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44 775361 17 195144 Koordinaten 44 46 31 3 N 17 11 42 5 O Bistum Banja LukaKarte Bistum Banja LukaBasisdatenStaat Bosnien und HerzegowinaKirchenprovinz VrhbosnaMetropolitanbistum Erzbistum VrhbosnaDiozesanbischof Franjo KomaricaWeihbischof Marko Semren OFMGeneralvikar Anton OrlovacGrundung 1881Flache 16 457 km Pfarreien 48 2015 AP 2016 Einwohner 540 000 2015 AP 2016 Katholiken 34 361 2015 AP 2016 Anteil 6 4 Diozesanpriester 26 2015 AP 2016 Ordenspriester 41 2015 AP 2016 Katholiken je Priester 513Ordensbruder 42 2015 AP 2016 Ordensschwestern 97 2015 AP 2016 Ritus Romischer RitusLiturgiesprache KroatischKathedrale St BonaventureAnschrift Kralja Petra 1 br 80BiH 78000 Banja LukaBosna i HercegovinaWebsite www biskupija banjaluka orgDas Bistum Banja Luka serbokroatisch Baњaluchka biskupiјa Banjalucka biskupija lateinisch Dioecesis Bania Lucensis ist ein romisch katholisches Bistum in Bosnien und Herzegowina mit Sitz in Banja Luka welches den gesamten nordwestlichen Teil des Staates umfasst Es ist als Suffragandiozese dem Erzbistum Vrhbosna unterstellt Derzeitiger Bischof ist Franjo Komarica Kathedrale St Bonaventura in Banja LukaInhaltsverzeichnis 1 Die historische Lage und Kirchenorganisation 2 Osmanische Herrschaft 3 Zweiter Weltkrieg 4 Das Bistum 1992 bis 1995 5 Bischofe 6 Siehe auch 7 Literatur 8 WeblinksDie historische Lage und Kirchenorganisation Bearbeiten nbsp Bistumswappen Banja LukaDie Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Entwicklung der Mitgliederzahlen Insgesamt drei Viertel des heutigen Bistums Banja Luka bilden territorial die historische Region der Bosnischen Krajina Sein Gebiet liegt im Nordwesten Bosniens und ist raumlich identisch mit dem Einzugsgebiet der Flusse Una Sana und Vrbas Im Norden wie auch im Westen grenzt es an Kroatien wie es im Frieden von Sistowa festgelegt worden war Diese Grenze ist heute zugleich die Staatsgrenze zwischen Bosnien Herzegowina und Kroatien Die Sud und Ostgrenzen des Bistums waren historisch gesehen beweglich In der Regel entsprachen sie den Gemeindegrenzen von Srbac Prnjavor Cetinac Kotor Varos Skender Vakuf und Jajce sowie der gedachten Linie von Jajce uber Bosansko Grahovo zur kroatischen Grenze Geschichtlich nannte man die Sud und Ostgrenzen Turkisch Kroatien das sind die Teile Kroatiens die von den Osmanen erobert worden waren und im Laufe der Geschichte zu Bosnien gerechnet wurden Diese Regionen gehorten bis zum Mittelalter in acht Gaue gegliedert zu Kroatien Im 14 Jahrhundert gehorten die Gaue Gorica Dubica Vrbas und Sana politisch zu Slawonien Ostkroatien und kirchlich zum Bistum Zagreb Zugleich bildete das Bistum Zagreb die Sudgrenze des slawonischen Herrschaftsbereichs Gegen Ende der koniglichen Herrschaft des bosnischen Konigs Tvrtko I im Jahre 1390 kamen weite Teile der Gaue von Vrbas und Sana zu Bosnien zehn Jahre spater auch der grosste Teil von Dubica Von da an burgerte sich die Bezeichnung Bosnische Krajina ein Durch die osmanische Eroberung und den Fall der Verteidigungslinien weitete sich das Gebiet von Bosnien in Richtung Nordwesten aus 1528 fielen Jajce und Banja Luka 1537 Gradiska und 1538 Bosansko Grahovo 1557 Bosanski Novi und 1592 Bihac Der grosste Teil dieses Gebietes gehorte zum Bistum Zagreb da es in jener Zeit weite Teile des heutigen Nordwestbosniens umfasste Die Grenze des Bistums verlief im Osten von Bosanski Kobas an der Save in Richtung Suden zur Ukrina folgte ihrem Lauf bis in die Hohe von Prnjavor mit dem Gebiet von Kotor Varos nordlich von Jajce den Vrbas entlang in nordwestlicher Richtung uber Kljuc zur Una Dort traf sie auf die Bistumsgrenze von Knin und stiess nordlich von