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Als Erste Fitna arabisch فتنة bedeutet schwere Prufung Rebellion Burgerkrieg werden die kriegerischen Auseinandersetzungen innerhalb der islamischen Gemeinschaft der Umma nach der Ermordung des dritten Kalifen ʿUthman bezeichnet ʿUthman hatte wahrend seiner Herrschaft Familienangehorige mit hohen Posten innerhalb des muslimischen Herrschaftsapparates versorgt so vor allem mit Statthalterposten Die an den islamischen Eroberungen beteiligten Truppen wurden ebenfalls in ihren Anspruchen auf Beutezuteilung ubergangen Hiergegen erhoben sich aufruhrerische Truppenteile und ermordeten ʿUthman in Medina Der Schwiegersohn und Vetter des Propheten Mohammed ʿAli ibn Abi Talib wurde von den meuternden Truppen zum neuen Kalifen ausgerufen Gegen ʿAli erhoben sich unter anderem die Prophetenwitwe Aischa und die Prophetengefahrten Ṭalḥa und Zubair wurden aber in der sogenannten Kamelschlacht im Jahre 656 bei Basra von ʿAli besiegt Hierbei fielen Talha und Zubair Der syrische Statthalter Muawiya trat als Verwandter ʿUthmans als dessen Blutracher auf und machte ʿAli fur dessen Ermordung verantwortlich Im Jahre 657 kam es zwischen ʿAli und Muawiya zur Schlacht von Siffin Nach langeren Kampfhandlungen liess Muawiya seine Truppen Koranstellen an ihre Lanzen heften um das Urteil uber die Rechtmassigkeit der Positionen der Kontrahenten auf Basis des islamischen Glaubens zu losen Als ʿAli sich hierauf einliess fielen von ʿAli die sogenannten Charidschiten ab die der Ansicht waren ein Urteil uber die Rechtmassigkeit des Kalifats stunde allein Gott zu Sowohl ʿAli als auch Muawiya benannten einen Schiedsrichter Diese fallten ein Urteil eher zu Ungunsten ʿAlis Hierauf liess sich Muawiya gemass Tabari in Syrien als Kalif ausrufen ʿAli kehrte in den Irak zuruck und totete einen Grossteil der abgefallenen Charidschiten bei Nahrawan Nach mehrjahrigen Kampfhandlungen gegen Muawiya wurde ʿAli 661 von einem Charidschiten ermordet Muawiya zog nun gegen den Irak und kaufte Alis Sohn Hasan das Kalifat gegen eine Apanage ab In der Folge begrundete Muawiya die Dynastie der Umayyaden welche bis 750 herrschten Schlacht von Siffin zwischen den Einheiten Alis und Muawiyas aus der Tarichnama Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Ermordung ʿUthmans 1 1 1 Grunde 1 1 1 1 Nepotismus 1 1 1 2 Unzufriedenheit in den Provinzen 2 Ablauf der 1 Fitna 2 1 Machtfestigung 2 1 1 Auseinandersetzungen im Irak 2 1 2 Auseinandersetzung mit Muʿawiya 2 1 3 Schlacht von Ṣiffin 2 1 4 Nach dem Schiedsabkommen 2 1 5 Schlacht bei Naḥrawan 2 1 6 Alis Tod 3 Soziale Gruppen und Strukturen in der 1 Fitna 3 1 Gesellschaftlicher Bruch 3 2 Rolle der Quraisch 4 Rezeptionsgeschichte 4 1 Die Rezeptionsgeschichte bis zum 19 Jahrhundert 4 1 1 Darstellungen aus der Umayyadenzeit 4 1 2 Darstellungen aus der Abbasidenzeit 4 2 Der Wandel des Umayyadenbildes in der Moderne 4 2 1 19 Jahrhundert 4 2 2 20 Jahrhundert 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie Vorgeschichte der 1 Fitna ist die Ermordung ʿUthmans Ermordung ʿUthmans Bearbeiten Nach Wochen ergebnislosen Verhandelns uber Veranderungen der Ausubung des Kalifats durch ʿUthman den 3 Kalifen kam es zu einer Auseinandersetzung mit mehreren Toten und der Ersturmung des Palastes in Medina bei welcher ʿUthman ermordet wurde Unter den Mordern 1 ʿUthmans befand sich wohl auch Muḥammad der Sohn Abu Bakr 2 Der Ersturmung ging eine Belagerung voraus Unter Belagerung ist hierbei eher eine Art loser Blockade zu verstehen als eine Belagerung im militarischen Sinne ʿAli Vetter und Schwiegersohn des Propheten Mohammed scheint sich wahrend dieser Zeit eher zuruckgehalten und zeitweise fur ʿUthman 3 teilweise aber auch fur die Rebellen interveniert zu haben 4 ʿAlis Sohn al Hasan ibn ʿAli befand sich zu dieser Zeit unter den Personen die mit ʿUthman in seinem Palast aushielten 5 Grunde Bearbeiten Die Regierungszeit ʿUthmans ist im Ruckblick gepragt durch die Begunstigung seiner Familie Nepotismus Bearbeiten Er liess seiner Familie mehrere Statthalterposten zukommen ebenso gab es materielle Vorteile fur Mitglieder seiner Familie und deren Einfluss auf ihn So machte er Umayyaden zu Gouverneuren von Mekka und von Basra Rotter sieht in ʿUthmans Herrschaft denn auch die Machtubernahme der Familien der mekkanischen Plutokratie 6 Im Jahre 646 erweiterte er Muʿawiyas Territorium um Ḥumṣ und einen Teil des Irak Bedeutsam wurde dass ʿUthman einerseits ʿAmr ibn al ʿAṣ als Gouverneur Agyptens und andererseits Saʿd ibn Abi Waqqaṣ also ein Mitglied der sura die ihn erwahlt hatte als Gouverneur des Irak und durch Mitglieder seiner Familie ersetzte Ebenso scheint es zu Streitigkeiten Uthmans mit ʿAbd ar Raḥman gekommen zu sein Gegen diese Praxis kam es zu Widerspruch unter den prominenten Muslimen so z B ʿAmr ibn al As welcher seit seiner Abberufung in Opposition zu ʿUthman stand Wahrend ʿUthman sich so dem Grossteil derjenigen die ihn erwahlt hatten und einem Grossteil der Prophetengefahrten entfremdete traten doch nicht alle Prophetengefahrten in aktive Opposition zu ʿUthman Unzufriedenheit in den Provinzen Bearbeiten Die Hauptursache fur den Sturz ʿUthmans ist denn auch in den Provinzen zu suchen Hier konnten auch die Unzufriedenen unter den Prophetengefahrten eine Anlaufstelle fur ihre Opposition finden Insbesondere Ṭalḥa und ʿAʾisa scheinen die Provinzen zur Revolte aufgestachelt zu haben nbsp Die islamische Expansion bis 750In den Provinzen erwies es sich als problematisch dass ʿUthman das gesamte eroberte Land als Gemeindebesitz veranschlagte wohingegen es nach Ansicht vieler der Erobernden zu vier Funfteln als Kriegsbeute ihnen hatte zu fallen mussen Die Truppen vor Ort mussten es als Unrecht ansehen dass der von ihnen erkampfte Besitz durch eine zentrale Instanz im fernen Medina verwaltet wurde 7 In Agypten betraf dies besonderes die Beute aus den Feldzugen in Nordafrika die wohl auch vom dortigen Statthalter veruntreut wurde 8 Kritik hiergegen liess ʿUthman nicht zu So verbannte er den Prophetengefahrten Abu Ḏarr und Malik al ʾAstar einen Koranleser aus Kufa der spater einer der wichtigsten Unterstutzer ʿAlis wurde Al ʾAstar setzte sich im Jahre 654 655 an die Spitze eines Aufstandes in Kufa und vertrieb ʿUthmans