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Zchinwali georgisch ცხინვალი ossetisch und russisch Chinval Zchinwal bis 2008 Chinvali Zchinwali ist eine Stadt in der Zchinwali Region Sie ist Hauptstadt der umstrittenen und international nur von einigen Staaten anerkannten Republik Sudossetien die volkerrechtlich zu Georgien gehort und dort als Teil der Region Innerkartlien betrachtet wird Zchinwali liegt im Grossen Kaukasus am Ufer des Grossen Liachwi Zchinwali ცხინვალი ChinvalWappenStaat Georgien GeorgienRegion Innerkartlien faktisch Sudossetien Sudossetien Gegrundet 1398Koordinaten 42 14 N 43 58 O 42 233333333333 43 966666666667 860 Koordinaten 42 14 N 43 58 OHohe 860 m u M Flache 17 46 km Einwohner 30 432 2015 ungefahrer Wert Bevolkerungsdichte 1 743 Einwohner je km Zeitzone De jure Tifliser Zeit UTC 4 de facto Moskauer Zeit UTC 3 Burgermeister Alan AlborowWebprasenz tskhinval ruZchinwali Georgien Zchinwali Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Wirtschaft und Verkehr 3 Bevolkerung 4 Geschichte 5 Stadtepartnerschaften 6 Sohne und Tochter der Stadt 7 EinzelnachweiseName BearbeitenZchinwali ist der in Georgien offiziell verwendete Name fur das Gebiet Sudossetien Der georgische Name bedeutet ubersetzt Das Land der Hainbuchen Im Ossetischen und Russischen und damit auch in Sudossetien selbst wird der Name Zchinwal benutzt Der inoffizielle ossetische Name ist Tschreba Im russischen Sprachgebrauch wurden wahrend der sowjetischen Epoche 1 beide Namensformen Zchinwali und Zchinwal verwendet seit dem Kaukasuskrieg 2008 wird nach einem Prasidentenerlass jedoch nur noch die Bezeichnung Zchinwal verwendet Von 1934 bis 1961 hiess die Stadt zu Ehren von Stalin Staliniri Wirtschaft und Verkehr Bearbeiten nbsp Gebaude der Sudossetischen Staatlichen Universitat1940 wurde Zchinwali an das georgische Eisenbahnnetz angeschlossen Es ist ein regionales Industriezentrum mit Sagewerken Lebensmittel Textil und Chemiefabriken Vor der Stadt im Dorf Ergneti lag ein grosser Schwarzmarkt fur geschmuggelte Guter aus Russland der vor allem von Handlern aus dem nordlichen Georgien aufgesucht wurde Er wurde im Sommer 2004 von den georgischen Behorden geschlossen Seit 2008 untersteht ganz Sudossetien der Kontrolle der nur von wenigen Staaten anerkannten Republik Sudossetien Russland investierte seitdem massiv in den Wiederaufbau der Region Bevolkerung BearbeitenDie Bevolkerung Zchinwalis besteht heute in ihrer grossen Mehrheit aus Osseten daneben leben noch kleinere Minderheiten an Georgiern Russen und Armeniern in der Stadt Die Einwohnerzahl ging im Vergleich zu 1989 durch den Sudossetienkonflikt und die bis heute unsichere politische Lage stark zuruck Insbesondere verliess der Grossteil der nicht ossetischen Bevolkerung seitdem die Stadt Seit 2008 ist ein leichter Aufwartstrend zu beobachten Bis Anfang des 20 Jahrhunderts wurde Zchinwali mehrheitlich von georgischen Juden Georgiern und Armeniern bewohnt wahrend Osseten nur eine kleine Minderheit der Bewohner darstellten Georgier stellten auch im unmittelbaren Umland der Stadt die Mehrheit Im gesamten Verwaltungsbezirk Zchinwalski utschastok des Ujesds Gori des Gouvernements Tiflis waren allerdings die Osseten deutlich in der Mehrheit 2 Im Jahre 1917 lebten in der Stadt Zchinwali 38 4 Prozent Juden 34 4 Prozent Georgier 17 7 Prozent Armenier und 8 8 Prozent Osseten 3 Nachdem sie zum Verwaltungszentrum des Sudossetischen Autonomen Gebiets wurde zogen immer mehr Osseten aus der Umgebung in die Stadt 1979 setzte sich die Stadtbevolkerung zusammen aus 72 8 Prozent Osseten 16 1 Prozent Georgiern 5 Prozent Russen 2 Prozent Armeniern