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Alexander Pock 6 Janner 1871 in Znaim Mahren 19 November 1950 in Wien war osterreichischer Militar Genre und Portratmaler Selbstbildnis um 1910 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fin de siecle 1 2 Erster Weltkrieg 1 3 Zwischenkriegszeit 1 4 Zweiter Weltkrieg Tod 2 Werk und Stil 3 Rezeption 4 Werke Auszug 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFin de siecle Bearbeiten Pock war das zweite von sieben Kindern eines Znaimer wohlsituierten Schokoladenfabrikanten der selbst gerne zeichnete das kunstlerische Talent seines Sohnes fruh erkannte und ihn bereits im Kindesalter in Zeichenkurse schickte Nach Absolvierung des Gymnasiums in Znaim ubersiedelte Pock 1886 nach Wien und studierte bis 1893 an der Wiener Akademie unter Christian Griepenkerl und Carl Rudolf Huber Er zeigte von Anfang an Begeisterung fur militarische Motive vor allem fur das farbenfrohe Bild der k u k Armee Besondere Begabung zeigte er fur Pferdedarstellungen insbesondere von k u k Husaren k u k Dragonern und k u k Ulanen Dadurch wurde der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand auf ihn aufmerksam der den Maler zeitlebens forderte und ihn mit zahlreichen Auftragen versorgte Mit seinem Atelier in der Kuppel des Wiener Nobelpalais Equitable hatte Pock auch das adaquate Ambiente um Auftraggebern aus hochsten und allerhochsten Adelskreisen seine Werke zu prasentieren 1 nbsp Defilierung des Infanterie Regiments Nr 41892 trat Pock als Einjahrig Freiwilliger in das k u k Mahrische Infanterie Regiment Nr 99 Georg I Konig der Hellenen ein und wurde 1894 zum Cadet Offiziersstellvertreter befordert 1899 musterte er als Leutnant der Reserve aus Als junger Reserveoffizier und Absolvent der Wiener Kunstakademie trat er mehrere Studienreisen an u a studierte die Alten Meister in Florenz Rom Neapel Palermo Munchen und Dresden Wieder in Wien etablierte sich Pock nicht zuletzt auch durch seine naturalistische und realistische Malweise als die erste Adresse im Sujet der Militarmalerei Es wurde ihm ein hohes Mass an Anerkennung zuteil seine Auftraggeber waren vor allem adelige Militars aber auch das wohl situierte Burgertum Durch sein Talent fur naturalistische Pferdeportrats wurde er so zum Leibmaler der Biermogul Familie Dreher welche ausgedehnte Gestute in Ungarn betrieb Sein wichtigster Auftraggeber und Forderer blieb allerdings der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand Weiters unterrichtete Pock an der Staatsgewerbeschule in Wien und illustrierte Schul und Jugendbucher Bis 1914 zeichnete und illustrierte Pock auch als Mitarbeiter der Meggendorfer Blatter 2 Erster Weltkrieg Bearbeiten Nach der Ermordung seines Gonners in Sarajevo und dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges sah sich die k u k Armee Ende des Jahres 1914 mit Gesamtverlustzahl von rund 1 3 Millionen an Toten Verwundeten oder Kriegsgefangenen konfrontiert 3 Nun wurde seitens der Armeefuhrung der Landsturm einberufen eine schlecht ausgebildete und ausgerustete Truppe die eigentlich fur Bewachungsaufgaben im Hinterland vorgesehen war Pock war bei Kriegsausbruch bereits 43 Jahre alt und rechnete offensichtlich nicht damit noch an die Front zu mussen Angesichts der hohen Verlustzahlen im ersten Kriegsjahr erhielt jedoch auch Pock der ja Reserveoffizier war zu Beginn des Jahres 1915 eine Einberufung als Landsturm Leutnant Pock dem die Zustande der Landsturm Einheiten wohl bekannt gewesen sein durfte bemuhte sich nun in hochster Eile um Aufnahme die Kunstgruppe des k u k Kriegspressequartiers 1915 waren dort jedoch bereits alle Posten vergeben sodass sein Aufnahmegesuch abgelehnt wurde Fur Pock der ja durch seine kunstlerische Arbeit Kontakte bis in hochste Militarkreise hatte intervenierte jedoch ein namentlich nicht bekannter General wodurch er am 23 Februar 1915 4 doch noch als Kriegsmaler und nicht als Landsturm Leutnant in den Krieg zog 5 Er malte in Galizien Siebenburgen auf dem Krn Isonzofront und in Sudtirol Pock war passionierter Zeichner und fuhrte direkt an der Front seine Entwurfe entweder als Handzeichnung oder als Olskizze