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Das Konzentrationslager Schandelah auch KZ Aussenlager Schandelah lag im Ortsteil Wohld des Ortes Schandelah im Landkreis Wolfenbuttel in der Nahe von Braunschweig in Niedersachsen und war ein Aussenlager des KZ Neuengamme Das KZ Aussenlager im damaligen Sprachgebrauch auch Aussenkommando genannt bestand vom 8 Mai 1944 bis zum 12 April 1945 1 Das etwa 3 Meter hohe Betonrudiment der Ofen Versuchsanlage auf dem ehemaligen Lagerplatz genannt BetonskelettGedenkstein am LagerplatzErrichtet wurde es im Rahmen des Mineralolsicherungsplans der NS Regierung Mitte 1944 als die kriegsbedeutende Treibstoffindustrie durch Bombenangriffe der Alliierten teilweise zerstort worden war Es galt als die wichtigste Einrichtung fur die Erforschung und Herstellung von synthetischem Benzin aus Olschiefer in Ofen in einem Versuchswerk und bildete insofern eine Ausnahme unter den Konzentrationslagern Wie in weiteren sieben Konzentrationslagern mussten die KZ Haftlinge unter menschenunwurdigen Bedingungen Olschiefergestein als Grundlage fur die Benzinherstellung abbauen Eingesetzt wurden unter SS Bewachung zur Zwangsarbeit die Haftlinge des Konzentrationslagers Neuengamme und des Aussenlagers Salzgitter Drutte Zustandig fur die fachliche Durchfuhrung waren die Steinol GmbH Braunschweig und die Technische Universitat Braunschweig beide vertreten durch Solms Wilhelm Wittig Inhaltsverzeichnis 1 Anstrengungen zur Gewinnung von Treibstoff aus Olschiefergestein 2 Planungen fur das KZ Aussenlager Schandelah 3 Konzeption und Betrieb durch die Steinol GmbH und die SS 4 Unmenschliche Bedingungen der Zwangsarbeit 5 Verhaltnis zur Bevolkerung im Umkreis 6 Befreiung 7 Kriegsverbrecherprozess 8 Endgultiges Scheitern der Planungen heutige Verwendung der ehemaligen KZ Anlagen 9 Bestattung Graber und Gedenkorte 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseAnstrengungen zur Gewinnung von Treibstoff aus Olschiefergestein BearbeitenAls sich die Treibstoffversorgung der Wehrmacht durch die Bombardierung der deutschen Treibstoffanlagen und durch den Verlust der rumanischen Olfelder immer weiter verschlechterte entwickelte Edmund Geilenberg nach einem personlichen Treffen mit Adolf Hitler am 30 Mai 1944 den Mineralolsicherungsplan der mit hochster Prioritat beschlossen und auch als Geilenberg Programm bezeichnet wurde 2 Die Nationalsozialisten hofften mit diesen Massnahmen ihren Treibstoffengpass zu beseitigen Bereits im Oktober 1943 hatte sich der Ministerprasident des Freistaates Braunschweig Dietrich Klagges in einem Schreiben an den Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler fur das Vorantreiben der Olgewinnung im Land Braunschweig angedient 3 Im Mineralolsicherungsplan gab es das geheime Unternehmen Wuste das mit der Erschliessung von Olschieferlagerstatten zur Gewinnung von Ol hochste Prioritat hatte Olschiefergestein enthalt bituminose Bestandteile die brennbar sind und es lasst sich unter Einfluss von Warme in kleinen Mengen Schieferol in einem sogenannten Schwelverfahren gewinnen Das Posidonienschieferlager im Suden von Wolfsburg in einer Lange von etwa 11 Kilometern einer Breite von 2 5 Kilometern und knapp 40 Metern olfuhrenden Machtigkeit wurde fur sehr bedeutend zur massenhaften Treibstofferzeugung gehalten Neben dem KZ Schandelah wurden im Rahmen des Wuste Programms in sieben Konzentrationslagern in Wurttemberg in einem