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Adam Ludwig Ochs ab 1802 von Ochs 24 Mai 1759 in Rosenthal 21 Oktober 1823 in Kassel war ein kurfurstlich hessischer Generalmajor und Diplomat der besonders wegen seiner Teilnahme am napoleonischen Russlandfeldzug Bekanntheit erlangte Adam Ludwig von Ochs Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Im Dienste Hessens 3 Im Dienste Frankreichs 4 Lebensabend 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFruhe Jahre BearbeitenAdam Ludwig Ochs wurde als Sohn des wenig bemittelten Schreinermeisters und Stadtvorstehers Bastian Ochs und der Maria Meschet in Rosenthal geboren und zeigte sich schon fruh dem Soldatenstande verbunden Anfang 1777 folgte er dem Ruf des Landgrafen Friedrich II von Hessen der England 12000 Hessen zum Kampfe gegen die Nordamerikaner anbot Soldatenhandel Am 11 April erfolgte sein Eintritt beim hessischen Feldjagercorps unter Oberst von Wurmb mit der Charge eines Fourier Nach der Uberfahrt nach Amerika und seiner Grundausbildung wurde er am 7 September 1781 zum Offizier befordert daneben war er auch bestrebt seine geistige Ausbildung voranzutreiben Als Leutnant und Adjutant Wurmbs machte er alle dessen Feldzuge im Amerikanischen Unabhangigkeitskrieg mit und bewahrte sich im Rekognoszieren feindlichen Terrains Ochs hatte Gelegenheit ein vorteilhaftes Unterkommen in Amerika zu finden aber die Liebe zur alten Heimat bestimmte ihn mit dem 1784 abgehenden Jagerkorps zur Ruckkehr nach Europa Im Dienste Hessens BearbeitenEr vervollstandigte sein theoretisches Wissen auf militarischem Gebiet und konnte 1787 als Ausbilder tatig werden Ochs war der einzige Secondeleutnant welcher in der Garnison Waldau bei Kassel bei der jetzt verkleinerten Leibjagercompagnie verbleiben durfte Durch Vermittlung seines fruheren Waffengefahrten General Ewald ware ihm die Stellung eines Hauptmanns beim danischen Heer zugefallen Landgraf Wilhelm IX liess ihn aber nicht ziehen und beforderte ihn zum Ausgleich am 11 Oktober 1788 zum Stabscapitan Der Feldzug von 1792 brachte Ochs erneute feldmassige Verwendung er kampfte dabei unter dem Landgrafen der seine Kompanie personlich im Feldzug in der Champagne fuhrte Im August 1792 versammelte sich ein alliiertes Heer in der Gegend von Koblenz zu welchem auf besonderes Verlangen der Kurfurst von Hessen mit 6000 Mann stiess Als sich 1793 die englische Armee unter dem Herzog von York gegen Dunkirchen wandte wurde Ochs beim Ubergang uber die Lys erfolgreich ins Hinterland des Feindes detachiert Sein Verhalten vor Ypern am 21 August 1793 brachte ihm die Verleihung des hessischen Ordens Pour la vertu militaire ein In der Schlacht bei Hondschoote am 8 September 1793 standen die hessischen Jager dem franzosischen General Vandamme gegenuber dabei wurde der Brigadefuhrer General von Cochenhausen todlich verwundet Ochs musste der Ubermacht weichen wurde dabei schwer verwundet und lag bis zum Fruhjahr des Folgejahres im Lazarett Fur sein ausgezeichnetes Verhalten im Treffen bei Boxtet am 14 September 1794 wurde er vom Kommandierenden General Wallmoden offentlich belobigt Wahrend der Raumung von Mecheln verlor er ein Pferd unter dem Leibe die Hessen mussten darauf die Maasfront aufgeben und gingen als Nachhut hinter die Waal zuruck Nachdem die Franzosen Holland besetzt hatten verblieben die Alliierten bis zum Frieden hinter der Ems in Defensive 1798 wurde Ochs von seinem Landesfurst zum Generalquartiermeister im Generalstab befordert Er sorgte darauf fur ein neues hessisches Exerzier und Dienstreglement und wurde