aus die er unmittelbar danach in seinem Atelier als Gemalde ausfuhrte Pock wurde bis Dezember 1918 in den Standeslisten des Kriegspressequartiers gefuhrt Zwischenkriegszeit Bearbeiten Die Auftraggeber Alexander Pocks waren vorwiegend der Hof und die Aristokratie insbesondere der bohmische Adel Diese Klientel fiel jedoch nach Kriegsende weitgehend weg wodurch Pock nach 1918 gezwungen war mehrheitlich Portrats fur die burgerliche Gesellschaft anzufertigen Seine Vorliebe fur das militarische Genre sollte er jedoch nie verlieren so malte er auch viele Motive des Osterreichischen Bundesheeres der Ersten Republik Nach Kriegsende hielt sich Pock oft und lange in der Wiener Spanischen Hofreitschule auf wo er viele Gemalde mit dem beliebten Motiv der Lipizzaner anfertigte welche sich auch in Krisenzeiten gut verkauften 1931 nahm er eine Stelle im Heeresmuseum heute Heeresgeschichtliches Museum an wo er an der Ausgestaltung der Isonzo Front Sale mitarbeitete und mehrere Aquarelle zur Uniformkunde anfertigte Zweiter Weltkrieg Tod Bearbeiten Der Anschluss Osterreichs und der Zweite Weltkrieg gingen an Pocks Werk nahezu spurlos voruber lediglich einige Offiziere der Wehrmacht und der Waffen SS liessen sich von ihm portratieren Gegen Ende des Krieges war Pock 74 Jahre alt und hatte Probleme an Heizmaterial zu kommen 6 Im Februar 1945 wurde das Palais Equitable bei einem Luftangriff stark beschadigt und musste evakuiert werden Das Atelier Pocks blieb einem Zeitungsbericht zufolge jedoch wie durch ein Wunder unbeschadigt 7 Seine letzten Lebensjahre verbrachte Pock weiterhin arbeitend in seiner Privatwohnung in Wien Mariahilf Seine letzten Werke waren Reiterportrats und eine Capriole eines Reiters der Spanischen Hofreitschule Aquarell von 1947 Am 19 November 1950 starb Pock schliesslich an einer Embolie in Wien 8 Er wurde am Hietzinger Friedhof bestattet 9 Werk und Stil BearbeitenPock war vor allem Naturalist und zu Lebzeiten gemeinsam mit Ludwig Koch ausgewiesener Experte und unbestrittene Autoritat auf dem Gebiet der Militarmalerei 10 Es gibt praktische keine Publikation uber die k u k Armee welche ohne Bebilderung aus den Werken des Alexander Pock auskommt Pock war ein Maler eines problemlosen fast kompositionslosen Naturalismus sein Werk zeigt eine positivistische im Grossen und Ganzen aber wertneutrale Abbildhaftigkeit Er erging sich nicht in kuhnen Bildkompositionen sondern hielt die Dinge so fest wie sie sich ihm darboten so kann man ihn als wichtigen Chronisten seiner Zeit betrachten Von Kritikern wurde diese an Pedanterie grenzende Genauigkeit oftmals als unangenehm empfunden Dem Impressionismus wandte sich Pock kaum zu Seine Bilder waren fast immer das Endergebnis einer Reihe von Vorarbeiten wie Zeichnungen und Olskizzen Sein Pinselstrich ist ruhig akademisch selten energisch das Kolorit satt und leuchtend was der Farbenprachtigkeit der Uniformen der alten osterreichischen Armee entgegenkommt Sein bevorzugtes Medium war die Leinwand kriegsbedingt auch oft der Malkarton Der Farbauftrag der Pockschen Gemalde ist eher dunn selten pastos 11 Rezeption BearbeitenPocks Werke die Wiedergabe der verschiedensten Facetten der k u k Armee vor allem auch seine Uniformstudien zeichnen sich durch eine hohe Authentizitat und Detailgenauigkeit aus was ihn bei Uniform und Fahnenliebhabern sehr beliebt macht Die Zeichnungen und Gemalde Pocks sind eine gerne verwendete und zuverlassige Quelle fur den Militar und Kunsthistoriker Die Werke Pocks finden sich heute uberwiegend in Privatbesitz aber auch in zahlreichen osterreichischen Museen allen voran im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum und im Wien Museum Im Jahr 2012 veranstaltete das Wiener Heeresgeschichtliche Museum die Sonderausstellung Alexander Pock Militarmalerei als Beruf bei der nicht nur seine Rolle als Militarmaler hervorgehoben wurde sondern vor allem auch zahlreiche Skizzen und Zeichnungen erstmals offentlich zuganglich waren 12 13 14 Werke Auszug BearbeitenReiterportrat Franz Schirmer Ol auf Leinwand Heeresgeschichtliches Museum Wien Defilierung des Infanterie Regimentes Hoch und Deutschmeister Nr 4 vor Erzherzog Eugen