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Der sogenannte Berner Prozess war ein international beachteter Strafprozess der 1933 bis 1935 aufgrund einer Strafanzeige des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds SIG und der Israelitischen Kultusgemeinde Bern wegen Verstosses gegen das bernische Gesetz uber das Lichtspielwesen und Massnahmen gegen die Schundliteratur von 1916 1 gefuhrt wurde Im Mittelpunkt des Prozesses standen Zeugenbefragungen und Expertisen zur aktuellen Verwendung der antisemitischen Protokolle der Weisen von Zion in der Schweiz Das Urteil kam zu dem Ergebnis dass es sich bei dieser Schrift um ein ubles Machwerk ein Plagiat und eine Falschung handelt Inhaltsverzeichnis 1 Frontistische Veranstaltung im Berner Casino 2 Theodor Fritschs Zionistische Protokolle 3 Beginn der Hauptverhandlung am 16 November 1933 4 Zweite Hauptverhandlungsphase im Oktober 1934 4 1 Liste von Zeugen 4 1 1 Zeugen zum zaristischen Russland 4 1 2 Teilnehmer am Ersten Zionistischen Kongress 4 1 3 Zeugen zur Freimaurerei 4 1 4 Zeuge der Beklagten 4 1 5 Nicht erschienene Zeugen 5 Dritte Hauptverhandlungsphase 1935 6 Urteil vom 14 Mai 1935 und Revision des Urteils 1937 7 Auftreten nationalsozialistischer Mittelsmanner 8 Archivmaterial in den Prozessakten 9 Literatur 10 Weblinks 11 AnmerkungenFrontistische Veranstaltung im Berner Casino BearbeitenAm 13 Juni 1933 fand im Casino Bern eine von der Nationalen Front und der Heimatwehr organisierte Veranstaltung mit dem ehemaligen Generalstabschef und Frontisten Emil Sonderegger als Hauptredner statt Weitere Redner an dieser Veranstaltung waren der Schweizer Offizier Arthur Fonjallaz und Heinrich Wechlin 2 damals Chefredaktor der Zeitung Berner Tagblatt Oberstdivisionar Emil Sonderegger wurde als Hauptredner vorgestellt von Major Ernst Leonhardt Basel Gaufuhrer der Nationalen Front An dieser Veranstaltung bot die Nationale Front die aus Deutschland importierte Broschure Die zionistischen Protokolle eine Ausgabe der Protokolle der Weisen von Zion mit einem Vor und Nachwort des deutschen antisemitischen Herausgebers Theodor Fritsch 3 zum Verkauf an Zudem verteilte der nicht zu den Veranstaltern gehorende Bund Nationalsozialistischer Eidgenossen BNSE ein Pamphlet Aufruf an alle heimattreuen und blutsbewussten Eidgenossen 4 mit wusten Beschimpfungen gegenuber Juden 5 sowie das Kampfblatt des BNSE Der Eidgenosse Mit der Begrundung damit sei gegen das Verbot Schundliteratur in Verkehr zu bringen verstossen worden erstattete Georges Brunschvig im Namen des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds und der Israelitischen Kultusgemeinde Bern am 26 Juni 1933 Strafanzeige gegen die Gauleitung des BNSE sowie gegen Unbekannt Theodor Fritschs Zionistische Protokolle BearbeitenDie frontistische Propaganda erklarte die Protokolle der Weisen von Zion fur echt Diese seien ein von Juden verfasstes geheimes Programm mit dem Ziel mit allen Mitteln die politische Weltherrschaft zu erlangen z B durch die Unterstutzung korrupter Politiker durch die Benutzung von Untergrundbahnen zum Bombenlegen durch verschiedene wirtschaftliche Massnahmen etc Fritsch behauptete in seiner inkriminierten Ausgabe des Buches dass die Protokolle der Weisen von Zion am ersten