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Die Alpen Rasenbinse Trichophorum alpinum L Pers Syn Eriophorum alpinum L Scirpus hudsonianus Michx Fern ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Sauergrasgewachse Cyperaceae Weitere gebrauchliche Bezeichnungen sind Alpen Haarsimse Alpen Haarbinse 1 oder Alpen Wollgras Sie ist auf der Nordhalbkugel in Eurasien und Nordamerika weitverbreitet Alpen RasenbinseAlpen Rasenbinse Trichophorum alpinum SystematikMonokotyledonenCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sauergrasgewachse Cyperaceae Gattung Rasenbinsen Trichophorum Art Alpen RasenbinseWissenschaftlicher NameTrichophorum alpinum L Pers Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Taxonomie 5 Schutz und Gefahrdung 6 Quellen und weiterfuhrende Informationen 6 1 Einzelnachweise 6 2 Literatur 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Alpen Rasenbinse Trichophorum alpinum nbsp Blutenstand nbsp Rhizom nbsp Fruchtender BestandDie Alpen Rasenbinse ist eine wintergrune ausdauernde krautige Pflanze die Wuchshohen zwischen 10 und 40 Zentimetern erreicht Sie bildet uber kurze Auslaufer des Rhizoms dichte Rasen Die starr aufrechten Stangel sind scharf dreikantig deutlich gestreift graugrun und oben an den Kanten rau Die basalen Blattscheiden sind gelbbraun Die Scheiden der obersten Stangelblatter sind grun und tragen eine kurze an den Randern raue 1 bis 3 Zentimeter lange Blattspreite Die Blutezeit reicht von April bis Mai Die Hullblatter sind kurz und spelzenahnlich Der Blutenstand besteht aus einem einzigen endstandigen Ahrchen Das Ahrchen ist bei einer Lange von 5 bis 7 Millimetern elliptisch und enthalt acht bis zwolf Bluten Die gelbbraunen Spelzen sind eiformig und stumpf Die vier bis sechs Blutenhullfaden Perigonborsten sind bis zu 25 Millimeter lang Sie sind weiss und etwas geschlangelt Die Bluten enthalten je drei Staubblatter und drei Narben 2 Die Karyopse eine Sonderform der Nussfrucht ist dreikantig 1 bis 1 5 Millimeter lang und braun 2 Die Chromosomenzahl betragt 2n 58 3 Okologie BearbeitenBei der Alpen Rasenbinse handelt es sich um einen Geophyten Als sogenannte Lichtpflanze wachst sie bei vollem Licht und ertragt nur in Grenzen eine Beschattung 4 Die Bestaubung erfolgt durch den Anemophilie ihre Diasporen werden ebenfalls uber den Wind verbreitet Anemochorie 1 Vorkommen BearbeitenDie Alpen Rasenbinse ist auf der Nordhalbkugel in Eurasien und Nordamerika weitverbreitet 5 Sie gedeiht zirkumpolar in allen Kontinenten einer Klimazone von der gemassigten Laubwaldzone bis zur Borealen Nadelwaldzone Taiga Sie kommt von der collinen bis in die subalpine Hohenstufe in Hohenlagen von 150 bis etwa 1860 Metern vor Im mitteleuropaischen Tiefland und in den Mittelgebirgen Mitteleuropas ist sie sehr selten bzw sie kommt dort nur vereinzelt aber meist in kleineren Bestanden vor In den Alpen ist sie selten und sie wachst dort meist in Hohenlagen von 1000 bis 2000 Metern 6 Nach Schultze Motel kommt sie in Graubunden bis 2230 Meter in Tirol bis 2050 Meter im Kanton Wallis bis 2200 Meter und im Tessin bis 2300 Meter soll aber sogar bis 2800 Meter vorkommen 7 Ihre Arealgrosse wird mit 10 Millionen bis 1 5 Milliarden km angegeben Ihr Arealanteil in Deutschland betragt weniger als 10 In Bezug auf ihr Gesamtareal stellt ihr Vorkommen in der Bundesrepublik den ausseren Bereich des kontinuierlich besiedelten Gebietes dar Arealrand In den Alpen und im Alpenvorland ist die Alpen Rasenbinse ein Eiszeitrelikt mit abnehmender Tendenz 1 Sie besiedelt in Mitteleuropa in Hochmooren Schlenken und die Rander offener Wasserflachen ebenso Regen Zwischenmoore sowie Moorwalder 6 Die Alpen Rasenbinse gedeiht am besten auf zeitweise uberschwemmten nassen basenarmen schwach sauren Moor sowie Torfboden 6 Ihr okologischer Schwerpunkt liegt auf nassen mehr oder minder uberschwemmten sauren bis stark sauren basenreichen jedoch meist