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Adolf von Tiedemann 24 Januar 1865 in Suderstapel Schleswig Holstein osterreichisch preussisches Kondominium 7 April 1915 in Frankfurt am Main war ein deutscher Offizier Kolonialist und Publizist Major a D Adolf von Tiedemann Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarlaufbahn 2 Familie 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Der junge Adolf von Tiedemann nbsp Adolf von Tiedemann und Carl Peters als Expeditionsleiter im Kampf gegen Massai Illustration von Rudolf Hellgrewe und Georg Meisenbach aus Carl Peters Die deutsche Emin Pascha Expedition nbsp Adolf von Tiedemann in Agypten 1898 moglicherweise in Assuan Herkunft Bearbeiten Tiedemann wurde als Sohn des Wirklichen Geheimen Rates Christoph von Tiedemann in Suderstapel geboren 1 Dieser war mehrere Jahre Vortragender Rat in der Reichskanzlei dann Regierungsprasident in Bromberg Seine Erinnerungen an Bismarck fasste er in einem seinerzeit als lesenswert beachteten Buch zusammen Ursprunglich war Personliche Erinnerungen an den Fursten Bismarck nur ein in der Historischen Gesellschaft fur den Netze Distrikt in Bromberg am 18 November 1897 gehaltener Vortrag 2 Militarlaufbahn Bearbeiten Seine Jugend verbrachte Tiedemann in Flensburg Berlin und der Rheinprovinz Von 1875 und 1877 besuchte er das Franzosische Gymnasium Berlin und nachfolgend die Kadettenanstalten in Potsdam und Lichterfelde 1883 wurde von Tiedemann Fahnrich und dem in Belgard Pommern stationierten Pommerschen Dragoner Regiment Nr 11 uberwiesen Hier wurde er Dragonerleutnant und entwickelte sich zu einem schneidigen Reiter Tiedemann reiste am 20 Februar 1889 nach Aden Afrika und schloss sich der von Carl Peters geleiteten Expedition zur Befreiung Emin Paschas Deutsche Emin Pascha Expedition an Im Anschluss reiste er weiter zu ostafrikanischen Insel Lamu um schliesslich mit Carl Peters von Witu aus den Tana aufwarts uber den Nil zum Victoriasee zu wandern Dabei kam es zu Kampfen mit Kriegern aus dem Volk der Massai Das offizielle Ziel der Reise war das Auffinden des vom Westen abgeschnittenen Gouverneurs Eduard Schnitzer auch Emin Pascha Im Wesentlichen wollten Peters und von Tiedemann aber durch sogenannte Schutzvertrage eine Vergrosserung des deutschen Kolonialgebiets in Ostafrika erreichen Beide Ziele wurden verfehlt Emin Pascha war bereits mit dem ebenfalls zu seiner Rettung aufgebrochenen Henry Morton Stanley zusammengetroffen und Konig Mwanga II von Buganda liess sich nicht zur Souveranitatsabtretung hinreissen Versuchte Landnahmen am Tanaufer und Baringosee wurden durch das britisch deutsche Abkommen von 1890 uberholt Allerdings traf die Expedition im Anschluss doch noch auf Emin Pascha der sich spater in deutsche Dienste stellte Am 16 Juli 1890 erreichten Peters und von Tiedemann bei Bagamoyo wieder den Indischen Ozean Am 4 August 1890 reiste von Tiedemann uber Sansibar zuruck nach Europa Er hielt Vortrage fur die Deutsche Kolonialgesellschaft und veroffentlichte auf Grundlage seiner Tagebuchnotizen 1892 das Buch Tana Baringo Nil das bis 1915 in mehreren Auflagen erschien Er kehrte zunachst in sein Regiment zuruck ging aber im Oktober 1892 an die preussische Kriegsakademie Als Major des preussischen Generalstabs nahm er als Militarattache auf Herbert Kitcheners Feldzug nach Omdurman und Chartum gegen den Mahdi im Sudan teil 3 und Kitchener verlieh ihm die Agyptische Feldzugs Medaille