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Das Amt Camberg war im Alten Reich ein zweiherriger Verwaltungs und Gerichtsbezirk und von 1803 bis 1816 ein Amt im Herzogtum Nassau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Brandschutz 3 Gemeinden 4 Amtssitz 5 Ober Amtmanner 5 1 Kurtrier 5 2 Nassau 5 3 Nassau Weilburg Herzogtum Nassau 6 Siehe auch 7 Quellen 8 Literatur 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Amt Camberg war ein ehemaliger Bestandteil der Grafschaft Diez Adolf von Nassau Dillenburg erhielt durch Heirat die Grafschaft Diez wodurch das Amt Camberg nassauisch wurde Dessen Erbtochter Jutta heiratete Gottfried VII von Eppstein Munzenberg Hierdurch wurde das Amt zu 3 4 eppsteinisch und zu 1 4 nassauisch 1453 verkaufte Eppstein 1 4 an Katzenelnbogen Dieser Anteil fiel 1587 an Nassau Dillenburg Damit war das Amt zur Halfte Eppsteinisch und zur Halfte Dillenburgisch Nach dem Aussterben der Eppsteiner und der sie beerbenden Konigsteiner 1581 zog Trier diesen Anteil als heimgefallenes Lehen ein Von 1535 bis 1803 stand das Amt Camberg unter der gemeinsamen Verwaltung von Nassau Diez und von Kurtrier Die Amtsbeschreibung des trierschen Amtsmanns Ernst Cornelius Pagenstecher vom 28 Marz 1772 nannte folgende Orte und Einwohnerzahlen Ort Ehepaare Ledige Manner Ledige Frauen FeuerstattenStadt Camberg 140 222 198 158Wurges 103 109 102 79Erbach 100 169 155 110Oberselderss Oberselters 48 57 84 52Haintgen Haintchen 101 96 102 75Dombach 30 34 47 47Schwickershausen 43 70 46 38 1 In der einer Aufstellung die Kurfurst Johann II von Baden 1498 beauftragt hatte ist das Amt Hasselbach als eines der damals 59 Amter erwahnt 2 Hasselbach war gemeinsam mit dem Amt Limburg an Kurtrier gekommen nachdem mit Johann II im Jahr 1406 der letzte mannliche Vertreter des Hauses Limburg gestorben war Nach dem Tausch eines Viertels von Hasselbach dieses war zuletzt im Besitz von Nassau Usingen war Kurtrier bis zum Ende des Heiligen Romischen Reiches im Jahr 1803 Besitzer von 3 4 des Ortes den der kurtrierische Amtmann von Camberg mitverwaltete Eisenbach gehorte seit 1427 zur Halfte zu Kurtrier je ein Viertel besassen Nassau Oranien und die Freiherren von Hohenfeld bzw danach die Freiherren von Schutz zu Holzhausen Auch hier erfolgte die Verwaltung des trierischen Anteils von Camberg aus auch wenn Pagenstecher 1772 diese beiden Orte nicht auffuhrt 3 Die rechtsrheinischen kurtrierischen Gebiete damit auch der Anteil am Amt Camberg wurden im Reichsdeputationshauptschluss dem Fursten von Nassau Weilburg zugesprochen ab 1806 war das Amt Teil des Herzogtums Nassau Mit Ministerialresolution vom 26 Januar 1808 wurde das Amt aus dem Regierungsbezirk Ehrenbreitstein in den Regierungsbezirk Wiesbaden uberfuhrt Mensfelden in das Amt Kirberg ubertragen und das Patrimonialgericht der Freiherren von Hohenfeld aufgehoben 4 1812 wurden die benachbarten Amter Amt Camberg Amt Dauborn und Amt Kirberg zusammengelegt 5 Der Sitz des neuen Oberamtes Kirberg lag in Camberg Zum 1 Juli 1816 wurde das Gebiet des ehemaligen Amtes Camberg im Rahmen einer Neuorganisation der nassauischen Verwaltung Teil des nassauischen Amtes Idstein 6 Brandschutz BearbeitenNachdem in vielen Dorfern der kurtrierischen Gebiete ganzen Hauserreihen abbrannten erliess das Kurfurstentum Trier am 27 November 1783 eine Gesamtverordnung uber den vorbeugenden Feuerschutz und die Feuerbekampfung Darin hatten ihre Amter gemass 17 grosse dauer und meisterhafte Feuerspritzen anzuschaffen und zwar kleinere Amter eine grossere aber zwei 7 Damit waren erstmals nicht nur die einzelnen Bewohner und Gemeinden in der Pflicht Vorsorge zu treffen sondern auch die Amter als unterste Verwaltungseinheiten Gemeinden BearbeitenDas Amt Camberg bestand aus der Stadt Camberg die gleichzeitig Amtssitz war und den Orten Erbach Wurges Oberselters Dombach Schwickershausen und Haintchen Amtssitz Bearbeiten nbsp AmthofDer Sitz des Amtmanns war von 1564 bis 1803 der Amthof in Camberg Der ehemalige Amthof ist eine umfangreiche Mehrflugelanlage mit 700 jahriger Baugeschichte Er liegt zwischen dem Obertor und der Amthofstrasse Die Anlage steht als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz Ober Amtmanner BearbeitenBedingt durch die Zweiherrigkeit gab es jeweils einen kurtrierischen und einen Nassau Oranischen Amtmann Anweisungen mussten von beiden gemeinsam erlassen werden Kurtrier Bearbeiten Die Kurtrierschen Amtmanner waren meist als Oberamtmanner auch fur die benachbarten kurtrierschen Besitzungen wie das Amt