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Aigen am Inn amtlich Aigen a Inn ist ein Ort in der Gemeinde Bad Fussing und eine Gemarkung im Landkreis Passau und ein bedeutender Wallfahrtsort Aigen am InnGemeinde Bad FussingKoordinaten 48 19 N 13 16 O 48 308888888889 13 262222222222 327 Koordinaten 48 18 32 N 13 15 44 OHohe 327 m u NHNEinwohner 1360 2018 1 Eingemeindung 1 Januar 1972Postleitzahl 94072Vorwahl 08537Aigen am Inn Bayern Lage von Aigen am Inn in Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Geschichte 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Wallfahrt und Kirche St Leonhard 3 2 Pfarrkirche St Stephan 3 3 Zehentstadl 3 4 Schloss Neuriedenburg 3 5 Leonhardi Museum 3 6 Traditionelle Bauernhofe und historische Bauernhauser 4 Natur Freizeit und Hobbys 4 1 Vogelschutzgebiet Unterer Inn mit Auen 4 2 Fuss und Rad Wanderwege 4 3 Handwerkliche Kunst 5 Sohne und Tochter des Ortes 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeologie BearbeitenDas Pfarrdorf liegt im Urstromtal des Inn der auf den Feldern im fruchtbaren Lossboden zahlreiche Kiesel hinterlassen hat Geschichte BearbeitenDer Boden am Unteren Inn liefert schon seit vielen Jahrzehnten immer wieder neue Informationen zur vor und fruhgeschichtlichen Besiedlung dieses Gebietes die in den letzten 7000 Jahren ununterbrochen andauerte Bei Notuntersuchungen im neuen Baugebiet Graswinkl ostlich von Aigen am Inn im Juli 1996 gelang es bedeutende archaologische Funde aus der Urnenfelderzeit Hallstatt und Latenezeit zu sichern Nach Kelten Romern und Bajuwaren durften die ersten Ansiedler im Mittelalter Fischer gewesen sein wobei die Herren dieses Landstriches damals die Grafen von Katzenberg auf der heute oberosterreichischen Seite des Inns waren In diese Zeit fallt auch die Legende vom Gelobnis des Burgfrauleins von Katzenberg und dem im Inn angeschwemmten Leonhardibildnis das zur Entstehung der Wallfahrtskirche zum Hl Leonhard fuhrte und zu einem schnell wachsenden Dorf Der Ort Aufhofen bzw Aufhoven kam 1010 zusammen mit Irching Hart und Aufhausen als Schenkung Kaiser Heinrichs II an das reichsunmittelbare Kloster Niedernburg Als dessen Besitz wurde er zuerst 1161 von Kaiser Friedrich I Barbarossa und abschliessend 1193 von Heinrich VI dem Hochstift Passau unter Furstbischof Wolfger ubereignet und offiziell als Aufhoven im stephanischen Aigen Eigentum des Hochstifts benannt 1470 wurde der Ort von Furstbischof Ulrich zur Hofmark erhoben Erst um 1700 setzte sich der alleinige Name Aigen mundartlich z Oang durch Mit einigen umliegenden Orten bildete Aigen bis zur Sakularisation in Bayern 1803 als Herrschaft Riedenburg eine furstbischofliche Enklave innerhalb des Kurfurstentums Bayern danach wurde es dem spateren Konigreich Bayern zugeschlagen Die mit dem Gemeindeedikt gegrundete Gemeinde Aign wurde 1900 in Aigen und 1955 in Aigen am Inn umbenannt 2 Nachdem sich ab Mitte des 20 Jahrhunderts Bad Fussing zu einem prosperierenden Fremdenverkehrsort entwickelt hatte erkannten die Rate der damaligen Gemeinde Aigen unter dem letzten Burgermeister Ludwig Doppelhammer die mit einer Kooperation verbundenen Chancen Im Zuge der Gebietsreform wurde deshalb Aigen am 1 Januar 1972 an die Gemeinde Bad Fussing angeschlossen 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenWallfahrt und Kirche St Leonhard Bearbeiten nbsp Die Wallfahrtskirche St LeonhardDie Wallfahrt zum heiligen Leonhard geht