Auch hieruber veroffentlichte er spater ein Buch Ein kolonialpatriotisches Personenlexikon herausgegeben 1894 von Conrad Weidmann beschreibt von Tiedemann als energischen tatkraftigen Expeditionsteilnehmer und seinen Reisebericht als fesselnd 4 Carl Peters der wegen schwerer Vergehen an Afrikanern seinen Posten in Deutsch Ostafrika verlor lobte von Tiedemann in seinen Erinnerungen als loyalen Weggefahrten 5 Auf Graf Waldersees Feldzug nach China gehorte er dessen Stab an In China zog sich Tiedemann seine Krankheit deren Anfange in Entbehrungen und Strapazen der Emin Pascha Expedition lagen zu In der Heimat arbeitete er die meiste Zeit im Grossen Generalstab von Berlin Nachdem er krankheitsbedingt aus dem aktiven Dienst ausgeschieden war zog er mit seiner Familie nach Lubeck Dort lebte er noch mehrere Jahre Zu Beginn des Ersten Weltkriegs schickte er seine Medaille an den inzwischen das Amt des britischen Feldmarschalls bekleidenden Lord Kitchener zuruck Wahrend seiner letzten Jahre war Tiedemann ans Bett gefesselt Auf seiner Suche nach Heilung in einem Frankfurter Sanatorium verstarb Tiedemann Die Beisetzung des in einem auswartigen Krematorium Eingeascherten fand auf dem Lubecker Allgemeinen Gottesacker in Anwesenheit von Mitgliedern des Lubeckischen Senates zahlreicher Offiziere und einer Abordnung des Vereins ehemaliger China und Afrikakrieger statt Familie BearbeitenEr heiratete am 20 Juli 1892 die New Yorkerin Emma Adolfine Christine Moller 23 Oktober 1870 Das Paar hatte mehrere Kinder Frances Mathilde Luise 11 August 1893 1916 Richard Witting Landwirt Elsie Adelheid Frieda Gerda 4 Januar 1895 Emily Mathilde Marie 13 Februar 1896 Alexander Matthias Maximilian Christoph Kenneth 21 Juli 1897 Werke Auswahl BearbeitenTana Baringo Nil Mit Karl Peters zu Emin Pascha Walter amp Apolants Berlin 1892 Digitalisat bereitgestellt durch British Library Aus Busch und Steppe Afrikanische Expeditionsgeschichten Winckelmann amp Sohne Berlin 1905 Mit Lord Kitchener gegen den Mahdi Erinnerungen eines preussischen Generalstabsoffiziers an den englischen Sudanfeldzug Verlag C A Schwetschke amp Sohn Berlin 1906 Literatur BearbeitenConrad Weidmann Deutsche Manner in Afrika Lexicon der hervorragendsten deutschen Afrika Forscher Missionare etc Bernhard Nohring Lubeck 1894 S 174 f Onlinefassung Major a D von Tiedemann In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1914 15 Nr 30 Ausgabe vom 25 April 1915 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adolf von Tiedemann Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bismarcks rechte Hand in Schleswiger Nachrichten Artikel vom 28 Marz 2012 Major a D von Tiedemann In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1914 15 Nr 30 Ausgabe vom 25 April 1915 Wilfried Westphal Sturm uber dem Nil Der Mahdi Aufstand Parkland Koln 2002 ISBN 3 89340 025 7 S 344 Conrad Weidmann Deutsche Manner in Afrika S 175 Carl Peters Lebenserinnerungen Rusch sche Verlagsbuchhandlung Hamburg 1918 Onlinefassung Normdaten Person GND 1136028056 lobid OGND AKS LCCN nr88003126 VIAF 191853710 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tiedemann Adolf vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier Kolonialist und PublizistGEBURTSDATUM 24 Januar 1865GEBURTSORT Suderstapel Holstein preussisch osterreichisches KondominiumSTERBEDATUM 7 April 1915STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf von Tiedemann amp oldid 230684258