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Die Alpen Glockenblume Campanula alpina 1 ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Glockenblumen Campanula innerhalb der Familie der Glockenblumengewachse Campanulaceae Sie gedeiht in europaischen Gebirgen Alpen GlockenblumeAlpen Glockenblume Campanula alpina SystematikEuasteriden IIOrdnung Asternartige Asterales Familie Glockenblumengewachse Campanulaceae Unterfamilie CampanuloideaeGattung Glockenblumen Campanula Art Alpen GlockenblumeWissenschaftlicher NameCampanula alpinaJacq Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen und Gefahrdung 4 Systematik 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Atlas der Alpenflora Tafel 304 nbsp Habitus und Bluten im Habitat auf der Rax nbsp Habitus und Bluten im Habitat in der Niederen Tatra SlowakeiVegetative Merkmale Bearbeiten Die Alpen Glockenblume wachst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von meist 5 bis 15 1 2 7 bis zu 28 Zentimetern 2 Sie bildet durch gedrungene Rhizome aber ohne Auslaufer Horste 2 Die oberirdischen Pflanzenteile sind wollig zottig behaart Die selbstandig aufrechten Stangel sind einfach bis reich verzweigt Die Verzweigungen liegen dem Hauptstangel fast an und dadurch ergibt sich ein kompakter Wuchs Es sind nur sehr selten an einem Exemplar weitere Stangel vorhanden bei Campanula orbelica sind oft mehrere Stangel vorhanden 2 Die Laubblatter stehen dicht in einer grundstandigen Rosette zusammen und sind wechselstandig am Stangel verteilt 2 Die wollig behaarten Grundblatter weisen manchmal einen kaum differenzierten Blattstiel auf Ihre Blattspreiten sind bei einer Lange von 8 bis 73 Millimetern sowie einer Breite von 1 5 bis 8 Millimetern spatelformig verkehrt lanzettlich bis linealisch mit fein gekerbten Rand Die sitzenden Stangelblatter sind bandformig 2 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juli bis August Der oft bis zur Stangelbasis reichende traubige Blutenstand 1 enthalt selten zwei bis sechs meist bis zwanzig Bluten 2 und beginnt meist schon knapp uber dem Boden Die mittleren Tragblatter sind 9 bis 67 Millimeter lang sowie 0 6 bis 4 Millimeter breit 2 Die Bluten sind lang gestielt und nickend Die zwittrigen Bluten sind radiarsymmetrisch und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf zottig behaarten Kelchzipfel sind mit einer Lange von 8 bis 20 Millimetern meist deutlich langer als die halbe Krone sowie einer Breite von 1 5 bis 3 5 Millimetern linealisch mit lang zugespitztem oberen Ende Die zuruckgeschlagenen Anhangsel zwischen den Kelchzipfeln in den Kelchbuchten 1 sind mit einer Lange von 0 3 bis 2 7 Millimetern zungenformig und schmaler als die Halfte der Breite der Kelchzahne an der breitesten Stelle gemessen In der Form der Anhangsel unterscheiden sich Campanula alpina und Campanula orbelica deutlich 2 Die funf meist mehr oder weniger hellblauen Kronblatter sind zu einer 15 bis 24 Millimeter langen 2 glockenformigen Krone verwachsen 1 Der Rand der Krone ist wollig zottig behaart 1 Es werden Kapselfruchte gebildet Die Samen sind abgeflacht eiformig und schmal geflugelt 2 Die Chromosomengrundzahl betragt x 17 es liegt Diploidie mit einer Chromosomenzahl von 2n 34 vor 3 4 5 Okologie BearbeitenBei der Alpen Glockenblume handelt es sich um einen mesomorphen Hemikryptophyten 1 und eine Halbrosettenpflanze 5 Blutenokologisch handelt es sich um Glockenblumen mit klebrigem Pollen Es liegt ausgepragte Protandrie vor die Bluten sind wahrend der Anthese zuerst mannlich spater weiblich ohne Uberlappungszeit der Geschlechter 5 Die Bestaubung erfolgt meist durch Bienen Arten es kommt auch Selbstbestaubung vor 5 Die Diasporen sind die Samen 5 Vorkommen und Gefahrdung BearbeitenDie Alpen Glockenblume ist ein ostalpides Florenelement 1 Sie kommt in den Alpen und in den Karpaten vor 6 In Osterreich kommt sie haufig bis selten in Niederosterreich Oberosterreich Steiermark Karnten und Salzburg vor 7 8 In Deutschland kommt sie in den ostlichen Alpen zerstreut und in den Berchtesgadener Alpen verbreitet vor 9 Fur Deutschland wurde sie der Roten Liste der gefahrdeten Pflanzenarten als nicht gefahrdet bewertet in Bayern ist sie in Kategorie 4 potentiell gefahrdet eingeordnet 9 1 In den Alpen ist sie in der subalpinen bis alpinen Hohenstufe verbreitet Sie kommt auch uber Kalkstein vor Die