Olschiefervorkommen aus dem Lias an der Schwabischen Alb um Balingen in zehn Produktionsstatten durch 15 000 KZ Haftlinge und weitere Zwangsarbeiter Olschiefer abgebaut Etwa 3500 bis 4000 Haftlinge wurden von SS Wachmannschaften und anderen Wachen beim Olschieferabbau in Wurttemberg 4 und etwa 200 Personen im KZ Aussenlager Schandelah umgebracht Planungen fur das KZ Aussenlager Schandelah BearbeitenDas Konzentrationslager Schandelah sollte im Raum Helmstedt und Wolfsburg errichtet werden Die Braunschweigische Kohlen Bergwerke AG schatzte im Jahre 1943 dass 75 Mio Tonnen Schandelaher Schieferol gewonnen werden konnten Bereits im Ersten Weltkrieg gab es Versuche Ol aus diesem Vorkommen zu gewinnen und ab 1943 liess das Ministerium fur Bewaffnung und Munition unter Albert Speer 5 prufen ob die Gewinnung von Ol als kriegswichtigem Treibstoff aus Olschiefer moglich sei Der Generaldirektor der Deutschen Asphalt DASAG Solms Wilhelm Wittig grundete nach einer Besprechung mit Klagges eine Tochtergesellschaft der DASAG die Steinol GmbH Braunschweig die zur Verschleierung des eigentlichen Zweckes als Kalk und Zementwerke Schandelah ins Handelsregister eingetragen wurde An dieser Besprechung nahmen des Weiteren teil Oberbergrat Gohlich Direktor Borchart und Hans Joachim Freiherr von Kruedener 6 Die Reichsregierung sicherte vertraglich eine Verzinsung der Investitionen zu beteiligte sich mit 50 Prozent am Aktien Stammkapital und finanzierte die erforderlichen 7 8 Millionen Reichsmark zum Bau eines Versuchswerkes zur synthetischen Herstellung von Ol vor 7 Mit dem Geilenberg Programm erhielt das Versuchswerk im August 1944 hochste Kriegswichtigkeit es wurde unverzuglich gebaut und Haftlinge des KZ Neuengamme vom sogenannten Aussenkommando Schandelah wurden unter menschenunwurdigen Bedingungen eingesetzt Geilenberg besuchte im Herbst 1944 das Lager Schandelah gemeinsam mit Wittig und anderen Firmenangehorigen der Steinol GmbH in der dortigen SS Baracke personlich und forcierte die Anbindung ans Schienennetz den Bau der Versuchsofen und wollte sich um die weitere Bereitstellung von KZ Haftlingen kummern 8 Konzeption und Betrieb durch die Steinol GmbH und die SS BearbeitenDie Steinol GmbH mit ihrem Geschaftsfuhrer S Wittig spielte bei den Planungen und beim laufenden Betrieb des Aussenlagers Schandelah eine besondere Rolle Wittig war Bauingenieur und hatte eine Professur am Lehrstuhl fur Strassenbau und Stadtisches Bauwesen an der TU Dresden inne Er war seit 1941 Generaldirektor der Deutschen Asphalt AG mit Sitz in Eschershausen Hauptaktionar der DASAG war der Freistaat Braunschweig mit 97 Prozent Ihm wurde die Leitung des Forschungsinstituts fur Naturasphalt an der TU Braunschweig im April 1944 ubertragen das als es am 15 Oktober 1944 bombardiert wurde nach Schandelah ausgelagert wurde Wittig bestimmte Hans Detlev Ohlen zu seinem Stellvertreter bei der Steinol GmbH Am 20 Januar 1944 fand mit dem Lagerkommandanten der KZ Salzgitter Drutte Herbert Rautenberg und Vertretern der Steinol GmbH ein Ortstermin in Schandelah zur Errichtung des Haftlingslagers statt Am Asphaltinstitut der TU Braunschweig arbeitete unter Wittig ein Otto Hefter der sich seit 1937 mit der Gewinnung von Ol befasste Hefter uberwachte nach der Bombardierung Braunschweigs im Oktober 1944 im Aussenlager Schandelah die Versuchsofen der Steinol GmbH Sein Gehalt wurde weiterhin von der TU Braunschweig bezahlt Die