Gouverneur Saʿid bin al ʿAṣ In Agypten agierten Muḥammad bin Abi Bakr gest 658 und Muḥammad bin Abi Huḏaifa gegen ʿUthman Im Jahre 656 zogen einige hundert Aufstandische aus Agypten nach Medina und hielten bei Ḏu al Ḫusub in der Nahe der Stadt ʿAli wurde von ʿUthman als Fuhrer einer Gruppe von Unterhandlern zu den Aufstandischen gesandt woraufhin diese anscheinend nach Agypten zuruckkehren wollten 9 jedoch nach dem angeblichen Auffinden eines Briefes ʿUthmans umkehrten und ʿUṯman in seinem Palast in Medina belagerten 10 Ablauf der 1 Fitna BearbeitenʿAli wurde nach der Ermordung Uthmans von den meuternden Truppen zum Kalifen ausgerufen ʿAlis Kalifat fehlte damit die Legitimitat der vorhergehenden Kalifate die durch eine Wahl durch die shura der Prophetengefahrten und die Unterstutzung durch die Quraysh gekennzeichnet war 11 Diese mangelnde Legitimation ʿAlis durch die quraischitischen Prophetengefahrten und die Gegnerschaft der Umayyaden zu ʿAli lasst Madelung ʿAlis Kalifat denn auch als Gegenkalifat bezeichnen ein Terminus der sonst nur fur Kalifate gebraucht wird die sich gegen bereits etablierte Kalifate richten 12 Unter den anwesenden Truppen scheint es einige Unterstutzung fur Talha gegeben zu haben die kufischen und basrischen Truppen sowie die Ansar unterstutzen hingegen Ali 13 Die genauen Ereignisse der Erhebung ʿAlis sind unsicher Direkt nach der Erhebung ʿAlis wurden die einflussreichen Mitglieder der Gemeinde in Medina zur Huldigung ʿAlis angehalten sofern diese nicht freiwillig erfolgte wurden sie zu dieser gezwungen so im Falle az Zubairs und Ṭalḥas Ein Grossteil der anwesenden Umayyaden verliess Medina und auch einige einflussreiche Prophetengefahrten wie Saʿd ibn Abi Waqqaṣ oder Mughira bin Schu ba folgten diesem Weg Als ʿAʾisa in Mekka von der Wahl ʿAlis erfuhr rief sie zum Sturz desselben als Rache fur ʿUthman auf Talha und az Zubair begaben sich nach Mekka wo sie sich ʿAʾisa anschlossen beide wohl in der Hoffnung nach einem Sieg uber ʿAli das Kalifat fur sich selbst in Anspruch nehmen zu konnen 14 ʿAli wurde von dieser Gruppe fur den Mord an ʿUthman verantwortlich gemacht 15 Nagel betont dass die Machtbasis ʿAlis von Anfang an auf der Macht aufruhrerischer Truppen beruhte 16 Machtfestigung Bearbeiten ʿAli tauschte zu Beginn seiner Herrschaft die Gouverneure ʿUthmans aus ʿAli berucksichtigte massgeblich Anṣar bei der Besetzung von Gouverneursstellen 17 und stellte sich somit in Kontrast zu der bisherigen Bevorzugung der Quraisch und insbesondere ʿUthmans Nepotismus So ernannte er fur Basra den Prophetengefahrten ʿUṯman b Hunaif von den Banu Auws welcher nach seiner Ankunft die Kontrolle uber die Stadt von Uthmans Gouverneur ubernahm Fur Agypten ernannte er Qais b Sa d den Sohn des Fuhrers der Khazraj Hierbei uberging er den Fuhrer der agyptischen Aufstandischen Muhammad b Abi Hudhayfa und Amr b al As Qais musste sich in Agypten mit Uthman loyalen Gruppierung unter Yazid al Harith al Mudliji auseinandersetzen welche ihn nach Absprache Steuern erheben liessen sich aber weigerten Ali die Treue zu schworen 18 ʿUbaydallah b al ʿAbbas einen Sohn ʿAbbas und Saʿid b Saʿd Qais Bruder ernannte Ali als Gouverneure im Jemen Die Gouverneure Uthmans hatten den Jemen zu diesem Zeitpunkt bereits in Richtung Mekka verlassen sodass Alis Gouverneure die Macht ubernehmen konnten In Kufa verblieb ʿUṯmans Gouverneur Abu Musa al Asʿari In Bahrein setzte ʿAli nach der Kamelschlacht ʿUmar b Abi Salama als Gouverneur ein Muʿawiya musste bereits zu dieser Zeit eher als Gegner ʿAlis erscheinen ʿAli bestatigte ʿUthmans Gouverneur in Mekka dieses blieb aber unter Kontrolle von Aisha Talha und Zubayr welche sich offen gegen Ali wandten und ihn des Mordes an Uthman bezichtigten Die mekkanische Fraktion gab einen wohl geplanten Vorstoss nach Medina aufgrund der Uberlegenheit von Alis Truppen auf 19 und zogen mit 600 bis 900 Mannern wahrscheinlich gegen Ende Oktober 656 20 in den Irak um starkere Truppen zur Unterstutzung zu gewinnen Madelung ist der Auffassung dass ein Anschluss an Muʿawiya nicht erfolgte da dieser als Statthalter in Syrien eine zu starke Position eingenommen hatte als dass ein von ihm unabhangiges Agieren moglich gewesen ware 21 Das Ziel der Mekkaner Rebellen scheint eine sura gewesen zu sein an deren Ende die Erhebung Ṭalḥas oder az Zubayr zum Kalifen gestanden hatte 22 Auffallend ist dass die Rebellion die Unterstutzung vieler Quraisch erhielt darunter auch mehrerer Umayyaden wie z B B Marwans Nach ihrem Eintreffen in Basra kam es zu einem Gefecht mit den Anhangern Alis unter ʿUṯman b Hunayf Es folgte ein Abkommen zwischen den beiden Parteien demgemass die Rebellen Zugang zur Stadt erhielten und ʿUṯman b Hunayf als Gouverneur verblieb bis Ali eintraf Die Rebellen brachen das Abkommen und setzten ʿUṯman b Hunayf gefangen Auseinandersetzungen im Irak Bearbeiten ʿAli zog ab dem 25 Oktober mit 700 Ansar uber ar Rabaḏa in Richtung Irak 23 Sahl b Hunayf verblieb als Gouverneur in Medina Der Irak war durch die Prasenz zweier Heerlager ein wichtiges Ziel Ali erhielt auf seinem Weg nach Kufa Zulauf durch einige Angehorige der Banu Tayyi Da sich Abu Musa Alis Gouverneur in Kufa entschieden hatte neutral zu bleiben und auch durch mehrere Gesandte ʿAlis nicht von seinem Kurs abgebracht werden konnte begab sich Malik al ʾAstar selbst nach Kufa sturzte Abu Musa und sammelte eine Armee fur ʿAli mit welchem er sich ostlich von Kufa vereinigte Anschliessend zog ʿAlis Armee nach Basra wo es zu einigen Ubergangen zu ʿAli aus dem Lager seiner Gegner kam Anfang Dezember 656 kam es zur sogenannten Kamelschlacht benannt nach ʿAʾisas Kamel bei Basra in welcher Ṭalḥa und az Zubayr und viele weitere Quraisch und Prophetengefahrten der Grossteil der Quraisch auf Seiten von ʿAlis Gegnern umkamen und ʿAʾisa gefangen genommen wurde Nach der Schlacht behandelte ʿAli seine Gegner nicht entsprechend der ublichen Prozedur Versklavung der Familien Verteilung des Eigentums als Beute Hinrichtung einzelner Gegner sondern liess nur eine geringe Beuteverteilung zu behandelte seine Gegner ansonsten aber schonend Auch die Familien Ṭalḥas und az Zubairs liess er unangetastet 24 ʿAʾisas wurde nach einiger Zeit ins politische Abseits nach Arabien geschickt Auseinandersetzung