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Die Blassgans Anser albifrons auch Blessgans geschrieben ist eine Gans aus der Gattung der Feldganse die in den arktischen Gebieten vom Norden des europaischen Russlands bis Ostsibirien dem arktischen Nordamerika und auf Gronland brutet Sie ist etwas kleiner als die Graugans und an ihrer weissen Stirnblesse sowie an der schwarzen Fleckung an ihrer Unterseite gut zu erkennen Die Art wird in funf Unterarten aufgeteilt von denen zwei in Eurasien bruten BlassgansBlassgans Anser albifrons SystematikOrdnung Gansevogel Anseriformes Familie Entenvogel Anatidae Unterfamilie Ganse Anserinae Tribus Echte Ganse Anserini Gattung Feldganse Anser Art BlassgansWissenschaftlicher NameAnser albifrons Scopoli 1769 source source source source source source Anser albifronsIn Mitteleuropa ist die Blassgans regelmassiger Wintergast und Durchzugler im Tiefland In den Niederlanden gibt es seit 1977 eine Brutvogelpopulation die vermutlich ursprunglich von Gefangenschaftsfluchtlingen abstammt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Erscheinungsbild ausgewachsener Vogel 1 2 Unterarten 1 3 Erscheinungsbild der Dunenkuken und Jungvogel 1 4 Rufe 2 Verbreitung 3 Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenErscheinungsbild ausgewachsener Vogel Bearbeiten Die Blassgans ist dunkel graubraun gefarbt mit einer meist hellen Unterseite sowie unregelmassigen schwarzen Querflecken am Bauch Adulte Vogel haben eine weisse Blesse die von der Schnabelwurzel bis zur Stirn reicht Die Blesse ist jedoch nicht so gross wie bei der Zwerggans wo sie bis uber die Augen reicht Der Schnabel der Blassgans ist rosa die Fusse sind orange Jungvogel tragen die charakteristische Stirnzeichnung im Herbst noch nicht ebenso fehlen die Bauchstreifen Diese Kennzeichen bilden sich mit der Kleingefiedermauser im Laufe des ersten Winters heraus Jungvogel weisen eine schwarze Schnabelspitze Nagel auf Der Schnabel ist blassrotlich bis zartrosa Unterart Europaische Blassgans A alb albifrons oder gelborange Unterart Gronland Blassgans A alb flavirostris die Beine orange gefarbt Sie ist etwa 65 76 cm gross das Gewicht liegt bei 1900 2400 g Ganter und 1600 2100 g Gans die Gronland Blassgans ist etwas schwerer Die Flugelspannweite betragt zwischen 130 und 165 Zentimetern Unterarten Bearbeiten nbsp Im Flug ist die typische Querbanderung der Unterseite gut sichtbarEs werden funf Unterarten unterschieden Europaische Blassgans A alb albifrons Gronland Blassgans A alb flavirostris Pazifik Blassgans A alb frontalis die in Alaska und Ostsibirien beheimatet ist A alb gambelli Mackenziebucht Kanada und Tule Blassgans A alb elgasi die in Alaska vorkommt Fur sie wird gelegentlich diskutiert ob ihr ein eigener Artstatus gebuhrt 2 3 Sie ist dunkelbraun langschnabelig Einzelne Individuen weisen gelbe Augenringe auf Das fur Blassganse charakteristische weisse Stirnfeld reicht bei ihr mitunter uber die Augenhohe Sie ist mit etwa 5 000 Individuen die am wenigsten zahlenstarke Unterart der Blassgans Die IUCN stuft diese Unterart als gefahrdet ein 4 Erscheinungsbild der Dunenkuken und Jungvogel Bearbeiten Dunenkuken haben eine braune Korperoberseite Auf der Korperunterseite sind sie grauweiss bis gelblich Die Stirn das Gesicht die Kehle und der Vorderhals sind gelblich weiss Vom Schnabel bis zum Auge verlauft ein dunkler Zugel Zum Zeitpunkt des Schlupfes ist der Schnabel dunkelgrau mit einem rosa bis cremefarbenen