und 1 9 Prozent Juden 2 Bis zur letzten offiziellen Volkszahlung 1989 stieg die Einwohnerzahl auf 42 333 davon 74 5 Prozent Osseten und 16 3 Prozent Georgier Im Umland der Stadt hatten sich die demografischen Verhaltnisse ebenfalls geandert hier hatte der georgische Bevolkerungsanteil der 1939 noch 32 7 Prozent betrug zugenommen sodass dort 1989 52 6 Prozent Osseten rund 46 5 Prozent Georgiern gegenuberstanden Seit dem Sudossetienkonflikt hat ein Grossteil der Georgier das Land verlassen Bei einer informellen Pro Haus Umfrage podvorovoj opros wurden 2012 etwa 28 662 Einwohner ermittelt 4 Die jungste Volkszahlung fand 2015 statt und die Ergebnisse wurden 2016 veroffentlicht 5 Einwohnerentwicklung Jahr 1959 1970 1979 1989 2005 2008 2012 2015Einwohner 21 641 30 311 34 791 42 333 33 724 15 000 28 662 30 432 6 Anmerkung 1926 1989 Volkszahlungsdaten 2005 2015 Umfragen 2008 geschatztGeschichte Bearbeiten nbsp Blick auf Zchinwali 1886 nbsp Denkmal fur die Opfer des Burgerkriegs 1990 1992 nbsp Zerstortes Gebaude in Zchinwali im August 2008 nbsp Ehemalige Bank in der StadtDie Gegend um Zchinwali ist bereits seit der Bronzezeit besiedelt Das heutige Zchinwali wurde erstmals 1398 in georgischen Quellen erwahnt 1801 fiel die Stadt wie auch andere Teile Georgiens an das Russische Reich Es lag verkehrsgunstig an einer Handelsroute zwischen dem Nordkaukasus und Tiflis und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem regional bedeutenden Handelsknotenpunkt mit einer durchmischten Bevolkerung aus Georgiern Juden Osseten und Armeniern Nach der russischen Oktoberrevolution im Jahr 1917 kam die Stadt zur neugegrundeten Demokratischen Republik Georgien Von 1918 bis 1920 war die Stadt daraufhin vom georgisch sudossetischen Konflikt gepragt 1921 besetzte schliesslich die Sowjetunion ganz Georgien Zchinwali wurde daraufhin zum Verwaltungszentrum und Hauptort des Sudossetischen Autonomen Gebiets ernannt und bekam Stadtstatus Sudwestlich der Stadt Zchinwali befindet sich eine umfangreiche Militaranlage welche aus der Sowjetzeit stammt und ursprunglich aus mehr als 60 Silos fur atomare Interkontinentalraketen bestand Dies ist auch Grund fur den vergleichsweise hohen russischen Bevolkerungsanteil der Region 7 Georgien war 1990 eine der ersten Teilrepubliken die sich von der zerfallenden Sowjetunion lossagten Im sudossetischen Gebiet hingegen unterstutzte die Mehrheit einen Verbleib bei der Sowjetunion 1990 sagte man sich als eigenstandige Sowjetrepublik von Georgien los woraufhin es zum Georgisch Sudossetischen Krieg kam in dem georgische Truppen versuchten das Gebiet zuruckzuerobern In diesem Krieg der von 1990 bis 1992 dauerte wurde Zchinwali stark beschadigt Es kam zu Kriegsverbrechen Hauser wurden gebrandschatzt Zchinwali war zeitweilig in einen ossetisch kontrollierten westlichen Teil und einen georgisch kontrollierten ostlichen Teil gespalten Nach einem durch Russland vermittelten Waffenstillstand wurde Zchinwali 1994 Sitz der Gemeinsamen Kontrollkommission der georgisch ossetisch russischen Friedenstruppe unter Oberaufsicht der OSZE Wahrend des Kaukasuskrieges 2008 griff die georgische Armee am 8 August Zchinwali an und besetzte Teile der Stadt 8 Dabei wurden grosse Teile Zchinwalis zerstort und auch zivile Ziele angegriffen Daraufhin intervenierten russische Verbande in den Konflikt 9 Am 9 August zogen sich die georgischen Truppen daher wieder aus der Stadt zuruck 10 Eine Analyse der Vereinten Nationen die nach dem Ende der Kampfe auf der Grundlage von Luftaufnahmen erstellt wurde stellte fest dass Teile der Altstadt nahe dem Grossen Liachwi sowie Verwaltungsgebaude vollstandig