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Die Armee der Hundert Tage fr Armee de Cent Jours Frankreichs stellte die Ansammlung militarischer Einheiten dar die Napoleon Bonaparte nach seiner Ruckkehr aus seinem Exil in Elba aufbrachte um im Sommerfeldzug von 1815 den britischen hollandischen deutschen russischen und osterreichischen Truppen der gegnerischen Koalition entgegenzutreten Kaiserliches Emblem Inhaltsverzeichnis 1 Das Aufgebot 2 Ausrustung und Bewaffnung 3 Die Kommandanten und Generale 3 1 Der Verbleib der Marschalle 3 2 Die neuen Kommandanten 4 Landesverteidigung 5 Literatur 6 Fussnoten 7 WeblinksDas Aufgebot Bearbeiten nbsp Soldaten der sogenannten Elba Armee bei der Ruckkehr nach ParisNach seiner Ruckkehr von der Insel Elba begann Napoleon Bonaparte wahrend der Herrschaft der Hundert Tage die Armee zu reorganisieren Er rief die Beurlaubten und die Entlassenen zuruck und ordnete die Rekrutenaushebungen an 1 Es folgte die Aufstellung der Garde nationale mit 200 Bataillonen zu insgesamt 120 000 Mann Ferner wurden 6 000 Artilleristen zum Schutz der Kusten aufgeboten und die Errichtung von 20 Regimentern Marineinfanterie angeordnet Die Kavallerie wurde um 12 000 Pferde verstarkt was allerdings auf Kosten der Gendarmerie nationale ging In zehn Wochen hatte Napoleon 290 000 Mann Kampftruppen und 220 000 Mann Hilfstruppen zusammengebracht 2 Napoleon stellte Soldaten als Besatzung fur Festungen und befestigte Lager ab und ordnete am 28 Marz 1815 die Aufstellung von sieben sogenannten Corps d observation Uberwachungskorps an den Grenzen und eines Reservekorps an 3 das 1er corps d observation aufgestellt in Lille unter Verwendung von Teilen der 16e division militaire 4 unter dem Kommando von General Jean Baptiste Drouet d Erlon das 2e corps d observation in Maubeuge und Valenciennes zusammengestellt unter dem Kommando von General Honore Charles Reille das 3e corps d observation zusammengestellt in Mezieres unter dem vorlaufigen Kommando von General Anne Charles Lebrun aus den Truppen im Camp de Chalons und der 2e division militaire das 4e corps d observation zusammengestellt in Thionville unter dem Kommando von General Etienne Maurice Gerard aus Truppen der 3e und 4e division militaire das 5e corps d observation zusammengestellt aus den im Elsass stationierten Truppen unter dem Kommando von Marechal Suchet das 6e corps d observation zusammengestellt in Chambery aus der 7e und 8e division militaire unter dem Kommando von General Joseph Marie Dessaix das 7e corps d observation an der Pyrenaengrenze kommandiert von General Bertrand Clausel das 8e corps de reserve in Paris unter dem Kommando von General Georges Mouton comte de LobauAm 30 April 1815 wurde eine Umorganisation angeordnet es wurden vier Armeen gebildet dazu verblieben drei selbststandige Corps d observation die Armee du Nord mit der 16e und 2e division militaire gegliedert in funf Korps 1er 2e 3e und 6e corps d infanterie dazu ein Reserve Kavalleriekorps mit drei Divisionen zusammen 124 000 Mann die Armee de Moselle mit der 3e und 4e division militaire sowie dem 4e corps d observation unterstutzt von einem Reservekorps der Garde nationale die Armee du Rhin zusammengestellt aus dem 5e corps d observation und einem Reservekorps der Garde nationale Das 1er corps d observation du Jura wurde auf dem Gebiet der 6e division militaire eingerichtet um die Grenze zwischen Belfort und Genf zu uberwachen Es stand unter dem Kommando von General Claude Jacques Lecourbe Die Armee des Alpes mit dem 7e corps wurde unter dem Kommando von Emmanuel de Grouchy aufgestellt um gegen den Louis Antoine de Bourbon duc d Angouleme eingesetzt zu werden Dann umbenannt in Corps d observation des Pyrenees mit der 7e und 19e division militaire und einem Reservekorps der Garde nationale das 2e corps d observation mit der 8e division militaire stationiert im Departement Var das 3e corps d observation zur Verteidigung der PyrenaenNapoleon veranlasste die Aufstellung eines 9 Korps unter dem Kommando von Marechal d Empire Guillaume Marie Anne Brune in der Provence wo die Bevolkerung mit der Ruckkehr des Kaisers weit weniger einverstanden war als im ubrigen Teil Frankreichs Er organisierte 150 Batterien die Corps francs Freikorps und die Partisanen Die Regimenter bekamen ihre Spitznamen zuruck wie Invincible Unbesiegbar Terrible Schrecklich oder Incomparable