kalkarmen und sehr stickstoffarmen Boden 4 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt amp al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 4w sehr feucht aber massig wechselnd Lichtzahl L 5 sehr hell Reaktionszahl R 2 sauer Temperaturzahl T 3 montan Nahrstoffzahl N 1 sehr nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 8 Die Alpen Rasenbinse wachst bevorzugt in Pflanzengesellschaften der Kleinseggenriede der Sauer und Basen Zwischenmoore Sie ist die Kennart der Klasse der Flach und Zwischenmoore Scheuchzerio Caricetea fuscae und hat innerhalb dieser ein Schwerpunktvorkommen im Verband der Schlenkengesellschaften Rhynchosporion albae sowie im Verband der Braunseggen Sumpfe Caricion lasiocarpae und kommt seltener auch im Verband der Kalkflachmoore und Kalksumpfe Caricion davallianae vor 9 Die Alpen Rasenbinse kommt fast stets in Gesellschaft von Sphagnum Arten und oft zusammen mit der Rasenbinse Trichophorum cespitosum oder mit der Faden Segge Carex lasiocarpa vor 7 Taxonomie BearbeitenDie Alpen Rasenbinse wurde 1753 von Carl von Linne in Species Plantarum Tomus 1 S 53 als Eriophorum alpinum erstbeschrieben Die Art wurde 1805 von Christian Hendrik Persoon in Synopsis Plantarum seu Enchiridium botanicum Band 1 S 70 als Trichophorum alpinum L Pers in die Gattung Trichophorum gestellt Synonyme von Trichophorum alpinum L Pers sind Eriophorum hudsonianum Michx Scirpus alpinus L Dalla Torre amp Sarnth non Gaud und Scirpus hudsonianus Michx Fernald 10 Schutz und Gefahrdung BearbeitenDie Alpen Rasenbinse ist welt und europaweit nicht gefahrdet und geniesst keinen gesonderten gesetzlichen Schutz In Deutschland wurde sie 1996 als gefahrdet Gefahrdungskategorie 3 bewertet Sie weist vielerorts eine abnehmende Tendenz auf In vier Bundeslandern Hamburg Niedersachsen Brandenburg Sachsen Anhalt gilt die Pflanze als ausgestorben In Schleswig Holstein und Mecklenburg Vorpommern ist die Art vom Aussterben bedroht und in Baden Wurttemberg stark gefahrdet 1 In Europa ist sie in Ungarn und in Grossbritannien ausgestorben 5 In der Schweiz ist die Alpen Rasenbinse nicht gefahrdet Least Concern jedoch regional kantonal geschutzt REG 11 Quellen und weiterfuhrende Informationen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Alpen Haarbinse FloraWeb de a b Jurke Grau Bruno P Kremer Bodo M Moseler Gerhard Rambold Dagmar Triebel Graser Sussgraser Sauergraser Binsengewachse und grasahnliche Familien Europas Steinbachs Naturfuhrer Neue bearb Sonderausgabe Auflage Mosaik Munchen 1996 ISBN 3 576 10702 9 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 159 a b Heinz Ellenberg H E Weber R Dull V Wirth W Werner D Paulissen Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa Scripta Geobotanica 18 Verlag Erich Goltze 1992 ISBN 3 88452 518 2 a b Datenblatt Trichophorum alpinum bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science a b c Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Die Blutenpflanzen Mitteleuropas 2 Auflage Band 5 Schwanenblumengewachse bis Wasserlinsengewachse Franckh Kosmos Stuttgart 2000 ISBN 3 440 08048 X a b Wolfram Schultze Motel Familie Cyperaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Auflage Band II Teil 1 S 36 37 Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 1980 ISBN 3 489 54020 4 Trichophorum alpinum L Pers In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 8 April 2021 E Oberdorfer Suddeutsche Pflanzengesellschaften Teil I Fels und Mauergesellschaften alpine Fluren Wasser Verlandungs und Moorgesellschaften 4 Auflage Gustav Fischer Jena Stuttgart 1998 ISBN 3 437 35280 6 P Jimenez Mejias amp M Luceno 2011 Cyperaceae Datenblatt Trichophorum alpinum In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Bundesamt fur Umwelt Rote Liste download Memento des Originals vom 26 August 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch 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