Steinol GmbH war fur die Einteilung der Arbeiten der KZ Haftlinge sowie fur die Bereitstellung der Unterkunfte deren Beheizung und Unterhalt zustandig Ferner war sie auch fur die Begleichung der Medikamentenrechnungen verantwortlich woruber sie sich zum Teil schriftlich uber die Rechnungshohe beschwerte und die Unterschrift verweigerte Im Mai 1944 wurde mit der Steinol GmbH vereinbart dass kranke und nicht mehr arbeitsfahige KZ Haftlinge nach Neuengamme bzw nach Salzgitter zuruckgeschickt werden 9 Ab dem 11 August 1944 ubernahm der SS Unterscharfuhrer Ebsen das Kommando von SS Oberscharfuhrer Jauch uber das Lager Schandelah das erstmals um den 18 Mai 1944 mit etwa 100 Haftlingen belegt wurde Die Zahl der Haftlinge stieg bis zum November 1944 auf etwa 750 bis 800 an Die Lagerhaftlinge kamen zum grossten Teil aus der Sowjetunion aus Polen Belgien und Frankreich und kleinere Personengruppen aus den Niederlanden aus Danemark Deutschland Spanien Italien Griechenland aus der Tschechoslowakei und Jugoslawien Eingesetzt wurden die Haftlinge im Olschiefer Tagebau fur den Bau der Unterkunfte und die Beschickung der Versuchsofen sowie in der Versorgung und Verwaltung Fur den Bau der Unterkunfte der Beheizung und fur die Einrichtung war die Steinol GmbH Braunschweig und fur die Bewachung der KZ Haftlinge An und Abtransport Verpflegung Bekleidung sowie fur die medizinische Versorgung die SS zustandig Die SS bildete durch sogenannte Kapos zu Aufsehern ernannte KZ Haftlinge gefuhrte zwolf Stunden arbeitende Straflingskolonnen Kommandos genannt die durch mit Karabinern und Schlagstocken bewaffnete SS Manner bewacht wurden Je eine Kolonne arbeitete entweder beim Bau einer Eisenbahnlinie zum Bahnhof Schandelah bzw im Olschieferabbau Der Zuweisung zum Eisenbahnbau zum sogenannten Kommando Staatsbahn war gefurchtet weil die dortige SS Wachmannschaft besonders brutal war Das Vorhaben der Olgewinnung wuchs in der zweiten Jahreshalfte 1944 relativ schnell und ab Januar 1945 konnte der Versuchsbetrieb eroffnet werden Unmenschliche Bedingungen der Zwangsarbeit BearbeitenIm Schieferbruch wurde das Gestein mit der Hacke herausgebrochen und mit der Hand in Loren verladen Die Haftlinge die im Eisenbahnbau beschaftigt waren mussten mit Schaufeln und Hacken das Gleisbett ausheben und ohne maschinelle Hilfe die Schwellen und die tonnenschweren eisernen Gleise verlegen Die Bedienerbelegschaft der zwei Versuchsofen bestand aus je 70 Mannern die in zwei 12 Stundenschichten 24 bis 32 Tonnen Olschiefer in die Ofen schaufelten Zur Gewinnung von einer Tonne Schwerol mussten etwa 35 Tonnen Olschiefer gebrochen werden Zunachst bestand die Unterkunft fur die Haftlinge aus einer Baracke und spater aus vier Baracken drei davon waren durch Haftlinge und eine Baracke war fur die Bewacher sowie durch zivile Beschaftigte fur Reparatur und andere Arbeiten sowie durch das aus Braunschweig ausgelagerte Asphalt Forschungsinstitut der TU Braunschweig belegt Das KZ war durch einen elektrisch geladenen Stacheldraht gegen Fluchtversuche gesichert Die Baracken der Haftlinge waren mit zwischen 250 und 500 Mannern in dreistockigen Betten ubervoll belegt Zeitweise musste sich vier Manner ein Bett teilen Je Haftling gab es drei Decken spater nur noch zwei und einen Strohsack Schwerkranke oder nicht mehr leistungsfahige Gefangene wurden zuruck ins KZ Neuengamme oder ins KZ Aussenlager Salzgitter Drutte ausgesondert und