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Die Wikingerzeit auf den Faroern dauerte von der Landnahme durch Grimur Kamban um 825 bis zum Tode von Trondur i Gotu dem letzten Wikingerhauptling auf dem Faroer Archipel 1035 und der Machtubernahme von Leivur Ossursson im selben Jahr Alltag der Wikingerzeit Unter Wikingern versteht man gemeinhin ein kriegerisches Volk Auf den Faroern waren es arme Bauern die sich eine neue freie Heimat schufen Briefmarkenblock von 2005Der grosste historische Bruch in dieser Zeit war die Christianisierung der Faroer durch Sigmundur Brestisson ab 999 die das Ende der Wikingerzeit einlautete und gleichzeitig das Ende der Faroer als freie Siedlerrepublik Zum Leidwesen der Historiker sind sehr viele Quellen aus dieser Zeit bei verschiedenen Verwustungen von Bibliotheken und Archiven verloren gegangen Als wichtigste Quelle haben wir daher heute nur noch die Faringersaga und Aussagen in anderen Quellen von ausserhalb die die dortigen Erzahlungen stutzen konnen und eine Datierung erlauben Obwohl die in diesem Artikel genannten Jahreszahlen und Ereignisse zwar auf den Faroern allgemein als unstrittig gelten und zum nationalen Grundungsmythos gehoren sind sie immer mit einem gewissen Vorbehalt zu betrachten denn die Faringersaga istkeine Chronik im wirklichen Sinne sondern einhistorischer Roman Ganz eindeutige Mythen die vollig unrealistisch erscheinen werden als solche gekennzeichnet meist in den weiterfuhrenden Artikel zu einzelnen Episoden der Saga Es gab in den letzten Jahrzehnten zahlreiche archaologische Untersuchungen auf den Faroern so dass sich unser Bild uber die damalige Zeit immer mehr verdichtet Im Historischen Museum der Faroer befinden sich die meisten der archaologischen Funde aus dieser Zeit Inhaltsverzeichnis 1 Landnahme 1 1 Erste Landnahmewelle 1 2 Zweite Landnahmewelle 1 2 1 Erstes Thing 1 2 2 Besiedlung und Bevolkerungsentwicklung 2 Alltag 2 1 Ernahrung und Erwerb 2 2 Hausrat 2 3 Wertgegenstande 2 4 Behausungen 2 5 Sprachdenkmaler 3 Nordische Religion 3 1 Opferstatten 3 2 Grabstatten 4 Sigmundur und Trondur 4 1 Mord an Brestir und Beinir 4 2 Sigmunds Ruckkehr 4 3 Christianisierung der Faroer 5 Literatur 6 WeblinksLandnahme BearbeitenAls die Faroer das erste Mal um 795 von den Wikingern besucht wurden fanden sie Monche aus Irland vor die hier ein Einsiedlerdasein fuhrten Jene wiederum hatten keinerlei Urbevolkerung vorgefunden die sie hatten bekehren konnen und so zuchteten sie Schafe und pflanzten u a Hafer an der inzwischen eine Datierung ihrer Ankunft auf den Zeitraum um 625 erlaubt Erste Landnahmewelle Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung der Landnahme mit Hilfe einer alten Landkarte Der dortige Pfeil von den Faroern in Richtung britische Inseln ist etwas irrefuhrend Die Landnahme geschah in genau umgekehrter Richtung Auch waren die Faringer keine Eroberer anderer Lander Faroische Briefmarke von 1982 nbsp Grab von HavgrimurEs ist nicht vollig geklart ob die oft behauptete Vertreibung der irischen Monche durch die Wikinger um 795 wirklich stattfand oder ob sich nur ein Teil von ihnen nach Island aufmachte Dort jedenfalls galten jene wiederum als erste Siedler Zu dieser Zeit konnten die Faroer fur 30 Jahre unbewohnt gewesen sein da sich damals Skandinavier noch nicht auf den Faroern niederliessen Folgt man dieser Hypothese die sich auf den Bericht im Buch Liber de Mensura Orbis Terrae des irischen Chronisten Dicuil 825 stutzt so betrat Grimur Kamban um 825 ein Land in dem es nur die von den Monchen zuruckgelassenen Schafe und Seevogel gab Der Name Kamban selbst deutet auf einen keltischen Ursprung hin Grimur Kamban konnte von den britischen Inseln gekommen sein wo die