Nagel Die Beine und die Fusse sind dunkelgrau Bevor die Jungvogel flugge werden andert sich die Schnabelfarbung zu einem hellen Rosa wobei die Schnabelspitze schwarz wird Fusse Beine und Schwimmhaute werden zu diesem Zeitpunkt gelbrosa Die Iris bei den Jungvogeln ist braun Rufe Bearbeiten source source Laute der BlassgansBlassganse sind sehr ruffreudige Ganse Ihr Distanzruf ist hoher und hat eine schnellere Abfolge als der der Graugans Es sind zum Teil auffallend helle und uberwiegend zweisilbige Rufe Kli lick kil lick Dreisilbige Rufe sind seltener zu horen Weidende Blassganse geben ein graugansartiges gragagaga von sich 5 Verbreitung Bearbeiten nbsp Ein Schwarm in Kalifornien uberwinternder BlassganseDie Blassgans ist ein mit insgesamt funf Unterarten im hohen Norden Asiens und Amerikas sowie im Sudwesten Gronlands beheimateter Vogel Die Gronland Blassgans Anser alb flavirostris brutet in Westgronland und zieht uber Island in die Wintergebiete in Schottland und Irland Als seltener Irrgast wird sie im Winterhalbjahr gelegentlich auch in Mitteleuropa beobachtet 6 Der Bestand der Gronland Blassgans ist insgesamt gering Aufgrund aktueller Bestandsruckgange wurde 2006 die Jagd auf diese Unterart auf dem gesamten Zugweg eingestellt Die Europaische Blassgans Anser alb albifrons brutet in den Tundren zwischen der nordrussischen Kanin Halbinsel bis an den Chatanga auf der Taimyrhalbinsel Sie uberwintert verteilt auf mehrere Zugwegsysteme zwischen Kasachstan und England Aktuelle Ergebnisse der Satellitentelemetrie weisen auf ein komplexes System von Zugwegen zwischen den Brut und Wintergebieten Der uberwiegende Teil zieht derzeit vermutlich nach Westeuropa wo die Schwerpunkte des winterlichen Rastgeschehens in Mecklenburg Vorpommern Brandenburg Niedersachsen den Niederlanden und Belgien liegen Die in Mitteleuropa uberwinternden Blassganse haben ihr Brutgebiet vorrangig im europaischen Teil der Arktis bis zur Kanin Halbinsel Ringfunde haben auch belegt dass sich in Mitteleuropa vereinzelt Blassganse einfinden die auf der Taimyrhalbinsel mausern 7 Blassganse sind in Mitteleuropa ausschliesslich Wintergaste Der Einflug beginnt Ende September Der Ruckzug erfolgt ab Februar bis Marz Die Population hat sich seit einem historischen Tief nach dem Zweiten Weltkrieg deutlich erholt wird heute auf ca 1 1 2 Mio Individuen geschatzt Das Bestandswachstum ist aktuell abgeschlossen Ernahrung BearbeitenIn ihren Brutarealen ernahren sich Blassganse uberwiegend von den vegetativen Teilen von Seggen und Grasern Hauptnahrungspflanze ist in weiten Teilen das Schmalblattrige Wollgras Wahrend der Mauserzeit fressen sie auch sehr gerne Schachtelhalme sowie Arctofila fulva Atropis angustata Pleuropogon sabinii und Carex stans Daneben spielen eine Reihe von Sussgrasern eine Rolle In den arktischen Tundren werden zudem im Spatsommer Beeren wie Krahenbeere und Moltebeere gefressen Im Winterquartier spielen neben den Sussgrasern auch die grunen Triebe der Meeres Salde eine Rolle Sie fressen ausserdem die Samen vieler Pflanzen und weiden auch auf Wintersaaten 8 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Ei Museum Wiesbaden nbsp Wildvogel auf dem NestDie Brutgebiete der Blassgans liegen in der fast vegetationsfreien arktischen Tundra bis hin zur Strauchtundra Blassganse kehren ab Mitte Mai in ihre Brutareale zuruck Im aussersten Norden des Verbreitungsgebietes und im Gebirge finden sie sich erst in der ersten Junihalfte im