Alpen Glockenblume gedeiht am besten auf eher sauren Boden sie kommt aber auch auf kalkhaltigen Boden vor Standorte sind meist Magerrasen und Zwergstrauchheiden Sie ist eine Charakterart des Verbandes Nardion 1 3 Die Zeigerwerte nach Ellenberg sind Lichtzahl 7 Halblichtpflanze Temperaturzahl 2 Kalte bis Kuhlezeiger Kontinentalitatszahl 4 gemassigtes Seeklima zeigend Feuchtezahl 5 Frischezeiger Feuchtewechsel keinen Wechsel der Feuchte zeigend Reaktionszahl 4 Saure bis Massigsaurezeiger Stickstoffzahl 2 ausgesprochene Stickstoffarmut bis Stickstoffarmut zeigend Salzzahl 0 nicht salzertragend sie ist nicht schwermetallresistent 1 Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Campanula alpina erfolgte 1762 durch Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin in Enumeratio Stirpium Pleraumque quae sponte crescunt in agro Vindobonensi 36 Seite 210 10 6 Als Lektotypus wurde der einzige Herbarbeleg dieser Art aus Jacquin s Hauptsammlung in der Botanischen Abteilung des Naturhistorischen Museum Wien festgelegt 2 Das Artepitheton bedeutet aus den Alpen Synonyme fur Campanula alpina Jacq sind Marianthemum alpinum Jacq Schur Campanula macrorhiza var polycaulis Vuk nom superfl Campanula haynaldii Szontagh Campanula ciblesii Prodan Campanula alpina var albiflora Schur Campanula alpina var calyculata Schur Campanula alpina var frigida Schur Campanula alpina var haynaldii Szontagh Nyman Subtaxa werden keine akzeptiert 11 Die Bestande auf der Balkanhalbinsel die bis Ronikier und Zalewska Galosz 2014 2 auch bei Campanula alpina s l eingeordnet waren gehoren zu einer eigenen Art Campanula orbelica Pancic Syn Campanula alpina subsp orbelica Pancic Urum 11 Probennahme in vielen 39 Fundorten im Gesamtverbreitungsgebiet dieser Verwandtschaftsgruppe ergab vor allem durch AFLP und Sequenzanalyse der Chloroplasten DNA dass es deutlich um zwei Arten handelt Es wurden auch alle morphogischen Merkmale von Herbarmaterial verglichen Anhand der Tragblatter und der Anhangsel an den Kelchbuchten kann man diese beiden Arten morphologisch am deutlichsten unterscheiden 2 Literatur BearbeitenWolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Eugen Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 Michal Ronikier Joanna Zalewska Galosz Independent evolutionary history between the Balkan ranges and more northerly mountains in Campanula alpina s l Campanulaceae Genetic divergence and morphological segregation of taxa In Taxon Volume 63 2014 S 116 131 doi 10 12705 631 4 Volltext PDF Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Campanula alpina Jacq Alpen Glockenblume FloraWeb de a b c d e f g h i j k l m Michal Ronikier Joanna Zalewska Galosz Independent evolutionary history between the Balkan ranges and more northerly mountains in Campanula alpina s l Campanulaceae Genetic divergence and morphological segregation of taxa In Taxon Volume 63 2014 S 116 131 doi 10 12705 631 4 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 891 892 Campanula alpina bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis a b c d e Alpen Glockenblume In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland a b S Castroviejo J J Aldasoro M Alarcon unter Beteiligung von R Hand 2010 Campanulaceae Datenblatt Campanula alpina In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Eugen Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 Campanulaceae Campanula alpina Alpen Glockenblume Datenblatt mit Foto bei Botanik im Bild 2 November 2001 a b Michael Hassler und Bernd Schmitt Flora von Deutschland Eine Bilder Datenbank Version 3 40 Campanula alpina bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 30 August 2017 a b Rafael Govaerts Thomas G Lammers Campanula alpina Datenblatt bei World Checklist of Selected Plant Families des Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew zuletzt eingesehen am 30 August 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alpen Glockenblume Campanula alpina Album mit Bildern Videos und Audiodateien Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Campanula alpina im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 30 August 2017 Thomas Meyer Glockenblume Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Gunther Blaich Datenblatt mit Fotos Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alpen Glockenblume amp oldid 235803775