Zionistenkongress 1897 in Basel von Juden verfasst worden seien Im Vorwort bringt er als vermeintlichen Beweis dafur ein irrefuhrend kommentiertes Zitat des Rabbiners Marcus Ehrenpreis der 1897 selbst am Basler Kongress teilgenommen hatte Beginn der Hauptverhandlung am 16 November 1933 BearbeitenNach Vorermittlungen wurde schliesslich gegen funf Personen die Hauptverhandlung eroffnet den Zurcher Architekten Theodor Fischer Bundesleiter des BNSE 6 als Verantwortlichen des inkriminierten Pamphlets und als Herausgeber des BNSE Kampfblattes Der Eidgenosse in welchem der verleumderische antisemitische Artikel Schweizermadchen hute Dich vor den schandenden Juden 7 von Alberto Meyer Zurich erschienen war daneben als Vertreter der Berner Gauleitung des BNSE gegen den Kaufmann Georg Haller zum Zeitpunkt der Veranstaltung Gauleiter sowie den Rechtsanwalt Johann Konrad Meyer 8 Wegen des Vertriebs von Schriften der Nationalen Front an diesem Abend darunter Die zionistischen Protokolle 9 standen Silvio Schnell Mitglied der Nationalen Front Ortsgruppe Bern und der im Polizeirapport als Fuhrer dieser Gruppe bezeichnete Walter Ebersold vor Gericht 10 Richter war Walter Meyer In ihren Aussagen ubernahmen Theodor Fischer fur das Pamphlet und Silvio Schnell fur den Vertrieb von Schriften der Nationalen Front die Verantwortung wahrend die ubrigen Beschuldigten jegliche personliche Verantwortung ablehnten 11 Schliesslich wurde die Verhandlung mit dem Beschluss uber die Echtheit oder Unechtheit der Protokolle der Weisen von Zion Expertise einzuholen auf unbestimmte Zeit vertagt Zweite Hauptverhandlungsphase im Oktober 1934 Bearbeiten nbsp Vorladung von Dr Chaim Weizmann als Zeuge beim Berner Prozess 1934 Staatsarchiv des Kt Bern Der Prozess konzentrierte sich von nun an auf die Frage ob die Protokolle der Weisen von Zion echt oder vielmehr ein Plagiat und eine Falschung seien Fur die Fortsetzung der Hauptverhandlung vom 29 bis 31 Oktober 1934 waren Zeugen vorgeladen worden einmal Teilnehmer des Ersten Zionistischen Kongresses 1897 in Basel unter ihnen Oberrabbiner Marcus Ehrenpreis aus Stockholm sodann verschiedene im Exil meist in Paris lebende Russen welche Auskunft geben konnten uber eine allfallige Abfassung der Protokolle der Weisen von Zion im Auftrag der zaristischen politischen Polizei Ochrana mit dem Zweck liberale Politiker zu isolieren und antisemitische Gefuhle zur Zeit der beruchtigten russischen Pogrome zu schuren Zudem war auch die behauptete Komplizenschaft zwischen Juden und Freimaurern ein Thema und Berner Freimaurer wurden als Zeugen dazu angehort Ebenso wurde die Frage des Ausmasses der judischen Beteiligung an der bolschewistischen Sowjetregierung verhandelt Die Klager hatten die meisten dieser Zeugen aufgeboten und das Erscheinen dieser oft aus dem Ausland angereisten Augenzeugen mit erheblichem finanziellem Einsatz ermoglicht Unter den Zeugen befand sich auch Chaim Weizmann der spatere erste Prasident des Staates Israel Der einzige von den Beklagten benannte Zeuge war Alfred Zander Zurich der in der Zeitung der Nationalen Front Der eiserne Besen einige Artikel uber die Protokolle der Weisen von Zion verfasst hatte Im Anschluss an die Zeugenaussagen erstattete der Beklagte Fischer gegen verschiedene