www.wikidata.de-de.nina.az
Ațel aˈtsel veraltet Oțel deutsch Hetzeldorf ungarisch Ecel 3 ist ein Ort im Kreis Sibiu in der Region Siebenburgen in Rumanien Ațel Hetzeldorf EcelAțel Rumanien BasisdatenStaat Rumanien RumanienHistorische Region SiebenburgenKreis SibiuKoordinaten 46 9 N 24 28 O 46 150833333333 24 466666666667 355 Koordinaten 46 9 3 N 24 28 0 OZeitzone OEZ UTC 2 Hohe 355 mFlache 27 21 km Einwohner 1 263 1 Dezember 2021 1 Bevolkerungsdichte 46 Einwohner je km Postleitzahl 557020Telefonvorwahl 40 02 69Kfz Kennzeichen SBStruktur und Verwaltung Stand 2020 2 Gemeindeart GemeindeGliederung Ațel DupușBurgermeister Ioan Ovidiu Aldea PNL Postanschrift Str Regele Mihai I nr 388 loc Ațel jud Sibiu RO 557020Website primaria atel ro Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bevolkerung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Lage von Ațel im Kreis SibiuAțel liegt im Siebenburgischen Becken in einem linken Seitental der Tarnava Mare Grosse Kokel An der Kreisstrasse Drum județean DJ 142F etwa 14 Kilometer ostlich von Mediaș vier Kilometer sudlich der Nationalstrasse DN 14 Hermannstadt Sighișoara befindet sich der Ort im Norden des Kreises etwa 48 Kilometer Luftlinie nordlich von der Kreishauptstadt Sibiu entfernt Weiden Weinberge und Buffelherden pragen die Umgebung Der Ortsname wird vom Rufnamen Hetzel abgeleitet In der Mundart wird der Name Hazelderf ausgesprochen Die zugewanderten Rumanen sprachen den Namen Ațeldorf aus woraus schliesslich der heute offizielle Name Ațel wurde Geschichte Bearbeiten nbsp Kirchenburg in AțelArchaologische Funde geben Aufschluss uber eine Besiedlung in der Jungsteinzeit Es finden sich auch keltische und hellenistisch romische Relikte bis hin zur Zeit der Volkerwanderung Im Zuge der Kolonisierung Siebenburgens durch deutsche Siedler im 12 13 Jahrhundert wurde auch Hetzeldorf gegrundet 1283 wird der Ort als villa Echelini erstmals urkundlich erwahnt Um 1397 gab es bereits eine deutsche Schule 1471 wird in einer Urkunde des ungarischen Konigs Matthias Corvinus eine Kirchenburg in der villa nostra saxonicalis Eczel genannt Damit ist die bewehrte Nikolauskirche gemeint eine spatgotische Pfeilerbasilika deren Bauarbeiten schon 1380 begannen Um 1545 trat das Dorf zur Reformation uber Im 17 Jahrhundert fuhrten Turkeneinfalle Pest und Burgerkriege zu einem wirtschaftlichen und demografischen Ruckgang der Hetzeldorf dem Untergang nahe brachte In dieser Zeit siedelten sich auch die ersten Rumanen an die 1784 eine steinerne Kirche und Schulen bauten 1874 erreichte der evangelische Pfarrer durch seine Fursprache die Errichtung einer Haltestelle an der bedeutenden Eisenbahnstrecke von Klausenburg nach Kronstadt Um 1900 waren die Weinreben eine der wichtigsten wirtschaftlichen Grundlagen fast ganzlich durch die Reblaus vernichtet worden Nur die Anpflanzung reblausresistenter Weinstocke rettete den Weinbau in Hetzeldorf siehe Weinbau in Rumanien Nach dem Ersten Weltkrieg fiel Siebenburgen an Rumanien Auch in Hetzeldorf kam es zur entschadigungslosen Enteignung von Ackerflachen der Sachsen 1925 wurde der Gemeindesaal und 1938 die Neue Schule gebaut 1936 die rumanische Staatsschule Als Folge des Zweiten Weltkrieges wurden ca 213 arbeitsfahige deutsche Manner und Frauen im Januar 1945 fur funf Jahre in die Sowjetunion zur Zwangsarbeit verschleppt 1946 wurden etwa 80 rumanische Familien in die Hauser der Verschleppten einquartiert Der Bodenbesitz der Sachsen wurde entschadigungslos enteignet und Rumanen zugeteilt Die deutsche Schule und die evangelische Kirche blieben bestehen und sicherten den Weiterbestand der Sachsen im Ort Fur die sachsische Bevolkerung entstand aber eine grosse wirtschaftliche Notlage lebte sie doch bisher ausschliesslich von der Landwirtschaft Erst die Grundung einer Landwirtschaftlichen Genossenschaft 1952 milderte diese Umstande 1956 wurde Hetzeldorf an das Stromnetz angeschlossen und 1958 mit Erdgas versorgt 1968 entstand die Grossgemeinde Ațel durch die Eingemeindung der Nachbarorte Dupuș Tobsdorf Alma Almaschken Șmig Schmiegen und Giacăș Jakobsdorf 1969 wurde ein arztliches Zentrum eingerichtet und so die medizinische Versorgung wesentlich verbessert Nach 1975 wurden die Hauptgassen und der Weg zum Bahnhof asphaltiert 1984 kamen die ersten Telefonanschlusse hinzu Durch den Zusammenbruch des