Unvergleichlich Die Armee der Linie bestand jetzt aus 200 000 Mann die Garde nationale stellte 3 130 Bataillone davon 1 500 Kompanien Jager und Grenadiere total 180 000 Mann Diese standen unter der Regie des Kriegsministers Im Mai 1815 verfugte Frankreich uber 105 Infanterieregimenter mit einer durchschnittlichen Personalstarke von 900 Mann Von diesen Regimentern waren jedoch nur zwei Drittel einsatzbereit weswegen die Infanterie tatsachlich nur aus 80 000 Mann bestand Die Pioniertruppe bestand aus drei Regimentern mit einer Mannschaftsstarke von je 2 000 Mann die Artillerie setzte sich aus acht Regimentern Fussartillerie und vier Regimentern Berittene Artillerie zusammen wobei letztere uber 100 Kanonen verfugten Die Bataillone des Trains bestanden nur aus einem Kader auch waren nur wenige Zugpferde vorhanden Die Kavallerie war in schlechter Verfassung und es konnten insgesamt nur 57 Regimenter aktiviert werden 2 Regimenter Carabiniers 12 Regimenter Kurassiere 30 Regimenter Dragoner und Jager zu Pferde 6 Regimenter Ulanen in Frankreich Lanciers genannt und 7 Regimenter HusarenVon der gesamten Kavallerie konnten 14 000 Mann nicht beritten gemacht werden Fur alle Regimenter standen nur 17 000 zusatzliche Pferde zur Verfugung Mit allen zur Verfugung stehenden Mitteln konnten im Juni 1815 aufgebracht werden Infanterie 225 000 Mann davon 120 000 Mann Kampftruppe Kavallerie 50 000 Reiter davon 30 000 Mann Kampftruppe Artillerie 600 bis 700 GeschutzeAusrustung und Bewaffnung Bearbeiten nbsp Marechal Ney bei Waterloo nbsp Standarte der Kurassiere in der vereinfachten Form von 1815Trotz der Verluste der vergangenen Jahre waren genugend Waffen vorhanden In den Magazinen lagerten 150 000 fabrikneue Gewehre und reparierte Teile fur weitere 300 000 Gewehre Eine grosse Zahl von Waffenfabriken in Paris fertigten bis zu 1 500 Gewehre pro Tag bis zum 1 Juli wurde insgesamt sogar eine Fertigung von 3 000 bis 4 000 Stuck pro Tag verlangt wozu alle Waffenfabriken des Kaiserreichs ihre Produktion verdoppeln mussten Am 1 April 1815 hatte Napoleon mit Blick auf den beabsichtigten Feldzug nach Belgien an seinen Kriegsminister Louis Nicolas Davout bereits mehrere Anordnungen zur verstarkten Waffenproduktion 5 und zur Auffullung der Magazine gegeben 6 Die Uniformen waren in keinem guten Zustand in den Magazinen gab es kein Tuch mehr um neue anzufertigen Nachdem Konig Ludwig XVIII 1814 angeordnet hatte die napoleonischen Fahnen zu verbrennen war es in der Kurze der Zeit und auch wegen Materialmangels nur moglich die neuen Fahnen in sehr vereinfachter Form zu produzieren Auch die neu angefertigten Fahnenadler waren von minderer Qualitat Die Kommandanten und Generale BearbeitenDer Verbleib der Marschalle Bearbeiten Wahrend der Restauration waren die Marschalle teilweise aktiv geblieben andere hatten sich aus dem Militardienst zuruckgezogen Keiner war dem Kaiser nach Elba gefolgt Nach seiner Ruckkehr stand Napoleon vor der Herausforderung seine ehemaligen Kameraden zu reaktivieren oder die nicht genehmen kaltzustellen Von den zwischen 1804 und 1813 ernannten Marschallen waren drei verstorben und zwei inzwischen souverane Herrscher Bernadotte und Joachim Murat letztere waren in den Augen Napoleons allerdings Verrater Mit der Ernennung von Emmanuel de Grouchy am 17 April 1815 gab es insgesamt zwanzig Marschalle Die treu zu Ludwig XVIII haltenden Louis Alexandre Berthier Auguste Frederic Louis Viesse de Marmont und Claude Victor Perrin waren dem Konig nach Gent ins Exil gefolgt Napoleon vergab an acht der Marschalle neue Posten 7 Louis Nicolas Davout wurde Kriegsminister Guillaume Marie Anne Brune 1807 in Ungnade gefallen aber dann rehabilitiert wurde Kommandant des Corps d armee du Var Var Armeekorps Jean Baptiste Jourdan ubernahm das Kommando in Besancon Adolphe Edouard Casimir Joseph Mortier ubernahm das Kommando uber die Gardekavallerie und dann uber die Junge Garde Michel Ney mit der Inspektion der Departements an der nordlichen Grenze beauftragt wurde aber vom Kaiser mit Misstrauen beobachtet und erhielt vor dem Beginn des Feldzuges im Juni 1815 kein Truppenkommando Jean Mathieu Philibert Serurier verblieb Gouverneur der Invaliden Nicolas Jean de Dieu Soult war fur den Posten des Major general de l armee 8 vorgesehen falls Berthier nicht zur Verfugung stehen wurde Er erhielt die Stelle dann am 9 Mai 1815 Louis