von der Klagerschaft aufgebotene Zeugen Anzeige wegen angeblich falscher Zeugenaussage Liste von Zeugen Bearbeiten Chaim Weizmann London 12 Zeugen zum zaristischen Russland Bearbeiten Alexandre du Chayla 1885 1947 13 er besuchte Sergei Nilus Sergius Swatikow 1880 1942 Wladimir Lwowitsch Burzew 1862 1942 Boris Iwanowitsch Nikolajewski 1887 1966 Henry Sliosberg 1863 1937 14 ein judischer Anwalt Pawel Miljukow 1859 1943 15 liberaler Politiker und Aussenminister der Provisorischen RegierungTeilnehmer am Ersten Zionistischen Kongress Bearbeiten Mayer Ebner Czernowitz damals in Rumanien 1872 1955 16 Marcus Ehrenpreis Stockholm Oberrabbiner David Farbstein Zurich 1868 1953 Schweizer Nationalrat Max I Bodenheimer Amsterdam 1865 1940 Franz Sieber Stenograph Hermann Dietrich Stenograph Otto Zoller 1897 Redaktor der Basler Nachrichten Zeugen zur Freimaurerei Bearbeiten Theodor Tobler Bern Schokoladefabrikant Freimaurer 17 Eduard Welti Bern Freimaurer Zeuge der Beklagten Bearbeiten Alfred Zander 1905 1997 18 Nicht erschienene Zeugen Bearbeiten Philip Graves London hinterlegte eine schriftliche Zeugenaussage beim Gericht Armand Kaminka Wien Jerusalem vorgeladen aber verhindert Alberto Meyer Zurich Verfasser des inkriminierten antisemitischen Artikels Schweizermadchen in Der Eidgenosse Dritte Hauptverhandlungsphase 1935 Bearbeiten nbsp Von links Richter Walter Meyer Carl Albert Loosli und der Sachverstandige der judischen Klager Arthur Baumgarten stehend In der Fortsetzung der Hauptverhandlung in der Zeit vom 29 April bis 13 Mai 1935 traten drei Experten auf Carl Albert Loosli Bern Bumpliz als vom Richter Walter Meyer benannter Experte Arthur Baumgarten Basel als von den Klagern benannter Experte und Oberstleutnant a D Ulrich Fleischhauer 19 Erfurt als von den Beklagten benannter antisemitischer Experte aus Deutschland 20 Die benannten Experten hatten folgende Fragen des Richters Walter Meyer zu beantworten Sind die Protokolle der Weisen von Zion wie sie oben naher bezeichnet sind eine Falschung Sind sie ein Plagiat Wenn ja welches sind ihre Quellen Welches ihre Herkunft und Urheberschaft In welcher Beziehung stehen sie zum zionistischen Kongress 1897 in Basel Fallen die Protokolle in literarischer Hinsicht unter den Begriff der Schundliteratur Zusatzliche Fragen zuhanden der Experten wurden von der Klagerschaft formuliert 21 Wahrend dieser Hauptverhandlung 1935 wurden keine weiteren Zeugen mehr vorgeladen Wahrend die Experten Carl Albert Loosli und Arthur Baumgarten die Protokolle der Weisen von Zion als Plagiat und als von Helfern der russischen politischen Polizei Ochrana fabrizierte Falschung sowie als Schundliteratur bezeichneten meinte der deutsche Experte Ulrich Fleischhauer die Protokolle der Weisen von Zion seien vom judischen Autor Achad Ha am verfasst und an einem parallel zum Ersten Zionistischen Kongress in Basel 1897 abgehaltenen geheimen Treffen der B nai B rith von judischen Freimaurern verabschiedet worden Urteil vom 14 Mai 1935 und Revision des Urteils 1937 BearbeitenSchliesslich wurden die Beklagten Theodor Fischer und Silvio Schnell von Richter Walter Meyer 22 verurteilt wahrend die drei weiteren Beklagten freigesprochen wurden Die ausgesprochenen Strafen waren allerdings eher symbolischer