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Andlau auch Andlaw ist der Name eines alten unterelsassischen Adelsgeschlechts Die Familie gehorte zu den vier Erbrittergeschlechtern des Heiligen Romischen Reiches Wappen derer von Andlau aus Siebmachers WappenbuchAndlau der namengebende Stammsitz des Geschlechts ist heute eine Gemeinde in der franzosischen Region Grand Est im Departement Bas Rhin Eine Nebenlinie derer von Andlau sind die Grafen von Berckheim Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Linien und Besitzungen 1 3 Standeserhebungen 2 Wappen 3 Namenstrager 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten nbsp Burg Hoh Andlau neben der alteren Thalburg Stammsitz der FamilieErstmals urkundlich erwahnt wird die Familie im Jahre 1144 mit Otto bischoflich strassburger Vicedominus der Abtei Andlau 1 der noch ohne Nachnamen genannt wird 1150 erscheint er gesichert in einer Urkunde als Otto de Andelahe im Besitz des erblichen Schultheissenamtes der Abtei In den Jahren 1163 1179 treten dann Eberhard und Gerhard von Andelo urkundlich auf 2 Der Stammsitz des Geschlechts war eine vom Kaiser zu Lehen erhaltene Burg in der Stadt Andlau nahe Barr im Unterelsass die so genannte Thalburg Zwischen 1246 und 1264 errichteten die Herren von Andlau auf einem Berg uber der Stadt die Burg Hoh Andlau die bis zur franzosischen Revolution in Familienbesitz blieb Ihre eindrucksvolle zweiturmige Ruine ist noch heute vorhanden Linien und Besitzungen Bearbeiten Eine Zweiglinie des schon fruh stark verbreiteten Geschlechts erbaute sich um 1200 eine Burg in Mittelbergheim bei Andlau und nahm den Namen von Bergheim an Die Nachkommen dieser Linie waren die spateren Freiherren und Grafen von Berckheim Sie fuhrten das Andlausche Stammwappen weiter Walter von Andlau erbte 1418 von seinem Schwiegervater Hartung vom Haus 3 die Herrschaft Butenheim mit dem Schloss Bellingen Ferner gehorten Homburg und Kleinlandau zur Herrschaft Butenheim ist eine abgegangene Ortschaft 4 doch behielten die Andlau Bellingen bis 1937 Die Bellinger Linie der Andlau starb 1961 aus Weitere Linien erwarben im Elsass unter anderem Kingersheim und Wittenheim Um 1678 liess sich eine Linie im Furstbistum Basel nieder Angehorige dieses Zweiges wurden Basler Domherren und Stiftsherren des Klosters Moutier Grandval Ab 1714 stellten sie vier furstbischofliche Landvogte zu Delsberg und Birseck bei Basel In Homburg erbauten die Andlau anstelle einer im 17 Jahrhundert aufgegebenen Burg ein neues Schloss Wahrend der franzosischen Revolution zog die Familie 1792 auf ihr deutsches Schloss Bellingen und das Homburger Schloss wurde geplundert und niedergebrannt es kam danach in andere Hande und wurde wieder aufgebaut Der Freiherr von Andlau zu Homburg Bellingen etc wurde am 8 Februar 1796 zum Vorsteher der Breisgauischen Ritterschaft erwahlt 5 Die bereits ab 1714 von den Andlau als Basler Landvogte verwaltete Burg Birseck wurde 1808 von der Familie erworben deren dortige Linie den Beinamen von Andlaw Birseck annahm Der spatere grossherzoglich badische Staatsminister Conrad Karl Friedrich von Andlau Birseck liess um 1805 das Schloss Hugstetten bei Freiburg erbauen Die Linie Andlaw Birseck ist 1917 im Mannesstamm erloschen Hugstetten erbten die Freiherren von Mentzingen Die Linien Andlau Homburg und Andlau Kleinlandau bestehen in Frankreich bis heute nbsp Schloss Bellingen nbsp Ruine des Schlosses Butenheim vor 1772 zerstort nbsp Burg Birseck nbsp Schloss HugstettenStandeserhebungen Bearbeiten Bereits ab 1356 fuhrte der Familienalteste den Titel Erster der vier Erbritter des Heiligen Romischen Reiches der von Kaiser Karl V 1550 bestatigt wurde 1458 wurden die Herren von Andlau Mitglieder der Vorderosterreichischen Ritterschaft und 1547 in der Unterelsassischen Reichsritterschaft immatrikuliert In der Folge gehorten die von Andlau auch zu den