zerstort wurden 11 Die Zahl der schwer beschadigten und zerstorten Gebaude bei den Kampfen um den 8 August 2008 lag demnach im Stadtgebiet bei etwa 250 12 Moskaus Burgermeister Juri Luschkow kundigte im Oktober 2008 an Russlands Hauptstadt werde uber 100 Millionen US Dollar investieren um neue Wohnhauser Schulen und Einkaufszentren zu errichten 13 Seit 2009 entsteht mit den Geldern der russischen Hauptstadt ein neuer Stadtteil Moskowski in dem luxuriose Wohnungen fur ca 800 Familien errichtet werden 14 Stadtepartnerschaften BearbeitenItalien nbsp Randazzo Italien 15 Russland nbsp Saratow Russland Russland nbsp Tscherkessk Russland 16 Abchasien nbsp Georgien nbsp Sochumi Abchasien in Georgien Transnistrien nbsp Moldau Republik nbsp Tiraspol Transnistrien in der Republik MoldauSohne und Tochter der Stadt BearbeitenJosif Kricheli 1931 1988 Grossmeister der Schachkomposition Ludwig Tschibirow 1932 sudossetischer Historiker und Politiker Merab Eliosischwili 1934 2012 georgischer Schriftsteller Alimbek Bestajew 1936 1988 sowjetischer Ringer Guram Zchowrebow 1938 1998 sowjetischer Fussballspieler Schanna Plijewa 1948 2023 sudossetische Komponistin und Pianistin Alla Dschiojewa 1949 sudossetische Politikerin Eduard Kokoity 1964 Prasident Sudossetiens Sinaida Bestajewa 1967 ehemalige Staatsministerin Georgiens Akakios Kachiasvilis 1969 Olympiasieger und Weltmeister im Gewichtheben Dmitri Sanakojew 1969 sudossetischer Politiker Anatoli Bibilow 1970 sudossetischer Politiker Wadim Bogijew 1970 russischer Ringer Irakli Okruaschwili 1973 ehemaliger Verteidigungsminister Georgiens Gennadi Bekojew 1981 sudossetischer Politiker Alan Gaglojew 1981 sudossetischer Politiker und Militar Arsen Kasabijew 1987 polnisch georgischer GewichtheberEinzelnachweise Bearbeiten Mihail Nikolaevich Tihomirov Akademiya nauk SSSR arheograficheskaya komissiya Arheograficheskij ezhegodnik M izdatelstvo Akademii nauk SSSR 1962 S 417 russisch a b Bevolkerungsdaten nach Ethnien russisch Chinvali russisch RESPUBLIKA YuZhNAYa OSETIYa Memento vom 28 April 2015 im Internet Archive russisch ITOGI VSEOBShEJ PEREPISI NASELENIYa RESPUBLIKI YuZhNAYa OSETIYa 2015 GODA ugosstat ru 2016 Russisch ITOGI VSEOBShEJ PEREPISI NASELENIYa RESPUBLIKI YuZhNAYa OSETIYa 2015 GODA ugosstat ru 2016 Russisch 42 11 24 1 N 43 55 58 4 O 42 190025 43 932891 Georgien Nachrichten Sudossetien Georgische Streitkrafte sturmen Zchinwali Memento des Originals vom 4 Januar 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www georgien nachrichten de Artikel vom 8 August 2008 Tagesschau Russland bombardiert offenbar Ziele in Georgien Memento vom 14 August 2008 im Internet Archive vom 9 August 2008 Georgien verlagert seine Truppen Spiegel Online vom 10 August 2008 The Guardian I ve never heard anything so monstrous as people shelling a hospital Artikel vom 13 August 2008 englisch Archivlink Memento vom 28 August 2008 im Internet Archive Focus Information Agency International Herald Tribune Mayor of Moscow speaks out for Russians in former Soviet republics 27 Oktober 2008 englisch The Independent Ossetians warm to Moscow s embrace 9 August 2009 englisch Press release of the Ministry of Foreign Affairs of the Republic of South Ossetia mfa rsogov org 22 Oktober 2018 Englisch Cherkessk i Chinval stali pobratimami capost media 27 Dezember 2022 Russisch Stadte und Rajonverwaltungszentren in Sudossetien Hauptstadt Zchinwali Zchinwal Achalgori Leningor Dschawa Dsau Snauri Snaur Kwaissi Kwaissa Normdaten Geografikum GND 1027520871 lobid OGND AKS LCCN n98094814 VIAF 140902151 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zchinwali amp oldid 237822715