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Boris Iwanowitsch Nikolajewski russisch Boris Ivanovich Nikolaevskij 20 Oktober 1887 in Belebei Kaiserreich Russland 21 Februar 1966 in Menlo Park Kalifornien war ein Archivar und Historiker der russischen Sozialdemokratie sowie ein fuhrender Menschewik Boris Iwanowitsch Nikolajewski ca 1936 Nikolajewski ist Autor einer Biographie uber Jenny und Karl Marx Diese und sein Roman Asew Die Geschichte eines Verrats erschienen in Deutschland 1932 33 noch in der Reihe Der Bucherkreis Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNikolajewski war Sohn eines griechisch orthodoxen Priesters Als dieser 1899 gemeinsam mit einem weiteren Sohn ertrank musste die Mutter die ubrige Familie ernahren Seit 1898 ging Nikolajewski auf das Gymnasium erst in Samara dann in Ufa Ab 1903 gehorte er einem revolutionaren Kreis von Jugendlichen an und las sozialistische und sozialdemokratische Literatur 1 Ab spatestens 1904 gehorte er der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands an und wurde fur sein politisches Engagement immer wieder verhaftet 1 Nikolajewski gehorte politisch den Menschewiki an Den Ersten Weltkrieg verbrachte er in der Verbannung in Irkutsk 1 Nach der Februarrevolution 1917 kehrte er nach Petrograd zuruck ubernahm verschiedene Positionen in unterschiedlichen Kommissionen und wurde schliesslich Inspektor fur das Archivwesen Am 21 Februar 1921 wurde er als Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands verhaftet 2 Nikolajewski reiste aus der UdSSR ausgewiesen nach Berlin wo er am 11 Februar 1922 eintraf 3 Hier war er journalistisch und publizistisch tatig 4 Die SPD machte ihm das Angebot die Betreuung des Russischen Sozialdemokratischen Archivs zu ubernehmen das im Gebaude des Parteivorstandes untergebracht war Unter seiner Leitung entwickelte sich das Archiv zum grossten der russischen Auswanderung 5 Ab Dezember 1924 war Nikolajewski fur das Marx Engels Institut tatig und ubernahm wichtige Koordinierungsarbeiten im Zuge der Erschliessung des Nachlasses von Marx und Engels Er erhielt durch die SPD den direkten Zugang zu allen Materialien 6 Er arbeitete eng mit Dawid Borissowitsch Rjasanow zusammen und hatte Kontakt zu Personlichkeiten wie Eduard Bernstein und Pawel Borissowitsch Axelrod von denen er auch Archivmaterialien erhielt 7 Die Personalakte Boris Nikolajewski Akten des Reichskommissars fur Uberwachung der offentlichen Ordnung befindet sich im Militararchiv zu Moskau RGVA Bestand 772k Findbuch 3 Akte 761 Nikolajewski floh angesichts der Machtergreifung der Nationalsozialisten aus Berlin nach Frankreich 8 Dort ubernahm er von 1935 bis 1940 die Leitung der Pariser Dependance des Internationalen Instituts fur Sozialgeschichte 9 Im Zuge der Deutschen Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg musste er erneut fliehen und gelangte im November 1940 schliesslich in die Vereinigten Staaten 10 Nach einer kurzen Zeit der Arbeitslosigkeit erhielt er ein Stipendium der Rockefeller Stiftung und arbeitete fur die Radiosender Voice of America und Free Europe Im Rang eines Hauptmannes der United States Army kehrte er nach Kriegsende nach Europa zuruck und begab sich auf die Suche nach seinen Sammlungen In den USA wurde er Mitarbeiter an der New Yorker Columbia University und war bis Ende der 1950er Jahre Direktor der American Labor Archives and Research Institute 11 Seine grosse Sammlung revolutionarer Dokumente befindet sich im Hoover Institut Die Sammlung war dort 1963 ubernommen worden und Nikolajewski war bis zu seinem Ableben dort als Kurator der Sammlung tatig 11 Schriften Auswahl BearbeitenJenny Marx Ein Lebensabriss J H W Dietz Nachf Berlin 1931 Separatabdruck aus Die Gesellschaft 8 Jg 1931 Nr 12 Asew Die Geschichte eines Verrats Der Bucherkreis GmbH Berlin 1932 Der neuzeitliche Antisemitismus und die Protokolle der Weisen von Zion Zuerst 1935 wieder in Alexander Stein Adolf Hitler Schuler der Weisen von Zion ca ira Verlag Freiburg 2011 ISBN 978 3 862591039 im Anhang mit Otto Manchen Helfen Karl Marx Eine Biographie Vorwort 1937 Vorwort zur deutschen Ausgabe 1963 Dietz Nachfolger Hannover 1963Literatur BearbeitenMichael Hagemeister Die Protokolle der Weisen von Zion vor Gericht Der Berner Prozess 1933 1937 und die antisemitische Internationale Zurich Chronos 2017 ISBN 978 3 0340 1385 7 Kurzbiografie S 554 Rolf Hecker Hrsg Boris Ivanovic Nikolaevskij Auf den Spuren des Marx Engels Nachlasses und der Archive der russischen Sozialdemokraten 1922 1940 Beitrage zur Marx Engels Forschung Neue Folge Sonderband 6 Argument Hamburg 2021 ISBN 978 3 86754 686 7Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Boris Iwanowitsch Nikolajewski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographie von Rolf HeckerEinzelnachweise Bearbeiten a b c Rolf Hecker Zur Biografie von Nikolaevskij In Rolf Hecker Hrsg Boris Ivanovic Nikolaevskij Auf den Spuren des Marx Engels Nachlasses und der Archive der russischen Sozialdemokraten 1922 1940 Argument Hamburg 2021 S 16 Hecker S 17 Hecker S 18 Hecker S 29 Hecker S 20 Hecker S 21 Hecker S 22 Hecker S 25 Hecker S 26 Hecker S 27 a b Hecker S 28 Normdaten Person GND 121572110 lobid OGND AKS LCCN n50030103 VIAF 56643577 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nikolajewski Boris IwanowitschALTERNATIVNAMEN Nikolaevskij Boris Ivanovich Iwanowitsch Nikolajewski BorisKURZBESCHREIBUNG russischer Archivar Historiker der russischen Sozialdemokratie MenschewikGEBURTSDATUM 20 Oktober 1887GEBURTSORT Belebei Kaiserreich RusslandSTERBEDATUM 21 Februar 1966STERBEORT Menlo Park Kalifornien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Boris Iwanowitsch Nikolajewski amp oldid 233442012