Art Theodor Fischer schuldig gesprochen des Verstosses gegen Artikel 14 des Gesetzes uber das Lichtspielwesen und Massnahmen gegen die Schundliteratur durch Verteilenlassen des Aufrufs an alle heimattreuen und blutsbewussten Eidgenossen durch Anpreisen der Broschure Die zionistischen Protokolle in mehreren Nummern der Zeitung Der Eidgenosse und durch Veroffentlichung des Artikels Schweizermadchen hute Dich vor den schandenden Juden wurde zur Busszahlung von 50 Franken und Silvio Schnell schuldig gesprochen der Widerhandlung gegen Artikel 14 des Gesetzes durch Vertrieb der Broschure Die zionistischen Protokolle wurde zur Busszahlung von 20 Franken verurteilt Die Verurteilten hatten jedoch einen erheblichen Teil der Staatskosten des Prozesses sowie einen Teil der Kosten der Klagerpartei zu ubernehmen In seiner mundlichen Begrundung des Urteils 23 fuhrte Walter Meyer aus er sei aufgrund seiner Beurteilung der Zeugenaussagen und der Expertisen zum Schluss gelangt die Protokolle der Weisen von Zion seien ein Plagiat sowie Schundliteratur im Sinne des bernischen Gesetzes die eine Minderheit verleumde und allenfalls zu Verbrechen aufreizen konne Theodor Fischer selbst 24 sowie der Anwalt von Silvio Schnell Hans Ruef Bern 25 erklarten sogleich sie wurden Berufung einlegen und ans Berner Obergericht als zweite Instanz appellieren Das Berner Obergericht sprach am 1 November 1937 in der Revisionsverhandlung unter Oberrichter Otto Peter die beiden in erster Instanz verurteilten Angeklagten Theodor Fischer und Silvio Schnell aus formaljuristischen Grunden frei weil der Begriff der Schundliteratur des Berner Gesetzes nicht auf politische Publikationen anwendbar sei sondern nach dem Willen des Gesetzgebers nur auf unmoralische und sittengefahrdende obszone Schriften Jedoch lehnte das Gericht die Ubernahme der Parteikosten der in Revision freigesprochenen Beklagten durch die Klager ab mit der Begrundung Wer aber solche Hetzartikel gemeinster Sorte in Verkehr setzt muss die ihm daraus entstehenden Kosten selbst tragen 26 Auftreten nationalsozialistischer Mittelsmanner BearbeitenDie Verteidigungskosten der Beklagten des Prozesses wurden teilweise von nationalsozialistischen Agenten aufgebracht die im Auftrag der deutschen Regierung handelten 27 Ulrich Fleischhauer der von den Beklagten ernannte Experte war selbst mit seinem Welt Dienst 28 international als antisemitischer Organisator tatig und ubernahm dabei auch nachrichtendienstliche Aufgaben zugunsten des nationalsozialistischen Deutschland im Ausland 29 Zu reden gab auch eine Intervention Ulrich Fleischhauers 1935 als dieser personlich beim damaligen Bundesprasidenten Rudolf Minger vorsprach um sich uber die despektierlichen Ausserungen des Experten Carl Albert Loosli uber das nationalsozialistische Deutschland zu beschweren 30 Die Klager der Schweizerische Israelitische Gemeindebund SIG und die Israelitische Kultusgemeinde Bern wurden vor Gericht durch die Berner Anwalte Hans Matti und Georges Brunschvig assistiert von Emil Raas 31 vertreten Die Klagerpartei ubernahm einen wesentlichen Teil der Kosten fur den Auftritt der Zeugen vor Gericht und fur die Abfassung der Expertisen von Arthur Baumgarten und Carl Albert Loosli Archivmaterial in den Prozessakten