www.wikidata.de-de.nina.az
Das Biospharenreservat Sudost Rugen ist ein Biospharenreservat im deutschen Bundesland Mecklenburg Vorpommern das den Sudosten der Insel Rugen einschliesslich Granitz und Monchgut die Boddengewasser Rugischer Bodden zwischen Putbus und Thiessow die Aussenkusten zwischen Thiessow und Binz sowie die Insel Vilm umfasst Lage des Biospharenreservats Sudost RugenLogo des BiospharenreservatsBoddenkuste bei Gross Zicker Monchgut Kernzone auf Insel VilmWald an der Steilkuste auf VilmIm Biospharenreservat finden sich alle Landschafts und Kustenformen des mecklenburg vorpommerschen Kustenraumes auf kleinstem Raum Tief ineinander verzahnt ist hier das Land mit dem Meer Einerseits werden Halbinseln und Kustenvorsprunge durch schmale Landstreifen miteinander verbunden andererseits werden sie voneinander durch Bodden und Wieken getrennt Hier findet man feinsandige breite Sandstrande und schroffe Steilkusten an deren Klifffussen sich imposante Blockstrande befinden Breite Schilfgurtel saumen die Ufer Buchenwalder oder Magerrasen pragen Endmoranenstandorte und Wiesen und Weiden die nacheiszeitlich entstandenen Niederungen An kulturellen Besonderheiten gibt es beispielsweise Grosssteingraber der Jungsteinzeit bronzezeitliche Hugelgraber mittelalterliche Kirchen und Dorfstrukturen und die Baderarchitektur bis in die Moderne Es wurde 1990 im Rahmen des Nationalparkprogramms der DDR zum Biospharenreservat erklart Flache 228 km Artenreichtum unter anderem Grosse Bedeutung als Rast und Brutrevier fur Zugvogel Hauptsachlich verschiedene Gansearten Grau Saat und Blassgans Bienenarten z B Pelz Furchen und Kegelbienen Gold und Faltenwespen Seegras Rot und Grunalgenbestande in den kustennahen Bereichen des Greifswalder Boddens sind Laichgebiet der OstseeheringeZum Biospharenreservat gehoren mehrere Kernzonen Totalreservate Hierzu gehort auch das Gebiet des in der Granitz gelegenen Schwarzen Sees sowie die Insel Vilm und Teile der Halbinseln Monchgut und Zicker Die Insel Vilm gehort zu den von der European Wilderness Society zertifizierten WILDIsland Gebieten Von 1995 bis 2009 erhielt das Biospharenreservat Unterstutzung im Rahmen des Naturschutzgrossprojektes Ostrugensche Boddenlandschaft 1 das im Mai 2009 abgeschlossen wurde 2 Da ein Biospharenreservat mindestens 30 000 Hektar umfassen muss 3 wird nach Feststellung dieses Mangels durch die UNESCO Evaluierung 2005 an einer Gebietsvergrosserung rund um den Jasmunder Bodden gearbeitet 4 5 Seit 2008 wird ein Pflege und Entwicklungsplan erarbeitet 6 Inhaltsverzeichnis 1 Naturschutzgebiete 2 Entstehung 3 Typische Tiere und Pflanzen 4 Abiotische Umweltfaktoren 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseNaturschutzgebiete BearbeitenDie sieben Naturschutzgebiete umfassen eine Flache von 4084 Hektar Goor Muglitz 142 ha Granitz 1162 ha Insel Vilm 171 ha Monchgut 2320 ha Neuensiener und Selliner See 213 ha Quellsumpf Ziegensteine bei Gross Stresow 4 ha Wreechener See 72 ha Entstehung BearbeitenRugen ist erdgeschichtlich betrachtet eine sehr junge Insel deren Kustenlinie sich auch heute noch standig verandert Fur die Entstehung von Rugen waren im Wesentlichen die Gletscher der Weichsel Eiszeit ausschlaggebend die von Skandinavien nach Suden vordrangen Vor etwa 10 000 Jahren nachdem das letzte Eis der Weichsel Eiszeit abgeschmolzen war und die Ostsee dadurch einen erheblich hoheren Wasserstand aufwies als heute ragten einzelne Inselgruppen bestehend aus den Inseln Wittow Jasmund Monchgut und Granitz aus der Ostsee empor Die Halbinsel Monchgut wurde durch diese Gletschervorstosse und die anschliessende Entwicklung der Ostsee mit ihren kustendynamischen Prozessen Wind und Wasser geformt Wahrend im Raum der heutigen Boddengewasser und Nehrungen noch grosse Toteisblocke lagen wurden dazwischenliegende Spalten mit Schmelzwassersanden unterschiedlicher Machtigkeit gefullt Nehrungen sind weit geschwungene schmale meistens sandige Landstreifen die einen flacheren Teil des Meeres vom offenen Wasser abtrennen Spaltenfullungen blieben nach dem Abschmelzen des Eises als Vollformen zuruck Im Wesentlichen bestehen diese heutigen mehr oder weniger langgestreckten Hugelketten aus geschichteten feinkornigen Sanden Die Sande sind haufig von einer geringmachtigen Morane luckenhaft bedeckt Geschiebemergel