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Osgon auch Usgen kirgisisch Өzgon usbekisch Oʻzgan Ўzgan russisch Uzgen ist eine Stadt im Gebiet Oblast Osch in der zentralasiatischen Republik Kirgisistan Die Stadt hat rund 50 000 Einwohner die Mehrheit etwa 90 von ihnen ethnische Usbeken und ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Bezirks Osgon OsgonӨzgonHilfe zu Wappen Osgon Kirgisistan OsgonBasisdatenStaat Kirgisistan KirgisistanGebiet OschRajon Koordinaten 40 46 N 73 18 O 40 7682 73 2992 1025 Koordinaten 40 46 6 N 73 17 57 OHohe 1025 mFlache 9 2 km Einwohner 50 300 2011 Bevolkerungsdichte 5 467 Einwohner je km Struktur und VerwaltungGemeindeart StadtDie drei Karachaniden Mausoleen aus dem 11 12 JahrhundertMinarett und Mausoleen von Osgon auf der 50 Som Banknote Kirgisistans von 2002 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 3 1 Das Minarett 3 2 Die Mausoleen 4 Sohne und Tochter der Stadt 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLage BearbeitenOsgon liegt in einem ostlichen Auslaufer des Ferghanatals an dessen ostlichem Ende 55 km nordostlich von Osch und 30 km sudostlich von Dschalalabat am Nordufer des von Sudosten herankommenden Kara Daryja einem der beiden Quellflusse des Syrdarja Der Fluss dessen Bett hier wahrend der Schneeschmelze von rund 20 m auf nahezu 200 m Breite anschwillt wird bei Osgon von der Nationalstrasse A370 uberquert Unmittelbar westlich der Brucke beginnt der Andijon Stausee dessen Staumauer sich etwa 20 km weiter westlich an der Durchbruchstelle des Flusses ins eigentliche Ferghanatal teils auf usbekischem teils auf kirgisischem Staatsgebiet befindet Geschichte BearbeitenOsgon hat eine bedeutende Geschichte als eine der altesten Stadte in Kirgisistan Der Ort hat seit 1927 Stadtrecht aber seine Ursprunge liegen im 2 und 1 Jahrhundert v Chr als hier wo sich das Tal des Karadarja verengt ein Handelsplatz und eine Zollstelle an einem durch das Ferghanatal nach Kaschgar fuhrenden Zweig der Seidenstrasse eingerichtet wurde Der Ort wird in chinesischen Berichten aus dem 2 Jahrhundert v Chr erwahnt Zuvor soll sich bereits ein Truppenlager Alexanders des Grossen hier befunden haben Bei Ausgrabungen wurden Spuren von Befestigungen aus dieser vorchristlichen Zeit gefunden Nachdem die Karachaniden in den Jahren 990 992 grosse Teile Transoxaniens einschliesslich des Ferghanatals von den Samaniden erobert hatten wurde das heutige Osgon Hauptstadt eines ihrer Teilreiche und nach Balasagun und neben Kaschgar und Samarkand eines der vier Zentren ihres Reiches Von Osgon aus eroberte der seit 996 dort regierende Arslan Ilek Nasr ben Ali 1013 im Oktober 999 endgultig Buchara die Hauptstadt der Samaniden Samarkand und das ubrige Transoxanien und bis 1213 war Osgon dann Hauptstadt des im Ferghanatal herrschenden Zweigs der Karachaniden ab 1089 allerdings unter der Oberhoheit der Seldschuken In der Folge gehorte der Ort mit dem gesamten Ferghanatal ab 1219 20 zum Grossreich Dschingis Khans bzw ab 1229 zum Tschagatai Khanat der Mongolen und danach ab 1370 zum Reich Timurs und der Timuriden Ab etwa 1512 gehorte das Ferghanatal mit Osgon zum Khanat von Buchara und von 1710 bis 1876 zum Khanat Kokand Mit der Annexion des Khanats Kokand im Jahre 1876 kam Osgon an das Russische Reich und wurde nunmehr Uzkent genannt Bei der unter Stalin erfolgten internen Grenzziehung der zentralasiatischen Gebiete der Sowjetunion 1924 25 wurden die mehrheitlich usbekischen Siedlungsgebiete am ostlichen Ende des Ferghanatals und an den umliegenden