Skandinavier bereits ihre Herrschaft errichtet hatten oder er war ein getaufter Norweger dem irische Missionare diesen Beinamen gaben Die ersten Menschen die um diese Zeit die Faroer besiedelten waren jedenfalls Leute aus dem umliegenden Herrschaftsbereich der Skandinavier im Suden und Osten selber meist Skandinavier aber sicher auch mit keltischen Sklaven und Frauen im Gepack Grimurs Siedlung soll in Funningur auf Eysturoy gewesen sein Ausgrabungen belegen weitere Siedlungsplatze der Wikinger in der Nachbarschaft und auf den anderen Inseln In jenen Zeitraum fallt auch die Ankunft des norwegischen Auswanderers Naddoddur auf den Faroern Er entdeckte der Uberlieferung zufolge um 850 Island das er damals Schneeland taufte Seine vermutete Tochter Ann Naddodsdottir ist einer neueren These zufolge die Mutter von Brestir und Beinir von denen unten noch die Rede sein wird Zweite Landnahmewelle Bearbeiten Etwa 880 bis 900 fand die grosse Einwanderung auf den Faroern statt Diese Landnahmewelle wird prazise auf 885 890 eingegrenzt Es war die Zeit Harald Schonhaars von Norwegen reg 870 933 Die Faringersaga berichtet dass viele Leute vor seiner Herrschsucht flohen Damit sind unter anderem Steuerlasten gemeint Wie schon bei der ersten Landnahme kamen die Einwanderer aus Norwegen und wahrscheinlich auch den von Norwegen kontrollierten Teilen der britischen Inseln nbsp Die Wikinger waren hervorragende Seefahrer Ihre Navigationskunste wurden 2002 auf diesem Briefmarkenblock der Faroer gewurdigt Dass der uberwiegende Teil dieser Wikinger auf den Faroern aus Norwegen kam kann an einer linguistischen Besonderheit festgestellt werden neben sonstigen Gemeinsamkeiten mit den Dialekten Westnorwegens Im Faroischen heisst Nordosten landnyrdingur Landnord Sudosten landsynningur Landsud Nordwesten utnyrdingur Hinausnord und Sudwesten utsynningur Hinaussud Diese Begriffe konnen nur von Menschen gepragt sein die an einer kontinentalen Westkuste leben wie zum Beispiel in Bergen Aus faroischer Perspektive wurde eine solche Wortschopfung keinen Sinn ergeben denn im Nordwesten befindet sich mit Island gleichermassen Land wie mit Shetland im Sudosten wahrend sich in Nordost und Sudwest die Gestade Spitzbergens bzw Neufundlands befinden damals terra incognita unbekanntes Land Und aus faroischer Sicht ist jede Himmelsrichtung hinaus aufs Meer Es wird gesagt dass sich Menschen von den Faroern und aus Bergen heute noch in ihren jeweiligen lokalen Dialekten ohne grosse Muhe verstandigen konnen Die Beziehungen dieser norwegischen Handelsmetropole und spateren Hansestadt zu den Faroern haben in den Jahrhunderten bis heute immer eine besondere Rolle gespielt Siehe auch Monopolhandel uber die Faroer Zeitraum 1529 1856 Erstes Thing Bearbeiten nbsp Tinganes die alte Thingstatte der Faroer ist heute nach wie vor politisches Zentrum des Landes Um 900 hatten die Faringer bereits ihr Thing auf der nach ihm benannten Halbinsel Tinganes Torshavn wurde so fruh zum Hauptort der Inseln Das damalige Thing hiess wie heute noch dasjenige in Island Althing Seit etwa 1400 tragt es seinen heutigen Namen Logting Es ist eines der altesten Parlamente der Welt siehe dort Neben dem zentralen Thing gab es lokale Thingstatten Varting genannt Auch wenn nicht ganz klar ist wie die politische Ordnung der Faroer zu dieser Zeit aussah so ist es nicht ubertrieben von einer Republik zu sprechen denn der Konig im 500 Kilometer entfernten Norwegen hatte auf dem Archipel zur Wikingerzeit keine Macht und das Thing war eine Versammlung der freien Manner vor Ort also der Grossbauern Dort wurde auch die Gerichtsbarkeit ausgeubt Besiedlung und Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Zu diesem Zeitpunkt waren alle