Berichten zufolge auf eine vom Inn angeschwemmte holzerne Leonhardifigur zuruck Zu Ehren des Heiligen der in Bayern schon im 9 und 10 Jahrhundert als Schutzpatron des Viehs verehrt wurde begann man um 1180 eine Kirche im romanischen Stil zu bauen die 1256 eingeweiht wurde Um 1450 wurde sie im gotischen Stil erweitert 1646 folgte die Barockisierung Der grosste Teil der zuletzt 1988 renovierten Wallfahrtskirche St Leonhard stammt aus der Zeit um 1500 Eine Besonderheit ist die Orgel von Johann Ignaz Egedacher Die Leonhardiwallfahrt von Aigen ist die alteste in Bayern neben der von Inchenhofen Zahlreiche Votivgaben im Untergeschoss des Sudturms veranschaulichen die Bedeutung der Wallfahrt Gespendet wurden hauptsachlich kleine eiserne Opfertiere Besonders auffallig sind die funf ursprunglich sechs Wurdinger Eisenklotze die an menschliche Gestalten erinnern Die grosste Figur ist 78 Zentimeter hoch und 145 Kilogramm schwer Sie anzuheben galt als besondere Leistung zum Schutz vor Krankheit Der heilige Konrad von Parzham pilgerte von 1840 bis 1849 fast jede Woche nach Aigen Am Sonntag nach dem Festtag des heiligen Leonhard 6 November findet alljahrlich ein Leonhardiritt statt der in den 1970er Jahren wieder belebt wurde Die Leonhardi Kirche erhielt in jungerer Zeit ein Nebenpatrozinium zum Festtag Maria Himmelfahrt 15 August und wurde so auch Marien Wallfahrtsort Wallfahrtskirche Mariahilf Pfarrkirche St Stephan Bearbeiten nbsp Die Pfarrkirche St StephanDie Pfarrkirche St Stephan entstand 1161 der Aigener Kirchenfuhrer gibt an Bald danach durfte zu Aigen eine Pfarrkirche gegrundet worden sein St Stephan die mit ihrem Patrozinium die Zugehorigkeit zur Passauer Bischofskirche bekundete Quellen fur den Vorgang fehlen allerdings doch handelt es sich um einen zeittypischen Prozess Die heutige Gestalt erhielt sie 1470 bis 1518 massgeblich gestaltet von Baumeister Thomas von Braunau der in den Jahren 1461 1480 wirkte und kunstgeschichtlich als Meister von Aigen bezeichnet wird Danach wurde sie nach dem Brand 1685 barockisiert und noch mehrmals verandert Aigen war bis 1974 Dekanatssitz und gehort seitdem zum katholischen Dekanat Passau Sud Zehentstadl Bearbeiten nbsp Der PflegerkastenAigen war Sitz eines furstbischoflichen Pflegers mit Pflegegericht und einer bischoflichen Tafernenwirtschaft an die das 1450 erbaute Kastengebaude aus Tuffstein Quadern erinnert In den unteren Geschossen befanden sich die Wohn und Gerichtsraume die oberen Geschosse waren Getreidespeicher fur die Naturalienabgaben 1685 erhohte nach einem Brand der Passauer Hofbaumeister Bartholomaus Panickh die Aussenwande um einen Feuermantel wodurch das kubische Erscheinungsbild des Blockbaus verstarkt wurde Das historische Gasthaus wurde wahrend der Coronazeit geschlossen und wird seitdem nicht mehr betrieben Schloss Neuriedenburg Bearbeiten Das Gebaude Klosterstrasse 2 wurde 1704 05 von Kardinal Johann Philipp von Lamberg errichtet 1770 war es ein zweistockiges Jagdschloss Das prunkvolle zweite Stockwerk brannte im Jahr 1810 ab und wurde nicht mehr aufgesetzt Ab 1860 diente das Gebaude den Englischen Fraulein als Kloster mit Madchenschule 1893 wurde daraus eine Kinderbewahranstalt heute beherbergt es den ortlichen Kindergarten Leonhardi Museum Bearbeiten Das Leonhardi Museum Aigen ist ein Heimatmuseum mit einer Dauerausstellung uber den Heiligen Leonhard sowie wechselnden Themenausstellungen bekannter Kunstler des