BearbeitenDie verschiedenen Unterlagen in den Gerichtsakten und die Verhandlungsprotokolle des Prozesses zur Frage der Entstehung der Protokolle der Weisen von Zion gelten heute als wichtige Quellen fur Forscher und Historiker 32 Von besonderem Interesse sind auch die sogenannten Russischen Akten 33 die dem Experten Carl Albert Loosli in Kopie vom Moskauer Anwalt und Verfasser eines Buches uber den Beilis Prozess Aleksandr Tager 1888 1939 mit Bewilligung der Sowjetregierung zum ausschliesslich personlichen Gebrauch uberlassen worden sind Es handelt sich um Originaldokumente der zaristischen Polizei und Verwaltung deren Echtheit von einigen sachverstandigen Zeugen 1934 bestatigt wurde Der in Russland geborene Berner Anwalt Boris Lifschitz 1879 1967 34 hatte Kontakte zur sowjetischen Verwaltung und spielte eine wichtige Rolle bei der Beschaffung der Russischen Akten und der Vorladung exilrussischer Zeugen Als Kontaktperson der Klager zu den nach Frankreich emigrierten russischen Zeugen des Berner Prozesses 1934 die alle gegen den Bolschewismus waren diente der nach Hitlers Machtergreifung von Berlin nach Paris emigrierte Elias Tcherikower 1881 1943 35 Literatur BearbeitenHadassa Ben Itto Die Protokolle der Weisen von Zion Anatomie einer Falschung Aus dem Englischen von Helmut Ettinger und Juliane Lochner Aufbau Verlag Berlin 1998 ISBN 3 351 02470 3 Norman Cohn Warrant for Genocide Serif London 1967 1996 ISBN 1 897959 25 7 Norman Cohn Die Protokolle der Weisen von Zion Der Mythos von der judischen Weltverschworung Mit einer kommentierten Auswahlbibliographie von Michael Hagemeister Elster Verlag Baden Baden Zurich 1998 ISBN 3 89151 261 9 John S Curtiss An Appraisal of the Protocols of Zion Columbia University Press New York 1942 Rudolf Gafner Thema Die Weisen von Zion 100 Jahre Protokolle der Weisen von Zion und kein Ende wiewohl vor 70 Jahren als lacherlicher Unsinn entlarvt In Der Bund 13 Mai 2005 online PDF Datei 245 kB Urs Hafner Verschworung Gegenverschworung In Schweizer Nationalfonds Horizonte Juni 2008 S 22 24 online PDF Datei 370 kB zu den Forschungen von Michael Hagemeister mit Fotos vom Prozess Michael Hagemeister Russian Emigres in the Bern Trial of the Protocols of the Elders of Zion 1933 1935 In Cahiers Parisiens Parisian Notebooks 5 2009 S 375 391 Michael Hagemeister Berner Prozess um die Protokolle der Weisen von Zion In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Bd 4 Ereignisse Dekrete Kontroversen De Gruyter Berlin 2011 ISBN 978 3 598 24076 8 S 49 51 Michael Hagemeister The Protocols of the Elders of Zion in Court The Bern trials 1933 1937 In Esther Webman Hrsg The Global Impact of The Protocols of the Elders of Zion Routledge London New York 2011 ISBN 978 0 415 59892 7 S 241 253 Michael Hagemeister Carl Albert Loosli und der Berner Prozess um die Protokolle der Weisen von Zion In Gregor Spuhler Hrsg Anstaltsfeind und Judenfreund Carl Albert Looslis Einsatz fur die Wurde des Menschen Zurich Chronos 2013 S 95 115 Veroffentlichungen des Archivs fur Zeitgeschichte der ETH Zurich 8 Michael Hagemeister Die Protokolle der Weisen von Zion vor Gericht Der Berner Prozess 1933 1937 und die antisemitische Internationale Zurich Chronos 2017 Veroffentlichungen des Archivs fur