www.wikidata.de-de.nina.az
53 8994 14 1959 Koordinaten 53 53 57 8 N 14 11 45 2 OZerninsee verlandeter ZerninseeHochmoorkomplex im SwinemoorEntwasserungsgraben und StaubauwerkDer Zerninsee ist ein verlandeter See im Osten der Insel Usedom auf der Gemarkung von Garz 1 Als Niedermoor gehort er heute zum Naturschutzgebiet Zerninseesenke und Swinemoor Der See erhielt seinen Namen von dem zwischen 1277 und 1468 an seinem Westufer urkundlich belegten Ort Sennin Die Zerninseesenke befindet sich nordlich der Bundesstrasse 110 unmittelbar an der Grenze zu Polen Sudlich des Gebietes befindet sich mit dem Golm die hochste Erhebung der Insel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Naturschutzgebiet 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Zerninsee entstand nach der letzten Eiszeit in einem Gletscherzungenbecken das im Norden Westen und Suden von Moranen umgeben ist Die ursprunglich bestehende Verbindung zur Swine wurde durch Dunenbildung getrennt Ostlich des Sees bildete sich ein bis zwei Meter machtiges Hochmoor das Swinemoor Um 1842 wurde damit begonnen das Hochmoor durch den Bau von Entwasserungsgraben trockenzulegen um so neue landwirtschaftlich nutzbare Flachen zu gewinnen Infolgedessen begann der Zerninsee zu verlanden Im Jahr 1916 stufte die Regierung der Provinz Pommern den See als erhaltungswurdig ein Wegen des Vorkommens seltener Vogelarten an den Ufern des Sees wurde er ab 1922 wie ein Vogelschutzgebiet behandelt Das anderte sich jedoch 1936 Mittels eines durch den Reichsarbeitsdienst um den See angelegten Ringgrabens wurde versucht dem See weiteres Nutzland abzuringen um die Nahrungsmittelversorgung der Bevolkerung in Kriegszeiten zu verbessern Das Wasser wurde uber den Torfgraben ins Stettiner Haff abgeleitet Der See verlandete weiter Das Swinemoor war zu dieser Zeit bereits weitgehend bewaldet Das Unternehmen verfehlte jedoch sein Ziel und wurde schliesslich aufgegeben Naturschutzgebiet BearbeitenDie Ornithologen Paul Robien und Ulrich Dunkel bemuhten sich zu dieser Zeit darum das Gebiet unter Naturschutz stellen zu lassen Nachdem bereits 1925 der Peenemunder Haken zum Naturschutzgebiet erklart wurde folgte 1938 der Zerninsee mit seinen Uferbereichen auf einer Flache von insgesamt 145 Hektar Das Swinemoor stand allerdings nicht unter Schutz Hier dezimierten die sinkenden Wasserstande die Moorflora Als 1945 die Grenze zwischen Deutschland und Polen auf der Insel Usedom gezogen wurde war der Zerninsee schon grosstenteils verlandet Die heute noch nahe der B 110 vorhandene Wasserflache ist das Restloch eines Kiesabbaus 1963 hob die Regierung der DDR den Status als Naturschutzgebiet auf Ab Mitte der 1960er Jahre wurde erneut versucht das Moorgebiet mittels Schwimmpumpen und der Vertiefung vorhandener und der Herstellung weiterer Abwassergraben 1980 trockenzulegen Dauerhaft konnte dieser Zustand allerdings nicht gehalten werden die Bewaldung des Hochmoores schritt dadurch schneller voran 1995 wurde ein einschliesslich des Swinemoores 375 Hektar grosses Areal wieder unter Naturschutz gestellt Durch Erhohung des Wasserstandes soll der Erhalt des Moores gewahrleistet werden Mittlerweile befindet sich hier das grosste lebende Hochmoor Usedoms Der aktuelle Gebietszustand wird als unbefriedigend eingestuft da der Wasserhaushalt der Flachen durch stellenweise noch aktive Entwasserungsgraben gestort ist Eine Einsichtnahme in die Flache ist von der sudlich angrenzenden Bundesstrasse moglich Literatur BearbeitenUmweltministerium Mecklenburg Vorpommern Hrsg Zerninsee Senke 300 In Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg Vorpommern Demmler Schwerin 2003 S 176 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zerninsee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dirk Weichbrodt Zerninsee Ein Naturraum im Wandel der Jahrhunderte In Usedom exclusiv 2004 archiviert vom Original am 12 Oktober 2007 abgerufen am 11 August 2007 Verordnung uber das Naturschutzgebiet Zerninsee Senke 15 August 1995 abgerufen am 1 Mai 2016 Kartenportal Umwelt M V mit Geodaten Schutzgebietsgrenze Ergebnisse der BiotopkartierungEinzelnachweise Bearbeiten Geodatenviewer des Amtes fur Geoinformation Vermessungs und Katasterwesen Mecklenburg Vorpommern Hinweise Naturschutzgebiete im Landkreis Vorpommern Greifswald nbsp Naturschutzgebiet nbsp Wappen Landkreis Vorpommern GreifswaldAhlbecker Seegrund Altwarper Binnendunen Neuwarper See und Riether Werder Anklamer Stadtbruch Buddenhagener Moor Burgwall Rothemuhl Darschkower See Eldena Erweiterung Galenbecker See Erweiterung Naturschutzgebiet Peenemunder Haken Struck und Ruden Galenbecker See Golm Gorinsee Insel Gormitz Gothensee und Thurbruch Gottesheide mit Schlosssee und Lenzener See Greifswalder Oie Grosser Koblentzer See Grosser Wotig Grunzer Berge Halbinsel Cosim Halbinsel Fahrenbrink Insel Koos Kooser See und Wampener Riff Inseln Bohmke und Werder Karlsburger und Oldenburger Holz Kiesbergwiesen bei Bergholz Kieshofer Moor Kleiner Krebssee Klepelshagen Kronwald Ladebower Moor Lanken Lauenhagener See Mellenthiner Os Mummelkensee Peenemunder Haken Struck und Ruden Peenemunder Haken Struck und Ruden Gebietsteil B Peenetal von Jarmen bis Anklam Peenetal von Salem bis Jarmen Peenetal westlich des Gutzkower Fahrdammes ehemals Peenewiesen bei Gutzkow ehemals Plowensches Seebruch Putzarer See Schanzberge bei Brietzig Schwingetal und Peenewiesen bei Trantow Streckelsberg Sudspitze Gnitz Unteres Peenetal Peenetalmoor Waldhof Wildes Moor bei Borken Wocknin See Zerninsee Senke Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zerninsee amp oldid 188629351