mit Muʿawiya Bearbeiten Muʿawiya war nun der einzige grossere Gegner ʿAlis innerhalb der islamischen Gemeinde Madelung verwirft alle Berichte wonach es vor der Kamelschlacht bereits diplomatischen Austausch zwischen ʿAli und Muʿawiya gab 25 Besondere Aufmerksamkeit widmet er der Tatsache dass ʿUthmans Bruder Walid b ʿUqba und auch ʿAmr ibn al ʿAs sich in Muʿawiyas Herrschaftsgebiet aufhielten Die Prasenz dieser beiden erlaubte es Muʿawiya sich einerseits propagandistisch geschickt als Blutracher seines Verwandten ʿUthman zu stilisieren und so Legitimation im Kampf gegen ʿAli zu gewinnen und andererseits einen Vertreter der grossen Heerfuhrer der Eroberungen dienstbar zu haben Militarisch betrachtet war Muʿawiyas Situation zu dieser Zeit gefahrlich da der Rest der islamischen Welt grosstenteils unter ʿAlis Herrschaft stand Insbesondere ein moglicher Angriff von Agypten aus konnte ihm den Todesstoss versetzen Im Jahre 657 verlangte ʿAli dass sich Muʿawiya ihm unterwerfe dieser aber verweigerte es Muʿawiya suchte die Bevolkerung Syriens fur sich zu gewinnen Ausserdem schloss er Frieden mit Byzanz indem er sich zu Tributzahlungen bereit erklarte Im Februar 657 berief ʿAli Qais wohl aufgrund von Zweifeln an dessen Loyalitat von der Statthalterschaft in Agypten ab und setzte an seiner Stelle Muḥammad Sohn von Abu Bakr ein Einige Zeit spater beauftragte ʿAli al ʾAstar Teile des nordlichen Iraks und Syriens unter Kontrolle zu bringen und machte ihn aus diesem Grund zum Statthalter von Mossul Es kam zu einigen Kampfen zwischen ʿAlis und Muʿawiyas Truppen in dieser Gegend Zu dieser Zeit gelang es ʿAli ebenfalls mehrere syrische Statthalter Muʿawiyas auf seine Seite zu ziehen Schlacht von Ṣiffin Bearbeiten Im Fruhjahr 657 setzten sich sowohl ʿAli als auch Muʿawiya an der Spitze ihrer Heere gegeneinander in Bewegung Im Juni und Juli kam es zur sogenannten Schlacht von Ṣiffin einer Reihe von einzelnen an Scharfe zunehmenden Gefechten in denen ʿUmars Sohn ʿUbaydallah auf Seiten Muʿawiyas fiel an deren Ende das Auftreten von Muʿawiyas Truppen mit an ihre Lanzenspitzen gehefteten Koranexemplaren trat Die Encyclopaedia of Islam geht davon aus dass Muʿawiya zu dieser Zeit vor einer Niederlage stand 26 Madelung wertet die Situation eher als leicht im Vorteile ʿAlis befindlich 27 Dies galt als Zeichen den Kampf zu beenden und den Konflikt durch einen Schiedsrichter auf Grundlage des Korans zu losen ʿAli obwohl er unwillig war musste sich den Verhandlungen beugen 28 Schon zu dieser Zeit scheint es zu ersten Absetzbewegungen unter ʿAlis Truppen gekommen zu sein Muʿawiya machte ʿAmr zu seinem Vertreter im Schiedsgericht wahrend auf ʿAlis Seite der eher unzuverlassige Abu Musa al Asʿari wohl auf Drangen irakischer Kreise gegen den Willen ʿAlis die Rolle des Schiedsrichters einnahm Im August 657 wurde schliesslich die Vereinbarung getroffen dass die Schiedsrichter uber den Konflikt auf Basis des Koran urteilen sollten ʿAli musste durch diese Vereinbarung ins Hintertreffen geraten da er einerseits seine Position der militarischen Starke zugunsten von Verhandlungen aufgab und andererseits die Verhandlungen mit einem Aufruhrer seinen Anspruch auf den Kalifentitel bedeutend schwachen mussten 29 Nach dem Schiedsabkommen Bearbeiten Die beiden Heere kehrten nun zuruck in ihre Heimatgebiete Nachdem ʿAli im September in Kufa eingetroffen war versammelten sich erste Protestierende unter dem Spruch Das Urteil steht allein Gott zu um gegen ʿAlis Entscheidung aufzutreten Entscheidend war dass sie ʿAli nicht langer als Kalifen anerkannten sondern die Entscheidung einer sura anheimgeben wollten ʿAli befand sich ab diesem Zeitpunkt in einer unlosbaren Situation Er musste wollte er seine Glaubwurdigkeit nicht verlieren die Abmachungen des Schiedsgerichtes einhalten konnte aber zugleich nicht gegen die als Ḫariǧiten bekanntgewordenen Gegner der Abmachung unter seinen Truppen vorgehen wollte er nicht weitere seiner Anhanger verlieren Ein Vorgehen gegen die Berufung auf Gott musste ihm zwangslaufig als eine Art von Missachtung religioser Prinzipien oder sogar Unglauben ausgelegt werden Im Fruhjahr 658 kam es zum ersten Treffen der Schiedsrichter Die Umstande des Schiedsgerichts sind in der Forschung umstritten Ein Teil der Forschung geht von zwei Schiedsgerichten aus 30 eines bei Dumat al Jandal und eines bei Adruḥ der andere Teil nur von einem Verhandelt wurde die Frage ob die Ermordung ʿUthmans gerechtfertigt gewesen sei ʿAmr musste diese naturgemass bejahen Abu Musa scheint sich ʿAmrs Position angeschlossen zu haben Seine Motive sind unklar Madelung bescheinigt ihm eine neutrale Position 31 Nach dem Ende des Schiedsgerichtes wurde Muʿawiya in Syrien gemass at Tabari bereits als Kalif anerkannt 32 Spatestens hier stellt sich die Frage auf welcher Basis Muʿawiya das Kalifat in Anspruch nehmen konnte besass er doch nach gangiger Ansicht nicht die Qualifikationen die bisher fur Kalifatsanwarter gegolten hatten Verdienste um den Islam enge Verwandtschaft zum Propheten Nach Rotter wurden von der Propaganda Muʿawiyas folgende Punkte ins Feld gefuhrt Als Racher fur ʿUthman vertrat er dessen Anspruche da nach altarabischer Vorstellung Blutracher die Primarerben waren 33 Gemass Rohe ist der Rechtsnachfolger des Geschadigten talionsberechtigt 34 Er besass weiterhin grosse politische Fahigkeiten Wichtiger scheint aber das Argument der Zugehorigkeit zu den prominenten Familien der Quraisch und dazu zu den ʿAbd Sams die mit den Hasim immerhin naher verwandt waren als andere Clans und auch die Verschwagerung mit Muḥammad uber seine Schwester ʾUmm Kulṯum 35 Demgegenuber musste aber der eindeutige Makel Muʿawiyas stehen dass er und seine Familie zu den Gegnern des fruhen Islam gehort hatten dass seine Mutter Hind bint ʿUtba bei Schlacht von Uhud sogar den Leichnam des Prophetenonkels geschandet hatte und erst relativ spat zum Islam konvertiert war Muʿawiya zahlte sich in seiner Propaganda um diesem entgegenzuwirken aber trotzdem zu den Prophetengefahrten 36 ʿAli erkannte den Ausgang des Schiedsgerichts nicht an und betrachtete die Verhandlungen als nicht auf der Basis des Koran stattfindend Dasselbe Argument brachte er gegenuber den Rebellen gegen ihn vor Die mit ʿAli Unzufriedenen hatten