von Osterreich im Prater zu Wien Ol auf Leinwand um 1896 74 100 cm Heeresgeschichtliches Museum Wien Reitende Ulanen Ol auf Karton 1904 68 5 102 cm Heeresgeschichtliches Museum Wien Tragtierfuhrer an der Karntner Front Ol auf Holz 1916 32 38 cm Heeresgeschichtliches Museum Wien Posten am Krn Aquarell auf Papier 1916 31 20 cm Heeresgeschichtliches Museum Wien Einblick in einen Offiziers Unterstand am Krn Aquarell auf Papier 1916 21 2 25 8 cm Heeresgeschichtliches Museum Wien Unterstande am Krn Ol auf Leinwand 1916 50 63 cm Heeresgeschichtliches Museum Wien Portrat Hauptmann Johann Sedlar mit Pferd Ol auf Leinwand 1934 34 5 32 cm Heeresgeschichtliches Museum Wien Truppenparade bei Wien Ol auf Holz 1930 38 5 49 5 cm Heeresgeschichtliches Museum Wien Marsch zum Stephansdom Ol auf Karton 45 31 5 cm Heeresgeschichtliches Museum Wien Portrat Emmerich Hadfy von Livno als General der Deutschen Wehrmacht Ol auf Leinwand 1942 74 58 cm Heeresgeschichtliches Museum Wien Literatur BearbeitenWalter F Kalina Alexander Pock Militarmalerei als Beruf In Heeresgeschichtliches Museum Hrsg Katalog zur gleichnamigen Ausstellung Wien 2012 ISBN 978 3 902551 31 3 Walter F Kalina Alexander Pock In Viribus Unitis Jahresbericht 2010 des Heeresgeschichtlichen Museums Wien 2011 S 125 149 ISBN 978 3 902551 19 1 Pock Alexander In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 27 Piermaria Ramsdell E A Seemann Leipzig 1933 S 170 biblos pk edu pl Pock Alexander In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 3 K P E A Seemann Leipzig 1956 S 603 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alexander Pock Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biografie auf suedmaehren atEinzelnachweise Bearbeiten Walter F Kalina Alexander Pock Militarmalerei als Beruf In Heeresgeschichtliches Museum Hrsg Katalog zur gleichnamigen Ausstellung Wien 2012 ISBN 978 3 902551 31 3 S 10 13 Pock Alexander In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 27 Piermaria Ramsdell E A Seemann Leipzig 1933 S 170 biblos pk edu pl Anton Wagner Der Erste Weltkrieg Ein Blick zuruck Truppendienst Taschenbucher Band 7 Wien 1981 S 25 42 Walter Reichel Pressearbeit ist Propagandaarbeit Medienverwaltung 1914 1918 Das Kriegspressequartier KPQ Mitteilungen des Osterreichischen Staatsarchiv MOStA Sonderband 13 Studienverlag Wien 2016 ISBN 978 3 7065 5582 1 S 183 Osterreichisches Staatsarchiv Kriegsarchiv Armeeoberkommando Kriegspressequartier Schachtel 37 Konvolut 42 fol 355 zit bei Walter Kalina Alexander Pock Militarmalerei als Beruf In Heeresgeschichtliches Museum Hrsg Katalog zur gleichnamigen Ausstellung Wien 2012 ISBN 978 3 902551 31 3 S 19 21 Martin Schabenstiel Alexander Pock Ein osterreichischer Militarmaler und Zinnfigurenzeichner In Vereinsnachrichten der Gesellschaft der Freunde und Sammler kulturhistorischer Figuren 12 Wien 1993 S 10 Wiener Zeitung 22 November 1850 S 18 Walter Kalina Alexander Pock Militarmalerei als Beruf In Heeresgeschichtliches Museum Hrsg Katalog zur gleichnamigen Ausstellung Wien 2012 ISBN 978 3 902551 31 3 S 26 Alexander Pock in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien at Martin Schabenstiel Alexander Pock Ein osterreichischer Militarmaler und Zinnfigurenzeichner In Vereinsnachrichten der Gesellschaft der Freunde und Sammler kulturhistorischer Figuren 12 Wien 1993 S 10 Walter Kalina Alexander Pock Militarmalerei als Beruf In Heeresgeschichtliches Museum Hrsg Katalog zur gleichnamigen Ausstellung Wien 2012 ISBN 978 3 902551 31 3 S 26 f Sonderausstellung Alexander Pock Militarmalerei als Beruf auf meinbezirk at abgerufen am 14 Marz 2013 Militarmalerei als Beruf Wien Museum Heeresgeschichtliches Museum auf alumni at abgerufen am 14 Marz 2013 Alexander Pock Militarmalerei als Beruf auf webmuseen de abgerufen am 14 Marz 2013 Normdaten Person GND 127204873 lobid OGND AKS LCCN no2008113101 VIAF 17042551 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pock AlexanderKURZBESCHREIBUNG osterreichischer GenremalerGEBURTSDATUM 6 Januar 1871GEBURTSORT ZnojmoSTERBEDATUM 19 November 1950STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander Pock amp oldid 221532084