Zeitgeschichte der ETH Zurich 10 ISBN 978 3 0340 1385 7 Sibylle Hofer Richter zwischen den Fronten Die Urteile des Berner Prozesses um die Protokolle der Weisen von Zion 1933 1937 Helbing Lichtenhahn Basel 2011 ISBN 978 3 7190 3144 2 Carl Albert Loosli Judenhetze Hrsg v Fredi Lerch und Erwin Marti Rotpunktverlag Zurich 2008 ISBN 978 3 85869 335 8 Werke Bd 6 Carl Albert Loosli Die Geheimen Gesellschaften und die Schweizerische Demokratie Bern 1935 Sonderdruck aus dem offiziellen Gutachten des uberparteilichen gerichtlichen Experten im Berner Prozess betreffend die Zionistischen Protokolle Urs Luthi Der Mythos von der Weltverschworung Die Hetze der Schweizer Frontisten gegen Juden und Freimaurer am Beispiel des Berner Prozesses um die Protokolle der Weisen von Zion Helbing amp Lichtenhahn Basel 1992 ISBN 3 7190 1197 6 Catherine Nicault Le proces des Protocoles des Sages de Sion Une tentative de riposte juive a l antisemitisme dans les annees 1930 In Vingtieme Siecle Revue d histoire No 53 Jan Mar 1997 S 68 84 online Jacques Picard Die Schweiz und die Juden 1933 1945 Schweizerischer Antisemitismus judische Abwehr und internationale Migrations und Fluchtlingspolitik Chronos Verlag Zurich 1997 ISBN 978 3 905311 22 8 Emil Raas Georges Brunschvig Vernichtung einer Falschung Der Prozess um die erfundenen Weisen von Zion Die Gestaltung Zurich 1938 Stephan Vasz Das Berner Fehlurteil uber die Protokolle der Weisen von Zion Eine kritische Betrachtung uber das Prozessverfahren U Bodung Verlag Erfurt 1935 Walter Wolf Faschismus in der Schweiz Die Geschichte der Frontenbewegung in der deutschen Schweiz 1930 1945 Flamberg Verlag Zurich 1969 Berner Bilderbuch vom Zionisten Prozess um die Protokolle der Weisen von Zion U Bodung Verlag Erfurt 1936 Weblinks BearbeitenOriginaldokumente zum Berner Prozess aus dem Staatsarchiv des Kantons Bern Zahlreiche Fotos vom Prozess von Carl Jost im Staatsarchiv des Kantons BernAnmerkungen Bearbeiten Vgl Wortlaut Art 14 16 Weiteres zur Biographie Wechlins in Diplomatische Dokumente der Schweiz 1848 1945 Benteli Werd Bern 1994 Vol 12 1937 1938 p 1095 1097 PDF Datei 817 kB ISBN 3 7165 0846 2 am 10 Sept 1940 wurde Wechlin nach der Niederlage Frankreichs beim sog Frontistenempfang von Bundesprasident Marcel Pilet Golaz empfangen Vgl Theodor Fritsch Hg Die zionistischen Protokolle PDF Datei 496 kB Hammer Verlag Leipzig 13 Aufl 1933 Vgl den Abdruck dieses Aufrufes in Der Eidgenosse Staatsarchiv des Kt Bern Dokumente zum Prozess Zitat aus dem Aufruf Wir Nationalsozialistischen Eidgenossen halten unverbruchlich fest an der Erkenntnis dass hinter allen Krankheitserscheinungen an unserem organischen Volkskorper hinter Marxismus und Klassen Kampf hinter Defaitismus Pazifismus und Dienstverweigerung hinter einem bewusst anti nationalen Kunst und Wissenschaftsbetrieb hinter der Gottlosenbewegung hinter der planmassigen Storung des bodenstandigen Wirtschaftslebens hinter unsittlicher Literatur verkehrtem Erziehungswesen und Parteikorruption ein einziger Krankheitserreger steckt Der internationale Jude Im Archiv fur Zeitgeschichte der ETH Zurich befinden sich personliche Dokumente PDF Datei 62 kB von Theodor Fischer Wortlaut dieses Artikels Der Artikel erinnert an analoge Verleumdungen im Sturmer von