sich in der Zwischenzeit starker radikalisiert und verliessen Kufa in Richtung an Naḥrawan um das Heerlager in Basra fur sich zu gewinnen Zu diesem Zeitpunkt kam es bereits zu militarischen Auseinandersetzungen zwischen ihnen und Anhangern ʿAlis Ein Teil der Garnison von Basra schloss sich den Aufstandischen an Madelung berichtet dass ʿAli aufgrund der Zweifel an seiner Herrschaft zu dieser Zeit mit der Verbreitung des Hadiths uber die Ereignisse am Teich von Ḫumm begann 37 ʿAli forderte die aufstandischen Truppen auf sich ihm erneut anzuschliessen Diese aber verblieben bei ihrer vorherigen Position und forderten von ʿAli dass dieser seine Zustimmung zu dem Schiedsgericht als religios unrechtmassige Entscheidung anerkenne In der Folgezeit scheint es zu mehreren Morden durch die Ḫariǧiten gekommen zu sein darunter auch an einem Gesandten ʿAlis ʿAli scheint zu dieser Zeit unsicher gewesen zu sein ob er sich gegen Muʿawiya oder die Ḫariǧiten wenden solle wobei den Ausschlag letztlich Tendenzen in seinem Heer gaben Schlacht bei Naḥrawan Bearbeiten Die genaue Datierung der folgenden Schlacht bei Naḥrawan ist unsicher 38 sie muss etwa Mitte 658 erfolgt sein und fuhrte bedingt durch die Grosse von ʿAlis Heer im Vergleich zu der Zahl der versammelten Ḫariǧiten zu einer Art Massaker 39 an letzteren ʿAli erlaubte den Uberlebenden zu ihren Stammen zuruckzukehren verweigerte aber eine Bestattung der Toten Der massakerartige Charakter der Auseinandersetzung mag ein Ubriges getan haben ʿAlis Ansehen zu ruinieren Das Vergiessen von muslimischem Blut war eine Neuheit und das massenhafte Toten von Personen die sich auf den Koran beriefen musste der religiosen Legitimation ʿAlis schwer zusetzen Es kam zu grossen Absetzbewegungen unter ʿAlis Truppen sodass eine Fortfuhrung der Kampagne gegen Muʿawiya unmoglich wurde In ʿAlis Gebiet kam es seit 658 zu dieser Zeit zu Aufstanden die von den Ḫariǧiten bei Naḥrawan inspiriert waren Muʿawiya hatte seine Truppen zunachst in Erwartung eines Angriffes ʿAlis versammelt ordnete nach Kenntniserhalt der Geschehnisse bei Naḥrawan aber verschiedene kleinere Aktionen gegen ʿAli an In Agypten war Muḥammad b Abi Bakr unterdes bei der Bekampfung der agyptischen Rebellen gescheitert ʿAli sandte al ʾAstar nach Agypten um Muḥammad abzulosen doch dieser wurde auf dem Weg ermordet Muʿawiya sandte ʿAmr mit einer Armee nach Agypten Dieser besiegte dort ʿAlis Statthalter Muḥammad b Abi Bakr im Sommer 658 wobei dieser umkam Muʿawiya hatte seine Position durch die Eroberung Agyptens deutlich verbessert 40 Das Ausmass der Abfallbewegung die ʿAli zu dieser Zeit erfuhr wird daran ersichtlich dass sich auch sein Vetter ʿAbdallah ibn al ʿAbbas nach Arabien begab Muʿawiya gelang es zu dieser Zeit mittels Ibn al Hadrami Unterstutzer in Basra fur sich zu gewinnen sodass Basra zu ihm uberging und erst nach erneutem Kampf fur ʿAli zuruckgewonnen werden konnte In das beginnende Jahr 659 fallt das Treffen der Schiedsrichter bei Adruh Ein Grossteil Forschung setzt die Ereignisse eines Schiedsgerichtes allein hier an Andere z B Madelung sehen in dem Schiedsgericht bei Adruh eine Propagandaveranstaltung Muʿawiyas zu der Abu Musa zwar aus freien Stucken kam jedoch nicht mehr als Reprasentant ʿAlis 41 Die Cambridge History berichtet dass Abu Musa weder ʿAli noch Muʿawiya als geeignete Kalifen ansah ʿAmr aber eindeutig Muʿawiya bevorzugte 42 Alis Tod Bearbeiten Die folgende Zeit war durch einen Kleinkrieg Muʿawiyas gegen ʿAli gekennzeichnet welchen ersterer in Form von Raubzugen gegen ʿAlis Territorium fuhrte 43 Bedeutsam wurden hierbei die Auseinandersetzungen um die Kalb Stamme westlich des Euphrat Im Jahre 659 60 scheiterte Muʿawiya bei dem Versuch Medina und Mekka zu erobern Es folgten einige Kriegszuge gegen den westlichen Irak sowie ein Feldzug in den Jemen welcher zunachst zur Eroberung Medinas und Mekkas Ta ifs dann des Jemen fuhrte ʿAli war es moglich die eroberten Gebiete kurz darauf zuruckzuerobern Gestutzt durch diese relativen Ruckschlage Muʿawiyas im Jahre 660 bereitete ʿAli einen dritten Feldzug nach Syrien vor Am 26 Januar 661 wurde ʿAli dann aber in der Moschee von Kufa durch den Ḫariǧiten ʿAbd ar Raḥman ermordet ʿAli setzte gemass der Tradition keinen Nachfolger ein bemerkte aber dass er nichts dagegen habe wenn ihm sein Sohn al Hasan folge Hasan wurde dann auch zu seinem Nachfolger erhoben blieb aber zunachst untatig Muʿawiya setzte seine Armee in Bewegung nach dem Irak und griff Kufa an Nach Verhandlungen mit Hasan verzichtete dieser auf das Kalifat unter Zusicherung einer Pension Muʿawiya musste sich in der Folgezeit mit einigen Erhebungen von unzufriedenen Truppen und Ḫariǧiten auseinandersetzen Soziale Gruppen und Strukturen in der 1 Fitna BearbeitenDie mehrere Jahre andauernden Auseinandersetzungen stellten fur die muslimische Gemeinde ein Novum insofern dar als hier erstmals Muslime gegen Muslime kampften Gesellschaftlicher Bruch Bearbeiten In der bis dahin etablierten Praxis hatte gemass der Lehre des Propheten ein Verbot der Totung von Glaubensgenossen gegolten ausgenommen diese hatten schwere Verbrechen begangen welches von den ersten Kalifen gemass ihrer Definition von Muslimen eingehalten worden war Einer der ersten Betroffenen solcher gemass islamischer Praxis unrechtmassigen Vorgehensweise war denn auch der Kalif ʿUthman Neben diesem erkennbaren Bruch mit der Tradition fallt ausserdem die Entscheidung der Ḫariǧiten ins Gewicht andere Muslime auf Basis des Korans fur unglaubig zu erklaren Grunde fur diesen Ausbruch von innerislamischer Gewalt mussen in den Veranderungen im Vergleich zur Zeit des Propheten und der ersten Kalifen gesucht werden Wahrend zur Zeit des Propheten eine enge Bindung an die Gemeinschaft durch raumliche Nahe zu nahezu allen anderen Mitgliedern und das einheitsstiftende Charisma des Propheten gegeben war kam es im Gefolge der islamischen Expansion zu einer raumlichen Verteilung der islamischen Heere uber weit voneinander entfernte Gebiete mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund und unterschiedlichen lokalen Interessen Zudem waren viele der arabischen Stamme erst kurz vor dem Tod des Propheten zum Islam ubergetreten und hatten teilweise wahrend der ridda Kriege gewaltsam in die