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Die romisch katholische Propsteikirche Sankt Joseph in Greifswald ist ein neugotischer Backsteinbau und liegt am sudlichen Rand der Altstadt Greifswalds an der Ecke Bahnhofstrasse Rubenowstrasse Sie tragt das Patrozinium des heiligen Josef von Nazaret des Brautigams von Maria der Mutter Jesu St JosephBlick zum Altar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur und Ausstattung 3 Orgel 4 Pfarrer Pfarradministratoren 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAuf Initiative katholischer Studenten aus Westfalen dem Rheinland und Schlesien wurde die St Josephs Kirche ab 1869 dem Jahr der Grundsteinlegung nach Planen des Architekten Hugo Schneider 1 als Missionskirche zu Ehren des Papstes Pius IX in Greifswald errichtet Katholische Professoren und Studenten der Universitat Greifswald sowie die vor allem aus Polen stammenden Erntehelfer die in der Erntezeit in grosser Zahl in der Landwirtschaft Pommerns tatig waren stifteten die finanziellen Mittel fur den Bau der Kirche Die Benediktion fand am 15 November 1871 statt 2 Zu diesem Anlass wurde in der heiligen Messe in deutscher und polnischer Sprache gepredigt Von 1929 bis 1943 war der Theologe und Widerstandskampfer Alfons Maria Wachsmann Pfarrer an der Kirche Er sorgte fur eine expressionistisch orientierte Umgestaltung der Kirche die daraufhin am 1 Mai 1932 durch Bischof Christian Schreiber konsekriert wurde Wachsmann bezog fruh Stellung gegen den Nationalsozialismus in dem er ein Folterwerkzeug der Unfreiheit 3 sah Wegen seiner offenen Ablehnung des Nationalsozialismus wurde er von Studenten in Zusammenhang mit dem Fall Stettin denunziert von der Gestapo 1943 verhaftet vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 21 Februar 1944 in Brandenburg Gorden hingerichtet Er wurde 1984 in einem Ehrengrab an der St Josephs Kirche beigesetzt 4 1992 wurde die Kirche zur Propsteikirche erhoben um einen Mittelpunkt fur die Katholiken Vorpommerns zu schaffen erster Propst wurde Msgr Georg Bengsch 1969 1996 der Bruder des ehemaligen Berliner Erzbischofs Alfred Kardinal Bengsch Seit 2020 ist sie Pfarrkirche der neugegrundeten Pfarrei St Otto Architektur und Ausstattung BearbeitenDie Kirche ist ein neugotischer Backsteinbau mit Querhaus einem polygonal geschlossenen Chor mit einem Westturm mit schmalen Seitenhallen Zwischen dem Chor und dem sudlichen Querhausflugel befindet sich die Sakristei Eine offene polygonale Taufkapelle schliesst sich an die Ostwand des nordlichen Querhausflugels an Der Westturm hat vier Geschosse und einen spitzen Helm der nach oben vom Viereck zum Achteck uberfuhrt wird Am westlichen Spitzbogenportal befinden sich die Figuren des lehrenden und des segnenden Jesus Christus Im Kircheninneren wird ein Kreuzrippengewolbe von barockisierenden Pilastern getragen das Chorgewolbe ist sechsteilig Grosse flache Spitzbogenblenden sind in die Wande des Chors und des Querhauses eingelassen Die Ausstattung stammt im Wesentlichen aus der Amtszeit des Pfarrers Alfons Maria Wachsmann Erhalten sind der Tabernakel das Kreuz der Altar mit der Aufschrift Et iterum venturus est eine expressionistische Figur des Auferstandenen Christus und ein von Martin Pautsch gemalter Kreuzweg Der Altarraum wurde in den Jahren von 