Julius Streicher Staatsarchiv des Kt Bern Dokumente zum Berner Prozess Georg Haller Kaufmann Bern geb 1879 Dr iur Johann Konrad Meyer Rechtsanwalt Bern geb 1907 Der zeitweilige Gauleiter Georg Haller war Oberstleutnant der Schweizer Armee und Sohn eines Pfarrers an der Berner Heiliggeist Kirche An der Hauptverhandlung 1935 gab er eine langere Auskunft uber seine Person vgl Stenonographisches Protokoll PDF Datei 4 69 MB Staatsarchiv des Kt Bern Dokumente zum Prozess Die zum Verkauf angebotenen Exemplare der Broschure trugen den Stempel Buchabteilung der Nationalen Front Vgl Polizeirapport vom 28 Juni 1933 Walter Ebersold Architekt Bern geb 1894 Silvio Schnell Musiker Bern geb 1909 Vgl das Protokoll der Ersten Hauptverhandlung PDF Datei 531 kB vom 16 November 1933 Weizmann hatte nicht am Ersten Zionistischen Kongress in Basel teilgenommen weil er damals zu arm gewesen war wie er selbst ausfuhrte Viele seiner Freunde waren jedoch Teilnehmer am Kongress In Bern 1934 gab Weizmann als Zeuge einen lesenswerten Uberblick uber die verschiedenen Stromungen im Judentum und den Zionismus und ging auch auf die Frage der Vertretung des Judentums in der bolschewistischen Partei Russlands ein Der geburtige Franzose Alexandre Armand de Blanquet du Chayla kampfte wahrend des Ersten Weltkrieges in der russischen und nach der Oktoberrevolution im Russischen Burgerkrieg in der Weissen Armee Don Armee Sliosberg veroffentlichte Memoiren die einen guten Einblick ins judische Leben zur Zarenzeit geben Vgl die Publikationen Russia and its crisis 1905 by P N Miliukov Russia to day and to morrow 1922 by P N Miliukov Vgl Portrat und Cyber Memorial Mayer Ebner Im Anschluss an die Ausfuhrungen des Experten Ulrich Fleischhauer uber die Freimaurerei als geheime Organisation klagte Tobler gegen Fleischhauer Weitere Details vgl Martin Naf Alfred Zander 1905 1997 Padagoge Frontist Landesverrater Memento vom 6 Juli 2011 im Internet Archive in Traverse Zeitschrift fur Geschichte Revue d histoire Nr 3 2003 S 144 159 Vgl engl Wikipedia Ulrich Fleischhauer Fleischhauer wurde als Ersatz fur den deutschen Nationalsozialisten Pastor a D Ludwig Munchmeyer den die Beklagten zuerst als ihren Experten benannten der aber durch die deutsche Post bei der Ubersendung seiner Vorladung in Oldenburg nicht aufzufinden war Der von den Beklagten als Experte erwunschte Prof Hausherr Orientalist an der Universitat Zurich sagte ab Ulrich Fleischhauer veroffentlichte als einziger Experte seine Expertise PDF Datei 11 59 MB sogleich in Buchform Vgl Fragen der Klager an die Experten Staatsarchiv des Kt Bern Dokumente zum Prozess Walter Meyer war Mitglied der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz Vgl Stenographisches Protokoll Urteilsbegrundung PDF Datei 5 72 MB Staatsarchiv des Kt Bern Dokumente zum Prozess Fischers Anwalt Heinrich Bueler Zurich besass kein Fursprechpatent fur den Kanton Bern deshalb verfasste Fischer selbst eine Eingabe zur Appellation Vgl die Dokumente zu Bueler PDF Datei 66 kB im Archiv fur Zeitgeschichte der ETH Zurich Fursprecher Hans Ruef war Mitglied der Berner Burgerpartei jetzt Schweizerische Volkspartei spater wahrend des Zweiten Weltkrieges war er Mitglied des Stadtberner Parlaments als einziger gewahlter Vertreter