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Die Gumbinner Altstadtische Kirche auch Stadtkirche war ein 1720 errichtetes Bauwerk und bis 1945 lutherische Pfarrkirche in der ehemals ostpreussischen Kreisstadt Gumbinnen der heutigen Rajonshauptstadt Gussew in der russischen Oblast Kaliningrad Gebiet Konigsberg Preussen Altstadtische Kirche Stadtkirche in GumbinnenBaujahr 1719 1720Einweihung 1720Stilelemente Dreischiffiger Ziegelbau mit polygonalem ChorabschlussBauherr Evangelische Kirchengemeinde in Gumbinnen Kirchenprovinz Ostpreussen Kirche der Altpreussischen Union Lage 54 35 27 4 N 22 12 9 7 O 54 590944 22 202682 Koordinaten 54 35 27 4 N 22 12 9 7 OStandort GussewKaliningrad RusslandZweck Evangelisch lutherische PfarrkircheGemeinde Nicht mehr vorhanden Die Kirche wurde 1944 gesprengt und 1945 abgeraumt Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Kirchengebaude 3 Kirchengemeinde 4 Kirchspielorte 5 Pfarrer 5 1 1 Pfarrer teilw Superintendent 5 2 2 Pfarrer Diakonen 5 3 Hilfsprediger und 3 Pfarrer 6 Kirchenbucher 7 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas heutige Gussew liegt an der russischen Fernstrasse A 229 fruhere deutsche Reichsstrasse 1 heute auch Europastrasse 28 im Kreuzungsbereich mit der Fernstrasse A 198 27A 040 deutsche Reichsstrasse 132 und der Regionalstrasse R 508 27A 027 Die Stadt ist Bahnstation an der Bahnstrecke Kaliningrad Nesterow Konigsberg Stalluponen Ebenrode der fruheren Preussischen Ostbahn zur Weiterfahrt nach Moskau Der Standort der Kirche war am nordlichen Ufer der Pissa im nordostlichen Stadtbereich Kirchengebaude BearbeitenEin erster Kirchenbau entstand in Gumbinnen im Jahre 1582 1 Ein unter Konig Friedrich Wilhelm I in den Jahren 1719 bis 1720 errichteter Neubau 2 wurde 1810 1811 renoviert und erweitert wobei er in klassizistischen Formen neu ausgestattet wurde als verputzter dreischiffiger Ziegelbau mit polygonalem Chorabschluss 3 Der Turm wurde erst im Jahre 1875 errichtet 4 Der Kircheninnenraum war durch Holzsaulen unterteilt Von den drei Schiffen war das mittlere mit holzernen Kreuzgewolben uberdeckt Waren die Seitenschiffe anfangs mit ebenen Decken versehen so wurden sie spater gleichfalls mit Gewolbe uberdeckt Altar und Kanzel waren miteinander verbunden Die Kirche hatte eine Orgel ihr Gelaut bestand aus zwei Glocken die in den Jahren 1749 und 1788 gegossen worden waren Zur Innenausstattung der Kirche gehorte ein Kronleuchter der 1731 von dem ersten Gumbinner Grossburger Wilhelm Simony gestiftet worden war 5 Er befindet sich heute im Ostpreussischen Landesmuseum in Luneburg Die Altstadtische Kirche wurde im Oktober 1944 wahrend eines sowjetischen Luftangriffs zerstort Nach 1945 wurden die Ruinenreste abgeraumt 2012 wurde mit dem Neubau einer russisch orthodoxen Kirche an der Stelle begonnen 4 2016 wurde die Allerheiligenkirche von Patriarch Kyrill eingeweiht 6 Kirchengemeinde BearbeitenEine evangelische Kirchengemeinde wurde in Gumbinnen im Jahre 1545 nur kurze Zeit nach Einfuhrung der Reformation in Ostpreussen gegrundet 7 Ihr Kirchspiel umfasste mit dem Kirchort insgesamt dreissig Ortschaften und Wohnplatze Bis 