leichter Erkrankte ins Krankenrevier des Lagers verbracht Im KZ Aussenlager Schandelah gab es weder Medizin noch Pflege oder qualifiziertes Pflegepersonal Es gab keinen Arzt und nur einen Sanitater der zunachst einmal pro Woche vom Aussenlager Salzgitter Drutte kam und von einem Hilfssanitater vor Ort der von Beruf Bauarbeiter war unterstutzt wurde Ein Arzt aus dem Dorf Schandelah wurde nur zum Ausstellen von Totenscheinen ins Lager gerufen Es sind schatzungsweise etwa 200 KZ Haftlinge umgebracht worden davon sind 20 Manner auf der Flucht erschossen und funf von SS Wachtern erschlagen worden Die genaue Anzahl der Ermordeten ist nicht mehr zu ermitteln Pierre Verhaegen ein belgischer KZ Haftling sagte vor dem Britischen Militargericht 1947 aus Wir wurden schon morgens mit Prugel geweckt beim Fruhstuck ging es weiter Auf dem Weg zur Arbeit und an den Arbeitsplatzen ging es weiter Auch wenn wir schlafend in unseren Betten lagen waren wir davor nicht sicher 10 Georg Walter Adler ein deutscher KZ Haftling berichtete im Kriegsverbrecherprozess dass die Verpflegung miserabel und fur die schwere Arbeit nie ausreichend war Zum Fruhstuck um 6 00 Uhr gab es Kaffee und eine Scheibe Brot im Gewicht von 100 Gramm Um 10 00 Uhr bekamen wir nochmals 2 Scheiben Brot von 200 Gramm Um 12 00 Uhr war Mittag und dann gab es Steckrubensuppe manchmal mit Kartoffeln meistens ohne im ganzen 1 1 4 Liter Die Mittagszeit war so knapp dass manchmal die Haftlinge ihr Essen nicht restlos verzehren konnten und wieder zur Arbeit herausgejagt wurden Unsere letzte Mahlzeit war um 18 00 Uhr diese bestand aus 250 Gramm Brot 10 Gramm bis 15 Gramm Margarine und abwechselnd einmal Fischpaste Rote Bete oder Wurst 11 Teilweise 20 Gefangene mussten sich oft taglich einen Laib Brot teilen Nicht jeder bekam eine Mittagssuppe denn nicht jeder hatte einen Napf Die Baracken konnten zwar beheizt werden aber es wurde kein brennbares Material zugewiesen und um sich vor der Kalte zu schutzen trugen die KZ Haftlinge leere papierne Zementsacke aus den Bauvorhaben unter ihrer Wasche was bei Entdeckung schwere korperliche Strafen mit 25 Stockhieben nach sich zog Im September 1944 war die dritte Baracke noch nicht fertiggestellt daher mussten die Haftlinge ohne Decken frierend auf Stroh nachtigen Eine Hose Jacke ein Paar Schuhe aus Holz und eine Mutze mussten im Lager solange getragen werden bis sie nicht mehr zu gebrauchen und vollig zerschlissen waren Wasche und Unterwasche konnte in der ersten Zeit nicht gewechselt und nicht gewaschen werden Nach mehr als einem halben Jahre wurde lediglich einmal Unterwasche ersetzt Die Wasche die zu tragen war war demzufolge verschmutzt und verlaust Die ersten vier Monate war keine Wasserleitung vorhanden und Wasser wurde in Behaltern ins Lager gebracht Aufgrund technischer Probleme beim Wasserleitungsbau gab es erst ab Februar 1945 Waschmoglichkeiten und fliessendes Wasser Verhaltnis zur Bevolkerung im Umkreis BearbeitenDas KZ Aussenlager lag an einer offentlichen Strasse zwischen Scheppau und Hordorf Die umliegenden Felder wurden von Bauern bewirtschaftet und die am Bau der Eisenbahn beteiligten KZ Haftlinge konnten von der Bevolkerung gesehen werden Haftlinge die fluchteten wurden zum Teil von Dorfbewohnern aus der Umgebung verraten Die KZ Verwaltung kaufte Lebensmittel und andere Gegenstande in den umliegenden Dorfern ein Das Konzentrationslager musste der dort lebenden Bevolkerung