Gabriel Suchet wurde der Armee des Alpes zugeteiltDie anderen neun Marschalle wurden auf verschiedene Posten abgeschoben da sie in Ungnade gefallen waren Aus der Liste der Pairs von Frankreich gestrichen waren Charles Pierre Francois Augereau Laurent de Gouvion Saint Cyr und Catherine Dominique de Perignon aus der Offentlichkeit verbannt waren dazu noch Francois Christophe Kellermann Francois Joseph Lefebvre Andre Massena und Bon Adrien Jeannot de Moncey Die Marschalle Etienne Macdonald und Charles Nicolas Oudinot erhielten keine Aufgaben mehr da sie keinen erneuten Treueid auf den Kaiser ablegen wollten Die neuen Kommandanten Bearbeiten Der Kaiser stellte an die Spitze der Armeecorps versuchsweise jeweils einen General de division von denen sich manch einer schon wahrend der vergangenen Feldzuge 1813 und 1814 fur diesen Posten empfohlen hatte Charles Matthieu Isidore Decaen Jean Baptiste Drouet d Erlon Bertrand Clausel Dominique Joseph Vandamme Etienne Maurice Gerard Jean Maximilien Lamarque Claude Jacques Lecourbe Georges Mouton de Lobau Jean Rapp und Honore Charles Reille Landesverteidigung BearbeitenDie Aushebungen der Wehrpflichtigen in den Grenzdepartements im Norden und im Osten wurden rigoros durchgefuhrt Die Festungen waren gut ausgerustet und die Einfallstrassen bewacht Frankreich sah sich in der Lage den Angreifern entgegenzutreten und traute sich zu dem alliierten Europa zu trotzen Hauptwiderstandszentren waren Paris und Lyon Die Besatzung von Paris verfugte uber 400 Feldgeschutze und 300 grosskalibrige Festungsgeschutze Lyon uber 100 Feldgeschutze und 100 grosskalibrige Festungsgeschutze nbsp L armee du Nord in der Schlacht bei Ligny am 16 Juni 1815 Gemalde von Ernest Crofts 1875 Literatur BearbeitenOleg Sokolov L Armee de Napoleon mit einem Vorwort von Jean Tulard Commios Saint Germain en Laye 2003 ISBN 2 9518364 1 4 Emile Marco de Saint Hilaire Histoire anecdotique politique et militaire de la Garde imperiale Eugene Penaud Paris 1847 Digitalisat auf Gallica Henry Lachouque Waterloo 1815 Editions Stock Paris 1972 Yves Martin Les Aigles en Espagne La garde de Paris In Tradition Nr 275 September Oktober 2014 S 14 17 Jean Claude Lorblanches Les soldats de Napoleon en Espagne et au Portugal 1807 1814 L Harmattan Paris 2007 ISBN 978 2 296 02477 9 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Alain Pigeard Les legions polonaises d Italie et du Danube In Tradition Nr 8 hors serie Napoleon et les troupes polonaises 1797 1815 De l Armee d Italie a la Grande Armee 1 Januar 1999 Alain Pigeard La Conscription au temps de Napoleon 1798 1814 Bernard Giovanangeli Paris 2003 ISBN 2 909034 45 3 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Georges Six Les generaux de la Revolution et de l Empire Bernard Giovanangeli 2002 ISBN 2 909034 29 1 Neuauflage 2003 ISBN 2 7028 8517 9 Rene Chartrand Francis Back Ill Napoleon s Overseas Army Men at Arms Nr 211 Osprey Publishing Oxford 1989 ISBN 0 85045 900 1 Fussnoten Bearbeiten Dekret vom 28 Marz 1815 veroffentlicht im Bulletin des lois Nr 12 In Bulletin des lois 6 Serie Imprimerie royale Paris 1815 S 91 Digitalisat auf Gallica Henry Lachouque Napoleon a Waterloo J Peyronnet Paris 1965 S 13 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Henry Houssaye 1815 Band 1 La Premiere Restauration le retour de l ile d Elbe les Cent Jours Perrin Paris 1900 Librairie Academique Didier Paris 1902 S 434 435 Digitalisat auf Gallica Correspondance militaire de Napoleon Ier Band 28 E Plon Paris 1869 S 36 37 Brief Nr 21723 S 55 57 Brief Nr 21747 Digitalisat Division militaire war ein zu dieser Zeit gebrauchlicher Begriff ohne besondere Bedeutung Correspondance militaire de Napoleon Ier Band 9 E Plon Paris 1877 S 299 ff Digitalisat Correspondance militaire de Napoleon Ier Band 9 E Plon Paris 1877 S 298 299 Digitalisat Henry Houssaye 1815 Band 2 Waterloo Perrin Paris 1899 S 46 56 Digitalisat englische Ubersetzung im Volltext im Internet Archive Chef des GeneralstabesWeblinks BearbeitenPascal Cyr Davout l organisateur veritable de l armee de 1815 In Napoleonica Nr 12 2011 3 S 25 43 Abstract englisch Davout the real Organizer of the Army of 1815 Pascal Cyr 1815 realite financiere de la reconstruction de l armee In Revue historique des armees Nr 260 2010 S 90 102 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Armee der Hundert Tage amp oldid 209145324