Gemeinschaft zuruckgefuhrt werden mussen Die Treue dieser Gruppen zu allen islamischen Geboten kann also bezweifelt werden Zudem kam es mit der Ausbreitung des Islam zu weiteren Konversionen von vorherigen Nichtmuslimen Diese Gruppen waren massgeblich gewesen fur die Schlagkraft der islamischen Heere in der Zeit der grossen Eroberungen Sie bildeten danach nach Stammen und Clans gegliedert denen ihre primare Loyalitat gelten konnte in den grossen Heerlagern wie Fustat Basra oder Kufa ein abrufbares militarisches Potenzial dem aber zusehends keine kriegerische Aufgabe mehr zukam Bedeutend ist hierbei das Verhaltnis der islamischen Armeen zu den Kalifen sowie die Art der Verteilung der Beute aus den Eroberungszugen Der Koran legte fest dass ein Funftel der Beute an die Gemeinschaft spater reprasentiert durch den Kalifen abzugeben war wahrend der Rest von den Kampfern selbst beibehalten werden durfte 44 Das abzugebende Funftel sollte fur allgemeine Belange der Umma verwendet werden 45 Konflikttrachtig war hierbei die Frage wie mit dem eroberten Land umzugehen war Laut Noth waren die erobernden Gruppen erst nach Konflikten dazu zu bewegen dieses Land als Gemeindeland fay anzuerkennen 46 Diese Konflikte hatten vermutlich leichter gelost werden konnen waren die starker als Heerfuhrer in Erscheinung getreten die durch ihre personlichen Verdienste im Kampf in den Augen der kampfenden Truppen selbst Anteil an der Beute erlangt hatten Durch das Fernbleiben der Kalifen in Medina mussten diese allerdings als Nutzniesser der Arbeit anderer erscheinen und sich als Projektionsflache fur okonomische Konflikte anbieten 47 Besonders ʿUthman bot sich hierfur aufgrund seiner Abhangigkeit und Begunstigung von seiner Verwandtschaft an welche in Form korrupter Statthalter auf ʿUthman negativ zuruckfiel 48 Die Cambridge Encyclopaedia of Islam vertritt hierbei die These dass mit dem Ausbleiben neuer grosserer Eroberungen und damit neuer Beute die Unzufriedenheit der Truppen in den Heereslagern steigen musste 49 Nagel fasst zusammen Von Medina aus konnte man den entstehenden islamischen Staat offenbar nicht mehr lenken Die Heerlagerstadte hatten binnen zwei Jahrzehnten ein solches Mass an Eigengewicht gewonnen dass die dortigen Notabeln sich die Zugel nicht aus der Hand nehmen liessen 50 Somit lasst sich mit Kramer aussagen dass der fulminante Siegeszug fur die Sieger damit zugleich Entlastung und Belastung bedeutete 51 Rolle der Quraisch Bearbeiten Ein weiterer Punkt liegt in der Ursprungsgemeinde selbst und ihrem Verhaltnis zum Stamm der Quraisch begrundet Das Gleichheitsversprechen des Islam war in der Praxis niemals vollstandig durchgesetzt worden Nach Mohammads Tod gewannen die Quraisch unter den Prophetengefahrten im Bundnis mit der alten mekkanischen Aristokratie die Oberhand uber die anderen Krafte darunter auch die medinensischen Anṣar Diese Gemengelage aus Begunstigung der eigenen Verwandtschaft und der Unzufriedenheit der Garnisonstruppen fuhrte zu einer Art Bundnis aus Letzteren und fuhrenden Prophetengefahrten welches zum Sturz ʿUthmans fuhrte ʿAli war in der Folgezeit von diesen Stammesgruppen welche ihn zum Kalifen erhoben hatten abhangig und musste ihre Interessen berucksichtigen Dass sich unter diesen Gruppen auch die Morder ʿUthmans befanden musste sich propagandistisch fur ʿAli negativ auswirken Hatte er die Morder bestraft hatte er damit den Protest gegen ʿUthman fur unrechtmassig erklart und damit die Legitimitat seiner eigenen Erhebung in Zweifel gezogen Dadurch dass er sie aber unbestraft liess gab er seinen Gegnern die Moglichkeit sich als Racher fur ʿUthman zu prasentieren und ihm Mitschuld an dessen Ermordung zu geben Die Gruppierung der Heere nach Stammen und Clans mit eigenen Interessen wurde fur ʿAli besonders nach der Schlacht von Ṣiffin zum Problem als einzelne dieser Gruppen in Teilen oder als Ganzes von ihm abfielen Muʿawiya konnte dagegen auf seine langjahrige Bindung an die Syrer aufbauen welche ihm trotz der anfanglichen Ubermacht ʿAlis loyal blieben 52 Rezeptionsgeschichte BearbeitenDer Konflikt zwischen ʿAli und Muʿawiya im grosseren Rahmen eingebettet in die erste und zweite Fitna stellt bis heute eines der zentralen Themen der Geschichte des Islams dar Die heutige schiitische Position sieht in dem Tod von ʿAli und Ḥusain das Machwerk unglaubiger Krafte welche den rechtmassigen Nachfolgern des Propheten die Herrschaft verweigert hatten Die sunnitische Position ist weniger eindeutig geht heutzutage aber mehrheitlich ebenfalls von einer unrechtmassigen Herrschaftsubernahme Muʿawiyas aus der durch die Begrundung der Erbmonarchie und eines weltlichen Konigtums mulk die auf Konsens der einflussreichen Mitglieder der Umma ausgelegte fruhere Herrschaft der rechtgeleiteten Kalifen beseitigt habe Die negative Bewertung Muʿawiyas und der Umayyaden entspringt im Kern der Geschichtsschreibung der Abbasidenzeit welche die Vorganger der Abbasiden im Kontrast zur herrschenden Dynastie negativ darzustellen versuchte um die Machtubernahme der Letzteren zu rechtfertigen Hierbei wurde die Dynastie der Umayyaden haufig an den zentralen Handlungen Muʿawiyas gemessen des Aufstandes gegen ʿAli der Etablierung der Erbmonarchie und der Einfuhrung einer Konigsherrschaft Die Rezeptionsgeschichte bis zum 19 Jahrhundert Bearbeiten Da die prominenten Berichte uber das erste Jahrhundert der islamischen Geschichte z B die grossen Geschichtswerke von Ṭabari und al Balaḏuri erst wahrend der Abbasidenzeit verfasst wurden liegt es nahe fur den Beginn einer Rezeptionsgeschichte auf zeitgenossische Quellen zuruckzugreifen wie es Rajaa Nadler in ihrer Abhandlung uber die ummayadenzeitlichen Dichter unternimmt Mag man den Dichtern auch nicht den Stellenwert beimessen den Radler ihnen zumisst indem sie sie das wichtigste Element fur die Einschatzung und Einordnung dieser Kalifen der Umayyaden 53 nennt so muss man sie doch als authentische zeitgenossische Quelle anerkennen die womoglich auch nicht geringen Einfluss auf die allgemeine Meinung hatte und ihre Auffassungen teils auch aus dieser bezogen haben durfte Darstellungen aus der Umayyadenzeit Bearbeiten Die Dichter der Umayyadenzeit sprachen den Umayyaden in ihren Dichtungen verschiedene Eigenschaften zu dem Vorbild