bekannt gewesen sein Die meisten stimmten mit der NS Propaganda uberein es handle sich bei den Zwangsarbeitern im Lager um Kriminelle denen ihre Hilfe nicht zustehe 12 Diese Haltung wirkte sich noch nach Kriegsende aus denn 1965 wurde auf Befragungen eines ehemaligen Haftlings in Schandelah von Dorfbewohnern geaussert dass es kein Konzentrationslager sondern lediglich ausserhalb des Ortes ein Auslanderlager gegeben habe Bis heute stellt sich die ehemalige Existenz des Lagers und die Begrabnisstatte auf dem Scheppauer Friedhof fur einen Teil der Bevolkerung als problematisch dar Die jahrlichen Besuche der nur noch wenigen Uberlebenden dieses Konzentrationslager auf dem Friedhof werden von vielen ignoriert Einige engagierte Burger des Dorfes Scheppau kummern sich privat um die Grabpflege der teilweise unbekannten Toten Im Jahre 2005 jahrte sich die Befreiung zum 60 Mal Ehemalige Haftlinge sowie ein grosser Teil der Nachkommen der dort zu Tode gekommenen Menschen trafen sich u a auf dem Friedhof von Scheppau zu einer Gedenkfeier Befreiung BearbeitenDas Konzentrationslager war relativ konstant bis zum April 1945 mit 750 bis 800 Haftlingen belegt Anfang April 1945 wurden KZ Lager im Westen Deutschlands vor den anruckenden amerikanischen Truppen wie z B die Konzentrationslager bei Porta Westfalica mit der Folge geraumt dass das KZ Aussenlager Schandelah einen Teil dieser Haftlinge aufnehmen musste und mit etwa 1200 bis 1300 Haftlingen vollig uberfullt war Am 10 April 1945 wurden die KZ Haftlinge in Guterwaggons ins Auffanglager Wobbelin bei Ludwigslust abtransportiert Sie kamen erst am 13 April dort an und wurden am 2 Mai 1945 durch amerikanische Soldaten befreit Kriegsverbrecherprozess BearbeitenAm 2 Januar 1947 begann vor dem Britischen Militargericht in Braunschweig ein Kriegsverbrecherprozess gegen Solms Wilhelm Wittig Generaldirektor DASAG Dr Otto Hefter Leiter des Forschungsinstituts fur Natur Asphalt der TU Braunschweig und Hans Delev Ohlen stellv Geschaftsfuhrer Steinol GmbH Braunschweig der vier Wochen bis zur Urteilsverkundigung dauerte Angeklagte des SS Wachpersonals waren Friedrich Ebsen Lagerkommandant Carl Truschel stellv Lagerkommandant Erich Arnold Jahn Kuchenleiter im Lager Johann Heitz SS Hundefuhrer Arthur Grosse Kapo des gefurchteten Kommando Staatsbahn und Herbert Schiefelbein Kapo Die Zeugen berichteten im Laufe der Verhandlung von der unmenschlichen Behandlung die zum Teil zum Tod der Haftlinge fuhrte Die Angeklagten Solms Wittig Friedrich Ebsen Carl Truschel Johann Heitz und Arthur Grosse wurden zum Tode durch Hangen verurteilt Wittigs Urteil wurde nicht vollstreckt sondern im Marz 1947 in eine 20 jahrige Gefangnisstrafe umgewandelt Seine Begnadigung erfolgte im Mai 1955 Ebsen Grosse Truschel und Heitz wurden am 2 Mai 1947 im Zuchthaus Hameln hingerichtet Ohlen wurde mit 10 jahrigem und Schiefelbein mit 2 jahrigem Gefangnis bestraft Ohlens Strafe wurde auf sieben Jahre verkurzt er kam bereits im August 1950 frei Hefter sowie Jahn wurden freigesprochen 13 Bemerkenswerterweise bildete das KZ Aussenlager Schandelah zwar ein Aussenlager des KZ Neuengamme das SS Personal jedoch unterstand dem Lagerkommandanten Hauptscharfuhrer Max Kirstein des Braunschweiger KZ Aussenlagers Schillstrasse der in der Region als Stutzpunktleiter 14 fungierte und nie zur Rechenschaft gezogen wurde Endgultiges Scheitern der Planungen heutige Verwendung der ehemaligen