella 3 Literatur BearbeitenThomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Verlag Berlin u a 2003 ISBN 3 540 43645 6 Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Anthony B Rylands Russell A Mittermeier Bruna M Bezerra Fernanda P Paim amp Helder L Queiroz Family Cebidae Squirrel Monkeys and Capuchins Seiten 409 bis 410 in Russell A Mittermeier Anthony B Rylands amp Don E Wilson Handbook of the Mammals of the World Volume 3 Primates Lynx Editions 2013 ISBN 978 84 96553 89 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Rylands Mittermeier Bezerra Paim amp Queiroz 2013 Seite 409 a b Boubli J P Urbani B Lynch Alfaro J W amp Laroque P O 2021 Cebus olivaceus amended version of 2020 assessment The IUCN Red List of Threatened Species 2021 e T81384371A191708662 doi 10 2305 IUCN UK 2021 1 RLTS T81384371A191708662 en Abgerufen am 7 August 2022 a b Rylands Mittermeier Bezerra Paim amp Queiroz 2013 Seite 410 Rylands Mittermeier Bezerra Paim amp Queiroz 2013 Seiten 409 410 a b Jean P Boubli Anthony B Rylands Izeni P Farias Michael E Alfaro Jessica Lynch Alfaro Cebus Phylogenetic Relationships A Preliminary Reassessment of the Diversity of the Untufted Capuchin Monkeys Memento des Originals vom 4 Marz 2016 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot socgen ucla edu American Journal of Primatology 00 1 13 2012 doi 10 1002 ajp 21998 Anthony B Rylands Russell A Mittermeier Bruna M Bezerra Fernanda P Paim amp Helder L Queiroz Family Cebidae Squirrel Monkeys and Capuchins Seiten 409 bis 410 in Russell A Mittermeier Anthony B Rylands amp Don E Wilson Handbook of the Mammals of the World Volume 3 Primates Lynx Editions 2013 ISBN 978 8 496 55389 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brauner Kapuziner Cebus olivaceus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen bei Animal Diversity Web englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brauner Kapuzineraffe amp oldid 238052486