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Die Meeres Salde auch Strand Salde genannt Ruppia maritima L ist eine Wasserpflanzenart aus der Familie der Saldengewachse Ruppiaceae Trotz ihres wissenschaftlichen Namens ist sie keine eigentliche Meerespflanze und lasst sich am besten als salztolerante Susswasserpflanze beschreiben Die Pflanzenart wurde erstmals von Carl von Linne 1707 1778 beschrieben 1 welcher die Pflanzengattung zu Ehren des deutschen Botanikers Heinrich Bernhard Rupp 1688 1719 nach ihm benannte 2 Meeres SaldeMeeres Salde Ruppia Maritima L SystematikKlasse Bedecktsamer Magnoliopsida MonokotyledonenOrdnung Froschloffelartige Alismatales Familie Saldengewachse Ruppiaceae Gattung Salden Ruppia Art Meeres SaldeWissenschaftlicher NameRuppia maritima L Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Erkennungsmerkmale 3 Okologie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorkommen BearbeitenDie submerse Wasserpflanzenart ist auf Grund ihrer hohen Toleranz auf den Salzgehalt im Wasser weltweit 3 sehr verbreitet gilt als sog Kosmopolit und wachst am haufigsten in Kustengebieten und Astuarien wo sie im Uferbereich von Brackwassern und Sumpfen anzutreffen ist Sie ist in vielen Regionen eine dominierende Kustenpflanze gedeiht aber nicht gut in trubem Wasser oder in Substraten mit wenig Sauerstoff In Europa kommt die Meeres Salde fast uberall vor ausser in Tschechien und dem alpinen Hochgebirge 4 Die breite Toleranz der Wasserpflanze gegenuber Temperatur und Salzgehalt beschrankt ihre Ausbreitung nur auf grob 70 nordlicher Breite bis 55 sudlicher Breite und auch in verschiedenen aquatischen Umgebungen wie z B in Salinen in Gebieten in denen das Wasser periodisch sinkt bis zum Austrocknen und an Orten mit stabilem Wasserstand und Salzgehalt wie Seen und Lagunen sowie auch in Flussmundungen in denen die Gezeiten regelmassige Veranderungen des Wasserstands und der Meerwasserkonzentration verursachen wie in Mangroven Selbst in den vielen Buchten an den verschiedenen Meereskusten von Aquatornahe bis in die kalten subarktischen und subantarktischen Gewassern ist sie vorzufinden meist in Ufernahe mit einem durchschnittlichen Wasserstand zwischen 0 4 bis 4 m nbsp Meeres Salde Ruppia maritima IllustrationErkennungsmerkmale BearbeitenDie Meeres Salde ist ein schlankes fadenformiges ein oder mehrjahriges Gras welches aus einem Rhizom wachst und sich flach in feuchtem Substrat verankert Sie bildet einen langen schmalen geraden oder an der Spitze leicht gebogenen Blutenstand mit zwei kleinen 3 5 mm grossen Bluten aus welche paarweise angeordnet sind Die Pflanze ist photo autotroph und bluht von Mai bis September Die Pflanze bestaubt sich meist selbst gibt aber auch Pollen ab der in Luftblasen zu anderen Pflanzen gelangt oder durch die Stromung verteilt werden kann Die Fruchte der Pflanze sind 0 5 bis 4 mm grosse Steinfruchte mit einem seitlichen Schnabel welche sich im Wasser verteilen und dann von Fischen und Wasservogeln gefressen werden Die Pflanze kann sich auch vegetativ vermehren indem sie aus ihrem Rhizom Knospen treibt und dabei ausgedehnte Kolonien in Symbiose mit anderen Wasserpflanzen bilden kann Die Pflanze wird ca 14 45 cm hoch und hat einen fadenformigen Stamm an dem 4 bis 11 mm lange und ca 0 5 mm breite schmale Blatter aus Blattscheiden wachsen Die Pflanze keimt bereits ab etwa 15 C und wachst ab ca 12 C weiter bei ca 20 C bluht sie meist mehrfach im Jahr je nach Standort und Temperatur Die Chromosomenzahl der Art ist 2n 40 5 Okologie BearbeitenAls Pionier und Indikatorpflanze in verschiedenen Feucht Habitaten ist die Meeres Salde sehr anpassungsfahig gegenuber Anderungen der Temperaturen des ph Werts und des Salzgehalts so konnen die Samen zwar bis zum Boden gefrierendes Wasser uberstehen reagieren aber mit Populationsruckgang bei sehr schnell schwankenden Salzgehalten heftigen Wellengang und starken Stromungen Dies wirkt sich dann auf die Anzahl der Samen pro Jahr oder auf die Lebensdauer der Pflanze aus