diktatorischen Regimes nach der Revolution von 1989 hoffte die deutsche Bevolkerung auf die Ruckgabe des enteigneten Bodens sie wurde jedoch enttauscht und nutzte die zugestandene Reisefreiheit zur Massenauswanderung nach Deutschland Rumanen aus allen Landesteilen erwarben die billigen Immobilien und siedelten sich im Ort an 1997 wohnten schliesslich nur noch 45 deutschstammige Menschen in Ațel zumeist im 1990 gegrundeten Altenheim 4 Die Gemeinde Ațel wurde am 24 Februar 2004 durch die Loslosung der Orte Alma Giacăș und Șmig neu organisiert somit bildete Ațel mit dem Dorf Dupuș eine Gemeinde 5 Bevolkerung BearbeitenDie Bevolkerung der heutigen Gemeinde entwickelte sich wie folgt Volkszahlung Ethnische ZusammensetzungJahr Bevolkerung Rumanen Ungarn Deutsche andere1850 2 154 805 110 1 222 171900 2 047 671 24 1 350 21941 2 433 718 24 1 690 11977 2 347 867 15 1 255 2101992 1 527 1 078 46 249 1542002 1 540 1 288 34 92 1262011 1 429 1 138 20 77 1942021 1 263 1 018 16 57 172 86 Roma Die hochste Einwohnerzahl auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde wurde 1941 ermittelt die der Rumanen 2002 der Rumaniendeutsche 1941 der Ungarn 1850 und die der Roma 1977 Wahrend auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde seit den Volkszahlungen von 1880 bis 1941 etwa doppelt so viele Siebenburger Sachsen wie Rumanen lebten wohnten in Dupuș selbst bis etwa 1977 weiterhin doppelt so viele Siebenburger Sachsen wie Rumanen Des Weiteren wurde im Ort Dupuș 1992 ein Slowake registriert 2002 lebten auf dem Gebiet der Gemeinde 1 288 Rumanen 1 095 in Ațel 118 Roma 116 in Ațel 92 Rumaniendeutsche 60 in Ațel und 34 Ungarn 31 in Ațel 6 Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Kirchenburg mit ihren Torwehren mit reichhaltigen Steinmetzarbeiten des Hermannstadter Steinmetzen Andreas Lapicida und einem barocken Altar des Schassburger Meisters Johannes Folbert steht unter Denkmalschutz 7 Der Friedhof und die Bergkapelle 8 Das evangelische PfarrhausPersonlichkeiten BearbeitenLukas Graffius 1667 1736 evangelischer Bischof in Siebenburgen von 1711 bis 1736 Gerhard Juchum 1932 1977 Bildhauer 9 Literatur BearbeitenGustav Paal Erich Briebrecher Hetzeldorf Ein Stuck verlorene Heimat Heimatortsgemeinschaft Hetzeldorf Villingen 1998 Erich Briebrecher Ein Dorf in Siebenburgen Hetzeldorf Verlorene Heimat Die Geschichte der Hetzeldorfer Deutschen Schule Selbstverlag Weingarten 2004 Arne Franke Das wehrhafte Sachsenland Kirchenburgen im sudlichen Siebenburgen Mit einer historischen Einfuhrung von Harald Roth Deutsches Kulturforum Ostliches Europa Potsdam 2007 ISBN 978 3 936168 27 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ațel Sibiu Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hetzeldorf bei siebenbuerger de Die Hetzeldorfer HOG Heimatortsgemeinschaft Erich Briebrecher Hetzeldorf auf SibiWeb de erschienen in der Siebenburgischen Zeitung 1996 Ațel bei ghidulprimariilor roEinzelnachweise Bearbeiten Volkszahlung 2021 in Rumanien Populația rezidentă după etnie 1 Dezember 2021 rumanisch Angaben bei Biroului Electoral Central abgerufen am 5 November 2020 rumanisch Worterbuch der Ortschaften in Siebenburgen Evangelischer Diakonieverein Mediasch e V abgerufen am 12 Mai 2011 Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Angaben zur Entstehung der Gemeinde Alma am 8 Marz 2004 auf lege5 ro Memento vom 15 Januar 2016 im Internet Archive abgerufen am 15 Januar 2016 rumanisch Varga E Arpad Volkszahlungen 1850 2002 in Siebenburgen bei kia hu letzte Aktualisierung 4 November 2008 PDF 582 kB ungarisch Liste historischer Denkmaler des rumanischen Kulturministeriums 2010 aktualisiert PDF 7 10 MB Bilder des Friedhofs und Bergkirche von Astrid Sutoris auf der Hetzeldorfer HOG Webdarstellung von Gerhard Juchum Gemeinden im Kreis Sibiu Alma Alțana Apoldu de Jos Arpașu de Jos Ațel Axente Sever Barghiș Bazna Biertan Blăjel Boița Brădeni Brateiu Bruiu Carța Carțișoara Chirpăr Cristian Darlos Gura Raului Hoghilag Iacobeni Jina Laslea Loamneș Ludoș Marpod Merghindeal Micăsasa Mihăileni Moșna Nocrich Orlat Păuca Poiana Sibiului Poplaca Porumbacu de Jos Racovița Rășinari Rau Sadului Roșia Sadu Șeica Mare Șeica Mică Șelimbăr Slimnic Șura Mare Șura Mică Tarnava Tilișca Turnu Roșu Valea Viilor Vurpăr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ațel amp oldid 238871492