Bihac an das Bistum Krbava Osmanische Herrschaft BearbeitenIm osmanischen Machtbereich war die katholische Bevolkerung durch Abwanderung drastisch gesunken Durch standige Kriegsverwustungen in zwei drei Jahrhunderten verschwand die katholische Bevolkerungsstruktur fast ganzlich mit ihrer alten cakavischen Mundart ganz aus den Gebieten zwischen Vrbas und Kupa In diese Gebiete siedelten sich Ende des 15 und 16 Jahrhunderts verstarkt orthodoxe Christen pravoslavci aus Alt Raszien der Herzegowina Montenegro und Ostbosnien sowie Muslime aus dem ganzen Paschalik an Ein Teil der katholischen Bevolkerung trat um Leben und Eigentum zu retten zum Islam uber in besonders starkem Masse gegen Ende des 16 und 17 Jahrhunderts in den Gegenden der Una bei Bihac und Cazin Es gab auch Ubertritte in die serbisch orthodoxe Kirche insbesondere nach der Einfuhrung der Kalenderreform von Papst Gregor XIII im Jahre 1582 In der Bosnischen Krajina wurde dies besonders in der Gegend zwischen Banja Luka und Mrkonjic Grad verzeichnet Nach der Eroberung von Kostajnica 70 000 Katholiken waren unfreiwillige Auswanderungen an der Tagesordnung welche die Anzahl der Katholiken drastisch reduzierte Ein Teil der Bevolkerung wurde in die Sklaverei gefuhrt ein Grossteil fluchtete in den Machtbereich der katholischen Habsburger Im Jahre 1580 lebten dort bereits 40 000 Fluchtlinge Gegen Ende des 17 Jahrhunderts folgten ihnen aus den Gebieten Una Sana und Sava weitere rund 50 000 alteingesessene Katholiken Die massivste Auswanderung aus ganz Bosnien setzte wahrend des Grossen Turkenkrieges in den Jahren 1683 bis 1699 nach der Belagerung Wiens ein 100 000 Katholiken zogen in die freien Teile Kroatiens Ungarns und Osterreichs Es gab auch Pfarrer die ihre Gemeinden in freie Gegenden fuhrten Zum Beispiel fuhrte Pastor Juro Zgoscanin im Jahre 1686 aus der Pfarrei Zablaca bei Kljuc 4 500 Katholiken nach Slawonien Im amtlichen Bericht an den Heiligen Stuhl spricht der Bosnische Bischof Nikola Ogremic Olavcic im Jahre 1672 noch von elf Pfarreien mit 22 252 Katholiken die ubrig blieben Im Jahre 1708 fand der Visitator Vietri nur noch zwei Pfarreien vor Banja Luka und Motike Schon im Jahre 1735 wurde fur die wenigen verbleibenden Katholiken in Bosnien ein Apostolisches Vikariat gebildet Es bestand volle 146 Jahre bis zum Ende der Turkenherrschaft im Jahre 1878 was ein Novum darstellte Die Zahl der Glaubigen nahm zeitweise zahlenmassig zu teils durch naturlichen Zuwachs teils auch durch Ruckkehr der zuvor uber die Save und Una gefluchteten Katholiken Durch die Bulle Ex hac augusta von Papst Leo XIII wurde das Erzbistum Vrhbosna mit Sitz in Sarajevo und das Bistum Mostar Duvno am 5 Juli 1881 gebildet Das Bistum Trebinje Mrkan in der Ostherzegowina blieb unangetastet und wurde dem Bischof von Mostar anvertraut Diese Kirchenorganisation besteht auch heute noch Das Bistum Banja Luka wurde zunachst vom Nuntius in Wien danach zweimal von Apostolischen Administratoren dem Erzbischof von Sarajevo Josef Stadler 1883 1884 und Bischof Marijan Markovic 1884 1912 verwaltet Josip Stjepan Garic war der erste residierende Bischof 1912 1946 Es folgte wieder ein Apostolischer Administrator der Bischof von Skopje Smiljan Franjo Cekada 1946 1949 und danach die Diozesanbischofe Dragutin Celik 1951 1958 Alfred Pichler 1959 1989 und Franjo Komarica der die Diozese seit dem 13 Juli 1989 leitet Bei der Grundung des Bistums Banja Luka zahlte die Diozese 23 Pfarreien Die Zahl der Glaubigen wuchs von 36 000 Glaubigen im Jahre 1884 bis auf 73 000 im Jahre 1910 dies durch naturlichen Zuwachs aber auch durch Zuwanderung von polnischen deutschen tschechischen italienischen und kroatischen Katholiken und