Wehrheim zustandig Johann von Walderdorff 1495 8 Johann Henrich Freiherr von Bergh genannt Baron von Trips Wilhelm Lothar Freiherr von Hohenfeld 1676 1710 9 Benedikt Marian Freiherr Schutz von Holzhausen Friedrich August Freiherr Schutz von Holzhausen 1794 1803 Nassau Bearbeiten Georg Friedlieb Ruhle bis 1768 Ernst Cornelius Pagenstecher 1768 1806 Nassau Weilburg Herzogtum Nassau Bearbeiten Friedrich August Freiherr Schutz von Holzhausen 1803 Siehe auch BearbeitenListe der Amter im Kurfurstentum TrierQuellen BearbeitenHelfrich Bernhard Wenck Hessische Landesgeschichte Band 1 1783 S 533 online bei Google Books Heinrich Jakob Mullers Geschichte von Stadt und Amt Camberg 1977 ISBN 3874600106 Norbert Zabel Raumliche Behordenorganisation im Herzogtum Nassau 1806 1866 1981 ISBN 3 922244 39 4 Annalen des Vereins fur Nassauische Alterthumskunde und Geschichtsforschung 10 Band 1870 S 283 online bei Google Books Wilhelm von der Nahmer Handbuch des Rheinischen Particular Rechts Entwickelung der Territorial und Verfassungsverhaltnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins vom ersten Beginnen der franzosischen Revolution bis in die neueste Zeit Band 3 Sauerlander Frankfurt am Main 1832 S 155 online bei Google Books Literatur BearbeitenUlrich Lange E C Pagenstecher seine Familie und das Ende beider Amter und beigefugt Ernst Cornelius Pagenstecher Beschreibung des Amtes Camberg durch den Kirberger Amtmann Nr 27 der Schriftenfolge Goldener Grund 1988 ISBN 3 87460 064 5 Heinrich Jakob Mullers Geschichte von Stadt und Amt Camberg 1879 Neuabdruck als Heft 12 der Schriftenfolge Goldener Grund 1977 Einzelnachweise Bearbeiten Peter Brommer Kurtrier am Ende des alten Reichs Edition und Kommentierung der kurtrierischen Amtsbeschreibungen von 1772 1783 bis ca 1790 Mainz 2008 Band 1 ISBN 978 3 929135 59 6 S 211 226 Richard Laufner Die Amterorganisation unter Balduin von Luxemburg in Johannes Motsch Franz Josef Heyen Hrsg Balduin von Luxemburg Erzbischof von Trier Kurfurst des Reiches Festschrift aus Anlass des 700 Geburtsjahres Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte Bd 53 Verlag der Gesellschaft fur Mittelrheinische Kirchengeschichte Mainz 1985 S 289 ff Digitalisat Wilhelm von der Nahmer Handbuch des Rheinischen Particular Rechts Entwickelung der Territorial und Verfassungsverhaltnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins vom ersten Beginnen der franzosischen Revolution bis in die neueste Zeit Band 3 1832 S 619 Digitalisat Eckhardt Treichel Der Primat der Burokratie burokratischer Staat und burokratische Elite im Herzogtum Nassau 1608 1866 1991 ISBN 3515054464 S 69 Norbert Zabel Raumliche Behordenorganisation im Herzogtum Nassau 1806 1866 1981 ISBN 3 922244 39 4 S 38 Verordnungsblatt des Herzogthums Nassau vom 7 Juny 1816 Online bei Google Books Franz Josef Sehr Brandschutz im Heimatgebiet vor 300 Jahren In Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg Weilburg Hrsg Jahrbuch fur den Kreis Limburg Weilburg 2022 Limburg 2021 ISBN 3 927006 59 9 S 223 228 Franz Josef Heyen Wolf Heino Struck Das Erzbistum Trier Band 5 von Bistumer der Kirchenprovinz Trier Das Erzbistum Trier 1988 ISBN 9783110115666 S 166 online Ulrich Lange Wen Gott lieb hat dem gibt er Wohnung und Nahrung im Amt Camberg Sitte Charakter und Leben der Burger und Adeligen Tiere Pflanzen Landschaft Strassenbau und Post in der Amtsbeschreibung von 1788 1791 in Johann Georg Wilhelm Fischer Benedikt Marian Schutz von Holzhausen Ausgabe 21 von Schriftenfolge Goldener Grund 1983 ISBN 9783874600477 S 95 onlineAmter im Kurfurstentum Trier Amt Alken Amt Baldenau Amt Baldeneck Amt Bergpflege Amt Bernkastel Blieskastel Amt Boppard Amt Camberg Amt Cobern Amt Coblenz Amt Cochem Crover Reich Amt Daun Amt Ehrenbreitstein Amt Engers Amt Grenzau Amt Grimburg Amt Hammerstein Kirchspiel Heimbach Amt Herschbach Amt Hillesheim Amt Hunolstein Amt Kaisersesch Amt Kempenich Amt Kyllburg Amt Limburg Amt Manderscheid Amt Maximin Oberamt Mayen Amt Mayen Amt Merzig Amt Monreal Amt Montabaur Amt Munstermaifeld Amt Oberstein Amt Oberwesel Amt St Paulin Amt Pfalzel Amt Pronsfeld Amt Prum Amt Saarburg Amt Sayn Amt Schmidtburg Amt Schonberg Amt Schonecken Amt Trier Amt Udenesch Amt Ulmen Amt Vallendar Amt Villmar Amt Wehrheim Amt Wellmich Amt Welschbillig Amt St Wendel Amt Wittlich Amt Zell 50 298104 8 270821 Koordinaten 50 17 53 2 N 8 16 15 O Normdaten Geografikum GND 4009348 7 lobid OGND AKS VIAF 237681557 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Camberg amp oldid 228335002