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Der Bismarckturm von Sargenroth im Hunsruck in Rheinland Pfalz wurde zu Ehren des ersten deutschen Reichskanzlers Furst Otto von Bismarck 1815 1898 erbaut Der vom Architekten Wilhelm Kreis 1873 1955 geplante Aussichtsturm liegt unmittelbar am Ortsrand von Sargenroth auf einer Anhohe zwischen dem Simmerbachtal und dem Soonwald Er hat eine Hohe von 17 5 Metern und wurde 1902 eingeweiht 1 BismarckturmDer Bismarckturm von SargenrothDer Bismarckturm von SargenrothBasisdatenOrt SargenrothLand Rheinland PfalzStaat DeutschlandHohenlage 441 m u NHN49 93725 7 52058 Koordinaten 49 56 14 1 N 7 31 14 1 OVerwendung AussichtsturmZuganglichkeit Aussichtsturm offentlich zuganglichBesitzer Verbandsgemeinde Simmern HunsruckTurmdatenBauzeit 1900 1902Baukosten 13 300 MArchitekt Wilhelm KreisBaustoff SteinGesamthohe 17 5 mAussichts plattform 16 3 mWeitere DatenGrundsteinlegung 24 Juni 1900Einweihung 31 August 1902Anzahl an Treppenstufen 70 Stufen innen PositionskarteBismarckturm Rheinland Pfalz Bismarckturm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Planungszeit 1 2 Bauzeit 1 3 Weitere Entwicklung 2 Architektur 2 1 Podest und Sockelgeschoss 2 2 Turmkorper und Obergeschoss 2 3 Treppenanlage und Befeuerung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPlanungszeit Bearbeiten Der Bau eines Bismarckturms im Hunsruck wurden seit 1899 von einer Gruppe von Bismarck Anhangern geplant denen auch mehrere Burgermeister der Region und der Landrat des damaligen Kreises Simmern Gustav Adolf von Beckerath angehorten Sie grundeten am 25 Oktober 1899 einen geschaftsfuhrenden Ausschuss um konkrete Planungen aufzunehmen Der Ausschuss beschloss am 18 Dezember 1899 den Modellentwurf Gotterdammerung des Architekten Wilhelm Kreis bauen zu lassen Kreis der in Eltville im Rheingau geboren wurde hatte im selben Jahr mit seinem Entwurf einen Wettbewerb der Deutschen Studentenschaft gewonnen Nach einer Idee der Studentenschaft sollte in ganz Deutschland ein Netzwerk von sogenannten Feuersaulen errichtet werden um auf diesen an bestimmten Tagen zu Ehren Bismarcks grosse Feuerschalen zu entzunden Die Bismarcksaule vom Modell Gotterdammerung wurde im Deutschen Kaiserreich bis 1911 als sogenannter Typenbau insgesamt 47 mal gebaut Neben dem letztlich ausgewahlten Bauplatz gab es sieben weitere Vorschlage fur Standorte von denen aber nur einer bei Kirchberg Hunsruck und jener bei Sargenroth in die engere Wahl kamen Wilhelm Kreis besichtigte diese beiden Standorte und gab am 12 Marz 1900 seine Entscheidung fur Sargenroth bekannt Dabei spielte unter anderem eine Rolle dass der Ort ein alter Versammlungs und Gerichtsplatz Thingstatte war und er in der Nahe der historischen Nunkirche liegt Die Gemeinde Sargenroth stellte den Bauplatz kostenlos zur Verfugung Um den Turmbau zu finanzieren startete der geschaftsfuhrende Ausschuss mehrere Spendenaufrufe verkaufte Ansichtskarten und fuhrte Tombolas durch Ausserdem wurde der Bau von Firmen und Privatleuten durch zahlreiche Sachspenden unterstutzt Bauzeit Bearbeiten Am 24 Juni 1900 wurde die Grundsteinlegung feierlich begangen und mit dem Bau des Bismarckturms begonnen Die Bauarbeiten selbst wurden nicht vom Architekten Wilhelm Kreis uberwacht sondern vom Sargenrother Baumeister Peter Weirich Als Baumaterial wurde vorwiegend Grauwacke verwendet die aus einem Steinbruch im nahe gelegenen Soonwald stammte sowie Basalt Sandstein und Schiefer aus der Region Wahrend die Bauarbeiten schon begonnen hatten beschloss der geschaftsfuhrende Ausschuss die ursprunglich geplante Turmhohe von zwolf Metern auf 17 5 Meter aufzustocken Weil dafur die gesammelten Spendenmittel