www.wikidata.de-de.nina.az
Die Abtei Andlau war ein um 880 gegrundetes und wahrend der Franzosischen Revolution aufgelostes Stift der Benediktinerinnen in einem Tal am Ostrand der Vogesen Sie ist der Ursprung der Gemeinde Andlau im franzosischen Departement Bas Rhin Die Abtei unterstand in weltlichen Fragen unmittelbar dem Kaiser und in geistlichen Fragen unmittelbar dem Papst Die Fassade der Kirche Saints Pierre et Paul der untere Teil stammt aus dem 12 der obere aus dem 17 JahrhundertEhemaliges Palais der Abtissinnen heute Hopital Stoltz Grimm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wissenswert 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Abtei Andlau wurde um 880 von Kaiserin Richardis der Ehefrau von Karl dem Dicken auf Familiengut gegrundet Als Grundungslegende gilt die Geschichte von der Barin die der Kaiserin die Stelle zeigte an der die Abtei gegrundet werden sollte Richardis widmete die Abtei dem Erloser entwarf die Statuten des Klosters selbst die wenig spater von Papst Johannes VIII 872 882 genehmigt wurden und stattete das Kloster mit reichem Grundbesitz aus Richardis zog sich nachdem sie von ihrem Ehemann des Ehebruchs beschuldigt worden war und nach dessen Absetzung 887 in die Abtei Andlau zuruck wo sie um 900 starb und in deren Klosterkirche sie bestattet wurde In der ersten Halfte des 11 Jahrhunderts wurde die Abtei vollstandig neu gebaut 1 die Abteikirche Andlau von Papst Leo IX Bruno von Egisheim im November 1049 auf dessen Ruckweg von einer Synode in Mainz geweiht Der Leichnam Richardis wurde in die neue romanische Kirche umgebettet und der Papst gab ihn zur Anbetung frei was einer Heiligsprechung gleichkam In den folgenden Jahrhunderten wurde die Kirche mehrfach erweitert umgebaut und nach zwei Grossbranden jeweils wiederaufgebaut Zwischen 1178 und 1212 ging die Vogtei uber die Abtei Andlau von den Grafen von Egisheim Dagsburg auf den Kaiser uber so dass Andlau nunmehr reichsunmittelbar war Unter Konig Rudolf I ging die Burgherrschaft Andlau und das Amt des Schultheissen von Andlau an die Herren von Andlau uber ursprunglich Ministeriale der Abtei Die Abtissin erhielt 1288 Sitz und Stimme im Reichstag in den Reichsmatrikeln des 15 und 16 Jahrhunderts findet man sie aber nicht mehr Auch war der Besitz der Abtei nicht reichsunmittelbar Ab der Zeit Kaiser Karl V waren die Abtissinnen Reichsfurstinnen auch nach Ubergang der Souveranitat auf die franzosische Krone im 17 Jahrhundert Am 19 April 1499 wurde die Abtei in ein weltliches Damenstift umgewandelt Versuche der Herren von Andlau wahrend der Reformation das Stift zu sakularisieren konnten abgewehrt werden Der Friede von Munster schrieb 1648 die Selbststandigkeit der Abtei noch einmal fest Als Andlau 1680 im Rahmen der Reunionspolitik Ludwigs XIV unter franzosische Herrschaft kam behielt die Abtei durch einen Vertrag vom Juli 1686 ihr Recht die Abtissin selbst zu wahlen anstatt wie in Frankreich ublich sie vom Konig ernennen zu lassen Wahrend der Revolution wurde die Abtei Andlau aufgelost ihr Besitz sakularisiert und enteignet Die ehemalige Abteikirche mit dem Patrozinium der heiligen Richardis wird als Pfarrkirche von Andlau nachgenutzt und steht heute unter dem Patrozinium der Apostel Petrus und Paulus Das ehemalige Palais der Abtissinnen dient heute als Hopital Stoltz Grimm Das Tor zum Innenhof und die Haupttreppe des Hospitals aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts sind seit dem 25 April 1935 als Kulturdenkmal Monument historique klassifiziert 2 die Kirche bereits seit 1862 3 Wissenswert BearbeitenDie zahlreichen papstlichen Bullen die die Abtei Andlau betreffen werden im Departementsarchiv in Strassburg aufbewahrt Siehe auch BearbeitenListe der Abtissinnen des Klosters Andlau Hotel d Andlau Selestat Literatur BearbeitenAbbe Philippe Andre Grandidier Histoire de l Eglise et des princes eveques de Strasbourg jusqu a nos jours 2 Bande Lorenz und Schuler Bd 1 Levrault Bd 2 Strasbourg 1776 Heinrich Buttner Kaiserin Richgard und die Abtei Andlau In Archives de l eglise d Alsace 23 1956 S 83ff Christian Wilsdorf Andlau In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 1 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1980 ISBN 3 7608 8901 8 Sp 597 Alfred Baudrillart Dictionnaire d histoire et de geographie ecclesiastiques 2 Band Alcaini Aneurin Paris 1914 Sp 1575 Digitalisat bei Gallica Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abbaye d Andlau Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Walter Hotz Handbuch der Kunstdenkmaler im Elsass und in Lothringen Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1965 S 8f Eintrag auf der Webseite des franzosischen Kulturministeriums Eintrag auf der Webseite des franzosischen Kulturministeriums 48 387777777778 7 415 Koordinaten 48 23 16 N 7 24 54 O Normdaten Korperschaft GND 4413529 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abtei Andlau amp oldid 239136035