der Bauernheimatbewegung Jungbauern Als weiterer Anwalt war Werner Ursprung Zurzach fur die Partei der Beklagten tatig Ursprung war Rechtsanwalt der Nationalen Front Vgl die Urteilsbegrundung des Berner Obergerichtes PDF Datei 9 13 MB S 50 Staatsarchiv des Kt Bern Dokumente zum Prozess Der Volksbund Fuhrer Ernst Leonhardt klagte gegen Carl Albert Loosli weil dieser 1935 als Experte am Prozess die Fronten als vom Dritten Reich materiell ausgehalten bezeichnet hatte 1937 wurden dann die frontistischen Beziehungen zu Deutschland enthullt Vgl Willy Bretscher Frontistische Moral Leitartikel Neue Zurcher Zeitung vom 1 Oktober 1937 wieder abgedruckt in Im Sturm von Krise und Krieg Neue Zurcher Zeitung 1933 1944 Siebzig Leitartikel von Willy Bretscher Verlag NZZ Zurich 1987 S 169 174 ISBN 3 85823 192 4 Vgl die bei den Gerichtsakten deponierten Nummern des antisemitischen Welt Dienst Staatsarchiv des Kt Bern 1 September 1934 PDF Datei 3 61 MB 15 Oktober 1934 PDF Datei 4 03 MB 15 Marz 1935 PDF Datei 2 95 MB 1 April 1935 PDF Datei 3 08 MB Fleischhauers Rolle als Informant der deutschen nationalsozialistischen Regierung wurde klar als die Polizei 1936 bei einer Hausdurchsuchung die Korrespondenz des Schweizer Frontisten Boris Todtli 1901 1944 sicherstellte Der Russlandschweizer Todtli war ein Bewunderer von Hitlers Deutschland und wurde 1938 von einem Berner Gericht in absentia als Spion verurteilt Vgl Catherine Arber Frontismus und Nationalsozialismus in der Stadt Bern Bern 2002 Todtli wird in einem Polizeirapport auch als Beteiligter beim Verteilen des inkriminierten Aufrufs des BNSE am 13 Juni 1933 im Casino Bern genannt aber er erscheint dann nicht als Beklagter des Berner Zionistenprozesses Vgl die Ausfuhrungen von Richter Walter Meyer zu Fleischhauers Intervention im Stenographischen Protokoll 1935 PDF Datei 163 kB Staatsarchiv des Kt Bern Raas schrieb in Zusammenarbeit mit Georges Brunschvig ein Buch uber den Berner Prozess das als Quelle erster Hand gelten darf und viele Details enthalt die antisemitische Gegenseite veroffentlichte bereits 1935 ein Buch von Vasz uber den Prozess Wichtiges Quellenmaterial zum Prozess befindet sich jetzt im Archiv fur Zeitgeschichte der ETH Zurich unter den Bestanden des SIG PDF Datei 54 kB und den personlichen Akten von Georges Brunschvig PDF Datei 63 kB Jetzt zum Teil mit deutscher Ubersetzung deponiert im Archiv fur Zeitgeschichte Memento vom 16 Marz 2012 im Internet Archive der ETH Zurich Boris Lifschitz 1879 1967 war 1918 wahrend des Generalstreiks 1918 Rechtskonsulent der Sowjetmission in Bern und an Devisentransaktionen beteiligt nach der Beschlagnahmung der Korrespondenz Todtli durch die Bundespolizei 1936 wurde Lifschitz als Ubersetzer der russischen Briefe herangezogen wobei er einige brisante Briefe der Schweizer Presse zuspielte Die Tochter des Experten C A Loosli war in Lifschitz Kanzlei angestellt Vgl Michael Hagemeister Russian Emigres in the Bern Trial of the Protocols of the Elders of Zion 1933 1935 In Cahiers Parisiens Parisian Notebooks 5 2009 S 375 391 hier S 382 383 Encyclopaedia Judaica Second Edition s v Tcherikower Elias Thomson Gale Detroit 2007 Bd 19 S 563 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berner Prozess amp oldid 233957727