der vorislamischen Stammesgesellschaft und ihren Idealen 54 gemass also ohne erkennbaren Einfluss der islamischen Religion Diese Eigenschaften kann man in gewisser Weise als klassische Herrschertypologie beschreiben die auch fur Monarchien anderer Kulturkreise nicht unublich war Zu diesen Eigenschaften zahlen einmal die Herkunft der Umayyaden aus den vornehmen Sippen der Quraisch Abstammung von ʿAbd Manaf und Qusai etc dann verschiedene Tugenden wie Tapferkeit Ausdauer Ehrlichkeit Treue Freigiebigkeit In puncto negativer Beurteilung wird ihnen am ehesten mangelnde Treue in Bezug auf Verbundete vorgeworfen Eine besondere Betonung liegt auf der Rechtmassigkeit ihrer Herrschaft in der Nachfolge ʿUthmans so z B zu finden beim Hofdichter al Aḫṭal Besonders Muʿawiya wird teils als Bewahrer der islamischen Einheit und Racher ʿUthmans betrachtet Die Muʿawiya zugeschriebenen Eigenschaften decken sich hierbei teils mit denen der Umayyaden im Allgemeinen jedoch liegt ein Schwerpunkt auf seiner Rechtschaffenheit und politischen Geschicktheit Die Hervorhebung Muʿawiyas als Racher ʿUthmans fallt in die fruharabische Idee dass Erbe durch Blutrache gewonnen werden kann 55 Watt betont bezogen auf die Dichtersammlungen dass die Umayyaden sich selbst durch gottliche Legitimation vorherbestimmt zur Herrschaft sahen Gegnerschaft zu den Umayyaden fand sich aus diesem Grunde auch im Qadarismus der eine Vorherbestimmungslehre ablehnt 56 Vor allem in der Endphase der umayyadischen Herrschaft liegen Gedichte von alidischer und ḫariǧitischer Seite vor welche den Umayyaden im Falle der Ḫariǧiten aber auch ʿAli die Herrschaftslegitimation absprechen Betrachtet man die Dichtung mit Vorsicht da es sich oft um Hofdichtung handelt so muss dennoch festgehalten werden dass zu Zeiten der umayyadischen Herrschaft in der Offentlichkeit nicht unbedingt ein negatives Bild der Umayyaden vorgeherrscht haben muss Inwieweit die Erzeugnisse der fruhen Dichtung rein propagandistischer Natur sind und ob sie in Teilen die Meinung der Allgemeinheit der Muslime der Umayyadenzeit wiedergeben muss offenbleiben In der Orientalistik gibt es jedenfalls Stimmen die einen Ansehensverlust der Umayyaden erst durch die abbasidische Geschichtsschreibung annehmen Eine solche These liesse sich durch einen Bericht des Geographen al Muqaddasi lebte 2 Halfte 10 Jahrhundert stutzen welcher in seinem 985 verfassten Bericht von einem Umayyadenkult in Wasit berichtet Ende geht davon aus dass sich zur Abbasidenzeit bereits eine Art Nostalgie in Hinblick auf die Umayyadenzeit entwickelt hatte 57 Darstellungen aus der Abbasidenzeit Bearbeiten Ein Wandel des Bildes der Umayyaden und damit des Konfliktes zwischen ʿAli und Muʿawiya trat in der abbasidischen Zeit ein Die Abbasiden mussten naturgemass daran interessiert sein den Umayyaden das Recht auf Herrschaft abzusprechen da ihre eigene Legitimationsgrundlage der Forderung entsprang die Herrschaft gebuhre alleine einem Nachfahren des Haschim des Urgrossvaters des Propheten Insofern war ein Grossteil der Geschichtsschreibung unter den Abbasiden an die herrschende Doktrin angepasst und begrundete nach heutigem Konsens in der Wissenschaft das negative Urteil uber die Umayyaden Ein wesentlicher Anteil kam hierbei der abbasidischen Hofgeschichtsschreibung zu z B dem Werke Ibn Isḥaqs Dennoch bestanden auch unabhangige oder umayyadenfreundliche Uberlieferungen teilweise fort Letztere finden sich z B bei al Baladhuri gest Ende 9 Jahrhundert 58 Ṭabari 839 923 scheint ebenfalls die Umayyaden nicht gezielt negativ zu bewerten Bedeutend fur die weitere Entwicklung wurde die Festschreibung des sunnitischen Kanons an Lehrmeinungen im Verlauf des 9 Jahrhunderts durch die Herausbildung der sunnitischen Rechtsschulen insbesondere das Konzept der vier rechtgeleiteten Kalifen ist hierbei relevant Das Konzept der vier rechtgeleiteten Kalifen geht von der Unfehlbarkeit ihrer Handlungen aus Beispielhaft lasst sich dieses Urteil an einem Zitat Ahmad ibn Hanbals zeigen Der beste khayr nach dem Propheten ist Abuu Bakr dann Umar dann Utman dann Ali Nach diesen vier sind die Gefahrten des Gesandten Gottes die besten der Menschen Keiner darf ihre schlechten Eigenschaften erwahnen noch irgendeinen von ihnen irgendeiner Schandlichkeit oder eines Mangels beschuldigen 59 Eine solche dogmatische Festlegung der rechtgeleiteten Kalifen und ihre Unkritisierbarkeit musste zusammen mit dem anti umayyadischen Trend der abbasidischen Geschichtsschreibung ein Dogma erschaffen das seine Wirkmachtigkeit uber Jahrhunderte nicht verfehlte Das negative Bild der Umayyaden und die Portratierung ʿAlis als eines der rechtgeleiteten Kalifen blieb in der Folge weitgehender Konsens im Geschichtsbild der Muslime Einen gewissen Einschnitt hierbei stellte Ende zufolge der Fall des abbasidischen Kalifats 1258 dar 60 Mit der Auflosung der abbasidischen Herrschaft uber die Reste ihres Reiches im Irak entfiel der konkrete Rechtfertigungsdruck dem aktuell herrschenden Kalifen gegenuber und auch das religiose Prestige welches einem gegenwartigen Herrscher zukommt musste spateren Autoren nicht mehr vor Augen stehen So schrieb Ibn Tiqtaqa gest 1309 den Umayyaden eine eher positive Rolle durch den Aufbau des islamischen Staates dar und beachtet hierbei besonders die Verbindung von Religion und Konigtum Ebenso bewertete der Mystiker ibn al ʿArabi 1165 1240 die Umayyaden eher positiv In eine ahnliche Richtung geht Ibn Ḫaldun der einem zyklischen Geschichtsbild von Aufstieg und Niedergang folgend den Umayyaden einen wesentlichen Platz bei der Schaffung des islamischen Weltreiches zuweist Auch der Konflikt zwischen ʿAli und Muʿawiya wird von ihm zugunsten von Letzterem bewertet Wahrend Ibn Ḫaldun und Tiqtaqa als Vorlaufer der spateren nationalistischen Interpretationen gelten konnen lasst sich Ibn Taimiya 1263 1328 als Vorlaufer der wahhabitischen und uber den Neo Hanbalismus vermittelten Neubewertung Muʿawiyas einordnen Ibn Taimiya betonte den Rang Muʿawiyas als eines Prophetengefahrten stellt zwar in Rechnung dass sein Aufbegehren gegen ʿAli unrechtmassig war geht aber davon aus dass al Hasans Machtubergabe an Muʿawiya letzteren zum rechtmassigen Fuhrer der Muslime machte Im Gegensatz hierzu spiegelt al Maqrizis 1364 