schliesslich 1799 zum Major und Kommandeur des Jagerbataillons ernannt Mit einem kaiserlichen Erlass wurde Ochs 1802 in den Reichsadelsstand erhoben Ochs gehorte jetzt zum engeren Kreise von Personen die der Kurfurst mit besonderem Vertrauen beehrte er fuhrte dabei die militarische Korrespondenz des Kabinetts Im Feldzug von 1805 pochte Napoleon wahrend des Aufmarsches gegen Osterreich auf einen freien Durchmarsch durch Hessen Kassel Ochs war bereits Oberstleutnant und beobachtete als Brigadier der leichten Truppen den Durchzug des franzosischen Korps Bernadotte In seiner Eigenschaft als Generalstabschef marschierte er zum verbundeten kombinierten preussisch hessischen Corps in Richtung Fulda ab der beabsichtigte Feldzug fand aber nicht mehr statt Nach dem Ausbruch des Krieges von 1806 versuchte der Kurfurst von Hessen der auch preussischer Feldmarschall war mit beiden Machten uber einen Neutralitatsvertrag zu verhandeln Am 5 Oktober 1806 ruckten preussische Truppen durch das kurhessische Gebiet Napoleon bestand auf einer unbewaffneten Neutralitat Hessens der franzosische Gesandte legte in Kassel Protest ein Das franzosische Korps Mortier ruckte von Hanau nach Fulda vor eine franzosisch hollandische Armee unter General Daendels naherte sich gleichzeitig von Paderborn her Am 1 November liess der Kurfurst die Garnison von Kassel unter General von Webern entwaffnen und die Franzosen besetzten die Stadt kampflos Im Dienste Frankreichs BearbeitenDer Friede von Tilsit brachte die Vereinigung Hessens mit dem Konigreich Westphalen Im Dezember 1807 stellte sich auch Ochs wegen finanzieller Bedurftigkeit der neueingerichteten westphalischen Regierung zur Verfugung Nach dem Kriegsausbruch in Spanien wurde 1809 auch eine westphalische Brigade fur den dortigen Kriegsschauplatz aufgestellt Als die westphalische 2 Armee Division bereits Metz erreichte wurde der Kommandeur General Webern abgelost und durch den zum Oberst beforderten Ochs ersetzt Ochs ubernahm die 6000 Mann und marschierte durch das sudliche Frankreich uber Perpignan nach Katalonien Bei der Belagerung von Gerona zeichnete sich Ochs Anfang Mai 1809 derartig aus dass er auf Vorschlag seines Vorgesetzten General Morio zum Brigade General befordert wurde Seine Gesundheit litt aber bald unter dem fremden Klima eine Fieberkrankheit zwang ihn zur Ruckkehr in die Heimat Nach seiner Wiederherstellung kommandierte er im folgenden Jahr das ganze westphalische Truppenkorps in Katalonien das aber bereits im April 1810 aus Spanien zuruckberufen wurde Im Juli 1810 ubertrug ihm Konig Jerome das Kommando an den Kusten zwischen der Elbe und Weser um die Kontinentalsperre gegen England aufrechtzuhalten Im Januar 1812 hatte Marschall Davoust Braunschweig nach einem Aufruhr unter Kriegsrecht gestellt Im Einvernehmen mit General Saint Germain konnte Ochs der bedrangten Stadt Braunschweig helfen indem er erreichte dass die neue franzosische Garnison gewohnlich einquartiert und nicht auf Kosten der dortigen Burger verpflegt werden musste Ochs befand sich noch in Braunschweig als ihm vom Konig Jerome der Befehl zukam nach Kassel zuruckzukehren und das Commando der hessisch westfalischen 24 Infanterie Division fur die Grande Armee gegen Russland zu ubernehmen Der franzosische General Junot war dabei als Befehlshaber des westphalischen 8 Armeekorps sein unmittelbarer Vorgesetzter Ochs und General Tharreau kommandierten die Infanterie die Generale von Hammerstein und Chabert die Reiterei des Korps Das hessisch westphalische Korps kampfte am 18 August 1812 bei Walutino