Inseln der Faroer bereits bewohnt mit Ausnahme von Litla Dimun Daran hat sich bis heute nichts geandert Die Bevolkerungszahl der Faroer nach der zweiten Landnahmewelle betrug vielleicht 3000 Menschen Diese Zahl blieb bis Ende des 18 Jahrhunderts nahezu stabil und wuchs nicht uber 4000 Mehr gab die Landwirtschaft auf diesem sehr begrenzten Areal nicht her Die Nachkommen der beiden Landnahmewellen bildeten faktisch die Bevolkerung der nachsten 450 Jahre Erst der Schwarze Tod 1349 und 1350 sorgte mit dem Verlust eines Drittels der Bevolkerung fur dramatische Anderungen sodass Platz und Bedarf fur neue Einwanderer entstand Alltag BearbeitenErnahrung und Erwerb Bearbeiten nbsp Ein Pferd als Kinderspielzeug Es wurde 1957 in Kvivik gefunden Briefmarke von Bardur Jakupsson 1989 Die Wikinger auf den Faroern waren ein Bauernvolk Sie pflanzten Gerste an die mit aus Norwegen importierten Muhlsteinen aus Schiefer gemahlen wurde Die wichtigsten Haustiere waren Schafe und die faroische Wolle war schon damals ein wichtiges Exportgut Daneben wurden Kuhe gehalten und im Gegensatz zu heute sehr viele Schweine Der Name der Insel Svinoy zeugt davon Als Tierfutter wurde Heu hergestellt Aus den Pferden der Faroer entwickelte sich im Laufe der Zeit die eigenstandige Rasse des Faroerponys von der heute nur noch wenige Individuen leben nbsp Ein geschnitztes Holzboot als Kinderspielzeug fand sich 1955 bei den Ausgrabungen von Kirkjubour Es ist 24 7 cm lang und aus einem Stuck Treibholz geschnitzt Heute wird es im Historischen Museum der Faroer ausgestellt Briefmarke von Bardur Jakupsson 1989 Der Fischfang und Grindadrap diente als wichtige Nahrungserganzung und wurde in Kustennahe in den Fjorden betrieben Das typisch faroische Boot zeugt noch heute von dieser Zeit Es wird nach wie vor im Stile des Wikingerlangboots gebaut Die faroische Vogelwelt bot daruber hinaus Nahrung im Uberfluss Die Jagd von Seevogeln war hier weitaus wichtiger als in anderen Landern und ist es noch heute Von den dutzenden Arten wurden drei bevorzugt bejagt Hausrat Bearbeiten Einheimische Keramik gab es nur relativ wenig Der faroische Ton hat keine besonders gunstigen Eigenschaften und durch den Mangel an Baumen war Brennmaterial stets knapp Vorherrschend waren Gefasse aus Speckstein die wahrscheinlich aus Norwegen importiert wurden Speckstein gibt es allerdings auch auf den benachbarten Shetlandinseln vielleicht stammen sie also von dort Aus dem heimischen Tuff einem relativ weichen vulkanischen Gestein wurden unter anderem Ollampen geschnitzt Korbe und dergleichen wurden aus dem einheimischen Wacholder geflochten Der Wacholder ist auf den Faroern heute beinahe verschwunden was u a auch auf eine Klimaanderung zuruckzufuhren ist nbsp Der Runenstein von Sandavagur Im Hintergrund die Inschrift des Steines von Kirkjubour Briefmarke von 1981Wertgegenstande Bearbeiten Metall musste importiert werden Es wurden Eisen und Bronze verarbeitet Silber diente als Wahrung aber spater auch schon auslandische Munzen wie der Munzfund von Sandur andeutet Schmuck wurde nicht nur aus den genannten Metallen hergestellt sondern auch aus Knochen Perlen und Bernstein Die Kleidung entsprach wohl derjenigen in Norwegen oder auf den britischen Inseln Behausungen Bearbeiten nbsp Das Langhaus von Kvivik war 21 m lang und 5 75 m breit Die Wande waren 1 5 m dick Briefmarke von 1982Gewohnt wurde in typischen Langhausern aus Stein Sie besassen nur einen Raum mit einer Feuerstelle in der Mitte und Banken an den Wanden An vielen Orten der Faroer wurden ab 1941 Fundamente solcher Hauser ausgegraben zuerst in Kvivik spater dann auch in Fuglafjordur Gota und Sandavagur Sprachdenkmaler Bearbeiten Die Sprache der ersten Faringer war