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Der Stinkstrauch auch Stinkholz oder Stinkbaum Anagyris foetida 1 ist eine Pflanzenart aus der Gattung Anagyris in der Unterfamilie der Schmetterlingsblutler Faboideae innerhalb der Familie der Hulsenfruchtler Fabaceae Sie ist im Mittelmeerraum verbreitet 2 StinkstrauchStinkstrauch Anagyris foetida SystematikOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae Tribus ThermopsideaeGattung AnagyrisArt StinkstrauchWissenschaftlicher NameAnagyris foetidaL IllustrationBlatterBluten Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Vorkommen 3 Taxonomie 4 Inhaltsstoffe 5 Nutzung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Fruchtstand nbsp Hulsenfrucht und SamenVegetative Merkmale Bearbeiten Der Stinkstrauch wachst als laubabwerfender wintergruner und trockenheitstoleranter reich verzweigter Strauch oder selten als kleiner Baum der Wuchshohen von 1 bis 4 Metern erreicht 3 4 5 6 Er ist dornenlos 4 5 Pflanzenteile besonders die Laubblatter sind ubelriechend 4 5 Er ist im Sommer blattlos und bluht im Herbst und Winter 2 7 Die Borke ist graulich und im Alter rissig bis furchig 8 9 Die wechselstandig an den Zweigen angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und spreite gegliedert Der behaarte und bis 2 Zentimeter lange Blattstiel ist oberseits rinnig 5 Die Laubblatter des Stinkstrauch Anagyris foetida erinnern an jene des Goldregens Laburnum anagyroides Die Blattspreite ist dreizahlig unpaarig gefiedert Die fast sitzenden bis kurz gestielten ganzrandigen 3 7 Zentimeter langen Blattchen sind schmal eiformig bis lanzettlich bis elliptisch oder schmal verkehrt eiformig eilanzettlich spitz bis stumpf manchmal eingebuchtet mit stachelspitzigem oberen Ende 3 bewimpert und unterseits seidig behaart 4 5 10 11 Sie sind ofters leicht eingefaltet Die zwei kleinen Nebenblatter sind verwachsen 3 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Dezember bis Mai 4 In seitenstandigen oder stammblutigen kaulifloren 2 12 relativ kurzen traubigen Blutenstanden 3 befinden sich bis zu 12 hangende Bluten Die seidig behaarten Blutenstiele sind bis 1 Zentimeter lang 2 4 5 12 Die duftlosen 2 zwittrigen Bluten sind zygomorph und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf Kelchblatter sind zu einem 8 bis 10 Millimeter langen glockenformigen und seidig behaarten graulich weissen 2 gezahnten Kelch verwachsen Die gelbe Blutenkrone ist 18 bis 25 Millimeter lang und besitzt die typische Form einer Schmetterlingsblute In der Blutenkrone betragt der Winkel zwischen Fahne und Flugeln sowie Schiffchen nur 15 bis 30 2 Die dunkel gefleckte und eingefaltete 12 Fahne ist 12 bis 16 Millimeter lang und 20 bis 18 Millimeter breit das obere Ende ist stumpf Die Fahne ist nur etwa halb so lang wie das Schiffchen Die Flugel sind 18 bis 22 Millimeter lang und nur 5 5 bis 8 Millimeter breit 4 5 Die 10 ungleichen Staubblatter mit verschiedenen Antheren sind frei Der gestielte und langliche Fruchtknoten ist leicht seidig behaart 5 Die minimale Narbe ist pinselformig 13 Es ist ein Diskus im Kelch vorhanden 2 12 14 Die gegliederte geschnabelte und mit einem kurzen Karpophor gestielte Hulsenfrucht mit bestandigem Kelch ist 6 bis 20 Zentimeter lang sowie 1 5 bis 3 Zentimeter breit kahl flach und an beiden Enden spitz 4 5 Die Frucht offnet sich oder auch nicht und enthalt bis 8 Samen 10 Die bohnen und leicht nierenformigen bis 1 1 5 Zentimeter grossen und abgeflachten harten glatten Samen sind violett und teils gelblich gefleckt 3 5 12 Die Chromosomenzahl betragt 2n 18 15 Vorkommen BearbeitenAnagyris foetida ist im Mittelmeerraum verbreitet 2 Es gibt Fundortangaben fur Marokko Tunesien das nordliche Algerien nordliche Libyen Saudi Arabien Jemen Zypern den westlichen zentralen Iran den nordlichen Irak Israel das westliche Jordanien Libanon das westliche Syrien die Turkei Albanien Griechenland Kreta Kroatien Italien Sardinien Frankreich Korsika Sizilien Spanien und Portugal 16 17 Im