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Willi Wallstab 26 Februar 1888 in Leopoldshall 15 Dezember 1956 in Bahrendorf war ein deutscher Politiker KPD SED Er war Abgeordneter des Provinziallandtages Sachsen und nach 1945 Polizeiprasident von Magdeburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWallstab Sohn eines Schneiders erlernte in Berlin den Beruf des Friseurs Anschliessend war er Friseurgeselle in Hannover Von 1910 bis 1932 hatte er ein eigenes Friseurgeschaft in Leopoldshall Wallstab schloss sich 1908 1 der SPD an und ging 1917 zur USPD Mit Andreas Bohne Richard und Karl Roth bildete er den linken Flugel innerhalb der Stassfurter USPD Sie versorgten wahrend des Ersten Weltkrieges ihnen bekannte Arbeiter mit antimilitaristischem Agitationsmaterial Im Januar 1917 wurde er als Rustungsarbeiter nach Magdeburg dienstverpflichtet Wahrend der Novemberrevolution gehorte Wallstab dem Stassfurter Arbeiter und Soldatenrat an Im Mai 1919 war er Mitbegrunder der KPD Ortsgruppe Wallstab uberfuhrte dabei die Mehrheit der USPD Ortsgruppe in die KPD deren Vorsitzender er bis 1933 blieb Wahrend des Kapp Putsches im Marz 1920 leitete Wallstab den paritatisch zusammengesetzten Vollzugsrat in Stassfurt Angesichts der Geschlossenheit der Arbeiterfront mussten das mit Kapp und Luttwitz sympathisierende Zeitfreiwilligen Bataillon Stassfurt Leopoldshall und die aus Bernburg eingeruckte Kompanie des Bataillons Wulfing kapitulieren die Waffen abliefern und die Stadt verlassen 2 Von 1920 bis 1933 war Wallstab Mitglied der Stassfurter Stadtverordnetenversammlung und Abgeordneter des preussischen Provinziallandtages Sachsen Auf dem VIII Parteitag der KPD im Januar 1923 in Leipzig wurde Wallstab der auch Mitglied der KPD Bezirksleitung Magdeburg Anhalt war als Vertreter dieses Bezirks in den Zentralausschuss gewahlt Nach der Ruhrbesetzung durch franzosische Truppen 1923 rief Wallstab zu Demonstrationen gegen die Verelendungspolitik des Stinnes Kapitals und zum Kampf gegen Cuno und Poincare auf Im August 1923 weitete sich der Streik der Kaliarbeiter des Berlepsch Schachtes auch wegen der Agitation Wallstabs in Stassfurt und Umgebung weiter aus 3 Im Herbst 1923 war Wallstab mit den Vorbereitungen fur den Aufstand in Stassfurt betraut Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten war Wallstab weiterhin illegal fur die KPD aktiv Am 17 Marz 1933 wurde er festgenommen und verblieb bis Ende September 1933 in Schutzhaft Am 27 April 1936 wurde er zusammen mit Franz Vollbring und Paul Illhardt erneut verhaftet 4 Wallstab wurde am 22 Marz 1937 vom Kammergericht Berlin zu viereinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt Nach Ende der Haftzeit die er im Zuchthaus Coswig verbracht hatte wurde er 1941 in das Arbeitserziehungslager Suplingen bei Haldensleben in den Steinbruch geschickt Anfang 1942 wurde Wallstab in das KZ Neuengamme verbracht Im Fruhjahr 1945 zusammen mit anderen Haftlingen des KZ Neuengamme auf die Cap Arcona verschleppt konnte er sich beim Untergang des Schiffes retten Wallstab kehrte im Juni 1945 nach Stassfurt zuruck und wurde Leiter des KPD Unterbezirks Am 1 September 1945 wurde Wallstab von der SMAD als Polizeiprasident von Magdeburg eingesetzt Bis zu seiner Ablosung im Marz 1949 betrieb Wallstab eine Personalpolitik die nach Abschluss der Entnazifizierung auch zur Verdrangung von Sozialdemokraten und anderen als politisch unzuverlassig Erachteten aus dem Polizeidienst sowie zur Besetzung samtlicher verantwortlicher Stellen mit linientreuen kommunistischen Kadern fuhrte 5 Wallstab wurde im Fruhjahr 1949 von seiner Funktion als Polizeiprasident entbunden da Geruchte uber seine unruhmliche Rolle als Kapo im Arbeitserziehungslager Suplingen aufkamen 6 Man warf ihm vor sich nicht kameradschaftlich verhalten zu haben was aber nicht zutraf Er wurde daraufhin ins Justizministerium nach Halle Saale versetzt und war dort bis 1951 Oberreferent im Strafvollzug des Ministeriums fur Justiz Sachsen Anhalt anschliessend war er stellvertretender Leiter der Justizhaftanstalt Magdeburg Sudenburg Wallstab verstarb am 15 Dezember 1956 an den Folgen der langjahrigen Haft Ehrungen BearbeitenIn Stassfurt war zu Zeiten der DDR eine Strasse nach ihm benannt am Haus Willi Wallstab Strasse 29 befand sich zudem eine Gedenktafel In Loderburg war die Polytechnische Oberschule Willi Wallstab nach ihm benannt Sie wurde unter anderem auch von Kindern des SWAPO Kinderheims in Bellin besucht Literatur BearbeitenAnna Dora Miethe Gedenkstatten Arbeiterbewegung Antifaschistischer Widerstand Aufbau des Sozialismus Urania Verlag Leipzig Jena Berlin 1974 S 255f Wallstab Willi In Hermann Weber Andreas Herbst Hrsg Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Karl Dietz Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Einzelnachweise Bearbeiten Laut Weber Herbst 2008 erst 1911 Erwin Konnemann Arbeiterklasse siegt uber Kapp und Luttwitz Band 1 Archivalische Forschungen zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Band 7 1 Akademie Verlag Berlin 1971 S 391 Wilhelm Ersil Aktionseinheit sturzt Cuno Zur Geschichte des Massenkampfes gegen die Cuno Regierung 1923 in Mitteldeutschland Dietz Berlin 1963 S 77 79 und 200 siehe Miethe 1974 S 253 Halberstadter Strasse Nr 2 Volks Polizeiprasidium Magdeburg 1945 bis 1952 PDF 3 8 MB Gerda Meyer Eberhard Ein sozialdemokratischer Oberburgermeister in der Diktatur Rudolf Eberhard Wiesbaden 2000 ISBN 3 89811 726 X S 123 Fussnote 98 PersonendatenNAME Wallstab WilliALTERNATIVNAMEN Wallstab Willy Falschschreibung KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker KPD SED GEBURTSDATUM 26 Februar 1888GEBURTSORT LeopoldshallSTERBEDATUM 15 Dezember 1956STERBEORT Bahrendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willi Wallstab amp oldid 230007344