1442 Werk uber den Konflikt zwischen Haschimiten und Umayyaden die klassische sunnitische Bewertung wider wie sie bis in das 19 Jahrhundert allgemein verankert blieb Al Maqrizi ruckt auch ganz das spatere Kalifat der Abbasiden in den Vordergrund und bewertet die Kampfe der islamischen Fruhzeit als Auseinandersetzung nicht etwa der Partei ʿAlis und der Umayyaden sondern der grosseren ahl al bayt des Propheten also der Haschimiten Der Wandel des Umayyadenbildes in der Moderne Bearbeiten Der Wandel des Umayyadenbildes in der Moderne hat mehrere Abschnitte 19 Jahrhundert Bearbeiten Ein Wandel des Umayyadenbildes begann erst im 19 Jahrhundert als im Zuge der Auseinandersetzung mit der westlichen Kolonialherrschaft einerseits eine arabisch nationalistische Stromung aufkam andererseits aber auch Rufe nach einer Neuinterpretation der klassischen sunnitischen Religion lauter wurden 61 Letztere sind unter dem Begriff islamischer Modernismus bekanntgeworden und mit Namen wie Dschamal ad Din al Afghani 1838 1897 Muḥammad Rasid Riḍa 1865 1935 oder Muhammad Abduh 1849 1905 verknupft Im Zuge des islamischen Modernismus fand vermittelt auch uber den Wahhabismus eine Rezeption Ibn Taimiyas und dessen Umayyadenbildes im Salafismus des ausgehenden 19 Jahrhunderts statt So ubernimmt Muḥammad Rasid Riḍa von Ibn Taimiya die Ansicht dass Muʿawiya als Prophetengefahrte nicht der schiitischen Verfluchung anheimfallen durfe kritisiert Muʿawiya aber gleichzeitig fur die Einfuhrung der Erbmonarchie Muḥammad Rasid Riḍa gilt als reprasentativ fur die fruhen islamischen Reformer indem er ein allzu negatives Urteil uber die Umayyaden ablehnt zugleich jedoch das Ende der sura Regierung stark kritisiert 62 Muḥammad al Ḫudari 1872 1927 ein Schuler Muḥammad ʿAbduhs stellte ʿAli als eher engstirnige Person dar wenig kompromissbereit wohingegen Muʿawiya als pragmatischer Politiker aufgefasst wird Ḫudari pragte durch seine universitaren Kontakte lange Zeit die Lehrmeinung der Universitaten der arabischen Welt Auch bei dem Salafismus fernstehenden Theologen wie Yusuf an Nabhani 1849 1932 zeigt sich der Einfluss Ibn Taimiyas auch wenn dieser Ibn Taimiya ablehnend gegenuberstand Fur an Nabhani waren sowohl ʿAli als auch Muʿawiya der Auffassung sie vertraten die gemass dem Islam richtige Position Allein dies rechtfertigt fur an Nabhani ihnen moralische Qualitaten zuzusprechen und die Verfluchung Muʿawiyas zu vermeiden obwohl dieser im Unrecht gegen Ali war Die zweite wichtige Quelle fur eine Revision des traditionellen Geschichtsbildes war durch den arabischen Nationalismus sowie einen um sich greifenden Sakularismus beide beeinflusst durch europaische Vorbilder gekennzeichnet Diese kann man teils auf Ibn Ḫalduns Interpretation der Umayyaden als Festiger des islamisch arabischen Reiches zuruckfuhren 63 Der Einfluss Ibn Ḫalduns findet sich z B bei Ǧamil al Mudawwar 1862 1907 Ein weiterer Punkt liegt in der Verbreitung der westlichen Orientalistik in der arabischen Welt insbesondere franzosischer Geschichtswerke zur Umayyaden und Abbasidenzeit 64 Zu beachten ist dass beide Stromungen keineswegs vollstandig getrennt voneinander zu betrachten sind sondern in ihrem Blick auf die Umayyadenzeit und ʿAli Wechselwirkungen in grossem Umfang zu erkennen sind Als Beispiel fur den Wandel vom reformistischen zum sakular nationalistischen Geschichtsbild gilt Ende 1977 Mustafa Nagib 1861 1901 ein agyptischer Beamter der Teil der nationalistischen Bewegung Mustafa Kemal Ataturks war Nagib wertete die Umayyaden als Verteidiger des Islams Nagib betrachtet den Konflikt zwischen ʿAli und Muʿawiya als Kampf zweier religios geleiteter Personen die aufgrund dieser religiosen Leitung nicht verurteilt werden sollten Ebenfalls gilt ihm die von Muʿawiya begrundete Dynastie der Umayyaden als gerechte Herrscher des fruhen Islam Rafiq Bey al ʿAzm 1865 1925 ein Bekannter Riḍas und reformorientierter Politiker der im Osmanischen Reich auf eine eher dezentrale Verwaltung der Reichsteile hinarbeitete bewertet Muʿawiya in seinem 1903 erschienenen Werk als Gefahrten des Propheten der aufgrund dieses Status nicht kritisiert werden durfe Bedeutend an seinem Ansatz ist dass er den Konflikt zwischen ʿAli und Muʿawiya als ganzlich weltlichen Machtkonflikt betrachtet Jedoch verurteilt ʿAzm Muʿawiya fur dessen Einfuhrung der Erbmonarchie Besonders hervorzuheben ist dass ʿAzm die religiose Deutung von der Geschichtsschreibung losen wollte 65 Einen weiteren Schritt hinsichtlich einer Sakularisierung des Geschichtsbilds stellt laut Ende das Werk Ǧurǧi Zaidans 1861 1914 erschienen 1902 1906 dar Im Gegensatz zu ʿAzm bewertet Zaidan die Machtubernahme Muʿawiyas jedoch auf Basis der traditionellen Quellen negativ als rein von Machtinteressen geleitete Ruckgewinnung der Herrschaft die die Umayyaden im Zeitalter der Dschahiliya innehatten 66 Zaidans Werk war in der islamischen Welt seiner Zeit sehr popular Gegen Zaidans Auffassung entspann sich eine lebhafte Debatte an vor allem Riḍa al ʿAzm und Sibli an Numani 1858 1914 teil hatten ʿAzm sieht in Zaidans Werk die traditionellen Quellen der Abbasidenzeit uberreprasentiert und betont die kulturelle Leistung der Umayyaden fur islamische Zivilisation sowohl Zaidan als auch ʿAzm betonen jedoch keineswegs von einer religiosen Motivation geleitet zu sein Ende wertet diesen Konflikt darum als besonders folgetrachtig weil hierbei zwei Historiker auf sakularer Basis ein historisches Thema verhandelten 67 20 Jahrhundert Bearbeiten In eine ahnliche sakulare Richtung lasst sich Muḥammad Ḥusain Haikal 1888 1956 spaterer agyptischer Erziehungsminister einordnen der in der Geschichtsschreibung das Ziel sieht die Geschehnisse der Gegenwart besser einordnen zu konnen Rasid Riḍa kritisierte Zaidans Werk da dieser seiner Ansicht nach einzig die Methoden der westlichen Wissenschaft angewandt habe die er positiv bewertet ihm aber als Christen ohne religiose Ausbildung das notig Wissensfundament fehlte um die Quellen richtig einzuordnen Riḍa kritisierte aber auch dass das Werk die nationale Sache der Araber gegen die Osmanen in Nachteil setze Fur Ende ist dieser Punkt entscheidend da Riḍa wie auch ʿAzm zu dieser Zeit eine politische Position fur die Selbstverwaltung der Araber im Osmanischen Reich einnahmen