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Alfred Kardinal Bengsch 10 September 1921 in Berlin Schoneberg 13 Dezember 1979 in Ost Berlin war romisch katholischer Bischof von Berlin Kardinal Bengsch in Worbis Thuringen 1978Wappen des KardinalsBerliner Gedenktafel am Haus Tempelhofer Weg 26 in Berlin SchonebergGrabplatte in der Unterkirche der St Hedwigs Kathedrale bis 2018 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlfred Bengsch wurde in Berlin Schoneberg auf der sogenannten Schoneberger oder Roten Insel im elterlichen Haus Gustav Muller Strasse 38 kriegszerstort als drittes von funf Kindern des Postangestellten und spateren katholischen Kirchenrendanten Leo Bengsch und seiner Frau der Schneiderin Hedwig geb Kliche geboren und kurz darauf in der nahen St Elisabeth Kirche getauft in deren Gemeinde er auch aufwuchs 1 Er war der altere Bruder von Georg ehemals Probst in Greifswald an St Joseph und Hubert Bengsch und Onkel des Schauspielers Hubertus Bengsch Von 1926 bis 1950 lebte Alfred Bengsch mit seinen Eltern im Mietshaus Tempelhofer Weg 26 etwas sudlich der Schoneberger Insel an dem 1995 eine Berliner Gedenktafel fur ihn angebracht wurde Bengsch studierte nach dem Besuch des Gymnasiums 1940 1941 Katholische Theologie in Fulda 1941 wurde er Soldat der Wehrmacht und war 1944 1946 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft Von 1946 bis 1950 setzte er das Theologiestudium in Kloster Neuzelle fort und empfing am 2 April 1950 das Sakrament der Priesterweihe durch den Bischof von Berlin Konrad Kardinal Preysing Bis 1954 war er Kaplan in Berlin Bis 1956 studierte Bengsch in Munchen und Erfurt und promovierte zum Dr theol 1957 bis 1959 war er Dozent fur Dogmatik und Homiletik in Neuzelle 1959 wurde er Regens des Erfurter Priesterseminars Am 2 Mai 1959 ernannte ihn Papst Johannes XXIII zum Titularbischof von Tubia und zum Weihbischof in Berlin mit Sitz in Ost Berlin Die Bischofsweihe spendete Bengsch Julius Kardinal Dopfner am 11 Juni desselben Jahres in der provisorischen Bischofskirche Ss Corpus Christi in Prenzlauer Berg Mitkonsekratoren waren Weihbischof Friedrich Maria Rintelen aus Magdeburg und der Bischof von Meissen Otto Spulbeck Bischof Bengschs Wahlspruch lautete Adiutores gaudii vestri Helfer eurer Freude 2 Kor 1 24 EU 1961 wurde Bengsch als Nachfolger von Julius Kardinal Dopfner zum Bischof von Berlin gewahlt und drei Tage nach dem Bau der Mauer am 16 August 1961 von Papst Johannes XXIII als solcher ernannt Seine Amtseinfuhrung erfolgte wiederum in Ss Corpus Christi da die St Hedwigs Kathedrale noch nicht wiederhergestellt war 1962 wurde ihm von Johannes XXIII der personliche Titel eines Erzbischofs verliehen Von 1962 bis 1965 nahm er am Zweiten Vatikanischen Konzil in Rom teil Papst Paul VI nahm Erzbischof Bengsch am 26 Juni 1967 als Kardinalpriester mit der Titelkirche San Filippo Neri in Eurosia in das Kardinalskollegium auf Bengsch war ein Verfechter des Kurses der politischen Abgrenzung der katholischen Kirche vom SED Regime 1976 wurde er Vorsitzender der Berliner Bischofskonferenz die aus der Berliner Ordinarienkonferenz hervorging der er seit seiner Ernennung zum Bischof von Berlin 1961 vorstand Bengsch war Grosskreuz Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem Alfred Kardinal Bengsch wurde in der Unterkirche der St Hedwigs Kathedrale beigesetzt Auf dem St Hedwigs Friedhof in Berlin Alt Hohenschonhausen befindet sich ein Gedenkstein Wirken BearbeitenBischof Bengsch unterschied sich in seiner Amtsfuhrung deutlich von seinen Vorgangern Er war als Stratege vor allem in den politischen und wirtschaftlichen Fragen und Sorgen des Alltags herausgefordert Seine theologische und pastorale Seite war pragend fur den gesamten Katholizismus in der DDR in den 1960er und 1970er Jahren Sein Schwerpunkt lag stets auf der Pfarr Seelsorge und der Sammlung der Glaubigen um die Feier der Sakramente Er war auch stets um die Priester und Bischofe bemuht deren verantwortliche und leitende Funktion er oft heraushob Weitere Schwerpunkte waren die konkrete Forderung der Ausbildung von