und hatte am 7 September bei Borodino und vor Moschaisk schwere Verluste Die Generale Lepel und Tharreau wurden todlich verwundet Ochs war unversehrt geblieben Das westphalische Korps hatte so sehr gelitten dass es ausserstande war den kurzen Marsch nach Moskau mitzumachen Es verblieb in Mosaisk bis am 28 Oktober der allgemeine Ruckzug einsetzte Am 15 November offnete Ochs noch bei Krasnoje den Weg durch die feindlichen Truppen dann losten sich seine Truppen auf Es gluckte ihm dabei seinen altesten Sohn Carl Philipp Wilhelm den er verwundet in Orscha antraf vor der Gefangenschaft zu bewahren In Thorn selbst erkrankt wurde er jetzt in ahnlicher Lage vom Sohne nach Posen gerettet Anfang 1813 nach Kassel zuruckgekehrt ernannte ihn Jerome zum Militargouverneur von Halberstadt wo er seine Gesundheit wieder herstellte Am 30 Mai 1813 wurde Halberstadt von Kosaken unter Tschernyschew uberfallen und Ochs von den Russen verwundet gefangen und nach Dorpat verbracht Lebensabend BearbeitenSeine Versuche in den Feldzugen von 1813 und 1815 auf Seiten der Alliierten gegen Napoleon teilzunehmen scheiterten Er war gezwungen sein restliches Dasein mit schriftstellerischer Tatigkeit zu fullen 1817 kamen seine Betrachtungen uber die neuere Kriegskunst in Kassel heraus 1818 wurde er vom Kurfursten Wilhelm I angestellt um eine hessische Militargeschichte zu schreiben Ochs erhielt noch Ehrungen und lebte in philosophischer Zuruckgezogenheit beschrankt auf ein massiges Einkommen Aus seiner am 28 Dezember 1787 geschlossenen Ehe mit Maria Luise geb Schodde 1762 1811 Tochter des Pfarrers Philipp Schodde entstammten vier Kinder Carl 1794 1846 kurhessischer Generalmajor Therese Freiin Grote aus dem Hause Juhnde 1812 1871 1 Elise 1789 1857 Schriftstellerin 11 Oktober 1809 Leopold von Hohenhausen 1779 1848 Regierungsrat und Schriftsteller 2 Wilhelmine 1799 Freundin von Annette von Droste Hulshoff Ludwig 1803 1862 kurhessischer Oberstleutnant Flugeladjutant und AbgeordneterLiteratur BearbeitenLeopold von Hohenhausen Adam Ludwig von Ochs Biographie des Generals von Ochs Ein politisch militairischer Beitrag zur Geschichte des nordamerikanischen und des franzosischen Revolutionskrieges so wie der Feldzuge in Spanien Russland und Deutschland Verlag Luckhardt 1827 Digitalisat Bernhard von Poten Ochs Adam Ludwig von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 24 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 128 130 Inge Auerbach Otto Frohlich Hessische Truppen im Amerikanischen Unabhangigkeitskrieg Marburg 1976 Biographie des Generals von Ochs Ein politisch militairischer Beitrag Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser 1891 Einundvierzigster Jahrgang Justus Perthes Gotha 1890 S 620 ff Friedrich Wilhelm Strieder Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte seit der Reformation bis auf gegenwartige Zeiten Band 18 S 420ff Adam Ludwig von Ochs In Neuer Nekrolog der Deutschen 1 Jahrgang 1823 2 Heft Ilmenau 1824 S 673 697 Weblinks BearbeitenOchs Adam Ludwig von Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1873 S 232 Leopold von Hohenhausen im Lexikon Westfalischer Autorinnen und AutorenNormdaten Person GND 119160323 lobid OGND AKS VIAF 72197938 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ochs Adam Ludwig vonALTERNATIVNAMEN Ochs Adam LudwigKURZBESCHREIBUNG kurfurstlich hessischer Generalmajor und DiplomatGEBURTSDATUM 24 Mai 1759GEBURTSORT RosenthalSTERBEDATUM 21 Oktober 1823STERBEORT Kassel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adam Ludwig von Ochs amp oldid 227727259