Altnordisch aus dem die heutige faroische Sprache hervorging Es wurde in Runen geschrieben Drei Runensteine wurden auf den Faroern gefunden Der Kirkjubostein Sandavagsstein und Famjinsstein Letzterer stammt allerdings aus dem 16 Jahrhundert belegt so also die Verwendung der Runen neben der lateinischen Schrift noch weit in die katholische Zeit hinein Die faroischen Sigurdlieder und andere faroische Balladen stammen sehr wahrscheinlich von alten mundlichen Uberlieferungen aus der Wikingerzeit ab Nordische Religion BearbeitenDie Wikinger waren Angehorige der Nordischen Religion Der machtigste ihrer Gotter war Thor und nach ihm ist nicht nur die faroische Hauptstadt Torshavn Thors Hafen benannt sondern auch Hosvik hos kommt von tors und vik bedeutet Bucht Entsprechend heisst der Donnerstag Thor ist der Donnergott auf den Faroern hosdagur beziehungsweise im Dialekt von Suduroy tosdagur Sein Symbol ist der Hammer und der schmuckt heute noch das Wappen der Hauptstadt Opferstatten Bearbeiten nbsp Die Wikinger Kultstatte hof in Hov auf Suduroy nbsp Die beiden Hinkelsteine von Havgrimur und Leivur Ossurson in Hov Der von Havgrimur steht aufrecht weil er im Kampf fiel nbsp Das Grab von Havgrimur in Hov Im Vordergrund das Grab seines PferdesOb sich an Orten wie Torshavn und Hosvik Opferstatten befanden weiss man nicht Die Faringersaga verrat keine Einzelheiten uber den praktizierten nordischen Glauben jener Zeit Es wird angenommen dass der Opferkult blot unter freiem Himmel ausgeubt wurde Es gab mit dem hof allerdings auch eine Art Tempel wie er in Hov vermutet wird Es wurden den Gottern in erster Linie Speisen und Getranke geopfert seltener aber auch Tiere und Menschen Grabstatten Bearbeiten Besondere Beachtung verdienen die Wikingergraber auf den Faroern die Ruckschlusse auf die Beerdigungsriten und den Totenkult erlauben Die Wikinger bestatteten ihre Toten uberirdisch und richteten die Leichname in Richtung Westsudwest Ostnordost aus mit dem Kopf in jene Richtung zeigend Die Hinkelsteine von Hov auf Suduroy siehe Foto rechts erinnern an grosse Personlichkeiten Wer im Kampf fiel erhielt offensichtlich einen aufrechten Stein und wer friedlich alt wurde einen liegenden 1834 wurde auf Initiative des danischen Gouverneurs Christian Ployen das Grab des Hohepriesters blotsmadur mikil Havgrimur in Hov geoffnet Es war nach Ployens Angaben 24 Fuss lang und 4 Fuss breit Dort wurden Eisengegenstande und menschliche Knochen gefunden Angeblich soll auch ein Schleifstein gefunden worden sein Diese Ausgrabung galt als unprofessionell und inoffiziell Sie wurde abgebrochen und nicht wieder aufgenommen Die erste professionelle Ausgrabung einer Grabstatte erfolgte 1956 in Tjornuvik im Norden Streymoys 1955 fanden spielende Kinder dort Knochen die sich als Menschenknochen erwiesen Im Jahr darauf begannen systematische archaologische Grabungen und schnell war klar dass hier Uberreste einer Wikingerin gefunden worden waren Sie war etwa 1 55 m gross und wie damals allgemein ublich mit dem Kopf in Richtung Ostnordost bestattet Bei ihr wurde eine Spange gefunden die keltisch schottischer Herkunft war Der Historiker Sverri Dahl datierte das Grab ins 10 Jahrhundert Die britisch geleiteten Ausgrabungen in Sandur 2006 belegen dass dort bereits um 900 die dritte oder vierte Generation von Wikingern lebte Sigmundur und Trondur BearbeitenDie beiden Protagonisten der Faringersaga sind Sigmundur Brestisson und Trondur i Gotu die jeweils die gegenuberstehenden Lager in einer 65 Jahre anhaltenden Fehde auf den Faroern darstellten Diese Geschichte beginnt um 970 und bildet den wesentlichen Handlungsstrang der Saga Trotz der Vorbehalte hinsichtlich der Objektivitat und Genauigkeit der