KZ Anlagen BearbeitenDie Steinol GmbH bestand zunachst nach Kriegsende weiter aber die Briten zeigten kein Interesse an dieser Form der Olgewinnung und die Firma meldete 1946 Konkurs an Die Versuchsanlage mit den Ofen und die Holzbaracken der Verwaltung nordlich von Wohld wurden bis auf das sogenannte Betonskelett nach dem Kriegsende abgebaut Die Steinbaracken wurden von Privatpersonen erworben und zu Wohnhausern umgebaut Das Gelande des Haftlingslagers lag sudlich der Landesstrasse 633 Dort befindet sich heute ein landwirtschaftlicher Betrieb Der ehemalige Tagebau des Olschieferabbaus der sich nordlich an die Wohlder Gedenkstatte anschliesst und durch Baume zugewachsen ist fullte sich mit Wasser und ist heute ein Biotop Auch spatere Versuche aus dem Vorkommen Treibstoff zu gewinnen scheiterten Bestattung Graber und Gedenkorte Bearbeiten nbsp Die GedenkstatteDer erste Bestattungsort fur die ermordeten Haftlinge lag im Norden des Konzentrationslagers wo die Leichen lediglich verscharrt wurden Die britische Militarregierung befahl im Mai 1946 die Umbettung dieser Toten durch deutsche Kriegsgefangene und Werksangehorige der Firmen Bussing AG und Luther Sie gruben 113 ermordete Zwangsarbeiter aus die in Sarge gelegt und in einer neuen Gedenkstatte wurdig bestattet wurden Im Juli 1954 wurden die Toten durch die Stadt Konigslutter auf den Scheppauer Friedhof umgebettet und der von den Briten festgelegte Gedenkort wurde aufgegeben Die Stadt liess dort am 1 Mai 1995 einen Gedenkstein mit Hinweisen zu den Toten und zum Aussenlager Schandelah Wohld errichten Weitere Haftlinge die ausserhalb der Ehrenruhestatte in Scheppau begraben waren wurden in den 1960er Jahren nach Scheppau umgebettet Da nicht alle KZ Haftlinge namentlich identifiziert werden konnten blieben einige Grabsteine namenlos Alle Kriegsgraber und Graber von Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft mussen entsprechend gesetzlicher Vorgaben fur die Nachwelt erhalten bleiben daher erhalt der Friedhofstrager des Scheppauer Friedhofs fur die Grabpflege staatliche Zuschusse Als Mitglieder der Grunen Burgerliste zur Erinnerung an das KZ Aussenlager Schandelah 1982 ein holzernes Kreuz am ehemaligen Lagergelande aufstellten protestierten die Burger von Schandelah Wohld Auf Weisung des Strassenbauamtes Wolfenbuttel wurde es wieder entfernt Nachdem die Grunen Burgerliste und die belgischen Amicale belge de Neuengamme Bruderschaft der ehemaligen Neuengamme KZ Gefangenen lange intervenierten liess die Gemeinde Cremlingen und der Landkreis Wolfenbuttel vor dem westlichen Ortseingang von Schandelah Wohld und auf der Nordseite der Landesstrasse 633 zwischen Hordorf und Scheppau eine Gedenkstatte mit einem beschrifteten Findling errichten Sie wurde am 6 Mai 1985 der Offentlichkeit ubergeben Seit 1982 finden hier jedes Jahr am 6 Mai Gedenkveranstaltungen der Amicale belge de Neuengamme statt Ende September 2004 wurde die Gedenkstatte mit nationalsozialistischen Symbolen bespruht und eine Gedenkplatte entwendet Die Ermittlungen blieben ohne Ergebnis Die Schmierereien wurden beseitigt und die Platte erneuert 15 Im Juni 2012 wurde die bronzene Gedenktafel erneut entwendet 16 nbsp Das Graberfeld auf dem Friedhof in Scheppau nbsp Gedenkstein der Stadt Konigslutter auf dem Friedhof Scheppau nbsp Grabplatte fur einen unbekannten KZ Haftling auf dem Friedhof Scheppau nbsp Gedenktafel auf dem Friedhof ScheppauLiteratur