Volksgruppen Zweiter Weltkrieg BearbeitenKatastrophale Verluste pragten das Bistum Ein Drittel aller Gemeinden genau dreizehn erloschen vollstandig Novi Martinci Rakovac Deventina Gunjera Stara Dubrava Siborska Kumova Krnjeusa Bosanski Petrovac Bosansko Grahovo Miljevac Bosanski Novi und Bosanska Kostajnica rund 10 weitere Gemeinden wurden erheblich kleiner Glamoc Bosanski Aleksandrovac Nova Topola Mahovljani Bosanska Dubica Die ubrigen mussten schwere Schaden hinnehmen Neben einer hohen letztendlich niemals genau ermittelten Zahl von toten Glaubigen hatte die Diozese auch den Verlust zahlreicher Priester zu verzeichnen insgesamt 33 Geistliche starben Das Bistum 1992 bis 1995 BearbeitenVor Beginn des Bosnienkriegs lebten ca 120 000 Katholiken im Bistum 1991 sprachen Bischof Komarica und seine Priester sich entschieden dagegen aus zu den Waffen zu greifen Mit Waffengewalt konne nichts gelost werden war ihr Tenor Die uberwiegende Mehrzahl der Katholiken horte auf ihn und widersetzte sich dem Aufruf zur Mobilisation Diese Weigerung lieferte jenen die gewaltsam die Macht an sich gerissen hatten Ausrede und Vorwand zu den ersten Entlassungen von der Arbeitsstelle Vertreibungen aus Wohnungen und Hausern Morden an Zivilpersonen und Priestern Verschleppungen von Glaubigen und Priestern in Lager sowie unertraglichen Arbeitsdiensten Mit der Zeit sollte der Terror der jeweiligen Machthaber an Brutalitat noch zunehmen Bischof Komarica richtete wahrend des Krieges unermudlich Hilferufe und Appelle um Schutz der Glaubigen aber auch aller anderen Verfolgten an die ganze Welt Er traf sich standig mit einheimischen und auslandischen Politikern mit Vertretern der lokalen Polizei und der serbischen Streitkrafte sowie mit den Oberhauptern der Glaubensgemeinschaften und suchte immer wieder oft unter Lebensgefahr seine verstreuten Glaubigen auf Fur die Glaubigen im Bistum und auch international wurde er so zur Symbolfigur des gewaltlosen Widerstands und des Sich nicht Abfindens mit Destruktion und dem Bosen Bischof Komarica wurde mehrmals maltratiert und stand siebeneinhalb Monate unter Hausarrest 400 Katholiken Zivilpersonen wurden ermordet Der grosste Teil der Glaubigen verlor im Bistum sein Hab und Gut insbesondere in den Jahren 1992 und 1993 In den Gebieten der Diozese lebten 1991 etwa 80 000 Katholiken 1997 lebten gerade noch 6 500 Glaubige im Gebiet des Bistums Heutzutage sind es ca 30 000 Glaubige 98 der Kirchen Kapellen wurden beschadigt oder zerstort und 35 der Kirchen Kloster und Pfarrzentren vernichtet die zum Teil nach dem schweren Erdbeben von 1969 erst wieder mit internationaler Hilfe errichtet worden waren Ein Teil des Kircheneigentums Immobilien wie bewegliche Guter wurden konfisziert Bischofe Bearbeiten1882 1884 Joseph Stadler Apostolischer Administrator 1884 1912 Marijan Markovic OFM Administrator 1912 1946 Josip Stjepan Garic OFM 1946 1951 Smiljan Franjo Cekada Administrator 1951 1958 Dragutin Celik Administrator 1959 1989 Alfred Pichler seit 1989 Franjo KomaricaSiehe auch BearbeitenRomisch katholische Kirche in Bosnien und HerzegowinaLiteratur BearbeitenDie Gekreuzigte Kirche in Bosnien Herzegowina Die Zerstorung von Katholischen Sakralbauten in Bosnien Herzegowina Hrsg von der Bischofskonferenz Bosnien Herzegowinas und dem Kroatischen Informationszentrum 1997 ISBN 953 6058 22 7 Liebe Macht Erfinderisch Enthullungen Autor Winfried Gburek im Gesprach mit Bischof Dr Franjo Komarica Berlin 2015 ISBN 978 3 7375 4180 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bistum Banja Luka Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Bistum Banja Luka auf catholic hierarchy 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