Gemeindehelfern und der Jugendarbeit z B Religionsunterricht aber auch die symbolische Dimension seines Handelns als Bischof Sein wichtigstes Ziel war die Einheit sichtbar im Bistum Berlin Dies stellte er bei vielen Gelegenheiten dar Predigten Gebets und Gottesdienstordnungen beim Kirchenbau in Struktur und Personalentscheidungen Es wird auch deutlich in der Planung und Durchfuhrungen seiner Dienstreisen nach West Berlin und den Auslandsreisen wo Bengsch stets Zeichen der Einheit seines Bistums und der katholischen Kirche in der DDR setzte Dabei achtete er immer darauf sich nicht durch den Staat fur dessen Ziele instrumentalisieren zu lassen Schriften BearbeitenHeilsgeschichte und Heilswissen Leipzig 1957 Unterwegs zum Herrn 1959 Berufung und Bewahrung Leipzig 1960 Der Glaube an die Auferstehung 1962 In Erwartung der Wiederkunft 1966 Konzil fur dich 1966 Bankrott der Grundsatze 1967 Glaube und Kritik 1968 A Bengsch Michael Schmaus Elisabeth Gossmann Haben wir noch Grundsatze 1968 ISBN 3 88096 412 2 Kirche ohne Kreuz 1969 Wurde des Dienstes 1969 Ein Bischof steht Rede und Antwort 1970 Manipulation und christliches Leben 1970 Mit dem Herzen glauben 1971 Weder Gegenwartiges noch Zukunftiges 1972 ISBN 3 87554 100 6 Wo steht die Predigt heute 1974 ISBN 3 87554 118 9 Mysterium und Nachfolge Berlin 1978 Eucharistie Gedachtnis und Hingabe 1980 ISBN 3 87554 191 XLiteratur BearbeitenBischofliches Ordinariat Berlin West Alfred Bengsch der Kardinal aus Berlin Morus Berlin 1980 ISBN 3 87554 190 1 Stefan Samerski Alfred Bengsch Bischof im geteilten Berlin Verlag Herder Freiburg 2021 ISBN 978 3 451 38820 0 Ruth Jung Eine Politik der Skepsis Alfred Bengsch das Bistum Berlin und die katholische Kirche in der DDR 1961 1979 In Christoph Kosters Wolfgang Tischner Hrsg Katholische Kirche in SBZ und DDR Ferdinand Schoningh Paderborn 2005 S 147 191 ISBN 3 506 71347 7 Kurzbiografie zu Bengsch Alfred In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Frank Sobiech Gedachtnisansprache fur Alfred Cardinal Bengsch 21 Dezember 1979 in Berlin St Matthias von Joseph Cardinal Ratzinger In Mitteilungen Institut Papst Benedikt XVI Bd 12 2019 S 27 30 ISSN 1867 5794 Frank Sobiech Joseph Ratzinger und Alfred Bengsch Begegnungen Humanae vitae und Hoffnung auf Erneuerung der Kirche In Mitteilungen Institut Papst Benedikt XVI Bd 12 2019 S 41 61 209 211 ISSN 1867 5794 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alfred Bengsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Alfred Bengsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Alfred Kardinal Bengsch Diozesanarchiv Berlin Eintrag zu Alfred Bengsch auf catholic hierarchy org abgerufen am 8 August 2017 Archivaufnahmen mit Alfred Bengsch im Onlinearchiv der Osterreichischen Mediathek Interview und Vortrag Einzelnachweise Bearbeiten Stefan Samerski Alfred Bengsch Bischof im geteilten Berlin Freiburg 2021 S 13VorgangerAmtNachfolgerJulius Kardinal DopfnerBischof von Berlin 1961 1979Joachim Kardinal MeisnerWeihbischofe in Berlin seit 1923 Weihbischof mit Sitz in Berlin und Furstbischoflicher Delegat fur Brandenburg und Pommern 1923 1929 Josef DeitmerWeihbischofe im Bistum Berlin 1930 1994 Paul Tkotsch Alfred Bengsch Heinrich Theissing Johannes Kleineidam Wolfgang WeiderWeihbischofe im Erzbistum Berlin seit 1994 Wolfgang Weider Matthias HeinrichBischofe und Erzbischofe von Berlin seit 1930 Bischofe 1930 1994 Christian Schreiber Nikolaus Bares Konrad Graf von Preysing Wilhelm Weskamm Julius Dopfner Alfred Bengsch Joachim Meisner Georg SterzinskyErzbischofe seit 1994 Georg Sterzinsky Rainer Maria Woelki Heiner Koch Normdaten Person GND 118508954 lobid OGND AKS LCCN n80119464 VIAF 85158380 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bengsch AlfredALTERNATIVNAMEN Bengsch Alfred Kardinal vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher romisch katholischer Bischof von Berlin und KardinalGEBURTSDATUM 10 September 1921GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 13 Dezember 1979STERBEORT Ost Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Bengsch amp oldid 232646425