www.wikidata.de-de.nina.az
Acridin ist eine heteroaromatische organische Verbindung mit der Summenformel C13H9N Acridin kommt im Steinkohlenteer vor bildet farblose Kristalle und stellt das chemische Grundgerust der Acridinfarbstoffe dar 1 StrukturformelAllgemeinesName AcridinAndere Namen Dibenzo b e pyridin Benzo b chinolin 9 Azaanthracen 2 3 Benzochinolin 10 AzaanthracenSummenformel C13H9NKurzbeschreibung weisser bis fahlgelber Feststoff 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 260 94 6EG Nummer 205 971 6ECHA InfoCard 100 005 429PubChem 9215Wikidata Q342713EigenschaftenMolare Masse 179 22 g mol 1Aggregatzustand festDichte 1 1 g cm 3 20 C 2 Schmelzpunkt 106 109 C 2 Sublimation ab 100 C 1 Siedepunkt 346 C 2 pKS Wert 5 58 20 C 3 Loslichkeit praktisch unloslich in Wasser 2 loslich in Diethylether Ethanol Benzol und Kohlenstoffdisulfid 4 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 2 AchtungH und P Satze H 302 315 319 335 410P 273 302 352 304 340 305 351 338 2 Toxikologische Daten 2000 mg kg 1 LD50 Ratte oral 2 Thermodynamische EigenschaftenDHf0 179 4 kJ mol 1 Feststoff 5 273 9 kJ mol 1 Gas 5 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gewinnung und Darstellung 3 Eigenschaften 3 1 Physikalische Eigenschaften 3 2 Chemische Eigenschaften 4 Verwendung und Derivate 5 Einzelnachweise 6 Siehe auchGeschichte BearbeitenAcridin wurde erstmals 1870 von Carl Graebe und Heinrich Caro aus Steinkohlenteer isoliert Die Bezeichnung leitet sich von lateinisch acer scharf ab und ist auf die beissend hautreizende Wirkung von Acridin zuruckzufuhren 6 Gewinnung und Darstellung BearbeitenAcridin kann aus Steinkohlenteer in der Anthracen fraktion gewonnen werden Aus dieser kann es durch Ausschutteln mit verdunnter Schwefelsaure oder Natriumhydrogensulfit als Natriumacridinsulfonat extrahiert werden Die freie Base wird durch Reaktion mit Natriumcarbonat freigesetzt 4 Es ist eine Reihe von Syntheseprozessen bekannt die zu Acridin und dessen Derivaten fuhren August Bernthsen kondensierte Diphenylamin mit Carbonsauren in Gegenwart von Zinkchlorid Dabei ergibt Ameisensaure Acridin die hoheren Homologen erzeugen Derivate mit den entsprechenden Alkylsubstituenten 7 Acridin kann auch gewonnen werden durch Durchleitung von Dampf des N Phenyl ortho Toluidins durch ein rotgluhendes Rohr 8 Kondensation von Diphenylamin mit Chloroform in Gegenwart von Aluminiumchlorid 9 Leitung von Dampf des ortho Aminophenylphenylmethan uber heisses Blei II oxid 10 Erhitzen von Salicylaldehyd mit Anilin und Zinkchlorid auf 260 C 11 Destillation von Acridon uber Zinkstaub 12 Reduktive Dehalogenierung von 9 Chloracridin 4 Eigenschaften BearbeitenPhysikalische Eigenschaften Bearbeiten Acridin kristallisiert in farblosen Nadeln mit einem Schmelzpunkt bei 106 110 C Seine Salze zeigen in Losung blaue Fluoreszenz 1 Chemische Eigenschaften Bearbeiten Acridin und seine Homologe sind sehr stabile Verbindungen mit schwach basischem Charakter Durch Oxidation mit Kaliumpermanganat entsteht Acridinsaure Chinolin 2 3 dicarbonsaure C9H5N COOH 2 13 Mit Alkyl und Arylhalogeniden bildet Acridin leicht farbige Acridiniumsalze 1 Verwendung und Derivate BearbeitenAcridin selbst besitzt praktisch keine industrielle Bedeutung Die Synthese von Acridinfarbstoffen geht nicht von Acridin aus 1 4 Derivate des Acridins sind u a die Farbstoffe Acridinorange und Acridingelb die Arzneimittel Acriflaviniumchlorid Amsacrin und Ethacridinlactat sowie die Acridiniumester die als Luminophore von Bedeutung sind Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Eintrag zu Acridin In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 28 Dezember 2014 a b c d e f g Datenblatt Acridin bei Merck abgerufen am 20 Marz 2011 W M Haynes Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 97 Auflage Internet Version 2016 CRC Press Taylor and Francis Boca Raton FL Dissociation Constants of Organic Acids and Bases S 5 88 a b c d G Collin H Hoke Acridine in Ullmann s Encyclopedia of Industrial Chemistry 2005 Wiley VCH Weinheim a b W M Haynes Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 97 Auflage Internet Version 2016 CRC Press Taylor and Francis Boca Raton FL Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances S 5 3 Carl Graebe Heinrich Caro Ueber Acridin In Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft Band 3 Nr 2 Juli 1870 S 746 747 doi 10 1002 cber 18700030223 A Bernthsen Acridine in Liebigs Ann 1884 224 1 56 doi 10 1002 jlac 18842240102 C Graebe Ueber pyrogene Bildung des Acridins in Chem Ber 1884 17 1370 1371 doi 10 1002 cber 188401701353 O Fischer G Korner Neue Bildungsweise des Acridins in Chem Ber 1884 17 101 102 doi 10 1002 cber 18840170122 O Fischer H Schutte Ueber einige Synthesen der Acridinreihe und uber 2 7 Phenylamidonaphtol in Chem Ber 1893 26 3085 3089 doi 10 1002 cber 189302603150 R Mohlau Bildungsweisen des Acridins in Chem Ber 1886 19 2451 2453 doi 10 1002 cber 188601902180 C Graebe K Lagodzinski Ueber Phenylantranilsaure und Acridon in Chem Ber 1892 25 1733 1736 doi 10 1002 cber 189202501276 C Graebe H Caro Ueber Acridin in Chem Ber 1880 13 99 103 doi 10 1002 cber 18800130128 Siehe auch BearbeitenAnthracen der stickstofffreie Stammkern Phenanthridin das angulare IsomerNormdaten Sachbegriff GND 4347531 0 lobid OGND AKS LCCN sh85000650 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Acridin amp oldid 235572879