1974 bis 1977 umgestaltet ausserdem wurden eine neue Empore und neues Gestuhl eingebaut 1986 erhielt die Kirche eine neue Orgel 1990 1991 wurden drei Altarfenster mit Szenen aus dem Leben Mariens eingebaut die auf Entwurfen Rudolf Bruckner Fuhlrotts von 1970 bei veranderter Farbgestaltung basieren 1999 wurde die Kirche erneut saniert dabei wurde eine neue Warmluftheizung eingebaut der Fussboden erneuert und auch der Altarraum leicht verandert Orgel Bearbeiten nbsp OrgelEine Innenrenovierung und der Neubau der Orgelempore fuhrten dazu dass die heutige Orgel erst 1986 vom VEB Orgelbau Dresden Jehmlich aufgestellt werden konnte sie ist das Opus 1056 der Firma Jehmlich Das Instrument verfugt heute uber 17 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Orgel weist folgende Disposition auf 5 I Hauptwerk C g31 Gemshorn 8 2 Prinzipal 4 3 Nachthorn 4 4 Blockflote 2 5 Mixtur IV6 Trompete 8 Tremulant II Ruckpositiv C g37 Gedackt 8 8 Dulzflote 4 9 Prinzipal 2 10 Nasat 2 2 3 11 Terz 1 3 5 12 Zimbel III V13 Regalkrummhorn 8 Tremulant Pedal C f114 Subbass 16 15 Prinzipalbass 8 16 Pommer 4 17 Fagott 16 Koppeln II I I P II PPfarrer Pfarradministratoren BearbeitenFolgende Pfarrer und Pfarradministratoren waren sind in der Gemeinde tatig Name AmtszeitPfr Carl Thomas 1851 1866Pfr Joseph Priesnitz 1866 1884Pfr Carl Florian 1884 1887Pfr Joseph Bachstein 1887 1889Pfr Josef Struif 1890 1905Pfr Paul Juttner 1905 1907Pfr Robert Grelich 1917 1924Pfr Robert Plonka 1925 1928Pfr Alfons Maria Wachsmann 1929 1943Kpl Heinrich Endres Pfarradministrator 1943 1946Pfr Johannes Opfermann 1946Pfr Gerhard Lorenz 1946 1969Pfr Msgr Georg Bengsch 1969 1996Pfr Michael Pietrus 1996 2010Kpl Bruno Monn Pfarradministrator 2011 2012Pfr Frank Hoffmann seit 2012 6 Literatur BearbeitenLandesamt fur Denkmalpflege Mecklenburg Vorpommern Hrsg Die Bau und Kunstdenkmale in Mecklenburg Vorpommern Vorpommersche Kustenregion Henschel Verlag Berlin 1995 ISBN 3 89487 222 5 S 405 Markus T Funck Die Orgeln der Hansestadt Greifswald Ein Beitrag zur Pommerschen Orgelbaugeschichte Thomas Helms Verlag Schwerin 2009 ISBN 978 3 935749 93 0 S 197 201 Matthias Bruhe 125 Jahre St Joseph Kirche Greifswald 1871 1996 eine Festschrift zum Jubilaum Greifswald 1996 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Joseph Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber St Joseph in der Landesbibliographie MV St Joseph Greifswald Abgerufen am 11 April 2013 Die romisch katholische Kirchengemeinde von Greifswald Abgerufen am 29 Januar 2012 Leitseite der romisch katholischen Kirchengemeinde St Joseph Greifswald Startseite Abgerufen am 3 Mai 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Eine neue katholische Kirche In Deutsche Bauzeitung 3 Jahrgang 1869 S 388 Google books Die Entstehung unserer Kirche St Joseph in Greifswald abgerufen am 2 Februar 2018 Pfarrer Alfons Maria Wachsmann auf der Internetprasenz der Propsteigemeinde Diozesanarchiv Berlin Bestand Dr Alfons Maria Wachsmann 1896 1944 abgerufen am 2 Februar 2018 Informationen zur Orgel Matthias Bruhe 125 Jahre St Joseph Kirche Greifswald 1871 1969 eine Festschrift zum Jubilaum Greifswald 199654 093219 13 376168 Koordinaten 54 5 36 N 13 22 34 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Joseph Greifswald amp oldid 235373210