Breisgauer Landstanden 1676 erhob Kaiser Leopold I das Geschlecht in den Reichsfreiherrenstand 1773 erfolgte durch Ludwig XV eine franzosische Bestatigung des Baronats fur die Gesamtfamilie Die Linien Andlau Kleinlandau und Andlau Homburg wurden 1750 in den franzosischen Grafenstand aufgenommen das im gleichen Jahr in den badischen Markgrafschaften anerkannt wurde Hubert Josef von Andlau erhielt 1815 das erblandisch osterreichische Grafendiplom Eine Anerkennung zur Fuhrung des Freiherren und Grafentitels im Grossherzogtum Baden erfolgte am 22 August 1817 6 Wappen BearbeitenDas Stammwappen zeigt in Gold ein rotes Kreuz Auf dem bekronten Helm ist ein rotbekleideter Konigsrumpf mit Hermelinkragen bzw ein armloser gold gekronter hermelin gekleideter Mannesrumpf Die Helmdecken sind rot golden Namenstrager BearbeitenBartholomaus von Andlau um 1400 1476 Furstabt von Murbach Gunther von Andlau Abt Georg von Andlau 1466 Basler Dompropst erster Rektor der Universitat Basel Peter von Andlau lateinisch Petrus de Andlo um 1420 1480 elsassischer Jurist Peter Hemmel von Andlau um 1420 spatgotischer Glasmaler Hartmann von Andlau um 1450 1517 24 Basler Burgermeister Arbogast von Andlau 1550 1612 Grossprior des deutschen Johanniterordens Benedikt Anton Friedrich von Andlau Homburg 1761 1839 Furstabt von Murbach und Domkapitular in mehreren Diozesen Conrad Karl Friedrich von Andlau Birseck 1766 1839 badischer Staatsminister Franz Xaver von Andlaw Birseck 1799 1876 badischer Diplomat Heinrich Bernhard von Andlaw Birseck 1802 1871 badischer Staatsmann Gaston Hardouin Andlau 1824 1894 franzosischer General Karl Maria von Andlau Homburg 1865 1935 Jesuitenpater Vertrauter des Kaisers Karl I von Osterreich Hubert Franz Maria von Andlau Homburg 1868 1959 Gutsbesitzer und PolitikerSiehe auch Liste deutscher AdelsgeschlechterLiteratur BearbeitenOtto Hupp Munchener Kalender 1925 Buch u Kunstdruckerei AG Munchen Regensburg 1925 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 1 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1859 Seite 78 Digitalisat Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band I Band 53 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1972 ISSN 0435 2408 Edmund von der Becke Kluchtzner Stamm Tafeln des Adels des Grossherzogthums Baden ein neu bearbeitetes Adelsbuch Baden Baden 1886 S 35 Stammtafel der Freiherren von Andlaw Birseck online Julius Kindler von Knobloch von Andlau In Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Heidelberg 1894 Band 1 S 13 onlineWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Andlau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dorothea A Christ Andlau von In Historisches Lexikon der Schweiz Eintrag uber Andlaw in Herders Conversations Lexikon Freiburg im Breisgau 1854 Band 1 S 179 180 Wappen der Andlau im Sammelband mehrerer Wappenbucher Suddeutschland Augsburg um 1530 Wappen der Andlau im Wappenbuch des Heiligen Romischen Reiches Nurnberg um 1554 1568 ditoEinzelnachweise Bearbeiten Emile Becourt L abbaye la ville et la famille d Andlau Departem Archiv Strassburg G 1308 Regesten der Bischofe von Strassburg Nr 595 Zum Geschlecht der vom Haus oder vom Hus siehe Julius Kindler von Knobloch vom Haus In Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Heidelberg 1894 Band 1 S 553 online Butenheim ist eine abgegangene Ortschaft zwischen Homburg und Kleinlandau s auch Butenheim franzosischer Artikel Augsburgische ordinare Zeitung von Staats Handlungs und gelehrten Neuigkeiten Maschenbauer 1796 S 255 s Edmund von der Becke Kluchtzner Stamm Tafeln des Adels des Grossherzogthums Baden Ein neu bearbeitetes Adelsbuch Baden Baden 1886 S 35 Stammtafel der Freiherren von Andlaw Birseck onlineNormdaten Person GND 12313966X lobid OGND AKS VIAF 55047527 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andlau Adelsgeschlecht amp oldid 237266421