BearbeitenMarc Buggeln Schandelah In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 5 Hinzert Auschwitz Neuengamme C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 52965 8 S 550 ff Diethelm Krause Hotopp Hrsg Das Konzentrationslager Schandelah Wohld 1944 1945 Ein Aussenlager des KZ Neuengamme Einert amp Krink Schellerten 2020 ISBN 978 3 947803 06 4 Diethelm Krause Hotopp Die wiederentdeckten Friedhofe des Konzentrationslagers Schandelah Wohld In Der Tetzelstein 10 Jahrgang Nr 18 2016 S 9 12 Bernhard Kiekenap Die SS und der Tonschiefer bei Schandelah In SS Junkerschule SA und SS in Braunschweig Appelhans Braunschweig 2008 ISBN 978 3 937664 94 1 S 107 114 Ursula Krause Schmitt Marianne Ngo Gottfried Schmidt Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Statten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 1945 Band 2 Niedersachsen I Regierungsbezirke Braunschweig und Luneburg Pahl Rugenstein Koln 1985 ISBN 3 7609 0930 2 S 59 60 Jurgen Kumlehn Das Konzentrationslager vor der Haustur In Heimatbuch fur den Landkreis Wolfenbuttel 29 Jahrgang 1983 S 70 79 Karl Liedke Braunschweig Bussing In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 5 Hinzert Auschwitz Neuengamme C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 52965 8 S 358 Heike Petry Betr Einsatz von KZ Haftlingen in Schandelah Zwangsarbeit fur das Schieferol Projekt der Steinol GmbH In Gudrun Fiedler Hans Ulrich Ludewig Hrsg Zwangsarbeit und Kriegswirtschaft im Lande Braunschweig 1939 1945 Quellen und Forschungen zur braunschweigischen Landesgeschichte Bd 39 Appelhans Braunschweig 2003 ISBN 3 930292 78 5 S 237 258 Heike Petry Der DASAG Konzern unter besonderer Berucksichtigung des KZ Schandelah In Detlef Creydt Hrsg Zwangsarbeit fur Industrie und Rustung im Hils 1943 1945 Band 4 Holzminden 2001 S 31 56 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons KZ Aussenlager Schandelah Sammlung von Bildern NS Spurensuche im Lande Braunschweig Gedenkstatte NeuengammeEinzelnachweise Bearbeiten Verzeichnis der Konzentrationslager und ihrer Aussenkommandos gemass 42 Abs 2 BEG Nr 1292 Schandelah Kreis Braunschweig Buggeln Schandelah 2007 S 522 Bundesarchiv NS 19 Nr 1386 zitiert nach Petry Betr Einsatz von KZ Haftlingen in Schandelah 2003 S 237 Jurassic Alb Memento vom 11 Juni 2007 im Internet Archive Auf www wissen swr der gleichzeitig das Amt eines Generalinspektors fur das deutsche Strassenwesen Festungsbau Wasser und Energie innehatte Petry Betr Einsatz von KZ Haftlingen in Schandelah 2003 S 240 NS Spurensuche im Lande Braunschweig KZ Schandelah Vorgeschichte Bundesarchiv NS 3 Nr 823 Schriftlicher Bericht von Kruedener am 19 September 1944 zitiert nach Petry Betr Einsatz von KZ Haftlingen in Schandelah 2003 S 244 Petry Betr Einsatz von KZ Haftlingen in Schandelah 2003 S 240 242 245 246 248 NS Spurensuche im Lande Braunschweig KZ Schandelah Kriegsverbrecherprozess 2 Prozesstag NS Spurensuche im Lande Braunschweig KZ Schandelah KZ Alltag Petry Betr Einsatz von KZ Haftlingen in Schandelah 2003 S 365 f Buggeln Schandelah 2007 S 523 ff Liedke Braunschweig Bussing 2007 S 358 ff Dokumentation uber die Diskussion der Schandung der Gedenkstatte von 2004 Bericht der Wolfenbuetteler Zeitung52 296205 10 711765 Koordinaten 52 17 46 3 N 10 42 42 4 O Normdaten Korperschaft GND 7585875 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title KZ Aussenlager Schandelah amp oldid 238720722