zunachst nicht ausreichten kam der Weiterbau vorubergehend ins Stocken Durch die Ausrichtung einer Lotterie konnten bis Oktober 1901 aber weitere 6 000 Goldmark eingenommen und die restlichen Kosten gedeckt werden Dank des kostenlosen Bauplatzes und der vielen Sachspenden waren die Gesamtkosten fur den Turm mit insgesamt 13 300 Goldmark vergleichsweise gunstig Die Bauarbeiten waren im August 1902 abgeschlossen und der Bismarckturm von Sargenroth wurde am 31 August 1902 feierlich eingeweiht Am Abend desselben Tages wurde auf der Aussichtsplattform des Turmes zum ersten Mal ein Feuer entzundet Weitere Entwicklung Bearbeiten Bereits 1901 hatte sich der geschaftsfuhrende Ausschuss fur den Turmbau in den Verein Hunsrucker Bismarckturm umgewandelt der kunftig die Tragerschaft des Turms ubernahm Erster Vorsitzender des neuen Vereins wurde wie schon im Ausschuss der Landrat des damaligen Kreises Simmern Gustav Adolf von Beckerath Die folgenden Jahrzehnte uberstand der Bismarckturm von Sargenroth weitgehend unbeschadet Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verein Hunsrucker Bismarckturm aufgelost und der Turm ging ins Eigentum des Landkreises Simmern seit 1969 Rhein Hunsruck Kreis uber Vermutlich ebenfalls nach dem Krieg wurde ein auf der Sudwestseite des Turms auf Blech gemaltes Bismarck Wappen mit Aufschrift Unserem Bismarck entfernt An seiner Stelle wurde dort spater eine Bronzetafel mit dem Wappen der Stadt Simmern und der Inschrift Bismarckturm errichtet 31 August 1902 angebracht Ausserdem wird der Turm nach der Zeit des Nationalsozialismus nicht mehr als sogenannte Feuersaule genutzt sondern nur noch als Aussichtsturm Der Kreis liess den Bismarckturm 1975 grundlegend renovieren und bot im Jahr darauf der Gemeinde Sargenroth an den Turm kostenlos zu ubernehmen Die Gemeinde lehnte dies aber wegen der zu erwartenden Unterhaltungskosten ab und der Turm wurde daraufhin Eigentum der Verbandsgemeinde Simmern Rheinbollen Im Vorfeld seines hundertjahrigen Bestehens wurden im Turm eine neue Treppenanlage installiert und an den Aussentreppen am Turmeingang beidseitig Gelander angebracht Der hundertste Jahrestag der Einweihung des Bismarckturms wurde im August 2002 mit einem Fest gefeiert Ausserdem gab die Gemeinde Sargenroth zum Jubilaum eine Festschrift uber die Geschichte des Bauwerks heraus Der Bismarckturm von Sargenroth ist taglich geoffnet Die Aussicht ist allerdings durch umstehende Baume stark eingeschrankt die 1902 gepflanzt wurden und inzwischen hoch gewachsen sind Seit 2011 wird am 4 Samstag im August die Veranstaltung Tower in Concert auf den Stufen des Bismarckturms veranstaltet 2 Architektur Bearbeiten nbsp Der Turm im Jahr 1902 von Nordosten gesehen Links unten ist im Hintergrund ein Teil der Nunkirche zu erkennen nbsp Der Bismarckturm von Sargenroth im Jahr 1902 von Sudwesten gesehen Das gemalte Bismarck Wappen wurde spater entfernt Der Bismarckturm von Sargenroth im Hunsruck wurde auf einem quadratischen Grundriss errichtet Auch der Turm selbst ist quadratisch angelegt allerdings wird die wuchtige Wirkung durch Dreiviertelsaulen an den Ecken des Turmkorpers abgemildert Die Mauern sind als Bossenwerk angelegt das heisst die Steinquader sind an ihrer Aussenseite nur grob behauen bossiert Als Baumaterial wurde vorwiegend Grauwacke verwendet aufgelockert durch einzelne Schichten von schwarzem Schiefer Ausserdem wurde Basalt fur den Rahmen des Turmeingangs und Sandstein fur die Treppenstufen des Unterbaus verbaut Podest und Sockelgeschoss Bearbeiten Der Bismarckturm ist in vier Teile gegliedert Den untersten Teil bildet ein etwa zwei Meter hohes zweiteiliges Podest Der untere Podestteil hat