hat sich in unregelmassigen Abstanden in den liegenden Feinsand aufgepresst Geschiebemergel ist ein als Grundmorane abgelagertes umgeschichtetes und mit Blocken und Geschieben versetztes Sediment Dieser Geschiebemergel ist in der Regel kalkhaltig Heute ist das Monchgut durch einen charakteristischen Wechsel von reliefreichen Inselkernen und Nehrungen gepragt Beispielsweise ist der Bakenberg mit 66 m die hochste Erhebung des Inselkerns Mit 43 45 m weisen das Nordperd und das Zickersche Hoft die hochsten Kliffs des Gebietes auf Naturliche Fliessgewasser fehlen ganz Kleinflachig finden sich kleine Durchstromungsmoore und auf Gross Zicker auch Hangquellmoore Typische Tiere und Pflanzen BearbeitenWeide Magerrasen Wiesen Schlusselblume Primula veris Pechnelke Silene viscaria Schwalbenschwanz Steppen Trockenrasen Berg Haarstrang Peucedanum oreoselinum Pfirsichblattrige Glockenblume Campanula persicifolia Heidelerche Enzian Schillergrasrasen Zierliches Schillergras Koeleria macrantha Steifer Augentrost Euphrasia stricta Westliche Beissschrecke Platycleis albopunctata Abiotische Umweltfaktoren BearbeitenWasser Das Biospharenreservat liegt im Regenschatten deshalb ist das Gebiet das niederschlagsarmste in ganz Deutschland Dadurch sind die Pflanzen langen Trockenperioden ausgesetzt Licht Auf der Halbinsel Monchgut scheint nach Messungen ca 1900 Stunden im Jahr die Sonne soviel wie nirgendwo anders in Deutschland Demzufolge wird der Prozess der Photosynthese begunstigt Boden Der Untergrund des Biospharenreservats besteht aus kalkhaltigem Geschiebemergel Deswegen weist der Boden dort einen hohen Kalkgehalt auf und ist trocken und nahrstoffarm Literatur BearbeitenAutorenkollektiv Monchgut Eine Landschaftsstudie Natur und kulturgeschichtliche Uberblicke und Wanderungen Monchguter Museum Gohren u a 1990 Biospharenreservat Lars Fischer Kenneth Anders Von Poken und Kollen Land und Leute im Biospharenreservat Sudost Rugen PDF 6 3 MB Amt fur das Biospharenreservat Sudost Rugen 2008 S 96 abgerufen am 29 Juli 2012 Hildegard Frey Erlebnisurlaub Rugen 2 Auflage Deutscher Wanderverlag Mair und Schnabel Stuttgart 1996 ISBN 3 8134 0310 6 Umweltministerium Mecklenburg Vorpommern Hrsg Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg Vorpommern Demmler Verlag Schwerin 2003 ISBN 3 910150 52 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Biospharenreservat Sudost Rugen Sammlung von Bildern Verordnung uber die Festsetzung von Naturschutzgebieten und einem Landschaftsschutzgebiet von zentraler Bedeutung mit der Gesamtbezeichnung Biospharenreservat Sudost Rugen vom 12 September 1990 Biospharenreservat Sudost RugenEinzelnachweise Bearbeiten Bundesamt fur Naturschutz BfN Ostrugensche Boddenlandschaft Memento vom 16 November 2010 im Internet Archive BfN Naturschutzgrossprojekt Ostrugensche Boddenlandschaft erfolgreich abgeschlossen Memento vom 12 November 2011 im Internet Archive Deutsches MAB Nationalkomitee 1996 Kriterien fur die Anerkennung und Uberprufung von Biospharenreservaten der UNESCO in Deutschland PDF 616 kB siehe S 6 Abschnitt Strukturelle Kriterien Flachengrosse und Abgrenzung INSULA RUGIA e V fordert Rugen soll ein Biospharenreservat werden Zeitungsartikel vom 25 Marz 2009 Memento vom 29 Juni 2010 im Internet Archive Biospharenreservat will wachsen Zeitungsartikel vom 20 Oktober 2008 Memento vom 10 Marz 2010 im Internet Archive Erarbeitung einer Grundsatzplanung Leitbild und Ziele fur ein erweitertes Biospharenreservat Sudost Rugen Buro fur Landschaftskommunikation Memento vom 7 August 2010 im Internet Archive Biospharenreservate in Deutschland Berchtesgadener Land Bliesgau Flusslandschaft Elbe Flusslandschaft Elbe Brandenburg Flusslandschaft Elbe Mecklenburg Vorpommern Hamburgisches Wattenmeer Karstlandschaft Sudharz Mittelelbe Niedersachsische Elbtalaue Niedersachsisches Wattenmeer Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft Pfalzerwald Vosges du Nord Rhon Schaalsee Schleswig Holsteinisches Wattenmeer und Halligen Schorfheide Chorin Schwabische Alb Schwarzwald Spreewald Sudost Rugen Thuringer Waldaufgegeben Bayerischer Wald Normdaten Geografikum GND 4627586 1 lobid OGND AKS 54 4025 13 564444444444 Koordinaten 54 24 9 N 13 33 52 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Biospharenreservat Sudost Rugen amp oldid 238954869