Brutareal ein 9 Nach der Ruckkehr halten sich die Blassganse paarweise oder in kleinen Trupps im engeren Brutgebiet auf und ziehen umher ohne sofort ein bestimmtes Revier zu besetzen 8 Der Bau der Nester beginnt erst Anfang bis Mitte Juni wenn die intensive Schneeschmelze eingesetzt hat Das Nest ist locker gebaut und besteht aus Grasern und Stangeln Vor dem Beginn der Brut wird es mit Dunen sehr reichlich ausgekleidet Wahrend der Mauserzeit wenn die Altvogel flugunfahig sind und die Jungvogel ihre Flugfahigkeit noch nicht erreicht haben bilden die Ganse grosse Scharen die bei Gefahr auf freie Wasserflachen ausweichen Die Altvogel erlangen ihre Flugfahigkeit etwa ab Mitte August zuruck Zu diesem Zeitpunkt sind auch die Jungvogel flugfahig Kurze Zeit danach beginnt der Abzug in die Wintergebiete Gewohnlich haben Blassganse Ende September ihr Brutgebiet vollstandig verlassen Der alteste beringte Wildvogel wies ein Alter von 25 Jahren auf 7 Literatur BearbeitenJonathan Alderfer Hrsg Complete Birds of North America National Geographic Washington D C 2006 ISBN 0 7922 4175 4 Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 647 2 Hans Heiner Bergmann Helmut Kruckenberg Volkhard Wille Wilde Ganse Reisende zwischen Wildnis und Weideland G Braun Verlag Karlsruhe 2006 Hartmut Kolbe Die Entenvogel der Welt Ulmer Verlag 1999 ISBN 3 8001 7442 1 J Madsen G Cracknell Tony Fox Goose Populations of the Western Palearchtic Wetlands International Wageningen 1999 E Rutschke Wildganse Lebensweise Schutz Nutzung Parey Berlin 1997 S M Uspenski Die Wildganse Nordeurasiens Nachdruck der 1 Auflage Westarp Wissenschaften Verlagsgesellschaft Hohenwarsleben 2003 ISBN 3 89432 756 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blassgans Album mit Bildern Videos und Audiodateien Anser albifrons in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 18 Dezember 2008 Aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse bietet das Forschungsprogramm Europaische Blessgans Zugwege Markierung Satellitentelemetrie Blassgans Anser albifrons auf eBird org Federn der BlassgansEinzelnachweise Bearbeiten H G Bauer E Bezzel W Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 S 67 J Alderfer Hrsg Complete Birds of North America National Geographic Washington D C 2006 S 5 H Kolbe Die Entenvogel der Welt Ulmer Verlag 1999 S 107 H Kolbe Die Entenvogel der Welt Ulmer Verlag 1999 S 108 Hans Heiner Bergmann Hans Wolfgang Helb Sabine Baumann Die Stimmen der Vogel Europas 474 Vogelportrats mit 914 Rufen und Gesangen auf 2 200 Sonogrammen Aula Verlag Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 89104 710 1 S 46 Sachsisches Landesamt fur Umwelt und Geologie Hrsg Wildlebende Ganse und Schwane in Sachsen Vorkommen Verhalten und Management Dresden 2006 Veroffentlichung im Rahmen der Offentlichkeitsarbeit des Sachsischen Landesamtes fur Umwelt Geologie S 6 a b Sachsisches Landesamt fur Umwelt und Geologie Hrsg Wildlebende Ganse und Schwane in Sachsen Vorkommen Verhalten und Management Dresden 2006 Veroffentlichung im Rahmen der Offentlichkeitsarbeit des Sachsischen Landesamtes fur Umwelt Geologie S 14 a b S M Uspenski Die Wildganse Nordeurasiens Westarp Wissenschaften Verlagsgesellschaft Hohenwarsleben 2003 S 38 S M Uspenski Die Wildganse Nordeurasiens Westarp Wissenschaften Verlagsgesellschaft Hohenwarsleben 2003 S 37 Normdaten Sachbegriff GND 4225905 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blassgans amp oldid 239012749