Somit ware die Kritik teils als nationalistisch politisch zu bewerten 68 Weiter geht Riḍas Bekannter der indische religiose Gelehrte an Numani welcher Zaidan vollstandige Verletzung der Neutralitat vorwirft und die Leistungen der Umayyaden fur die weitere Entwicklung der Araber und des Islam betont Numani halt aber an der Auffassung fest dass die rechtgeleiteten Kalifen weit positiver zu bewerten seien als die Umayyadenkalifen An dieser Auseinandersetzung lasst sich klar erkennen inwieweit zur damaligen Zeit nationalistische Bewegung und Reformislam miteinander verbunden waren und wie sich die Wechselwirkung beider Stromungen und ihrer Interessen auf die Bewertung der islamischen Fruhzeit niederschlug Eindeutig nationalistische Positionen bezog der Kopte Salama Musa 1889 1958 Musa betont dass es fur die agyptische Geschichte irrelevant sei ob sich ʿAli und Muawiya gestritten hatten Der Einfluss der Araber habe der agyptischen Kultur auch aus rassistischem Gesichtspunkt eher geschadet Eine zweite Phase der gezielten Verwestlichung der Geschichtswissenschaft begann in den 1920er Jahren in prominenter Stellung hierbei der Schriftsteller und Historiker Taha Husain 1889 1973 In Debatten die auf verschiedene negative Wertungen der ersten Jahrhunderte der islamischen Geschichte folgten berief sich Ḥusain insbesondere auf Ibn Ḫaldun als neutralen Bewerter der Geschichte Ḥusain betont dass er einer religiosen Wertung der Geschichte ablehnend gegenubersteht und fordert eine neutrale Geschichtsschreibung die weder Licht noch Schattenseiten ausblendete 69 Eine weitere bedeutende Stimme der 1920er Jahre stellt Muhammad Kurd Ali 1876 1953 dar syrischer Erziehungsminister und Grunder der Arabischen Akademie in Damaskus der die Umayyaden fur ihre Leistungen in der arabischen Kultur und ihre Herrschaftsfuhrung und gleichzeitig ihre Bedeutung fur die Entwicklung der arabischen Zivilisation lobt also ein eindeutiges nationalistisches Bekenntnis Kurd Ali war stark von den Werken westlicher Orientalisten beeinflusst Uber Muʿawiya fallt er das Urteil dass er vergleichbar mit den rechtgeleiteten Kalifen regiert habe Die aus dem Neo Hanbalismus entstandene salafistische Bewegung pragte ihrerseits das Bild auf die Umayyaden und ʿAli Bedeutend ist hierbei Tahir al Dschaza iri 1851 2 1920 ein Bekannter Riḍas und al ʿAzms der eine Art intellektuellen Zirkel in Damaskus leitete al Dschaza iri stellte in vieler Hinsicht einen Konzentrationspunkt in der Rezeption der Umayyaden im 20 Jahrhundert dar Einer seiner Schuler war Muḥammad ad Din al Ḫatib 1886 1969 ein einflussreicher Publizist Freund der Muslimbruderschaft Al Ḫatib ist kennzeichnend fur die Unterstutzung der Umayyaden in grossen Teilen des spateren Salafismus Er rechnet Muʿawiya in Anlehnung an Ibn Taimiya ebenfalls zu den Prophetengefahrten und zu einem der bedeutendsten Muslime nach den rechtgeleiteten Kalifen Al Ḫatib geht von einer Falschung der fruhen Uberlieferung aus und legt dementsprechend ein strenges methodisches Format an die fruhen Quellen Ende sieht seine al Ḫatibs Position insbesondere unter dem Eindruck einer Unterstutzung al Ḫatib fur den agyptischen Konig Ende 1977 Schaiḫ Muḥammad al Ġazzali 1917 1996 ein Mitglied der Muslimbruderschaft sah insbesondere die Erbfolge Yazids kritisch da sie das Prinzip der sura zerstort habe Er reprasentiert die antimonarchistische Haltung innerhalb der Muslimbruderschaft die sich schliesslich durchsetzte Die Fuhrung der Muslimbruderschaft Hasan al Banna 1906 1949 war ursprunglich von al Ḫatib beeinflusst worden Sie sah aber wie auch Saiyid Quṭb 1906 66 Muʿawiya aufgrund seiner Aufhebung des sura Prinzips kritisch Salah ad Din al Munaǧǧid geb 1920 ging 1970 davon aus dass die Umayyaden auch in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts noch von der traditionellen Lehrmeinung der Abbasidenzeit gepragt seien Al Munaǧǧid beklagt hierbei vor allem die Geschichtsfalschung der Abbasidenzeit Weblinks BearbeitenThe war for Muslim minds an interview with Gilles Kepel opendemocracy net 11 November 2004 abgerufen am 4 Mai 2016 engl Fitna Guerre au coeur de l islam Interview mit Gilles Kepel in El Watan Newspaper 7 September 2004 abgerufen am 4 Mai 2016 franz Literatur BearbeitenEnde Werner 1977 Die Umayyaden im Urteil arabischer Autoren des 20 Jahrhunderts Beirut Arabische Nation und Geschichte Haarmann Ulrich et al 2004 Geschichte der arabischen Welt Munchen C H Beck DNB 960410856 Halm Heinz 2005 Die Schiiten Munchen C H Beck DNB 1063969522 Kramer Gudrun 2005 Geschichte des Islam Munchen C H Beck DNB 984322728 Madelung Wilferd 1997 The succession to Muḥammad A study of the early Caliphate Cambridge Cambridge University Press Nadler Rajaa 1990 Die Umayyadenkalifen im Spiegel ihrer zeitgenossischen Dichter Erlangen Nurnberg DNB 910264023 Nagel Tilman 2008 Mohammed Leben und Legende Munchen Oldenbourg DNB 986981680 Rotter Gernot 1982 Die Umayyaden und der zweite Burgerkrieg 680 692 Wiesbaden DMG DNB 820079758 Veccia Vaglieri L in Holt P M 1970 The Cambridge History of Islam Volume I The Central Islamic Lands Cambridge Cambridge University Press Watt William M 1985 Der Islam II 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arbitration proposal in contrast was a serious and unjustifiable political blunder He could have arranged a simple military truce with Muʿawiya the principle of arbitration handed Muʿawiya a moral victory even before it caused the disastrous split in the ranks of ʿAli s men Madelung 1997 S 245 z B Madelung 1997 S 254 5 Encyclopaedia of Islam 1963 Madelung 1977 S 255 Madelung 1997 S 257 Rotter 1982 Watt 1985 S 73 Rohe Mathias 2009 Das Islamische Recht Munchen C H Beck Rohe S 138 Rotter 1982 Rotter 1982 Madelung 1977 S 253 Madelung 1977 S 260 1 Gemetzel von Naḥrawan Uni Freiburg Islamwissenschaft Nagel 2008 Madelung 1977 S 255 283 5 Cambridge History 1970 The purpose was to undermine ʿAli s reign by terrorizing and intimidating his subjects in concert with his campaign of bribery among the tribal chief s in ʿAli s army Madelung 1997 S 287 Noth in Haarmann 2004 S 91 Noth in Haarmann 2004 S 91 Noth in Haarmann 2004 S 95 Veccia Vaglieri in Cambridge History of Islam 1970 Cambridge 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