Faringersaga ergibt sich doch folgendes Bild welches allgemein als die Chronik jener Zeit angenommen wird Mord an Brestir und Beinir Bearbeiten Hauptartikel Mord an Brestir und Beinir Um 969 war die Ausgangslage auf den Faroern wie folgt Es gab zwei norwegische Lehen das eine fiel Havgrimur von Hov zu das andere den Gebrudern Brestir und Beinir von Skuvoy Zwischen diesen beiden Parteien gab es offensichtlich schwelende Konflikte die mit dem Streit zwischen Einar und Eldjarn der eine Gefolgsmann von Brestir und Beinir der andere von Havgrimur offen zutage traten Einen Schlichtungsversuch von Brestir lehne Havgrimur ab und so kam es zum Prozess vor dem Althing auf Tinganes wo Havgrimurs Partei unterlag Er schwor Rache und suchte Unterstutzung bei seinem Schwiegervater Snaeulvur von Sandoy doch jener wollte das Spiel nicht mitspielen im Gegensatz zu Trondur i Gotu und dessen Onkel Svinoyar Bjarni die den Plan fassten zusammen mit Havgrimur die Bruder zu toten Der Mord an Brestir und Beinir 970 auf Stora Dimun endete nicht nur mit dem Tod der beiden Bruder Jene schafften es vorher noch im Kampf Havgrimur und funf weitere seiner Manner zu toten Sigmundur Brestisson war damals 9 Jahre alt als er den Tod seines Vaters Brestir erleben musste an dem Trondur i Gotu zwar nicht aktiv aber im Hintergrund beteiligt war Trondur schlug nach der Bluttat vor Sigmundur und dessen Vetter Tori Beinirsson Beinirs damals 11 jahrigen Sohn zu toten was Svinoyar Bjarni jedoch verweigerte So gelangten Sigmundur und Tori stattdessen unter Trondurs Vormundschaft der selber keine Kinder hatte und unverheiratet war Trondur war damals 25 Jahre alt Er versuchte diese beiden Jungen schnell wieder loszuwerden indem er sie im selben Sommer dem norwegischen Handler Ravnur Holmgardsfari als Sklaven anbot Der war sich aber des Hintergrundes bewusst und verlangte seinerseits Geld dafur sie nach Norwegen zu bringen Nebenbei bezeugt diese Episode Handelswege der Faroer zu dieser Zeit bis nach Nowgorod im Kiewer Rus Jedenfalls brachte Ravnur die beiden nach Norwegen und damit in Sicherheit nicht nur aus Tronds Sicht der Rache fur den Mord furchten musste Trondur nahm noch einen anderen Jungen in seine Obhut Ossur Havgrimsson den damals 10 jahrigen Sohn Havgrims also den moglichen Erben der Gegenpartei Sigmunds und Toris Damit war er Alleinherrscher uber die Faroer Sigmundur und Tori waren in Norwegen und Ossur sein Pflegekind Die Faringersaga erzahlt dass Trondur ihm nachdem er herangewachsen war sowohl das Vermogen von Brestir und Beinir gab als auch den Teil der Faroer uber den sein Vater geherrscht hat Das konnte ab 980 gewesen sein Wahrscheinlich war Trondur aber der eigentliche und alleinige Herr auf dem Archipel Sigmunds Ruckkehr Bearbeiten 983 kehrten Sigmundur Brestisson und sein Vetter Tori Beinirsson das erste Mal auf die Faroer zuruck Sie reisten im Auftrage von Konig Hakon Jarl von Norwegen Sie wollten ihr geraubtes Eigentum zuruckhaben und waren nun alt genug um den Tod ihrer Vater zu rachen Der Faringersaga nach wollte es das Wetter so dass sie zuerst auf Svinoyar Bjarni trafen der nichts ahnend zuhause uberrascht wurde Bjarni konnte darlegen dass er es war der sich 970 fur das Leben der Jungen eingesetzt habe und so einigte er sich mit Sigmundur indem er den Aufenthaltsort von Ossur Havgrimsson auf Skuvoy verriet Sigmundur soll mit 50 von Bjarnis Mannern dorthin gezogen sein und Ossur im Zweikampf getotet haben wohl nachdem jener noch um Gnade und einen Ausgleich ersucht hatte Nach diesem Kampf gab es zunachst einen Waffenstillstand zwischen den beiden Parteien Sigmunds und Tronds Wahrend Trondur allerdings die Sache vor dem Althing auf Tinganes geklart haben wollte