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Blei II oxid ist eine Verbindung der chemischen Elemente Blei und Sauerstoff mit der Verhaltnisformel PbO Weitere Bleioxide neben Blei II oxid sind Blei II IV oxid und Blei IV oxid Kristallstruktur Pb2 0 O2 AllgemeinesName Blei II oxidAndere Namen Bleiglatte Bleimonoxid Lithargit MassicotitVerhaltnisformel PbOKurzbeschreibung orthorhombische gelbe oder tetragonale rote Kristalle 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 1317 36 8EG Nummer 215 267 0ECHA InfoCard 100 013 880PubChem 14827ChemSpider 14141Wikidata Q407879EigenschaftenMolare Masse 223 19 g mol 1Aggregatzustand festDichte 9 53 g cm 3 2 Schmelzpunkt 888 C 2 Siedepunkt 1470 C 2 Loslichkeit nahezu unloslich in Wasser 17 mg l 1 2 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP 4 ggf erweitert 3 GefahrH und P Satze H 302 332 351 360Df 362 372 410P 201 260 263 280 301 312 330 308 313 3 Zulassungs verfahren unter REACH besonders besorgnis erregend fortpflanzungs gefahrdend CMR 5 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Gewinnung und Darstellung 2 Eigenschaften 3 Bezeichnungen und Verwendung 4 Sicherheitshinweise 5 EinzelnachweiseGewinnung und Darstellung BearbeitenBlei II oxid lasst sich herstellen indem ein Luftstrom uber geschmolzenes Blei geleitet wird 6 2 P b O 2 2 P b O displaystyle mathrm 2 Pb O 2 rightarrow 2 PbO nbsp Diese Reaktion stellt die Grundlage der Kupellation dar bei der Blei II oxid als Nebenprodukt anfallt Ausserdem entsteht es beim Rosten von bleihaltigen Erzen wie Galenit Bleiglanz 2 P b S 3 O 2 2 P b O 2 S O 2 displaystyle mathrm 2 PbS 3 O 2 rightarrow 2 PbO 2 SO 2 nbsp Eigenschaften BearbeitenBlei II oxid ist ein roter Feststoff in tetragonaler Kristallstruktur und als Mineral unter dem Namen Lithargit fruher lithargyrum bekannt Bei 488 C 7 wandelt sich diese Modifikation in eine gelbe orthorhombische Modifikation um die als Mineral unter dem Namen Massicotit bekannt ist Wegen der geringen Umwandlungsgeschwindigkeit bei tiefen Temperaturen kommt die gelbe Modifikation als metastabile Verbindung vor nbsp Bleimonoxid Lithargit und Massicotit Bezeichnungen und Verwendung BearbeitenDas auch je nach farblicher Modifikation als Massicotit Bleiglatte von mittelhochdeutsch bliglete kurz auch glete Glatte Bleigelb Konigsgelb Neugelb Goldglatte Spuma auri rotliches Bleioxid als dunkles langsamabgekuhltes Nebenprodukt bei der Silbergewinnung Silberschaum Spuma argenti als helles rasch abgekuhltes Nebenprodukt bei der Silbergewinnung Silberglatte von mittelhochdeutsch silberglete Bleioxid von heller Farbe Lithargyrum in alten Texten auch als Lithargyrium und litargirum 8 zu finden 9 und Silberasche bezeichnete Bleioxid wurde feinzerrieben auch als Pigment verwendet oder mit Salpetersaure und Dichromatlosung zum Pigment Chromgelb Bleichromat umgesetzt Massicotit hat ein gutes Deckvermogen ist aber nicht sehr stabil Wenn es schwefelwasserstoffhaltiger Luft ausgesetzt ist verfarbt es sich schwarzlich braunlich was der Bildung von Blei II sulfid zuzuschreiben ist Ausserdem ist es gegenuber Sauren und Basen empfindlich Massicotit wurde bereits sehr fruh verwendet vor allem auch wegen seiner sikkativen Wirkung auf Leinol und andere olige Bindemittel Olmalerei Ende des Mittelalters wurde es durch das stabilere Blei Zinn Gelb Bleistannat abgelost Bleiglatte bzw Silberglatte wurde fruher auch fur Arzneipflaster verwendet Bleipflaster diaquilon 10 11 Sicherheitshinweise BearbeitenBei wiederholter Einwirkung sind Effekte auf Blut Nieren und Zentralnervensystem moglich Bleivergiftung Bildung von Blutarmut Funktionsstorungen Eine starke Beeintrachtigung der Fruchtbarkeit ist ebenfalls moglich Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Bleioxide In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 9 Dezember 2014 a b c d Datenblatt Blei II oxid bei Merck abgerufen am 19 Januar 2011 a b Eintrag zu Blei II oxid in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 8 Januar 2020 JavaScript erforderlich Nicht explizit in Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP gelistet fallt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Bleiverbindungen mit Ausnahme der namentlich in diesem Anhang bezeichneten im Classification and Labelling Inventory der Europaischen Chemikalienagentur ECHA abgerufen am 14 Dezember 2016 Hersteller bzw Inverkehrbringer konnen die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern Eintrag in der SVHC Liste der Europaischen Chemikalienagentur abgerufen am 17 Juli 2014 Arnold Willmes Taschenbuch Chemische Substanzen Harri Deutsch Frankfurt M 2007 A F Holleman E Wiberg N Wiberg Lehrbuch der Anorganischen Chemie 91 100 verbesserte und stark erweiterte Auflage Walter de Gruyter Berlin 1985 ISBN 3 11 007511 3 Wouter S van den Berg Hrsg Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolai Ms 15624 15641 Kon Bibl te Brussel met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolai Hrsg von Sophie J van den Berg N V Boekhandel en Drukkerij E J Brill Leiden 1917 S 236 Vgl auch Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 146 Litharhyrum argenti auri und 156 Spuma argenti Bleipflaster in Meyers Grosses Konversations Lexikon Leipzig 1905 Bd 3 S 48 Jurgen Martin Die Ulmer Wundarznei Einleitung Text Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15 Jahrhunderts Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1991 Wurzburger medizinhistorische Forschungen Band 52 ISBN 3 88479 801 4 zugleich Medizinische Dissertation Wurzburg 1990 S 119 bliglete litagirum das ist silberglet oder blyglett 125 dyaquilon Bleioxidpflaster 134 glete Bleiglatte Bleioxid eventuell auch Bleiazetat und 172 silberasche silberglete Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blei II oxid 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