Inn und Rottals Traditionelle Bauernhofe und historische Bauernhauser Bearbeiten Die stattlichen Gebaude mit ihren typischen Hoftoren im Ortsinnern vermitteln das Gefuhl landlicher Atmosphare und niederbayerischer Gastlichkeit Die Landwirte erzeugen heute meist im Nebenerwerb auf ausgedehnten Mais und Getreidefeldern noch selbst das Futter fur ihre Rinder und Schweine Auf den Streuobstwiesen weiden Schafe und picken freilaufende Huhner An einigen Hausern befinden sich Hinweistafeln uber historische Ereignisse und Geschlechterfolgen Die Hofe sind nicht nach den Besitzern sondern mit traditionellen Hofnamen benannt die unabhangig von Einheirat und Besitzwechsel weiter gefuhrt werden Da gibt es zum Beispiel noch den Rahbauernhof den Schwarzfarberhof den Stoaningerhof in Aufhausen das vordem zur selbstandigen Gemeinde Aigen gehorte findet man die Hofnamen auf einheitlichen Schildern Eckinger Hackerhof Hinterbauer Mayerhofer Schwarz Stallbauer Wallerhof Fur die Unterkunft von Fussinger Kurgasten sorgen etliche Appartement Vermieter Natur Freizeit und Hobbys BearbeitenVogelschutzgebiet Unterer Inn mit Auen Bearbeiten Uber 300 nachgewiesene Arten in dem Reservat Unterer Inn in den Innauen unterhalb des Damms und auf dem gestauten Inn sind ein Erlebnis besonderer Art besonders gut zu beobachten auch von der anderen Innseite bei Katzenbergleithen Fuss und Rad Wanderwege Bearbeiten Europaischer Pilgerweg Via Nova Romerradweg Passau Inn Attersee Inntalradweg Nordic Walking Parcours Bad Fussing Verkehrsarme asphaltierte Wege zu den umliegenden Feldern und WeilernHandwerkliche Kunst Bearbeiten Zwei Keramik Werkstatten Steinvogel Eisenmodelle auf Inn Kieseln Holzfiguren Imkerei Bio Brennerei Bio Backerei Tradition seit 1730Teilweise sind die Produkte auch auf dem Bad Fussinger Wochenmarkt erhaltlich Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenJohannes Dachsberger 1898 1981 katholischer Geistlicher Generalvikar in Passau Ludwig Eckinger 1944 Lehrer Schulleiter in Saal an der Donau Gewerkschaftsfunktionar und Autor Josef H Reichholf 1945 Zoologe Evolutionsbiologe und OkologeSiehe auch BearbeitenListe der romisch deutschen Herrscher Liste der Bischofe von PassauWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Aigen am Inn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Forum Aigen am Inn e V Aigen am Inn in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 15 November 2021 Bad Fussing Leonhardi MuseumEinzelnachweise Bearbeiten Gem Bad Fussing Bayerisches Landesamt fur Statistik und Datenverarbeitung Hrsg Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25 Mai 1987 Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Anderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 Beitrage zur Statistik Bayerns Heft 451 Munchen 1991 DNB 920240593 OCLC 75242522 S 26 urn nbn de bvb 12 bsb00070717 7 Digitalisat Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 474 Gemeindeteile der Gemeinde Bad Fussing Aichmuhle Aigen am Inn Ainsen Am Johannesbad Angering Aufhausen Bad Fussing Brandschachen Durnod Egglfing a Inn Eitlod Flickenod Geigen Gogging Hart Hilling Holzhaus Holzhauser Hub Irching Mitterreuthen Oberreuthen Pichl Pimsod Poinzaun Riedenburg Safferstetten Schieferod Schochlod Steinreuth Thalau Thalham Thierham Unterreuthen Voglod Weidach Wendlmuth Wies Wurding Zieglod Zwicklarn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aigen am Inn amp oldid 238949179