sudlichen Australien ist sie ein Neophyt 18 Der Stinkstrauch wachst an Felshangen in Macchien an Strassenrandern meist in Meeresnahe Er kommt auch ofter aus Kultur verwildert vor 4 Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Anagyris foetida erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus I S 374 19 Inhaltsstoffe BearbeitenAus Blattern des Stinkstrauches wurden Anagyrin Baptifolin Isorhamnetin und Syringin 4 O b D glucopyranosid extrahiert Von den ersten drei wurde ihre Zytotoxizitat nachgewiesen Ausserdem wurden Scopoletin und das Cumarin Derivat 5 Hydroxy 7 methoxycumarin isoliert 20 Daneben sind viele weitere Inhaltsstoffe wie Cytisin enthalten 21 22 Nutzung BearbeitenDas Holz Stinkholz des Stinkstrauchs wurde fruher wegen seiner Giftigkeit zur Herstellung von Lanzen und Pfeilspitzen verwendet 13 Pflanzenteile des Stinkstrauch wurden auch als Heilmittel genutzt 4 Die Samen und die Blatter dienen als Brech oder Abfuhrmittel dies ist schon bei Plinius und Dioskurides erwahnt 23 24 Literatur BearbeitenEduard Winkler Vollstandiges Real Lexikon Erster Band A L Brockhaus 1840 S 84 f Alois Pokorny Osterreichs Holzpflanzen 1864 S 387 f Ana Ortega Olivencia Pilar Catalan Systematics and evolutionary history of the circum Mediterranean genus Anagyris L Fabaceae based on morphological and molecular data In Taxon Volume 58 Issue 4 2009 S 1290 1306 doi 10 1002 tax 584018 PDF V H Heywood P W Ball Leguminosae In T G Tutin V H Heywood N A Burges D M Moore D H Valentine S M Walters D A Webb Hrsg Flora Europaea Volume 2 Rosaceae to Umbelliferae 1968 ISBN 0 521 06662 X S 85 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Marilena Idzojtic Dendrology Academic Press 2019 ISBN 978 0 12 819644 1 S 73 G Lopez Gonzalez Guia de los arboles y arbustos de la Peninsula Iberica y Baleares 2ª Edicion Mundi Prensa 2004 ISBN 84 8476 210 6 S 350 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stinkstrauch Anagyris foetida Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Datenblatt Anagyris foetida bei Flora Digital de Portugal Datenblatt Anagyris foetida bei Flora on Stinkstrauch Anagyris foetida bei Baumkunde Anagyris foetida bei Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen Avinoam Danin Ori Fragman Sapir Datenblatt Anagyris foetida mit Fotos und Verbreitung in Israel bei Flora of Israel online Anagyris foetida bei Malta Wild Plants Einzelnachweise Bearbeiten Thesaurus of Agricultural Organisms Volume One A to M Derwent Chapman and Hall 1990 ISBN 0 412 37290 8 S 56 a b c d e f g h i Ana Ortega Olivencia Pilar Catalan Systematics and evolutionary history of the circum Mediterranean genus Anagyris L Fabaceae based on morphological and molecular data In Taxon Volume 58 Issue 4 2009 S 1290 1306 doi 10 1002 tax 584018 PDF a b c d e V H Heywood P W Ball Leguminosae In T G Tutin V H Heywood N A Burges D M Moore D H Valentine S M Walters D A Webb Hrsg Flora Europaea Volume 2 Rosaceae to Umbelliferae 1968 ISBN 0 521 06662 X eingeschrankte Vorschau in 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Plant Sciences 168 5 2007 S 627 638 doi 10 1086 513482 online auf researchgate net Anagyris foetida bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Anagyris foetida im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 25 Januar 2022 Datenblatt Anagyris foetida bei International Legume Database Information Service ILDIS LegumeWeb World Database of Legumes Version 10 38 2010 Datenblatt Anagyris foetida Fabaceae bei Global Compendium of Weeds HEAR Anagyris foetida bei Tropicos org In 2022 01 25 Missouri Botanical Garden St Louis G Innocenti S Dall Acqua G Viola M C Loi Cytotoxic constituents from Anagyris foetida leaves In Fitoterapia Band 77 2006 S 595 597 doi 10 1016 j fitote 2006 06 012 F A Bisby u a Phytochemical Dictionary of the Leguminosae Volume 1 Chapman amp Hall 1994 ISBN 0 412 39770 6 2 Bande S 71 f Ernst Schmidt Ausfuhrliches Lehrbuch 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