eine quadratische Grundflache von 12 4 mal 12 4 Meter und eine Hohe von gut einem Meter der obere Teil ist 7 8 mal 7 8 Meter gross und knapp einen Meter hoch An der Nordostseite fuhrt in der Mitte der beiden Podestebenen eine knapp eineinhalb Meter breite Treppe uber vierzehn Stufen aus Sandstein zum Eingang des Turms Auf dem Podest steht das rund zweieinhalb Meter hohe Sockelgeschoss des Turms das eine Grundflache von 5 5 mal 5 5 Meter hat An seiner Nordostseite befindet sich der von einem Rahmen aus Basalt eingefasste Turmeingang dessen Tur etwa eineinhalb Meter in den Turmsockel eingelassen ist Turmkorper und Obergeschoss Bearbeiten Uber dem Sockelgeschoss erhebt sich der eigentliche rund zehn Meter hohe Turmkorper Er ist gegenuber dem Sockelgeschoss etwas zuruckgesetzt und an den Ecken durch Dreiviertelsaulen abgerundet An drei Seiten ausser der im Sudosten sind knapp zwei Meter hohe wie Schiessscharten aussehende Maueroffnungen angebracht und zwar jeweils eine Offnung im unteren Bereich des Turmkorpers und je zwei nebeneinander liegende im oberen Teil Als weitere Verzierung ist in der Mitte des Turmkorpers rundum ein breites Band aus mehreren Schichten schwarzen Schiefers zu sehen Im oberen Teil verlauft ein zweites schmaleres Schieferband durch das ansonsten aus Grauwacke bestehende Mauerwerk Oberhalb des Turmkorpers folgt das etwa drei Meter hohe Obergeschoss das aus einem Architrav und einem zweistufigen Oberbau mit der Aussichtsplattform besteht Das Obergeschoss ist gegenuber dem Turmkorper etwas zuruckgesetzt und ebenfalls durch mehrere schmale Schieferbander verziert Der Turm hat insgesamt eine Hohe von 17 5 Metern Treppenanlage und Befeuerung Bearbeiten Im Inneren des Bismarckturms ermoglichte ursprunglich eine 69 stufige Holztreppe den Aufstieg Sie wurde im Vorfeld des hundertjahrigen Turmjubilaums durch eine stahlerne Treppenanlage ersetzt Dabei handelt es sich um eine Wendeltreppe im Turmkorper mit insgesamt 60 Stufen und vier Absatzen zu je 15 Stufen Im Obergeschoss folgt eine Stahltreppe die zehn Stufen hat und zur Aussichtsplattform hinauf fuhrt Der Austritt auf die Plattform ist durch eine Metallklappe verschliessbar Die Befeuerung des ursprunglich als sogenannte Feuersaule konzipierten Turms wurde durch acht rechteckige abnehmbare Feuerkasten aus Eisenblech ermoglicht Dabei waren auf jeder Seite der Aussichtsplattform jeweils zwei der Kasten an der Brustung befestigt In die Feuerkasten wurde mit Benzin oder Petroleum getrankter Sand gefullt und angezundet Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Turm jedoch nicht mehr als Feuersaule genutzt sondern nur noch als Aussichtsturm Siehe auch BearbeitenBismarckturm Liste der Kulturdenkmaler in SargenrothLiteratur BearbeitenGunter Kloss Sieglinde Seele Bismarck Turme und Bismarck Saulen Eine Bestandsaufnahme Michael Imhof Verlag Petersberg 1997 ISBN 3 932526 10 4 Sieglinde Seele Lexikon der Bismarck Denkmaler Michael Imhof Verlag Petersberg 2005 ISBN 3 86568 019 4 Fritz Schellack 100 Jahre Bismarckturm Sargenroth Festschrift zum Jubilaum herausgegeben von der Ortsgemeinde Sargenroth Argenthal 2002Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bismarckturm Sammlung von Bildern Der Bismarckturm Sargenroth beim Infoportal Bismarckturme Der Bismarckturm von Sargenroth im Verzeichnis der Kulturdenkmaler im Rhein Hunsruck Kreis PDF 1 6 MB Einzelnachweise Bearbeiten Informationen uber den Bismarckturm von Sargenroth im Hunsruck Abgerufen am 21 April 2022 Veranstaltung Tower in Concert auf den Stufen des Bismarckturms Abgerufen am 21 April 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bismarckturm Sargenroth amp oldid 222256815