verlangte Sigmundur einen Richterspruch von Hakon Jarl in Norwegen Um 984 fuhren Sigmundur und Tori also erneut nach Norwegen wo der Konig festlegte dass Trondur in allen vier Anklagepunkten dem Mord an Brestir und Beinir dem Vorschlag zur anschliessenden Totung von Sigmundur und Tori und der Versklavung der beiden Jungen schuldig war und jeweils ein Manngeld an Sigmundur und Tori entrichten musste Weiterhin erlaubte es der Konig dass Trondur i Gotu weiterhin auf den Faroern bleiben durfte solange er sich der norwegischen Herrschaft fugte die ihrerseits durch Sigmundur vertreten werden sollte der so die gesamten Faroer als Lehen theoretisch versprochen bekam Auf dem Althing 985 akzeptierte Trondur diese Bedingungen wenn auch nur widerwillig und verlangte eine Ratenzahlung uber drei Jahre Im selben Jahr nahm Trondur Leivur Ossurson den Sohn von Ossur Havgrimsson zu sich wohl auch um dessen Rache an Sigmundur mitzugestalten indem er nun wiederholt auch Manngeld von Sigmundur fordern sollte Wahrscheinlich um 986 holte Sigmundur seine Familie Frau Turid Torkilsdottir und Tochter Tora Sigmundsdottir aus Norwegen auf die Faroer die dort den Rest ihres Lebens bleiben sollten Die beiden gelten als die ersten grossen Frauen in der faroischen Geschichte Christianisierung der Faroer Bearbeiten Hauptartikel Christianisierung der Faroer nbsp Trondur i Gotu wehrt sich mit dem Mjolnir gegen die Ankunft des Christentums Allegorische Darstellung auf einer faroischen Briefmarke von Anker Eli Petersen 2000 Nachdem Olav I Tryggvason 994 zum Christentum konvertiert und 995 Konig Norwegens geworden war lud er 997 Sigmundur Brestisson zu sich ein Die beiden wurden Freunde Sigmundur liess sich taufen und segelte 998 zuruck auf die Faroer um dort auf dem Althing auf Tinganes nicht nur zu verkunden dass Olav ihn zum Alleinherrscher uber die Faroer bestimmt habe sondern auch dass nun alle Bewohner zum Christentum konvertieren sollten Dies stiess auf gewaltsamen Protest unter der Fuhrung von Trondur i Gotu sodass Sigmundur sich zunachst nach Skuvoy zuruckziehen musste bis er 999 Trondur daheim uberfiel und mit Gewalt zum Christentum zwang Diese Taufe war allerdings eher formell und machtpolitisch zu verstehen und in der Folge bereitete Trondur den Mord an Sigmundur Brestisson vor der 1005 stattfand Literatur BearbeitenGeorge V Young From the Vikings to the Reformation A Chronicle of the Faroe Islands up to 1538 Shearwater Press Isle of Man 1979 ISBN 0 904980 20 0 George V Young Faeroerne Fra vikingetiden til reformationen From the Vikings to the Reformation Rosenkilde og Bakker Kopenhagen 1982 danische Ubersetzung Grundlage dieses Artikels Klaus R Schroeter Entstehung einer Gesellschaft Fehde und Bundnis bei den Wikingern Reimer Berlin 1994 ISBN 3 496 02543 3 zugl Dissertation Universitat Kiel 1993 Weblinks BearbeitenTjatsi fo Faroische Sagen Mythen und Legenden sehr umfangreich das Meiste auf Englisch vieles auch auf Deutsch beispielsweise eine Zusammenfassung der Faringersaga usw Faroische Briefmarken Landnahme deutscher Beschreibungstext zur Briefmarkenausgabe des Postverk Foroya vom 14 Marz 1982 Faroische Briefmarken Wikinger Kinderspielzeug deutscher Beschreibungstext zur Briefmarkenausgabe des Postverk Foroya vom 10 April 1989 Kunstler Bardur Jakupsson Faroische Briefmarken Wikinger als Atlantikseefahrer deutscher Beschreibungstext zur Briefmarkenausgabe des Postverk Foroya vom 11 Februar 2002 Faroische Briefmarken Der Alltag der Wikinger deutscher Beschreibungstext zur Briefmarkenausgabe des Postverk Foroya vom 7 Februar 2005 nbsp Dieser Artikel wurde am 15 August 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wikingerzeit auf den Faroern amp oldid 237347107