1634 tat hier lediglich ein Pfarrer seinen Dienst 8 Danach wurde eine zweite Pfarrstelle sogenanntes Diakonat errichtet die allerdings zwischen 1655 und 1733 ruhte Im Jahr 1910 folgte eine dritte Pfarrstelle nachdem bereits im 19 Jahrhundert vielfach Hilfsprediger eingesetzt worden waren Von den Geistlichen der Altstadt waren auch die Gefangenen Militar und Hospitalseelsorge wahrzunehmen Bis 1725 war die Kirchengemeinde Teil der Inspektion Insterburg heute russisch Tschernjachowsk Danach bildete die Stadt Gumbinnen in der es seit 1752 54 eine zweite lutherische Kirche die Salzburger Kirche als Tochterkirche der Altstadtischen Kirche gab mit sieben umliegenden Pfarreien einen eigenen Kirchenkreis Gumbinnen der bis 1945 zur Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union gehorte Im Jahr 1925 zahlte die Altstadtische lutherische Kirchengemeinde 18 000 Gemeindeglieder neben der Neustadtischen reformierten Gemeinde mit 3 800 Gemeindegliedern Aufgrund von Flucht und Vertreibung der einheimischem Bevolkerung im Zusammenhang des Zweiten Weltkriegs sowie der nachfolgenden restriktiven Religionspolitik der Sowjetunion brach das evangelisch kirchliche Leben in Gussew ein In den 1990er Jahren entstand hier allerdings eine neue evangelisch lutherische Gemeinde vornehmlich aus Russlanddeutschen bestehend der die restaurierte Salzburger Kirche seit 1995 wieder als Gotteshaus dient 9 Gussew ist Sitz des Pfarramtes fur den Kirchenbezirk im Osten der Oblast Kaliningrad und ist Teil der Propstei Kaliningrad 10 der Evangelisch lutherischen Kirche Europaisches Russland Kirchspielorte BearbeitenZum weitflachigen Kirchspiel der Gumbinner Altstadtischen Kirche gehorten dreissig Orte 7 A 1 Name Anderungsname1938 bis 1946 Russischer Name Name Anderungsname1938 bis 1946 Russischer NameBernen Perkallen HusarenbergBlumberg Lunino PlickenDauginten RudinnFriedrichsfelde SchmilgenGertschen Gertenau Jarowoje Schunkern Gumbinnen Gussew SerpentenKailen Skardupchen Kleinweiler Kallnen Bismarckshoh Kalinino SodeikenKuttkuhnen Eggenhof Walujske Stannaitschen Zweilinden Furmanowo Luschen Darwinojetzt Furmanowo Stulgen Hasenrode NoworetschjeMarienthal Szameitschen1936 38 Schameitschen Samfelde SolnetschnojeNarpgallen Riedhof Thuren Turen MarejewkaNaujeningken Neuhufen Waiwern Seilhofen Ostpr Nowosselje jetzt Pokrowskoje Norutschatschen Wilkehlen Wilken Pugatschjowo Pakullauken Wilkoschen Wolfseck Gruschewka Der kennzeichnet einen SchulortPfarrer BearbeitenIn den genau 400 Jahren des Bestehens der evangelischen Kirchengemeinde der Altstadtischen Kirche in Gumbinnen amtierten als Pfarrer 8 1 Pfarrer teilw Superintendent Bearbeiten NN Alexander Rohd 1582 1583 Valentin Pusch 1583 1620 Johann Dembovius 1619 1633 Severin Wircinsius 1633 1654 Johann Vorhoff 1655 1672 Michael Morlin 1672 1708 Chr Martin Rosochatius 1708 1709 Christoph Rebentisch 1709 1724 Christoph Geystadt 1725 1735 Gregorius Biermann 1735 1736 Erhard Wolff 1736 1759 Gerhard Ludwig Muhlenkampf 1759 1766 Reinhold Ortlieb 1766 1786 Karl Gotthard Keber 1787 1835 11 Karl Julius Franz Hecht 1832 1836 12 Friedrich Otto Arnoldt 1848 1850 12 Eduard Gustav Albrecht 