Ausgewachsene Meeres Salden vertragen meist rauere Bedingungen brauchen aber auch mehr Sonnenlicht und wachsen schlecht in truben Wassern In den Inland Feuchtgebieten Deutschland gilt die Pflanze als stark gefahrdet 6 und konnte nur selten nachgewiesen werden z B nachgewiesenes Vorkommen im NSG Arterner Solgraben 7 An den geschutzten Kustengebieten an Nord und Ostsee z B im Wattenmeer 8 und im Oderhaff 9 ist ihr Bestand aber uber einen langeren Zeitraum stabil In Nordamerika wird in vielen Wasserschutzgebieten z B in den Everglades sowie sich in den meisten Feucht und Kustengebieten Europas und Asiens gilt sie als wichtige Indikatorpflanze da sie ein entscheidender Bestandteil des Speiseplans vieler Wasservogelarten ist und damit einen Meilenstein bei der Wiederherstellung der Okosysteme bildet So wird z B entlang den Atlantikkusten in den US Bundesstaaten North Carolina 10 und Rhode Island 11 sowie in Florida rund um Tampa Bay 12 uber spezielle Monitoring Programme das Wachstum und die Entwicklung der Wasser Vegetation uberwacht da sie eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der dortigen Kustenokosysteme spielt Zusammen mit den Seegras Zostera marina und anderen submersen Pflanzen bildet die Meeres Salde dort ausgedehnte Unterwasser Wiesen welche Kustenerosion durch hohen Wellengang verhindern Lebensraum fur eine Vielzahl an Tieren bieten verschiedene Arten von Krebsen Muscheln Fischen und Wirbellosen und eine bedeutende Rolle bei der Verbesserung der Wasserqualitat leistet indem sie uberflussige Nahrstoffe absorbieren und Sauerstoff erzeugen Literatur BearbeitenCarl von Linne Species plantarum 1753 L Kautsky Life cycles of soft bottom macrophytes In Oikos 53 1988 S 126 135 D L Jacobs T C M Brock A revision of the genus Ruppia In Aquatic Botany 14 1982 S 325 337 Arthur Harmount Graves The morphology of Ruppia maritima In Transactions of the Connecticut Academy of Arts and Sciences Band 14 Yale University New Haven Conn 1908 S 59 170 doi 10 5962 bhl title 50464 biodiversitylibrary org J T A Verhoeven Reproductive strategies of Ruppia taxa in western Europe In J J Symoens S S Hooper R Compere Hrsg Studies on aquatic vascular plants Brussel 1982 S 156 157 T Irmisch Ueber einige Arten aus der naturlichen Pflanzenfamilie der Potameen In Abh naturwiss Verein Sachs u Thur 2 1858 S 1 56 A C Lazar C J Dawes A Seasonal Study of the Seagrass Ruppia maritima L in Tampa Bay Florida Organic Constituents and Tolerances to Salinity and Temperature In Botanica Marina Band 34 De Gruyter 2021 ISBN 978 3 11 232810 1 S 265 269 doi 10 1515 9783112328101 030 Nachdruck der Ausgabe von 1991 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Meeres Salde Ruppia maritima Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Meeres Salde FloraWeb de Meeres Salde In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Eintrag auf World Checklist of selected Plants WCSP Datenbank von paleobiodb org verzeichnet uber 1000 Quellenverweise zur ruppia maritimaEinzelnachweise Bearbeiten Carl von Linne Species plantarum exhibentes plantas rite cognitas ad genera relatas cum differentiis specificis nominibus trivialibus synonymis selectis locis natalibus secundum systema sexuale digestas Band 1 Junk Berlin 1753 S 127 biodiversitylibrary org Critica Botanica S 94 Linne 1737 Karte mit der Verbreitung der ruppia maritima auf gbif org Karte mit der Verbreitung der ruppia maritima in der Datenbank des Royal Botanic Gardens Kew Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Artensuchmaschine des Rote Liste Zentrums Seltene Salzwasserpflanze im Arterner Solgraben Tor zur Wildnis Neues Angebot im Nationalpark auf Norderney 2021 Bewertungsschemata mariner Lebensraumtypen fur die FFH Managementplanung in den Kustengewassern von Mecklenburg Vorpommern Submerged Aquatic Vegetation Monitoring in North Carolina Submerged Aquatic Vegetation in Rhode Island Summary Report for Tampa Bay 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meeres Salde amp oldid 222484018