Gebirgshangen und somit auch Osgon nicht der Usbekischen SSR zugeteilt sondern wurden Teil des Kara Kirgisischen Autonomen Gebiets innerhalb der Russischen Sozialistischen Foderativen Sowjetrepublik Aus diesem wurde 1926 die Kirgisische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik im Dezember 1936 die Kirgisische Sozialistische Sowjetrepublik und am 31 August 1991 die souverane Kirgisische Republik Im Zuge der Auflosung der Sowjetunion brachen am 4 Juni 1990 zunachst in Osgon dann auch in Osch und in umliegenden Dorfern schwere Auseinandersetzungen zwischen Kirgisen und Usbeken aus die innerhalb weniger Tage hunderte und moglicherweise mehr als 1000 Tote forderten und durch Plunderung und Brandstiftung erhebliche Sachschaden verursachten Erst nach dem Eingreifen sowjetischer Armee und Polizeieinheiten ab 6 Juni konnten die Unruhen unter Kontrolle gebracht werden Sehenswurdigkeiten BearbeitenDas Minarett Bearbeiten nbsp Das Minarett von OsgonAus der karachanidischen Blutezeit des 11 und 12 Jahrhunderts stammen mehrere gut erhaltene Bauten auf dem Osgon Archaologie Architektur Museum Komplex einer parkahnlichen Freiflache nahe der Stadtmitte und neben dem Verwaltungsgebaude des Bezirks Osgon An der Nordseite des Komplexes steht ein heute nur noch 27 5 m hohes Minarett wohl Vorbild fur die von den Karachaniden in Buchara und Vobkent erbauten Minarette Der obere Teil des ursprunglich wesentlich hoheren und an seiner Basis 8 5 m breiten sich nach oben verjungenden Turms wurde bei einem Erdbeben im 16 Jahrhundert zerstort Heute ist er uber einer Aussichtsplattform von einer Kuppel bekront Die Mausoleen Bearbeiten Etwa 150 m weiter sudostlich befinden sich die Mausoleen von Osgon drei aneinander gebaute Mausoleen aus gebrannten Ziegeln mit eindrucksvoller Mauer und Wandornamentik an der nach Westen ausgerichteten Portalseite die auf den ersten Blick wie ein einziges Gebaude aussehen Sie gehoren zu den wenigen fruh islamischen Bauwerken die Dschingis Khans Eroberung Transoxaniens 1219 1220 uberlebten Das alteste und grosste der drei ist das mittlere das des Eroberers von Buchara und Samarkand Arslan Ilek Nasr ben Ali 1013 Der 12 m hohe Bau hat einen quadratischen Grundriss von etwa 11 5 m Seitenlange Ornamentale Terrakotta und geschnitzter Alabaster mit geometrischen und Rankenmustern zieren die Vorderfront Das 1152 nordlich angebaute rechteckige Mausoleum des Jalal al Din al Hussein zeichnet sich durch seine die gesamte Fassade schmuckende Flachenornamentik aus Fur wen das 1186 erbaute sudliche Mausoleum errichtet wurde ist nicht mehr bekannt es ist das kleinste aber auch das am schmuckvollsten mit Ornamenten Arabesken und Schriftfriesen verzierte der drei 1 Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenSalischan Schakirowitsch Scharipow 1964 russischer KosmonautEinzelnachweise Bearbeiten Thomas Scholl Kirgistan Zu den Gipfeln von Tien Schan und Pamir 3 Auflage Trescher Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 89794 139 7 S 159 160Literatur BearbeitenRobert Hillenbrand Islamic Architecture Edinburgh University Press Edinburgh 1999 S 294 530 Edgar Knobloch Monuments of Central Asia I B Tauris Publishers London 2001 S 155 163 164 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Osgon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Karachaniden Mausoleum in Osgon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Foto des Minaretts und der Mausoleen OZGAND Encyclopaedia Iranica Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osgon amp oldid 236459528