1850 1857 August Heinrici 1858 1881 Johann Theodor Hugo Rosseck 1883 1897 Emil Gottl Sev Gemmel 1898 1929 Friedrich Wilhelm Konrad Klatt 1925 19452 Pfarrer Diakonen Bearbeiten Johann Westerus 1634 1639 Johann Weyda 1640 1648 Johann Georg Ludemann 1648 1653 Johann Vorhoff 1654 1655 Vakanz 1655 bis 1733 Friedrich Wilhelm Haack 1733 Heinrich Ernst Rabe 1734 1744 Johann Ludwig Reidnitz 1746 1749 Otto Gottlieb Fiedler 1751 1758 Gottfried Schlemuller 1758 1763 Friedrich Pastenaci 1763 1770 Christian Reimere 1770 1799 Johann Jacob Contag 1799 1816 Georg G Wilhelm Wegner 1817 1823 Johann Christlieb Krause 1823 1825 Carl August Jordan 1825 1832 Justus Julius Ludwig Mack 1832 1846 Franz Theodor W Passauer 1846 1857 Ernst Adolf Jacob Kruger 1857 1858 Friedrich Heinrich Otto Hasse 1859 1881 Hans K Heinrich Leidreiter 1881 Otto Theodor B Petrenz 1882 1885 Constantin Ferdinand Paul Heinrici 1885 1902 Rudolf Krieger 1902 1928 Gustav Plitt 1929 1945Hilfsprediger und 3 Pfarrer Bearbeiten Carl Rudolph Jacoby 1847 1851 Wilhelm August Rohde 1881 1882 Casar C Em G Zimmer 1882 1883 Friedrich Wilhelm Bock 1891 1892 Otto Julius Winkel 1893 1895 Hermann Pilzecker 1901 1902 Ernst Siebert 1902 1903 Georg Dittmar 1903 1904 Richard Ademeit 1906 Hermann Adolf Richard Utecht 1906 1907 Otto Eichel 1910 1911 Heinrich Otto Johann Besch 1912 1917 Martin Schimmelpfennig 1918 1945Kirchenbucher BearbeitenVon den Kirchenbuchern der Altstadtischen sowie Salzburger Kirche haben sich erhalten und werden im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin Kreuzberg aufbewahrt 13 Pfarrstelle 1 Taufen 1733 bis 1873 Trauungen 1765 bis 1919 Begrabnisse 1765 bis 1876Pfarrstelle 2 Taufen 1765 bis 1873 Trauungen 1765 bis 1876 Begrabnisse 1832 bis 1854Einzelnachweise Bearbeiten Gumbinnen bei GenWiki Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 2 Bilder ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 S 97 98 Abb 413 und 414 Die Gumbinner Altstadtische Kirche am Pissaufer etwa 1909 a b Altstadtische Kirche bei der Kreisgemeinschaft Gumbinnen Verlorene Gebaude in Gumbinnen bei ostpreussen net 28 11 2016 Patriarch Kirill weihte neue Kirche ein Memento des Originals vom 27 August 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot kaliningrad domizil ru Kaliningrader Tageblatt vom 30 November 2016 abgerufen am 27 August 2018 a b Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 3 Dokumente Gottingen 1968 S 480 a b Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 S 50 A P Bachtin Kirchen Ostpreussens Alte und neue Fotos Informationen zur Geschichte Kaliningrad Verlag Baltpromo 2013 S 35 Evangelisch lutherische Propstei Kaliningrad Memento vom 29 August 2011 im Internet Archive Nekrolog auf Carl Gotthard Keber In Preussische Prvinzial Blatter Band 13 Konigsberg 1835 S 413 417 a b Angehoriger des Corps Littuania Christa Stache Verzeichnis der Kirchenbucher im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin Teil I Die ostlichen Kirchenprovinzen der Evangelischen Kirche der Union Berlin 1992 S 51 52 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altstadtische Kirche Gumbinnen amp oldid 231432550